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Dresdner Nachrichten : 11.02.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188602117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860211
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860211
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-02
- Tag 1886-02-11
-
Monat
1886-02
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.02.1886
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jt-Telegramme. haß tzte mittlere» »n» eienie» ^««SLrS!!' «I, II- n»k» »«irre» «r,«« ju ,r»it,rr». ,,«»»» »>e J»»^I»r» «» «»tpschmirpe ichl.ffk» iowtc, «» dem «»ü«. theil Southwark in die City »r »chtrchtet wird. HageölaLL für MM, AnWaltm. HeMtsoerkeyr. Körsenömlht. WmbenW. ^xo11o-5s!ks, d«»1v 7oII«N»»- »eik« t»oi Unu^fsitu Lvf «las >Vltrm8ts> 6Ms>s"klt,n. I): L>slk.» reinigt. inirt't unä or- trtfrirt die Hnr,1 ir» ga»A» wnrrder d nr er ^Veise IM«1 knt 8>< k tittklur« t> in vivlnn ?'t»wUi n l.viivbt uiui nnovt- bokr!jek KL. pr<» s'a« Kot - 3 Ltilolt — 50 l'lvni.jxo. Ntzgitnischc Gcsell- lchiill )u Vrtsden. 2u iiaksn in ^oäou, doesorvn DrvFouxvlledrLkt. U»«I «rüttiptv o»1a»« in vorrüz/liolisr ^ »kr» ^nvodl, iuNrila» ,,aet> »»»»»viirt« > SLrÄmell-kLbrik von L«>. v«»>« i. ^ueibiielt l. V., kpvilttl-n. ll^upttccecli. vTkvilSii. HVnI>»v,»linu»>«1r. 28 <Vt< t»»r1>»->ir»I«ii1, ompf. »>»« I»I8., Vttiil., <->«1 ll. in voiso. erk-me, broll^o-,'«»Iäülrb. echt l-'ilbt-ttiup. ote. reuoter v. 8 dm 100 K!c. T Nlivln-, !tlu»vl-, IZor«lvi»ux-, »,irß^,in«Ivr-. 8p»nl«ol»«n, 8i«el»vi», Qeri«oI»i--< I>« i». Ik.»Ii«i»»8< U« n uiul rrvluvii. W^r«i»LÜwI«eI»v ^I»»i»ipnßxi»vr uiul «Ivnttzrvl»« 8oI»»»i»»HVvi»v «r^tor Iliiu« ! IR»«». Up »e uiul ütur- ßsiiittlvr-, ^ruv- unü I»V88VNL«I» -tunMIrrllikv I'rol8U8t<r ver^rruücr nut lVuu^eli N«l. t'iir i«iiw Xuliuuc-liu! Olulllii'. vo»ta»» in vorräz/ljobsr ^.uovskl küi Uerron »nckUiUnvn L LI»I«> t«8li L pari. unck or«t« Utnp/o. Auftrila» »aet> nu»»viirtL »r»,rv»» pronrpt rlfrctnirt. l««»««««* ^ Keiuhlln-lttttjl mit MieMen ^ ZlorltLsti a«8v 22, kvi nMvollutoHv 321 § vwpüaklt ksia rsieddLltikeg Uuxer voll Nr. 42. 31. Zehr-eni. Auslage: 42,000 Lrpl. Wttt«ru»oSa»»stiIite» tür den II. Februar: Berönderlichrr Wind non miiilcrer Slärtc bei durckichnilllich mitUerer Bewölkung, mit zeit- und fteUenweilen Älederschlageu. Temperatur wenig »eriiudert. Dresden. 1886. TMttierstllg, 11. Ftbr. LttaiuworUiLer Redaktem für PvlitischkD vr, Emil Biere» t» LreLden, Tag für Tag werden in den Parlamenten mächtige Speise- ichüsseln ausgetragen. Himmel! Was für Fleischstücke, Kloschen iiild sonstige Brocken schwimnien i» den schier endlosen Rededriihen herum! Der Reichstagsnapf enthielt in den lchte» Tagen die Pläensrage, die Steuerpolitik, den Kulturkampf, das Beanntivein- mvnopol, die Doppelwährung, den Militarismus, den Parlamenta- usüms, den Unitarismus, den Föderalismus, den Sozialismus und giiöcre niedliche .. .ismen; das prenhische Äbgevrdnetenhans ver weilte ebenfalls ein Stück Polenfrage, das Zigennerthum, die Ber- lincr Bauordnung, Siichtbcstätigung von Bürgermeistern, Beamteu- .ehülter und -ahlloie anoere Herrlichkeiten: der sächsische Landtag lies; sich