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342 Saxe" sowie „Stadt Rom" vom preußischen und sächsischen Militär, nachdem die Thore mit Kanonen eingeschossen worden waren, mit Sturm genommen worden; ebenso die dazwischen gebaute Barricade; somit haben die Truppen den Neumarkt, freilich unter großem Verlust von Menschenleben. Dort scheinen auch gewichtige Gefangene gemacht worden zu sein, die wir über die Terrasse und Brücke abführen sahen. Nun wird wohl auch eine Verbindung mit den Truppen im Zeughaus durch die Rampische Gasse hergestellt sein. — In der Schloß gasse hat dagegen das Militär noch nicht vordringen können; eS wird namentlich von einigen auf den Barricaven befind lichen kleinen Kanonen, die mit Eisenstückcn geladen sind, bis durch das Gevrgenthor zur Brücke scharf bestrichen. Daß auf kiese Weise General Homilius schwer verwundet wurde, habe ich Ihnen bereits gemeldet; er ist noch am Abend ge storben. Auch Oberstlieutenant v. Kirchbach und der Dl- visionär Schirnding, der Oberkommandant, Letzterer jedoch leicht, sind von solchen Stücken getroffen worden. Wlr haben die Schrecknisse des Bürgerkriegs, des traurigsten aller Kriege, in einem Maße, wie sie wohl noch selten ln der Geschichte vorgekommen. — Nach schr. Eben, gegen 10 Uhr, kommt ein neues Bataillon des preußischen Kaiscr-Alexanderregimenls hier an. Dresden, 7. Mai, Mittags 12 Uhr. Die Besatzung besteht aus 2 Bataillonen K. Preuß. Garde-Infantene und 7j Bataill. K. Sächs. Infanterie, 2 Schwadronen vom ersten leichten Reiter-Regimente und dem nölhigen bespannten Geschütz. — Das Benehmen der Truppen >st.über alles Lob erhaben. Neumarkt, Pirnaische Gaffe, ein Theil der Moritzstraße sind genommen; dieser Flügel bringt gegen die Kreuzkirche vor. Schon sind das Vollfack'sche Haus und mehrere benachbarte große Barricaden genommen. Die Ge schütze feuern mit dem besten Erfolge gegen Positionen, die den Sturmangriffen noch nicht zugänglich sind. — Im Centrum ist das k. Schloß besetzt. — Mumtionszufuhren find gesichert; ebenso die Verpflegung. — Der übrige Theil des ersten leichten Reiter-Regiments hält die Altstadt cermrt; es wird dazu auch das zweite leichte Reiter-Regiment er wartet. — Wer ein Gefühl hat für die Sache des Gesetzes, wer die Cultur und dii Zukunft des Vaterlandes höher achtel, als die Herrschaft einer zügellosen Menge, der schließe sich an die Regierung an, die fest steht und unerschütterlich im Sturme. Ihre Haltung und die feste Treue der Truppen haben das Vaterland gerettet. — Die Verluste sind hart, aber Gottlob nur wenig Tobte. General Homilius ist durch ein Stück Eisenstange, das Burgker Bergleute aus einem Böller schossen, gestern der Schenkel zerschmettert, so daß er heute Nacht an seiner Wunde starb. Von den Offizieren find die meisten verwundet, wenn auch nur leicht; aber wegen leichter Wunden geht Niemand aus dem Gliede, weder Offi zier noch Soldat; nur wer fällt,'läßt sich zurücktragen. Die Aerzte verbinden im heftigsten Feuer, weil die Leute nicht zurückwollen. Den 8. Mai. Die Nacht blieb ruhig. Gegen Morgen langte ein drittes k. preuß. Bataillon, 1000 Mann stark, an. Noch zahlreiche k. preuß. Truppen, namentlich auch Reiterei und Artillerie, werben erwartet. Neun Schwadronen sächs. Reiter werden heute auf dem linken Elbufer vereinigt sein und die Altstadt ccrniren. Der Führer