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mgtlän-ischer Anzeiger >r hi> ue fsgck nabend. 27. Januar L84S Leidenschaft der politischen Parteien. ba "g das Wiederherstellung des Alten, Vermittkung dcö Alten und den ings! el >ie ir ngeni bcnu au, Lübt sich ich A N missi wird ihm und id'N n C icm Ibr ten> glaubt, daß jetzt oder nie, wenigstens so bald nicht, die Zeit sei, eine solche Schöpfung der Neuzeit auszuführen; daß das Wehe, was der gegenwärtige Umsturz der Dinge über Ein zelne bringe, Nickls sei in Betracht gegen das Unheil, das ein Aufschub des Revolution, und gegen den Segen, hen eine rasche, wenn auch gewaltsame Umgestaltung herbeiführe; daß die Neaction, so lauge sie nnr etwas Altes noch habe, an das sie sich hängen könne, bei ihrer Schlauheit und feinbe- rechuendcu Lift darin eine Handhabe besitze, nm das für die Freiheit Gewonnene wieder zn rauben und neue Lasten und neuen Jamyier über die kommenden Geschlechter zu bringen. DaS ist die Ansicht vieler Andern und ste umschließt zum Zwecke der Verwirklichung ihrer Künsche das Band der Her Abonnement-preis für diese- Blatt 1 Thlr. 6 Ngr. — Die Jnsertion-gebührey werden mit 1 Neugroschen für die gespaltene EorvuS-Zeile berechnet, größere Schrift nach Verhältniß des Raumes. — der Billigkeit durch naturgemäße Fortentwickelung eines ge regelten Staatslebcns beseitigt und der Ucbcrgang aus der alten schlechteren in die neue bessere Zeit in festem und siche rem, darum freilich bisweilen auch wohl langsameren Schritte geschehen. Er wünscht das, weil er glaubt, daß, wenn etwas Dauerndes und wahrhast Beglückendes sich gestalten solle, cs im Staats - und Völkerlcben ebenso eines vermittelnden allmähligcn Ueberganges bedürfe, wie das der Fall sei in dem Leben und den Schöpfungen der gesummten Natur; weil er vor den gewaltigen Zerrüttungen für das Wohl der Fa milien und ganzer Generationen, vor den Gräueln der Ver wüstung und Zerstörung zurückbcbt, welche eine plötzliche, allseitige, gleichzeitig durch und durch gehende Umgestaltung des öffentlichen Lebens seiner Ueberzeugung nach herbeiführcn müsse. Das ist die Ansicht Vieler und sie haben sich zur Verwirklichung ihrer politischen Wünsche durch gemeinsames Streben zu einem politischen Vereine zusammengethan, der in unserem Sachsen den Namen des deutschen Vereins führt. Ein Dritter endlich wünscht, cs möge die Gegenwart ganz mit der Vergangenheit brechen; es mögen die Uebel der alten Zeit jetzt rasch und enschicden auf einmal beseitigt, die ungeeigneten Formen des bisherigen Staatslebens sämmt- lich zerbrochen und auf den Trümmern der alten Welt ein neues, schönes, lichtes Gebäude aufbeführt werden, in dem es sich für jedes Glied des Volkes nchcr und glücklich lebe. Er wünscht den völligen, gleichzeitigen Umsturz des Alten selbst auf die Gefahr einzelner blutender Wunden, weil er u den mancherlei Uebeln, welche schon bisher unser crlichcs Leben bedrängt haben, ist in Folge der Ereignisse neueren Zeit noch eins hinzugetreten und scheint uns Genuß dessen, was wir Gutes noch besitzen, gar sehr immern zu wollen. Es ist die Leidenschaft der politischen teiungen. Daß sie, wie jede andere Leidenschaft, eben so dem schadet, der sie hegt, als dem, den sie berührt, kann Jcdcr wissen, da die Erfahrung sattsam gezeigt hat, wie sie nicht blos die Bürger eines Staates und die cder einer Gemeinde zu feindseligem Kampfe an einander cht, sondern selbst die ältesten, trautesten Bekanntschaften, engsten und innigsten Bande des Herzens zerschnitten den. Aufregende und die heitere Stimmung der Seele törende Empfindungen, Gereiztheit, Mißtrauen, Haß tre- an die Stelle der wohlthätigen, glücklichen Gefühle der itigung und Liebe bei Diesem und Jenem und allmählig ilt diese Leidenschaft eine Ausdehnung, daß fast Jeder sich ibr berührt fühlt und unter ihr leidet, so daß cS wohl der Zeit ist, sie einmal fester ins Auge zu fassen. Die politischen Wünfche und Bestrebungen der Gegenwart, lche die Parteiungen und ihre Leidenschaften erregen, sind aller ihrer großen Mannichfaltigkeit auf 3, sehr leicht zu crscheidende Arten zurückzuführcn. Der Wunsch des Einen der politische Fortschritt des Jahres 1848 und wo mög- auch der vorhergehenden Jahrzehnte möge durch einen mltigen Rückschritt aufgehoben und die lieben, guten, al- Vorrcchte der bevprzugten Familien und Stände, zu cn er selbst gehört, in allem ihrem Glanze für ihn und allem ihrem Schatten für Andere wieder erneuert werden, s jst dxr Negctjonair. Doch er wagt cs nicht, wenig- s bei uns zur Zeit noch nicht, seines Herzens Gelüste r auszusprcchen, geschweige denn offenkundig danach zu eben und öffentliche politische Vereine zu bilden, welche ein ches Ziel des Drehens als das ihre bezeichneten. Daher von wctter kein Wort; er ist für uns nicht da, er kann unsre arteilcidenschast nicht erregen, weil er keine Partei bis t bildet. Ein Zweiter wünscht, cS möge die gewonnene Freiheit Vaterlandsvcreinc. mählig erweitert, die aus der vormärzlichcn Zeit noch vor- s"" " " " ' ndcnen Uebel ohne Gefährdung der Gesetze, des Rechts und Neuen, Schöpfung deß. Neuen. mit VesNtchMNA des Alten, Sechszigster^ahrgang. Verantwortliche Redaction: vr. G. Jahn in Oelsnitz. Moritz Wieprecht in Plauen. Druck und Verlag von Moritz Wieprecht in Plauen.