Kunstsaunnlungen, Gerichtsverhandlungen, Vagahonden- wescn, Zuchtbausarbeiten und ähnliche Annehmlichkeiten wohl 'chmccken. An welchen Bissen die Landtage Bayerns und Badens lieuimknabbcrten und was die Parlamente Oesterreichs, Frankreichs und Englands liinunterzuwürgen halten, tan» hier gan,; nnbcrnck- lichligt bleiben. Es ist ein Ding der Unniöglichleit. alle diese vcr- iwiedencu Gerichte zu verdauen; schon der Anblick ihrer unerschöpf lichen Mannigfaltigkeit regt trübe Betrachtungen über den par lamentarischen Segen an. Fischen wir für heute aus dein Suppcn- ! uer des Reichstages zwei besonders grosse Brocken heraus. Mit b i» ersten, der Doppelwährung, brauchen wir uns jedoch nicht mge aufzuhalten, obwohl dieser Stoff gleichzeitig in Berlin, Paris »ich Washington behandelt wird. Es wird in der Gold- und Lilbeurage vorläufig Alles beim Alten bleiben. Das entscheidende Wort wird in den vereinigten Staaten von Nordamerika gesprochen werden. Sobald man dort die sogenannte Blandbill anshcbt und nicht mehr monatlich 2 Mill. Silberdollars auSprttgt, ist der Augen blick gekommen, wo die Kulturstaatcn gezwungen sind, das Werth- verhältniß zwischen beiden edlen Müuzmctallen gemeinsam sestzu- üellen Einstweilen tritt jedoch in Nordamerika keine Aenderung ecn. Man begnügte sich daher in Frankreich, die Aufmerksamkeit der Negierung auf die fortschreitende Entwerthung des Silbers zu l-ml'eu. Ein Gleiches geschieht in Deutschland. Die Reick'sregie- rrmg erklärte die Angelegenheit fortwährend im Auge behalten zu wollen. Viel ist dies freilich nicht. Es ziemte Deutschland am clieslen, statt eine Besserung von Amerika zu erwarten, den ersten Answk zum Einhalten der Silberentwerthung zu geben. Tenn durch unseren Uebergang zur Goldwährung haben wir den Preis sturz des weihe» Metalls gegen das gelbe um 22 Proz. hauptsäch lich verschuldet. Beriefe Bismarck eure allgemeine Münzkonferenz nach Berlin, aus das Programm hin. Silber nach dem alten Werth- vechältnih von 1:15'/» ivieder auszuprägen, nnter Ausrechterhaltung des deutschen Münzfußes und Ausschluß des Umlaufs fremder Münzen, so wäre die Doppelwährung aus einem Gebiete einzusühren, das 200 Millionen Meuschen zählt. Sie wäre auch aufrecht zu cchcilten; denn was Frankreich zuerst allein mit 35 Millionen Einwohucru und später dem lateinischen Münzkunde mit 70 Mill. gelang, nämlich das teste Wcrthvcrhältniß zwischen Gold und Silber aus 1:15'/» auch ohne Englands Mitthun über 70 Jahre lang fcstzuhalten, wird doch wohl ein Währungsgebiet von 200 Mill. Einwohnern fertig bringen. Bedenkt sich die deutsche Neichsregie- rung, dies zu thun, so trifft sie die Verantwortlichkeit für die Steige rung der schweren sozialen Leiden, die den volkswirthschastlichcn Körper aus Anlaß der fortgesetzten Silberentwerthung durchschütteln und die eine Genesung zur Ergreifung stetiger lohnender Arbeit hindern. Das zweite Hauptgericht des Reichstagstpeisezettels war die Polenlrage. Mit rühinenswerthem Eifer führt die preußische Re gierung ihre Ankündigung aus, alles Nöthige zum Schutze des vom Polonismus bedrängten Dcutschthums in den Ostmarken vor zukehren. Nicht weniger denn 100 Mill. Mk. fordert sic von ihrem Landtage, nur deutsche Ansiedelungen in den