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Kampfeslust nahmen die Truppen die Ordre auf, sich zum Vordringen marschfertig zu hatten. Schon wahrend der Nacht wurden die verschiedenen Bataillone enger zusammen- gezogen, und beim Anbruch des Morgens begann die Operation. Die Baiern zogen, ungefähr 5000 Mann stark, von Snog- deck, Satrup und Stcnderup, die Sachsen (2. und 3. Schutzen- bataillon und 3. Linien-Jnfanterie-Regiment) unter Anführung ihres königlichen Prinzen Albert, in. 6000 Mann stark, von Atzbüll, Lundgard und Nuvel herbei und einigten sich in der Gegend von Rackcbüll, von wo aus sie die Düppeler Schan zen in Sicht bekamen und ihre Schlachtordnung entwickelten. Den rechten Flügel bildeten die Sachsen, den linken Flügel die Baiern, das Centrum wurde von der vereinigten Artille rie aus 6 Batterien, vvn einem Regiment bairischer Caval- lerie gedeckt, gebildet. Ungefähr um 8 Uhr Morgens begann der Sturm; mehr als 30 deutsche Geschütze von verschiedenem Kaliber eröffneten den Kampf und die Dänen antworteten z mit ihren 36 Kanonen, mit welchen sie, da sie die Kartätschen gegen die offen vor ihnen entwickelten bairischen und sächsi schen Colonnen weit wirksamer anwenden konnten, als die Unsern, gegen die hinter den hohen Schanzen versteckten Feinde, Anfangs großen Schaden anrichteten. Im wilden gegenseitigen Kampfe wurde leider die Düppeler Mühle und mehrere Höfe in Brand, geschossen, ja sogar die Kirche stand in Gefahr, von den Flammen ergriffen zu werden. Doch dies brach den Muth der wackern deutschen Truppen nicht, sie standen fest wie Mauern im stärksten Feuer, und mit wahrhaft begeistertem Hurrahruf begrüßten sie das Commando zum Sturm, und nun entwickelte sich ein Bajonnel-Angriff, wie er seil den Zeiten der Napoleonischen Kaisergarde nicht wieder erlebt wurde. Die Trommeln wirbelten, die Hörner tönten, die Kanonen donnerten, und jauchzend, als ob es zum fröhlichen Feste ginge, stürmten die wackern Baiern und Sachsen mit dem Bajonnet gegen die Schanzen. — Wohl Biele wurden von den Kartätschen und vom Kleingewehr- feuer noch hingerafft, aber ob sich auch Leichenberge um sie her bildeten, um so wüthcnder drangen die Deutschen vor. End lich hatten sie die Schanzen erreicht, es entspann sich ein Kampf, Mann gegen Mann, Auge in Auge, und nach kur zem Widerstande wichen die Dänen, alle ihre Kanonen im Stiche lassend, flohen unaufhaltsam die Straße hinab nach der Schiffbrücke, um die Hiobspost ihrer Niederlage nach Alsen zu bringen, während die schwarz-roth-goldne Fahne hoch auf den eroberten Schanzen wehte. Um Mittag ward der Sieg vollständig errungen. Die Artillerie wurde sogleich beordert, dem fliehenden Feinde nach zurucken und den Brückenkopf zu zerstören. Auch dies gelang über alles Erwarten trotz der verzweifelten Gegenwehr, und gegen Abend waren sämmtliche am diesseitigen Ufer aufge worfene Schanzen zerstört und ein Theil der Brücke vernich tet, so daß es wohl schwerlich den Dänen sobald wieder gelingen dürfte, aus ihrm, Schlupfwinkel hervorzubrechen und Sundewitt auf diesem Wege zu beunruhigen. Kriegsschiffe befanden sich nicht im Sondcrburger Hafen, aber Svnder- burg selbst, ein Städtchen von ca. 3000 Einw., auf Alsen, am Strande der Ostsee gelegen, und terrassenförmig an einer Anhöhe erbaut, wurde leider in Brand