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Haltniß seines Grundbesitzes Anleihen von der Bank zu erheben. Die in Plauen veranstaltete Sammlung sürRonge hat einen gesegneten Fortgang. Nor einigen Tagen ist eine namhafte Summe an Ronge mittelst folgender Adresse ab- gesendet worden: Mann Gottes! Hoch erfreut über das Wort, das Sie gesprochen, wie über den erschütternden Erfolg, den es bereits gehabt, reihen wir uns denen an, welche durch Wort und Gaben der Liebe Ihnen zeigen wollen, daß unser Jahrhundert seine Norkämpfer nicht verläßt! Und wären Sie auch für Ihre Person dieser Gaben bereits nicht mehr bedürslig — wir wissen dieß nicht — das wissen wir doch, daß Ihre Sache es noch ist! Sie wollen eine Kirche gründen, welche die große Auf gabe der Anbetung Gottes im Geiste und in der Wahrheit, im Sinne unserer Zeit losen soll; aber Rom versagt Ihnen Ihr Erbthell, und noch sind Sie der Zahl nach zu schwach, als daß Sie die Bedingungen der äußeren Gottes verehrung auf die Dauer würdig zu erfüllen vermöchten. Nehmen Sie daher das Scherflein, welches unsere Liebe Ihnen bietet, freundlich auf; es soll, das ist unser Wunsch, Ihrer Person und Ihrer Sache gelten. Gott segne Sie, und dieses Werk! Wir wünschen demselben, selbst wenn unsere Wege uns kirchlich nie ganz zusammenfüh- ren sollten, dennoch aufrichtig Gottes Segen. Es ist ein Werk jener wahren christlichen Freiheit, die von dem unver äußerlichen Menschenrechte, Gon nach bestem Wissen und Gewissen zu verehren, trotz alter drohenden Gefahren, einen eben so kühnen, als weisen Gebrauch macht. Es ist ein Werk, welches uns auch mahnt, sortzusetzen, was Luther begonnen; auszuscheiden, was als menschliche Satzung in unsere Kirche sich eingedrängt, und, wie Sie selbst gethan haben, die innern Angelegenheiten des kirchlichen Glaubens und Lebens nicht länger von der Macht bevor munden zu lassen. Der tiefe Frieden, dessen Europa sich jetzt erfreut, wird auch unter den Lutheranern eine Bewegung in diesem Sinne möglich machen; und haben wir uns bereits mit den Neformirten auf das Brüderlichste verständigt, so wird auch die Zeit nicht ferne sein, wo Ihre „apostolisch- christliche" Kirche als eine Schwester der „evan gelischen" uns freundlich die Hand zu Schutz und Trutz bietet und wir Alle, trotz einer gewiß wohlthätigen Verschiedenheit conscssioneller Ansichten und Gebräuche, doch glücklich im Gefühle einer höheren christlichen Einheit sind und stärker noch, als jetzt, die Anmaßungen Roms und seine offenen, wie heimlichen Freunde mit entschiedenerem Erfolg bekämpfen werden! Möge der Herr, wenn es seiner Weisheit gefällt, Sie und uns diese Zeil erleben lassen, die Zeit, wo es wie derum heißt: „Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede auf Erden, und den Menschen ein Wohlgefallen!" Es grüßen ihren katholischen Bruder in Christo, ihren Ronge die evangelischen Christen in Plauen. (Folgen die Unterschriften). Bekanntmachungen. Kirchliche Anzeigen. Vom Palmsonntage an können Aufgebote wieder erfolgen. Landwirthschaftlicher Bezirks - Verein. Wegen der mit dem Schulactus verbundenen, am 17. d. M. im hiesigen Erholungs-Locale ftattfindenden Festlichkeiten macht sich eine anderweite Verlegung der auf diesem Tage angesetzten Versammlung des landwirthschaftlichen Bezirks- Vereins nothwendig und wird daher dieselbe auf den 18. März a. e. andurch angesetzt. Plauen, am 9. März 1845. Der Director des landwirthschaftlichen Bezirks- Vereins. von Schütz. I Sitzung der Stadtverordneten in Plauen den 13. März Abends 7 Uhr. Ich bin gesonnen, mem m Theuma übersetztes Haus mit Keller, Vieh - und Holzstall, wie auch 265 IHR. Feld, zusammen 21,?r. Steuereinheiten an den Meistbietenden zu verkaufen, Kaufliebhaber haben sich daher den 26. März früh 10 Uhr bei mir einzusinden, und einen Kauf mit mir abzuschließen. Ioh. Michel Schwertfeger. Non Frau verwittw. Schick bin ich beauftragt, das der selben zugehörige, auf dem Rinnelberge hier 8ub. Nr. 771 befindliche Haus, ingleichen das derselben zugehörige, gleich falls auf dem Rinnelberge befindliche Feld an 3^ Scheffel, aus freier Hand zu verkaufen. Plauen, den 10. Marz 1845. Carl Elias Heißner.