der Aufrührer, der griech. Oberstleutnant Heinze, ist gefangen und befindet sich in sicherem Gewahrsam, desgleichen der In diesem Augenblicke, Vormittags 10 Uhr, kaum lum fenruhe noch fort. Bald wird das Ziel erreicht nach Residenz Gesetz und Ordnung wieder hergestellt sein ge Dresden, 7. Mai, Mittags. Grauenvoll hm'jWAufre die Zerstörung des Krieges. Die Pirnaische ritzstraße, diese jedoch nur zum Theil, so auch die Frauengasse sind von den Truppen genommen. wandhaus am Ende der Moritzstraße, das zugleich lWcuerte Kreuzgasse sich erstreckt, ist von den Schützen d nommcn worden. Die Schloßgasse wird mit ge Kartätschen hart beschossen, so daß die Stadt GvljWan jel wie man sagt, auch das Hotel de Pologne schwerWso verl haben; 'die Sophienkirche ist diesen Morgen auch v«W halte, ßischen Truppen genommen worden, so daß dieselbtW Subs großen Brüdergasse vordringen konnten. Die z diesen Morgen vollends genommen; es bedurfte dnWipzig Anstrengungen der Preußen, um dieses Resultat zu »Wische L Das Thurmhaus haben sie zwei Mal genommen Wcher k besetzt. Von dort aus wird der Postplatz und die AW Haiti Gasse beschossen; Engel's Haus, an welchem tiiWie ihn Barricade in der genannten Gasse sich befindet, wWn. T Sturm genommen; ebenso die Spiegelfabrik am PWnichl l Die Sophienkirche und ein Theil der Brüdergasst siWuß der falls bereits von preußischem Militär besetzt wordaW, daß Kreis zieht sich enger und schrecklicher um die unaWnit der kämpfenden Insurgenten, bis sie zum Markt getniWchließe, da aufgerirben oder gefangen genommen werden. — llWtiesma höre ich, daß Schaffrath und Joseph Dresden sW wie si einigen Tagen verlassen haben; auch soll Todt vonWziehend visorischen Regierung zurückgetreten sein. Natürlich W diesm alle diese Nachrichten auf Gerüchten. — Die BilkWß ein, soll sehr gelitten haben, namentlich der Raub der SabW Haufe von Rubens. W glaubl Dresden, 8. Mai Mittags. Die Cernirung dnWchlosse Stadt ist auf heute festgesetzt. Die ganze MorihIWstern A mit Durchbrechung der Wände der Häuser geßern nWn Thei schwerem Kampfe genommen worden. Einer der Wspäter > des Volkes, Böttcher, von Chemnitz her bekannt,Wr Theil Neumarkt auf den Tod verwundet worden. Vom ZWipzig aus rückt das Militär, die Mauern dur/hbrechend, dWein H< sergasse entlang gegen die Schloßgasse vor, die denWurgstral bisher so verderblich gewesen; so werden die von FiW das l Bergleuten bei den Barricaden gezogenen Gräben wWnq bese viel nützen. Nach Friedrichstadt, der Pirnaischen unW8attertI druffer Vorstadt findet viel Zuzug aus dem LanWm such Friedrichstadt, auch durch die Weiseritz schon getrnW schaffe der Altstadt, ist noch durch viele Barricaden stark Wmme st Unsere im vor. Bl. ausgesprochene Hoffnung, daWkingam von ernstlichen Ruhestörungen frei bleiben werde, W besetzt, nicht in Erfüllung gegangen. Die Leipziger ZeilnaWipzig, vom 6. Mai folgende Nachrichten: W„Bes> Gestern Abend trafen starke bewaffnete Zuzüge den von Crimmitzschau und Merdau hier ein und Was derr Quartier, theils im Schlosse, theils im Tivoli. DieWzkeit dl die nicht mehr sehr zahlreich war, weil sie vorher diaWim Vol heftigen Gewitterregen auseinander getrieben worl^Ltrsaff gerieth dadurch sowie durch das Gerücht,, der Sladtt^it Sta diesen Freischaaren Quartier verweigert, in nicht anj regung. Ein Bataillon hiesiger Communalgarde b-lWisgetret«