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74 und Gut in den Buden auf der Insel Schütt gelagert hat ten, von welch letzteren die kleinen, sowie die Kisten rc. größ- tentheils weggeschwemmt wurden. In der Stadt selbst wurde eine hölzerne Brücke, dann drei Stege ganz weggeriffen, ei nige steinerne Brücken mehr oder weniger beschädigt, und selbst der erst in den zwanziger Jahren über der höchsten be kannten Wafferhöhe erbaute Kettensteg theilweise von der Fluth mit fvrtgeführt. Auch der Verlust von Menschenleben wird betrauert. Aehnliche Ueberschwemmungen, namentlich von der Donau und ihren Nebenflüssen werden auch aus an dern Gegenden gemeldet. Schleswig-Holstein. Das Bureau der schleswig-hol steinischen Landesversammlung hat beschlossen, die Landesver sammlung auf den 26. zusammen zu berufen, sie wird dem nach am Freitag zusammengetreten sein. — Eine mit 600 Unterschriften versehene Adresse aus Flensburg, welche der Nationalversammlung durch den Abgeordneten Franke über sandt worden ist, schließt mit der Bitte: Die hohe National versammlung wolle darauf hinwirken, daß bei etwanigem Friedensabschlusse Schleswig in seiner Verbindung mit Holstein als Theil des deutschen Bundesstaa tes anerkannt werde. Sächsische Herzogtümer. Die deutsche Oberhauptsfrage macht auch hier viel zu schaffen; die Abgeordnetenvcrsamm- lung zu Gotha hat am 16. Januar eine Adresse an die deutsche Reichsversammlung in Frankfurt gesendet, in der sie der lebhaften Ueberzeugung Worte leiht, daß es „unter den gegebenen Verhältnissen unabweislich geboten erscheine, den Staat Preußen ausschließlich an die Spitze der neu zu be gründenden deutschen Bundesverfassung und zwar so schleunig als möglich, zu stellen." — Desgleichen hat der Bürgerverein zu Kahla in einer an die Nationalversammlung zu Frank furt-a. M. gesendeten Adresse sich für die Erhebung Preu ßens zum Oberhaupte Deutschlands erklärt.— In Weimar sind die reußischen Truppen mit den Bürgern in blutigen Conflict gerarhen. Schon längere Zeit wurde über dieselben ihrer in den Kneipen entwickelten Schlagfertigkeit halber geklagt, bis sie ihrer Bravour am Abend des 21. Januar die Krone aufsetzten. Auf einem Tanzsaale sangen nämlich einige junge Bursche das Hcckerlied, anwesende Reußen ver boten es, konnten aber mit ihrem Verbot nicht durchdringen und mußten das Feld räumen, holten nun sofort Hülfe im Schießhaus, wo viel Soldaten ebenfalls tanzten, und stürm ten, gegen 50 Mann stark, den Gasthof, zerschlugen Fenster und Mobilien vom Keller bis zum Dach, verwundeten mit Gr » le doch ganz anders gehalten. Zu ihnen geht ihr i Schleizer und Lobensteiner, sehet ihre Weise an und — So seid ihr der deutschen Nation ein Greuel! — Seitengewehr Alles, was ihnen in dek Wurf kam, u liegen letzt 8 Menschen schwer verwundet darnieder, wird wohl sterben und Leichtverwundete soll es noch in A geben. Zuletzt scheint die Soldaten, von denen keiner wundet ist, eine wahre Bcrserkerwulh gefaßt zu haben, als früh gegen 4 Uhr das Criminalgericht von Weimar den Physikatspersonen nach Süßenborn (so hieß der kam, war das Innere des Gasthofs bis auf das Trepp länder zerhackt und zerschlagen, und über zerrissene Kleid stücke, Blutflecke und Glasscherben mußte man den finden. Die Erbitterung über dieses Ereigniß ist begrei Weise sehr groß, man erwartet die strengste Untersuchung Seiten der Militärbehörden und glaubt, daß ein Tru wechsel eiligst angeordnet werden müsse. Und solche Leute Ordnung und Ruhe erhalten? — Da kann mans f dem Volke nicht verdenken, wenn es vom Militair n wissen will. Unsere Sachsen haben sich in dieser Bezie (Aus einem Album.) Deutsches Staatsrecht. Teritorial-Bestimmungen. Deutschland grenzt im Norden an Wrangel, im Ost« Windisch-Grätz-Zellachich, im Süden an Radetzky, im West Cavaignac. Die Grundrechte des deutschen Volkes sind: 1) Die rothe Monarchie, 2) Der permanente Belagerungszustand, 3) DaS Standrecht, 4) Freie Presse — der Fürsten für den Säbel u. das Heer, 5) Freies Affociationsrecht — der Gedanken, 6) allgemeine Volkswehr — gegen die Vernunft. Die Versa beruht auf dem Einkammersystem; jeder freie Deutsche Hl- Recht aus einen stillen Aufentbalt in einem Staatskämm Die Verwaltung wird durch Dunker, Malhy und ähnliche 1 landsfreunde nach einem gemäßigten Pclizcisystem geregelt. Frankfurt, den 13. Deebr. 1848. „Deutsche ReichStagS-Zeil Oestrerchische Definition der Centralgewal Piefke. Sag mir, was ist denn duS: eine Centralgewalt? Pufke. Eine „Centralgewalt?" Das will ich dir auSeinandci Bist du vrrheirathet? Piefke. Na, ob!! Puste. Hast du waS im Hause zu befehlen? Piefke. So viel als Nichts. Pufke. Sichst du, so bist du die „Centralgcwalt!" Bekanntmachu n g e n Kirchliche Anzeigen. Am 4. Soynt. nach Epihan. pred. Vorm. Hr. Archidiakon IVl. Fiedler und Nachm. Hr. Bürgrrschullehrer Spitzner (Pred. Coll.) Nur bis morgen über 8 Lage dürfen wegen der folgenden Fasten zeit noch Aufgebote angenommen werden, insoweit dieselben nicht zu gleich auch anderweit zu bewerkstelligen und darum früher anzumelden sind. Laut allhier geschehener Anzeige ist dem hiesigen Flaschnermstr. Herrn Wilhelm Zenker am letztvergangenen Sonnabend Abends aus seinem Hause vorm Straßbergerthore hier ein kupferner Kessel, der von starkem Kupfer und noch in ganz gutem Zustande gewesen, »btti 2 eiserne Angriffe and einen starken eingelegten Drahtwulst, übrigens 1 Elle und Z Zoll im Durchmesser hat und ungefi Stützen Wasser faßt, durch einen unbekannten Dieb gest worden, was man mit der Aufforderung zur sofortigen N etwaiger Verdachtsmomente andurch veröffentlicht. Königliches Justizamt Plauen, den 22. Januar 1849. Beye Daß in hiesiger Wahlabtheilung Johann Georg Dillin Losa, Carl August Beier, Carl August Diezel und Friedrich Helm Diezel allhier, David Gebhardt auS Tremnitz, Che Friedrich Seidel zu NoSwitz, Johann Gottlieb Petzold zu