86 Merkwürdige Voraussicht der Ankunft. Vor dreizehn Jahren erschien vom Consistorialrath und Pfarrer I)r Friedrich in Frankfurt das historische Gedicht: „Gustav Adolfs Heldentod für Deutschlands Frei heit." Im vierten Gesänge (die Erscheinung am Schwe densteine bei Lützen überschrieben) umschweben diesen Denk stein (in der Nacht des 6. Novbr. 1832) drei Luftgestal-. ten: Gustav Adolf, Luther und Ganganelli (Papst Clemens Xl V) und der letztere spricht im Sehergeiste von der nächsten Zukunft Folgendes, S. 194: „Jetzt ist es an der Zeit, das Netz zu lösen, „Mit welchem Hierarchie die Welt umgarnt, „Die jüngst noch Frankreich an den Abgrund »lß „Und durch des Fanatismus Höllenmachl „In Belgien der Bessern Werk zerstört. „Nie ward mit ihr ein fester Bund geknüpft, „So Freund als Feind — betrogen hat sie alle „Und nur der Macht des Bösen dient sie treu. — „Durch trübe Wolken blickt ein lichter Geist; „Schenkt ihm in Deutschland freundliches Asyl! „Dem Priester gebt sein heil'ges Recht zurück, *) Franks. Journ. „Das er als Mensch, als Bürger und als Haupt „Des Hauses in dem Bund der Ehe fordert; „Wer die Natur zerstört, der lästert Golt! „Ein Tempel Gottes, in dem Strahl des Kreuzes, „Erhebe sich die freie deutsche Kirche, „Erlös't von ehr'nen Banden röm'schen Joches; „Der Würdigste sei ihrer Halle Haupt. „Bald wird die Scheidewand der Formen fallen, „Und eine Heerde unter einem Hirten, „Dem Sohne Gottes, wird in Deutschland wohnen; „Vereint und frei in Glaube, Lieb' und Hoffnung."— Sprach's und in seliger Begeisterung Reicht er dem Geistesbrudcr seine Rechte; „Der Kirche Freiheit!" ruft er ihm entgegen: Mit Inbrunst drückt sie Luther an das Herz, Beutihm dicHand und spricht: „Des Glaubens Reinheit."— Verschlungen stehen so die Seligen; Da neigt sich Gustavs Geist zu ihnen nieder, Umfaßt sic als der Dritte in dem Bunde Und ruft mit ehr'ner Stimm': „Der Wahrheit Sieg!" — Au lichten Höh'n entschwinden die Gestalten; Im Geisterchor der Krieger hallt es nach: In Eintracht nur kann Deutschlands Heil erblühen. „Gesetz und Treu' verbinden Volk und Herrscher „Zum höchsten Ziele: Bürgcrwohl und Freiheit!" Bekannt«, Kirchliche Anzeigen. Die allgemeine Beichte am Gründonnerstag nimmt früh um halb neun Uhr ihren Anfang. Nachdem dem Kaufmann Herrn August Gräf zu Oelsnitz auf sein Ansuchen Concession zu Uebernahme einer Agentur für die k. k. österreichische Brandvcrsicherungsgesellschaft zu Wien ertheilt worden ist, so wird solches in Gemäßheit der Verordnung vom 13. December 1836 andurch zur öffent lichen Kenntniß gebracht. Plauen, am 17. Marz 1845. Königliche Amtshauptmannschaft, von Schütz. Bekanntmachung. Von dem Gesetz- und Verordnungsblatte für das König reich Sachsen ist heute das 2. Stück vom Jahre 1845, ent haltend : 3. Verordnung, die Aufhebung des Verbots des Ver triebs der sogenannten Streichzündhölzchen u. s. w. betreffend; vom 9. Januar 1845. ^4^ 4. Verordnung, die Anwendung der Bestimmungen hh. 39 und 49 des Gesetzes vom 16. Mai 1839 bei Erpensforderungen betreffend; vom 31. Januar 1845. ^4? 5. Verordnung, den mit dem Königreiche Portugal abgeschlossenen Handelsvertrag betreffend; vom 30. Januar 1845. ach u n g e n. ^4^ 6. Decret wegen Bestätigung einer Sparkassenanftalt für die Stadt Zwickau; vom 27. Januar 1845. ^4^ 7. Verordnung, die Sicherstellung des Kirchenvcrmö- gens und anderer milden Stiftungen insbesondere gegen ihre Verwalter betreffend; vom 13. Februar 1845. ^4^ 8. Verordnung, den Beitritt der König!. Hannöver schen und der Herzog!. Braunschweig-Luneburgischen Regierung zu den Verträgen wegen der Erleichte rung der Paß- und Fremdenpolizei bei Reisen ver mittelst der Eisenbahnen betreffend; vom 12. Feb ruar 1845. „4^ 9. Verordnung, ström - und schifffahrtspolizeiliche Vor schriften für die Elbe betreffend' vom 6. Februar 1845. hier eingegangen und in hiesiger Rathserpeditionsftube zum Lesen ausgelegt worden. Plauen, am 14. März 1845. Der Rath. - E. W. Gottschald. Die unterzeichnete Behörde bringt nachstehend das vom Verein zur Unterstützung der Gerthäuser Abgebrannten anher gelangte Empfangsbekenntniß über die für dieselben abgelie ferten Unterstützungsgelder, nebst dem dafür ausgesprochenen Danke, womit sie zugleich den ihrigen verbindet, zur öffent lichen Kenntniß. Plauen, den 12. März 1845. Der Rath. E. W. Gottschald.