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mterregiment, das Linieninfanterieregiment Prinz Georg, chützenbataillon aus 6 Comp. und eine sechsbändige tterie, ausgestellt waren, ritt die Fronte hinab, hielt furze ermahnende Ansprache an dieselben und ließ sie , defiliren. Der verlesene Tagesbefehl lautet also: iten! Das Vaterland ruft Euch zugleich mit Waffen- i, andrer deutschen Armeen ins Feld! Ihr werdet Euch rck geehrt fühlen! Ihr werdet Euch bestreben, den Ruhm ichsischen Waffen aufrecht zu erhalten, welchen Eure hren auf zahlreichen Schlachtfeldern mit ihrem Blute ^en haben. Seid stets eingedenk Eures Eides als brave k des Vaterlandes, seid getreue Kameraden und wür- Kaffengenossen der Soldaten anderer Deutscher Stämme, ame Untergebene des Oberbefehlshabers, den die deutsche ilgcwalt an die Spitze des Heeres stellen wird. Ver- ader nie, daß neben der Tapferkeit Gehorsam und )rung der Disciplin unerläßlich sind für Erhaltung der ischen Ehre. Prinz Albert, mein geliebter Reffe, wird begleiten, er ist bereit, Gefahren und Anstrengungen mit zu lheilen. Ich empfehle ihn Eurer Kameradschaft. besten Wünsche begleiten Euch! — Die Truppen sind in Abheilungen auf der Eisenbahn über Riesa nach abqegangen. — Nachdem Se. Majestät noch das he Kunstmuseum besucht, daselbst zwei Stunden ver lud dabei vielfache Beweise seiner Humanität, seiner ür Kunst und Wissenschaft und besonders auch seiner glichkeit für Leipzig gegeben halte, kehrte er am 23. mit dem Morgenpostzuge auf der Eisenbahn nach n zurück. — Am 23. März früh 10 Uhr zogen 800 rcußische Truppen mit Musik und fliegender Fahne »zig ein auf dem Marsche nach Schleswig. — Den ärz ging das erste Bataillon König!. Bairischer Jn- nach Schleswig-Holstein bestimmt, durch Plauen, am gte eine Batterie Fußartillcrie, den 24. ein Bataillon nie, den 25. eine Batterie Fußarlillerie, und am 26. ataillon Infanterie. Diese Truppen haben alle in > Nachtquartier genommen, sind von den Plauenschen n sehr gastfreundschastlich ausgenommen worden, d von hier nach Reichenbach zu marschirt. Alle Tage, t dem 28. dss., werden frische bairische Truppen allhier t. Die Stärke dieses das Königreich Sachsen passi- Eorps wird auf 8000 Mann angegeben, und der mg sowohl als den Provinzial- und Local-Behörden es nicht wenig erwünscht gewesen sein, wenn ihnen rchmarsch dieser Reichstruppen zeitiger und auf anderem als durch den am späten Abende des 21. d. M. in eingetroffenen, mit dem Quartiermachen beauftragten en Ofsicier bekannt geworden wäre. — Daß übrigens Einquartierung der Reichstruppen eine Entschädigung Öuartierwirthe aus der Reichskasse bezahlt wird, ist nkfurt. Die Lösung der Kaiserfrage ist noch sehr ast. Bei der ersten namentlichen Abstimmung wurde noritätserachten I: „ die Nationalversammlung wolle n Welkerschen Antrag zur Tagesordnung übergehen" 2 gegen 267 Stimmen abgelehnt. Am 21. März »er Ausschußantrag: „die Verfassung in Bausch und anzunehmen und den König von Preußen zum Kaiser ulschland zu erklären," also Welkers von diesem M empfohlener Antrag mit 283 gegen 252 Stimmen verworfen und die Vertagung auf morgen mit 272 gegen 248 Stimmen angenommen. — Mittelst telegraphischer De pesche vom 22. d. M. wird der Rücktritt der Reichsminister von Gagern und von Peucker angezeigt. Preußen. Ein Gerücht von der bevorstehenden Auflö sung der zweiten Kammer erhält sich und sollen sür diesen Fall ein von der Regierung ernannter Ausschuß aus den Mitgliedern dieser Kammer im Verein mit der ersten Kam mer die Revision der Verfassung bewirken. Die Parteien in der zweiten Kammer nehmen jedoch darauf keine Rücksicht und selbst die gemäßigte Rechte unter Müller und Camp hausen sucht durch ihre Anträge den h. 105 der Verfassung zu stürzen, den die Forterhebung der Steuern betreffenden Passus wesentlich abzuändern und die Bestimmung über den Belagerungszustand dahin zu modisiciren, daß derselbe nur auf 14 Tage verhängt werden darf. Dieses Manöver wird in der Kammer viel Teilnehmer finden und jedenfalls eine Aenderung des Kabinets herbeiführen. — Die Adreßfassung der Commission ist in der zweiten Kammer mit 184 gegen 144 Stimmen angenommen. Das Amendement der Oppo sition, daß der König für alle politische Vergehen und Ver brechen seit den 18. März volle Verzeihung geben möge, ist mit 177 gegen 171 Stimmen derAdresse einverleibt worden. — Der Jahrestag der Bestattungsfeierlichkeiten, durch welche Berlin seine gefallenen Kämpfer ehrte, fallt mit dem Ge burtstag des Prinzen von Preußen zusammen, welcher mit großem Pompe gefeiert ward. — Oesterreich. Am 20. März wurden endlich die drei gestern zum Tode verurtheilten Mörder des Grafen Latour unter ungeheuerem Zulaufe durch den Strang hingerichtet. Während der Hinrichtung war die Bastei dem Publikum ge schlossen und die dort bereitgehaltenen Geschütze gegen die Stadt gerichtet. Es geschah aber nicht das Geringste, weil der Abscheu des Volkes gegen die G'reuejthat zu groß war. Ueber den Krieg in Ungarn läßt sich wenig Gutes sagen: denn selbst die Berichte der kais. Feldherren räumen den ungarischen Waffen gleiches Glück ein. Für die Sicherung der kais. Macht ist immer noch nichts Sicheres anzugeben. Der Brückenknopf bei Szöny an der Festung von Comorn ist von den Kaiserlichen erstürmt. Das Bombardiren der Stadt dauert fort. Da der Einklang zwischen Windisch- grätz und dem Ministerium nicht der beste ist und man mit Recht auf eine schnellere Beendigung de's ungarischen Feld zuges gehofft hatte, so soll sichern Vernehmen nach dem Feldzcugmeister d'Aspre der Oberbefehl über die Theißarmee übertragen werden. — Zwei neu erschienene Patente, die freie Pnsse und Associationsrecht betreff., welche nichts als scheußliche Bedrückung und Zurückführung in die vormärz- lichcn Zustände enthalten, sind mit großem Unwillen und bangen Blicken auf die Zukunft ausgenommen worden. Diese schönen Worte werden durch derartige Polizeiübergriffe ge schändet und der Reaclion, der scheußlichsten Aristokratie und erniedrigendsten Pfaffenwirthschaft wird durch derartiges Rück- schrciten Thor und Thür geöffnet. — In Wien hatte sich das Gerücht verbreitet, man beabsichtige, die Leiche Robert Blum s bei Nachtzeit auszugraben und nach Sachsen zu schaffen. Es erwies sich jedoch als unsinnig und ganz grundlos. — Auf der Börse in Wien sind die Course bedeutend ge stiegen, weil sich die Nachricht verbreitet hat, Oesterreich habe sich mit Preußen vereint und die Centralgewalt sammt dem