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298 Folge des festgesetzten Ncubauplans Veränderungen in der frühe ren Bauanlagc der Stadt cintrcten mußten, wodurch einzelne Interessen schmerzlich berührt wurden. Hauptsächlich geschah dieß durch die Anlegung breiterer Gassen, in bedeutender Ausgleichung der früheren Steigung des Steinwegs, in Herstellung eines neuen Marktplatzes, in Anlegung zweier neuen Straßen und in der Entfernung vieler Scheunen auS der Nähe der Stadt. Hat es dabei an schiefen und tadeln den Urtheilen nicht gefehlt, so war wohl der Grund dazu nur in der Unkenntniß der Betheiligten mit den vorzuneh- menden Abänderungen und nothwendigen Einrichtungen zu suchen und der tadelnde Rigorismus verschwindet immer mehr, je deutlicher man sich überzeugt, daß die geforderten Verän derungen lediglich in dem Wohle des Ganzen bedungen waren. Die massive Bauart der neuen Gebäude, von denen bereits ^>7 unter Dach und gegen 20 in Aufbau begriffen sind, entspricht den Forderungen der Zeit; doch wäre zu wünschen gewesen, daß den Gebäuden am Markte eine größere Gleichheit gegeben worden wäre, um eine dem Auge gefällige Symmetrie zu erzielen, und daß man dabei mehr sich dein Bedürfnisse des Ganzen, als den Wünschen und Ansichten einzelner gefällig gezeigt hätte. ES ist sehr zu loben, daß durch Entfernung der Scheunen aus der Stadt zugleich für Entfernung neuer Gefahren gesorgt ward; wünschenswert!) bleibt es jedoch, daß auch für Entfernung der übrigen Sorge getragen wird, und cS konnte in dieser Beziehung nur vor- theilhaft sein, wenn Seiten der Eommun ein geeignetes Grundstück, oder vielmehr einige Grundstücke in verschiedenen Richtungen acquirirt würden, um dadurch in den Stand ge setzt zu sein, zur Erbauung von Scheunen an Privaten Plätze um einen verhältnißmäßigen Kaufpreis ablassen zu können. Dadurch würde nicht nur dem Mangel an geeigneten Bau plätzen, sondern auch dem Uebelstande, daß das Stadtweich bild mit einzeln stehenden Scheunen übersäet wird, abgehol fen. Noch bleibt es ein gerechter Wunsch, daß statt der mit troffene Unglück berichten können, daß alle Spuren desselben vielem Kostcnaufwande verknüpften Flickereien an unsern'oerwischt sind; ja möge kein solcher Schreckenstag sich mehr Wasserleitungen eiueMadicalcur in Anwendung gebracht würde;!alS Erinnerungszeichen in das Geschichtsbuch unserer Stadt denn der an vielen Orten hiesiger Stadt fühlbare Mangel Einschreiben. Gott schütze und bewahre Plauen! an trinkbarem Wasser erheischt unbedingt geeignete Maasre- geln, und cs ist dieß auch neuerlich gehörigen Orts, wie ver lautet, in Anregung gebracht worden. Ucbcr dem Wünschen darf man jedoch nicht vergessen, was bcteits geschehen ist und es darf in dieser Hinsicht nicht unerwähnt bleiben, wie die Eommun kein Opfer gescheut hat, um die gewünschten und nöthigen Reformen sicher und wohlfeil zu erzielen; eS darf nicht vergessen werden, wie das König!, hohe Ministe rium des Innern zum Zwecke des zugleich im Interesse der Brandversicherungsanstalr erfolgenden, mindergefährlichen Wie deraufbaues und in Rücksicht auf die dadurch nöthig werdende Verlegung der Keller und Grundmauern u. s. w., so wie wegen der sonst mit der Ausführung der Ncubaupläne ver bundenen Baulichkeiten eine Beihülfe von 18,000 Thalern aus der Brandvcrsicherungs-Kasse vermittelt hat, demnächst auch das Königl. hohe Ministerium der Finanzen zum Bau der eine directe Verbindung zwischen dem oberen Etadttheile Plauens mit der Pausacr Ehaussee und beziehcndlich mit dem in der Nähe derselben bei Plauen künftig anzulegenden Bahn hofe der säcbs.