Provinze» West- Preußen und Posen einznrichten. Es ist nicht auf eine! ankans der Landgüter von Polen abgesehen, sondern aus einen Erwerb solcher, die gelegentlich und freiwillig seilgcbotcn werden Mit 100 Millionen läßt sich schon für Ansiedelung deutscher Bauern und Arbeiter etwas Gehöriges thun. Sie reichen zum Antanle von 200,000 Hektaren Landes aus. I» welcher Weise diese Ankäufe bewirkt werden, wird man dem Ermessen der Regie rung anheimznslellen haben. Es ist Zeitpacht und völlige Eigcn- thnmserwcrbung vorgesehen. Weitere Gesetze über das Schulwesen, das Deutsche als Schul- und Gerichtssprache in jenen Provinze» werden in rascher Folge dem preußischen Landtage zugehen. Die Gesaiinntheit aller dieser Maßregeln läßt eine Zurückdrängung des Polenihums und eine Wiedergermanisirung unserer Ostmarkeu mit ziemlicher Sicherheit erwarten. Die Hauptaufgabe wird dabei sein, geeignete Kolonisten, Bauern und Arbeiter, dahin zu ziehen. Man muß ihnen die Ansiedelung erleichtern, den Aufenthalt in jenen Gegenden, die bisher nicht viel Anziehungskraft auf Deutsche be saßen, crstrebenswerth machen. Mit Hilfe günstiger EigeiithuinS- eiwcrbsbcrhältnisse läßt sich gar wohl erhoffen, daß den bekannten wiclhschaftlichen und klimatischen Nachtheilen jener Gegenden be gegnet werde. Den dort bereits als Gutsbesitzer, Fabrikanten und Gcwerbtreibenden thätigen Deutschen aber liegt eö ob. fürderhin cibznlasscn von dem Heranziehcn der billigere» polnischen Arbeits kräfte. Weshalb bedrängt denn das Siavenlhum allerorten so erfolgreich das Dentschthum? Weil überall deutsche Ritterguts besitzer und Fabrikanten die billigeren Arbeitskräfte der slavischen Volksstämme hcranziehen. Die Czechen würden in dem ursprünglich deutschen Norden Böhmens lange nicht so bedrohlich auftreten könne», hätten die deutschen Fabrikanten daselbst nicht so Viel czechische Arbeitskräfte hcrbei- geschafft, die sich nrit wahren Hungerlöhnen begnügen und sich wegen ihrer großen Bedürfnißlosiakeit auch begnügen können. Hat doch der bekannte Ritter von Schoenerer, der gewaltige Urdeutsche, sich nicht geschämt, auf seiner Besitzung in Niederösterreich die putschen Arbeiter durch slavische zu ersetzen, deren Lebenshaltung und tief unter denen der Deutschen stehen! Die deutschen genossen in Nordböhmcn. in Niederöyerreich und ebenso ' schen messen waren, ihnen aber eine anständige, landcsüblichc Lebens-1 weise ermöglichte». Durchsetzt man sie aber mit siabischen Arbeitern,! die mit billigeren Löhnen zufrieden sind, weil sie infolge ihrer ganzen! Sozialisten-Ezcessc im mvnarchochen England gegenüber den nationalen Eigenart geringere Lcbensaniprüche erbeben, so »nisten die !chislen-Manifestationen in dem c.publikanöcycn Frankreich reine Deutschen anSwander». Denn anchdicGclchäitslcnIewlcherGeaenden verarmen allmählig, weil ihnen die neuen slavischen Arbeiter Nichts zu verdienen gebe» und sie fallen gleich den nicht ausgewanderten veutichen Arbeitern der Armenvstegc zur Last So ist deutsche Menichenentleerinig, Vcracmnng und die aUmäligc Verslaviscruna ausgedehnter Gegenden durch herbe,geholte Ezechen, Slovnkcn und Polen die unvermeidliche Folge der Hcranziehnng billiger ilaoilcher Arbeitskräfte. Es kommt also bei