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oigtländischer Anzeiger Die Jnsertivn»gebührer. »erden »U I Revgroschen für di, enstag. LS SV. Januar L8ölv neten, Luf An man der eueru; ja, er ver- gc! habe der l Bl i> 3» chen folgt ter » Anzki htete, > An» dels ^and inkeoi m G thhaut ,t und d. » »uf. Zerluß Tod 'lost sie, ufren »such tig e er ha Den» n G ernst rruk rlicher vbonnementsprn» für diese» Blatt I Thlr. 6 Ngr. — gespaltene Eorou»-Zeile berechnet, größere Schrift nach Berhältniß de» Raume». — le Leidenschaft der politischen Parteien Ein Wort zur Sühne. (Schluß.) Ueberhaupt sollten wir unS beiderseits hüten, die Sache erer politischen Grundsätze zur persönlichen zu machen oder rsonen anzugreifen, wo es gilt, Ideen zu bekämpfen, er der Voigtländische Anzeiger eben so gut, wie die Voigt- dischen Blätter bieten Stellen zur beliebigen Auswahl, nachzuweisen, wie man im Kampfe gegen politische undsätze das Schwerdt der Rede nicht gegen diese, sondern en die Personen geschwungen hat, die sie hegen. Wird er ein politischer Glaubenssatz etwa dadurch erschüttert, ß ich den verwunde, der sich zu ihm bekennt? Dann ißte auch die Frcihandclslehre der Schutzzolllehre unterlic- n, wenn Hinz, der Weber und Schutzzöllner, seinen Gegner unz, den Krämer und Freihändler, zur Bank hiebe; oder, das Beispiel aus eitler anderen Sphäre des Lebens zu hmen, dann bewährte sich die Stallfütterung sofort vor m Weidegange, sobald Bauer Jobst, der seine Ochsen im lalle hält, den Bauer Veit abprügelte, der sie zur Weide ibt! DaS wird doch gewiß Niemand im Ernste behaup- wollen. Aber in unseren politischen Kämpfen sind wir t im allerbittersten Ernste solche Jobste und Veite. Da eist der Monarchist in seinem landeskindlichen Grimme ch einem Republicaner oder ein Kämpe des Vaterlands- reins nach einem Kämpen des Deutschen Vereines und rarbeitet ihn tüchtig, bis jetzt zwar, Gott sei Dank! noch cht mit den Fäusten, aber doch in Wort und Schrift. Hat nun dem politischen Grundsatz Eins ausgcwischt, wenn dem Freunde desselben einen, wenn auch noch so wohl gebrachten Hieb versetzt hat? Ist etwa das Prinzip des Harmonie der Sphären verzückt ist, und unter schimpfenden keinen Weltbeglücker. Es liegt im Interesse lhchkit, daß der Kampf um sie nicht mit der Waffe welche der Gajftnkoth dardietet; es liegt auch X Vereines, den hier gerügten Ausbrüchen t seiner Wieder zu ff Kampfes benutzest, um Deinen unheiligen Privathaß an denen auszulassen, die ihn erregen. Darum weg damit! Weg nm diesem unedlen, nicht gegen Ideen, sondern gegen Personen geführten Kampfe! Er nutzt zu Nichts und macht weder unserer Einsicht, noch unserem Willen Ehre! Unausgesetzt dagegen dauere der Kampf gegen die politischen Grundsätze und Bestrebungen unserer Gegner, bis die Wahrheit den Sieg errungen; sie wird ihn nur um so früher erringen, je mehr wir uns des Kampfes gegen die Person enthalten. Damit würde zugleich auch eine andere unglückliche Aus geburt unserer gegenwärtigen politischen Aufgeregtheit beseitigt werden; ich meine das Schimpfen, das pöbelhafte Auslassen der Parteisucht, daS man jetzt so oft hat hören und lese» müssen. Da redet der Voigtländische Anzeiger von „dummen Zungen" und „Eselsmilch trinken", die Volgtländischen Blät ter von „Willem Matz" und von einem „Verein, der im Verborgnen blüht, , So daß ihn kaum die Viehmagd sieht." Ich' entnehme diese als Beleg angeführten Ausdrücke aus meinem Gedächtnisse; hätte ich die Blätter selbst jda, ich könnte wohl Acrgeres auftischen. Eine Beweisführung, daß durch diese Form des Ausdruckes die Parteisache dessen, der sich ihrer bedient, nicht gefördert werde, kann ich mir wohl ersparen. Es dürfte im Gegentheil sich wohl eher Heraus stellen, daß die-Partei, die am meisten schimpft, sich selbst dadurch auch am meisten schadtz; sie "muß sich wenigstens in den Augen aller Gebildeten schaden, die endlich doch daS Regiment führen werde», rvdnn wir anders den Glauben an die Macht des besseren Elementes im Menschen nicht auf geben wollen. — Wie kann auch von politischer Bildung die Rede sein, wo von Bildung überhaupt Nichts zu finden ist? Wie kann Gemeinheit und Rohheit des Ausdruckes da herrschen, wo der höchste Adel der Gesinnung erfordert wird, um mit Nichtachtung des persönlichen Wohles sich Be strebungen hinzugeben, w nur das Allgemeine im Auge haben? tlnter widerlich Schreien und Pfeifen uud Trommel» tobenden Buben Whe ich Keinen, der über Kje eutschen Vereines: „naturgemäße Fortentwickelung unserer litischen Freiheit in constitutionell - monarchischer Form" zu chanden geworden, wenn ein Mitglied desselben geschändet ? Oder ist daS Prinzip deS Vaterlandsvereines: „völlige mgestaltung in republikanische Formen" zur Thorheit ge- orden, wenn Du Jemand lächerlich gemacht hast, der ihn, sucht? Nimmermehr! Du hast dann blos gezeigt, daß Gaffet u die Sache noch gar nicht recht verstehst, um die eS sich andelt; oder, wenn Du sie verstehst, Du doch die. Weist icht kennst, wie sie geführt sein will; oder, und das wLrolZ och viel schlimmer, daß Du die Gclegenkeit eines heiligt» Sechzigster Jahrgang Verantwortliche Redaction: 0r. G Jahn in Oelsnitz. Moritz Wieprecht in Plauen. . Druck uud Beklag von Moritz Wieprecht »n Plauen. , an choneck, rsdorf i ihn gl es wi.