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Meine in hiesiger Flur gelegenen Grundstücke, bestehend in: einem Acker — der Krahnpöhl — von ohngefähr 8 Schfl. Aussaat eiyem dergl. — der Goldacker — von ohngefähr 1 „ „ einem dergl. — das Galgenäckerlein — von ohngef. „ einem dergl. — der Teubertsackcr, mit Stein- bruch — von ohngefähr 2 „ „ einem dergl. — das Waldsfeld — von ohngefähr 5 „ „ zwei dergl. — das Holzfeld — von ohngefähr 4 „ „ eii> Stück Holzboden von ohngefähr 5 „ „ einer L6iese, zwischen Pfarr- und Schaaftcich liegend, ohngefähr 4 Tagewerk zwei Wiesen in der Aue, mit Torfstich,. ohngefähr 2 „ einer dergl. — bei dem Waldsfeld — ohngefähr . . 1 „ so wie einer großen übersetzten Scheune, sollen den 6. August, von früh 8 Uhr an, in meiner Wohnung einzeln, oder auch nach Wunsch der Kaufliebhabcr Lie größern Stücke gethcilt, mit den darauf stehenden Früchten, an die Meistbietenden verkauft werden. Es wird zugleich bemerkt, daß einige Kaufgclder stehen bleiben können und daß die Kaufbcdingungen bei mir zu erfahren sind. Kaufliebhaber und Alle, welche sich für diesen Verkauf in- teressiren, werden höflich ersucht, sich an obengemeldetcm Tage recht zahlreich bei mir einzufinden. Treuen, den 12. Juli 1845 Ronneberger. Mein an der Kirchgasse befindliches massives Wohnhaus von vortheilhafter Lage ist aus freier Hand zu verkaufen. Darauf Restectirende belieben sich an mich zu wenden. Planen, am 15. Juli 1845. Adv. Meisner. Bekanntmachung. Da durch die am 30. Mai d. I. hier stattgchabte große Wasscrstuth mein dicht an der Wiesenthal stehendes Wohnhaus an der Grundmauer eine leicht wieder herzustellende Beschädigung er litten hat, und ich nicht willens bin, in meinem Alter auch nur die geringste Reparatur vorzunehmen; so biete ich solches hiermit öffentlich zum Verkauf aus. Dasselbe enthält dermalen 2 untere und 1 obere Stube mit Kammern, eine besondere Kammer, 2 ge räumige Boden, Küche, Keller und eignet sich hinsichtlich der Lage zu mancherlei Geschäftsbetreibung. Kauflustige haben sich unmit telbar an mich selbst, als unumschränkten Besitzer, von nun an gefälligst zu wenden. Webermstr. Krämer 8on. in Mühltroff. In der Lutherschen Waldung in Bergen, für die Kreisstadt Plauen sehr günstig liegend, sind ohngefähr 300 Klftr. fichtenes Scheitholz bester Qualität, sowie auch eine bedeutende Quantität Stockholz, Büschel, Moos und Peckstreu zu verkaufen. Heute den 16. Juli a. e. früh 10 Uhr sollen auf dem Rit tergute Gansgrün 30 Stück fette Hammel und 2 Stück starke Ochsen an den Meistbietenden gegen sofortige baare Bezahlung im 14 Thalerfuß versteigert werden, wozu Erstehungslustige hier durch eingeladen werden. Vollständige Commnnal - Garden Gewehre verkauft L 3 Thlr. baar Kr. Krackher. 4 Stück 4 zöllige Pfosten, 10 Ellen lang, zu Treppen sich eignend, stehen zu verkaufen in der Hunbsgrüner Mühle. 1400 Thlr. liegen auf Hypothek zum Ausleihen bereit. Wo? sagt die Erp. d. Bl. Zwei Thaler Belohnung. Ein gegliedertes goldenes Armband ist am Sonn abend, den 12. d. Mts. vom Kirchplatz über den Markt bis in die Herrengasse verloren worden. Der ehrliche Finder erhalt gegen dessen Zurückgabe bei Herrn Kauf mann Brückner am Markke die obige Belohnung. Endesgezeichneter sagt allen seinen verehrten Freunden und Gönnern bei seiner Abreise von Plauen ein herzliches Lebewohl, und bittet, ihn in so gutem Andenken zu behalten, als ihm Plauen selbst stets sein wird. Plauen, am 13. Juli 1845. I. Sell. Die vierte Nachmiltagsstunde des dritten Juli war die ver hängnißvolle Stunde, in welcher der Uncrforschliche unseren gelieb ten Sohn, Christian Doller, unerwartet von unserer Seite riß. Er nahm uns in ihm die Freude unserer Tage, die Hoff nung unseres Alters, darum ist unser Verlust unersetzlich, unser Schmerz unaussprechlich. Tief, tief ist Las schwergeprüfte Eltern- Herz gebeugt worden, und nur der Glaube, daß cs ein weiser und liebender Vater war, der Liese Prüfung uns auferlegte, ver mag es wieder aufzurichten. Aufgerichtet wurde cs besonders Lurch Lie herzliche Theilnahme, die schon während der Krankheit des Entschlafenen von so vielen Seiten sich kund gab; durch Lie tröstenden Gesänge, die vor seinem Sarge ertönten; durch die zahlreiche Begleitung, die seine Amtsgenossen und Freunde ihm vergönnten; durch die ehrenden Worte, welche das verehrte Lchrcr- collcgium der Bürgcrschnle öffentlich ihm nachrief; durch die er hebende Gcdächtnißfeier endlich, welche man dem Heimgegangenen in der Friedhofskirche veranstaltete. Für solche nnd viele andere Beweise der Liebe vermag unser Herz niemals genug zu danken. Sie werden uns unvergeßlich bleiben, — so wie Du, Verklärter, hienicdcn uns unvergeßlich bleiben wirst. Weinend zwar sieht unser Auge Dir nach ins Land der Vollendung in welchem Du nun Deinen vorangegangencn Freund wieder umfassest; doch hof fend folgt unsere Liebe Dir nach, bis wir Groben Dir ans Herz sinken. Plauen, am 12. Juli 1845. Die trauernden Hinterlassenen. Meine gute Frau Henriette Friederike geborne Künzel schied von mir und meinen drei unerzogenen Kindern am 29. Juni Abends 6 Uhr plötzlich und unerwartet. Durch das Heben einer kleinen Last hatte sie, die kurz zuvor heiter und thätig in ihrem Haus wesen sich beschäftigte, innere Zerreißungen sich zugezogcn. Bei der Leichenöffnung fand sich, daß die Ursache hierzu Geschwüre waren, welche am Zwölffingerdärme und Pförtner saßen. Bei den großen Schmerzen behielt die nun Verewigte ihr klares Bewußt sein bis ans Ende und jammerte um ihre Kinder, mit denen ich so früh zum Grabe der Mutter treten und Gottes Vaterhulb und Las Mitleid meiner Nebenmenschen anrufen muß. Mühltroff am Begräbnißtage, den 2. Juli 1845. Karl Heinrich Schmidt, Zeu^achermeistcr.