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130 Entweder traute man damals seiner Partei noch nicht die kannt, und es ruht somit die gesetzgebende Gewalt D nötbige Krast zu, und verzweifelte darum, ihre Ansichten ins lands vollständig bis zum Zusammenkommen der neue» die Rede; man erklärt diese reine Republik für die angemes senste Staatsfvrm, aber denkt noch nicht daran, sie einzufüh- ren ; im Gegentheil, man will sich noch einen erblichen Präsi denten gefallen lassen. Daß aber ein erblicher, vom Volke nicht gewählter und nicht zu wählender Präsident nichts an ders ist, als der König, das möchte so ziemlich einleuchten. ollerhöchstdessen Regierung auf das Feierlichste. Sie sind! wirklichen engen Verbände, gehört nicht in das Reich dies sich, sie sind es Oesterreich, sie sind es Deutschland ! Träume. 3) Ein stufenweiser Gang, der beginnt mit dem au tigen Willen sich anzunähern, und allmählig übergeht fassung. 3) Die Nothwendigkeit einer engeren Vereinigung D Leben überzuführen, oder — und das ist wahrscheinlicher — man wollte nicht gleich mit der Thüre ins Haus fallen, son- Der Beschluß des Kreiscongresses zu Halle erscheint demge mäß als ein sehr zahmer, sanfter und eigentlich nichtssagender. schuldig. — WaS das heißen soll, ist nicht schwer > kennen; es heißt 1) Oesterreich hält an dem Grundgesetze der Venj ung zwischen den Fürsten und dem Volke fest, und, bis zur Vollendung der neuen Verfassung auf diesem der Nationalversammlung keinerlei gesetzgebende Gen>s 2) Die provisorische Centralgewalt ist auf der Gru« des alten Bundes lediglich als vollziehende Behörde dern das Volk nach und nach auf entscheioendere Schritte vorbereiten. Durch Beschluß desselben Kreiscongresses zu Halle wurden die einzelnen Vereine verpflichtet, Volksver sammlungen zu halten, um das Volk zu bearbeiten. Was sie aber auf diesen Volksversammlungen vortragen und zur . Besprechung bringen, ferner, in welcher Weise sie darüber sprechen sollten, ob mehr oder weniger aufregend rc., das sollte nicht von den einzelnen Vereinen abhangen, welche diese Versamm lungen veranstalteten, sondern das wurde ihnen von denjenigen vorge schrieben, die an der Spitze des Kreisausschusses oder des Centralcomite's standen. Die Redner auf solchen Volksversammlungen, mochten sie nun in überströmender Be- redtsamkeit die Leidenschaften des Volks aufregen, oder es versuchen, die aufgeregten Wogen zu besänftigen, waren nichts als Drahtpuppen, welche von unsichtbaren Hän den in Bewegung gesetzt wurden. Und das Volk, welches diesen Rednern gläubig zuhörte und Wunder meinte, was da für unerhörte Weisheit zu finden sei, war wieder einmal her gutmüthige Michel, der sich hänseln ließ und seinen breiten Rücken willig darbvt, um einzelne die ihm zu schmeicheln wußten, aufzuladen und rmporzuheben. (Schluß folgt.) lands wird anerkannt und dabei ausgesprochen, daß di serliche Regierung weit entfernt, sichauszuschließen, zur Uchen und aufrichtigen Mitwirkung bereit sei, voraus, daß es sich um Einigung, nicht um gänzliche Umschnu der bestehenden Verhältnisse handle; um Wahrung dci schiedenen lebenskräftigen organischen Glieder Deutsch uno nicht um deren Aufhebung und Vernichtung. 2 reich will somit keinen unitanschen Saat, der für d<i nicht ausführbar und für Deutschland nicht wünschens sei. Das, was aber von der Nationalversammlung be werde, sei nichts anders, als ein unilarischer Staat, durch wird der Stab über das ganze Verfassungswer insbesondere über das von Gagcrnsche Programm gebr Oesterreich verwirft die Bildung eines engeren und cinc leren Vereins. 4) Oesterreich erklärt sich aufs Bestimmteste gegen Unterordnung Sr. Maiestäc des Kaisers unter die von andern deutschen Fürsten gehandhabte Eentralgewalt. 5) Oesterreich will keine Vereinbarung mit der Nat Versammlung, sondern nur eine Vereinbarung mit den Z über die ihnen von der Nationalversammlung vorzuic Verfassung, die somit als ein Entwurf oder ein von deln abzugebenbes Gutachten zu betrachten wäre, hofft daß unter den Fürsten eine nach allen Seiten hin befi ende Verständigung zu erzielen sein werde, und hat si dem Behuf zunächst mit den königlichen Höfen in LZ düng gesetzt. Das was Oesterreich positiv anstrebt, läßt sich vic folgendermaßen formuliren. 1) Es ist nur eine Revision, nicht aber eine Neuc tung der alten deutschen Gundesverhältnisse gestattet, dieser Revision schwebt der kaiserlichen Regierung ein Außen festes und mächtiges, im Innern starkes und s vrganisch gebildetes und doch in sich einiges Deutschland — Diese Gliederung soll wohl in der Bildung von R kreisen bestehen, an deren Spitze die königlichen Regien zu stellen wären. — Dadurch würde die Aussicht erö daß, weit entfernt Oesterreich von dem engeren Bunde zuschließen, dasselbe mit allen seinen seither nicht zu Dc land gehörigen Staaten dem Bunde beitreten könnte. 2) Die neue Verfassung muß nur ganz bestimmte keine dehnbaren Vorschriften enthalten, indem nur dak dem Vorwalten der Sonderinteressen vorgebeugt wc könne. — Oesterreich. Die Oesterreichische Regierung hat nun eben falls, wie früher die preußische, ihre Erklärung in Betreff der deutschen Oberhauptsfrage abgegeben; allein wie voraus zu sehen war, so befriedigt dieselbe noch weniger, als die preußische Note. In derselben heißt es zwar, die österreichische Regierung sei weit entfernt, sich auszuschließen, viel mehr bereit zur ernstlichen und aufrichtigen Mitwirkung, vor ausgesetzt, daß es sich hier um Einigung, nicht um gänzliche Umschmelzung dcr bestehenden Verhältnisse handle; uw Wah rung der verschiedenen lebenskräftigen, organischen Glieder Deutschlands, und nicht um deren Aufhebung und Vernich tung. — Und am Schlüsse dieser weitläufigen, verfäng lichen Erklärung heißt es: Welche Phasen aber auch das Vereinbarungswerk noch durchlaufen sollte, eins steht hierorts fest, daß Se. Majestät der Kaiser und allerhöchstdessen Re gierung in der Begründung eines einheitlichen Centralstaates den Keim unheilvoller Spaltungen erkennen müßten, der Anlaß zur Zersplitterung und nicht zur Einigung Deutsch lands. Gegen eine Unterordnung Sr. Majestät des Kaisers unter die von einem andern deutschen Fürsten gehandhabte Centralgewalt verwahren sich Se. Majestät der Kaiser und