geschossen, und stand bei Abgang dieser Nachrichten in Hellen Flammen. Dieser zweite vollständige Sieg, welcher leider wieder viele Opfer gekostet — man soll von Seiten der Unsrigcn 1000, von Seiten der Dänen 3000 Todte und Vtenge Verwundete und Gefangene verloren den Beweis geliefert, daß die alte deutsche alte deutsche Heldenmut!) no.ch lebt und wird scheidender Schrill zu einem ehrenvollen Frieden wig-Holstein werden. Deutschland hat seinen RuhM,chmil seine Macht bewährt! Deutschland hoch für K Der Bericht über die anfänglich gegebene AnzijMlagcn 1000 Todten bestätigt sich nicht; nach den neutstlyMirt ur richten sind von sächsischer Seite 2 Offiziere und lZMwcrdei ofsiziere und Soldaten getödet; verwundet 10 OfsiznMid hab 123 Unteroffiziere und Soldaten. Die Dänen begniiMr Lei jetzt damit, von ihren Schiffen aus stete Einfälle lmMüber ! reien auf das Festland zu machen, halten aber nirgendsM." blockiren alle Häfen, stören den ganzen Seehandel untMie Na fahrt völlig und fugen ganz Deutschland so einen „Mn also liehen Schaden zu. Dieser Zustand kann nur mit UMker ve von Jütland enden, wogegen jedoch Rußland wickMsterrcü stirt haben soll und ein Eindringen in diesen ThälMe bebe nischen Staates als eine Feindseligkeit gegen sich bkMe Una wollen. Daß die deutschen Reichstruppen unter dmD seien, befehl des Generals von Prittwitz bis jetzt noch iminD die Jütländische Grenze überschritten Haven, erregt D viel Unmuth. Die Zögerung geht aber, wie mehchM lautet, diesmal weniger von der prcuß. Regierung aMdenen mehr von der deutschen Centralgewalt in Frankfurt amM (^j, aus, von welcher die gemeinsame operirende deutsch« ihre Befehle entgegen zu nehmen hat. Dem AnM nach sollen in Folge der letzten Ereignisse die FricdeoM ö'. Handlungen zu London wieder sehr lebhaft betrieben M" Ueber die Erstürmung der Düppeler SchanzM^" und dle Belheiligung unlerer sachs. Truppen hierbei D Privalbriefe auS glaubwürdigem Kreise FolgendMid nich Kieding, d. 13. April Abends jlMstwohl „Heute Margen j2 Uhr brachen wir gegen die M Siel von Düppel auf; um 4 Uhr begann der Sturm, dieM sich r vom rechten, die Sachsen vom linken Flügel. Die üdMhi der ten Dänen wurden in den Brückenkopf geworfen undM dritte liche Verschanzungen genommen. WZ düt Der Verlust unsererseits war höchst unbedeutend,Manzen mehr aber verloren die Sachsen be, dem Versuche bei Eßen M die Höhen wiederzunehmen, was ihnen jetoiiMuch de gelang. Mn bette Der Hauptmann von Hollcufer, der OberleuMMn darf Nauendorf, beide von den Schützen, und der ObcrlMon Tan von Liebenau, vom Regiment Prinz Georg, bli-dMaß m Z dem Platze; der Hauptmann von Brandenstein und dMDenn leutnant Adjutant von Döring sind lebensgefährlich °M und o! det. Außerdem sind noch gegen neun Ofsiziere mM;. weniger verwundet. Der Verlust an Mannschaft §Mß gesch nicht zu übersehen, mag sich aber wohl beinahe aM die im Mann belaufen. Dem General v. Heinz und OM dafür nant Schubauer wurden die Pferde verwundet. Mn sieht Unsere Truppen haben nach der Meinung Aller dilM>lche st der Tapferkeit davon getragen; der Prinz Albert halMger mit zu erwarten war, seine erste Feuerprobe weil blütigkeit bestanden. Dieß fand auch bei erkennung. Uebcrall, wo er sich unter dem mc nonenfeucr bei den verschiedenen Abteilungen in ei pen zeigte, ward er durch die freudigsten zt