-baicrschen Eifenbabn hcrzustellcndcn Straßen- und Brücke nanlagen eine Unterstützung von 8000 Thlrn. allerhöchsten Orts beantragt hat. — Zieht man dieß in Er wägung und bedenkt man, daß durch die neue Brücke und Straße nach dem Bahnhofe hin die Stadt eben so an Schönheit, wie an Nutzen gewinnt, so muß man sich noihwendig des Gedankens entschlagen, als sei Seiten der Behörden nicht Alles geschehen, was zum Besten der Stadt g schcben mußte, daß cs undankbar wäre, wollte man sich in einseitigen Ge hässigkeiten fortbewegen. Auch unseren übrigen Miroürgcrn, die noch auf den Ruinen ihrer Gebäude umher gehen, wird eS mit Gott gelingen, dieselben gleich den schon wiedcrcrstan- dencn empor zu bringen und der neue Aufbau wird für die Zukunft einen Kern in unserer t^.adt bilden, an welchen die Flammen vergeblich ihre Wuth versuchen werden. Mögen wir bei dem nächsten Erinncrungstag an das die Stadt be- Bekanntmachungen. Carl Erdmann Noßbachs, B. u. Webers, T. Jgfr. Rosalie Friederike, 28 I. I I M. 7 2. 243) Chrn. Glob. Sünderhauf, Handarb., 65 I. 244) Joh Michael Schmidt, B. u. Maurer, 30 I. 5 M. 23 2. 245) Mstr. Carl Äug. Gottschald s, B. u. Webers, S. Noberk, 20 Sr. 246) Mstr. Carl Frdr. Molheß's, B. u. Webers, ungetaufles S., l^L. Kirchliche Anzeigen. Vom 2. bis mit 8. Scplbr. wurden I. getraut: 62) Hc. Heinrich Nobcrt Schaller, Kaufmann in Schöneck, mit Jgfr. Bertha Hahnel. II. getauft: 405) Hrn. Joh. Georg Böhme's, Dessinat., S. Otto Reinhard. 406) Mstr. Frdr. Wilh. Klaus s, B. u. Kürschners, S. Bernhard Rudolph. 407) Mstr. Frdr. Äugust Rkinhold's, B. u. Webers, S. Robert Äug. 408) Mstr. Carl Äug. Gott'chald's, B. u. Webers, S. Robert. 408) Mstr. Joh. Chrn. Lorcnz's, B. u. Bött chers, S. Julius Otto. 410) Mstr. Carl Glob. Uylmann's, B. u. Webers, T. Marie Luise. 411) Mstr. Herrmann Adolph Scheibe'«, B. u. Webers, 2. Äug. Luise. 412) Joh. Gsried. Frank's, ans. Einwohners in Obcrneundors, S. Carl Frdr. 413) Joh. Glieb. Roths, ans. Einw. u. Aimmergcs. in Oberneundorf, 2. Christliebe. 414) Ein Unchel. HI. beerdigt: 237) Ein Unehcl. 238) Chrn. Glob Ecksteins, Fuhrm. u Einw. in Jägersgrun. Ehefr., Anne Rosine, geb. Ludwig, verwitlwet gewesene Löschner, 52 I. 238) Chrn. Philipp Burkmeiers, Handarb, in Chrieschwitz, T. Christiane Luise, 3 I. 5 M. 18 2. 240) Ein Unehel. 241) Carl Frdr. Schaarschmidt's, beg. Einw. u. Zim mermanns in Kauschwitz, L. Christ. Friederike, 8 L. 242) Mstr. Von dem Gesetz- und Verordnungsblatte für das Königreich Sachsen ist das 10. Stück vom Jahre 1845, enthaltend:. 47. Decret wegen Conccsßonirung der Lobau-Zittauer Eisen- bahngesellschaft und wegen Bestätigung ihrer Statuten; vom 25. Juni 1845. 48. Bekanntmachung, den Aufschub der Niederjagd im Zwickauer Kreisdirectionsbezirke betreffend; vom 11. August 1845. 49. Bekanntmachung, den Aufschub der Niederjagd in den Amtsbezirken Rochlitz und Nossen betr-ffend; vom 1Z. August 1845. 50. Bekanntmachung, die Ernennung eines Wahlcommiffars hu. —