der Wicdcrgermanisirnng Alles darauf an, das wirthschastlichc Niveau iciicr Provinzen zu heben und dabei haben die dort angesessenen Tenlschen das Beste selbst zu thun, indem sie künftig wieder mehr deutsche Arbeitskräfte be- lchäftigen. Vergessen wir nicht, daß die scheinbar rein politische Polen- resp. Czechenstage eine ernste wirthschaftliche Bedcntnng hat. Wenn der Lcbeiisnnterhalt ganzer Provinzen im Osten sinkt, so brückt das ans die im Innern Denstchlands gelegenen Gegenden Zu uns flüchten sich die nicht mehr ini Osten angemessenen Unter halt findenden Landsleute, langsam aber stetig dringt der erbärm lich lebende Pole nach — bis 15 Pfeile» vor Berlm ist er »hon vorgerückt, lieber die sächsische Landesgceiice schieben die Ezechen ihre Landeskinder zu nns herein, »liiere» Arbeitern die bescheidenen Löhne noch mehr zu drücken. Dazu tritt als erschwerender Umstand die kaninchenartige Fruchtbarkeit der slavischen Stämme. Schon bei Heine trösten sich die beiden edlen Polen aus der Polakei mit den Worten: ..Noch ist Polen nicht verloren, Unsre Frauen, sle gebären, Unsre Iungsr,,u » ttuin dasselbe." Es liegt, das mögen sich unsere deutschen Arbeiter gesagt sei» lasse», zür sie ielbst ein großes soziales Interesse vor, day die Ger- mnnisirnngs-Maßlcaeln Preußens gelingen! Mit lOo Mill. zur An siedelung deutscher Bauern und Arbeiter läßt sich schon ein Anfang machen, das wirlhschastliche Niveau jener durch die Polonisirung verarmten Provinzen zu heben. England hat nunmehr zu seinen vielen Sorgen auch noch die sozialdemokratische. Die Plünderungen, die infolge einer Versamm lung von 'Arbeitslosen verübt wurden. enthüllten die Thatiachc, daß die sozialdemokratischen Revolutionäre einen günstiaen Boden fanden. Industrie, Handel und Landwirthichait liege» in dem ge lobte» Lande des Freihandels und der Goldwährung ärger darnieder als anderwärts; zu Zehntauseuden finden arbeitswillige Menschen keinen Verdienst. T«, bedarf es nur ^er Aofftachelnoa durch Re- boturionän:, um das Volk zu Ezcesten hinzmeißcu. Gladstone Halle für die Maßnahme» anderer Länder zur Unterdrückung der sozialen Gefahren bisher nur ein souveränes Lächeln. Er wird wohl künftig über die sozialen Reformen Deutschlands, welche berechtigte Forde rungen der Arbeiter befriedigen und den sozialen Frieden sichern solle», nicht mehr Io geringschätzig denke». Er wild die unerbitt liche Strenge gegen die gewissenlosen und selbstsüchtigen Vollsaus- wiegler nicht weiter »och als abgelebte Pvli^einiaßcegelu veripotten. Die vielaerühmte Londoner Polizei hatte sich völlig überrumpeln lassen und erwies sich als ganz unsäbig. Doch nicht für England allein sind die neuesten Vorgänge in London bedeutungsvoll. Auch anderen Ländern mögen sie zur Warnung dienen und alle ordnungs liebenden Elemente der Staaten vereinigen zum gemeinsamen Kämpf gegen die verderblichen Ziele der immer ernster uns bedrohenden sozialen Revolution. Arbeiter m den preußi! > Ostpwvinzen Löhne, die gewiß nicht zu hoch be- Reneste Telegramme ver „Dresdner Rachr." vom 10. Febr. Berlin. Im A b g e o rd »e t e n h a u s e fand heute wieder ein Nachspiel zur Pvlendebatte statt. Nach ß 27 der Geschäfts ordnung des Hauses soll über Anträge, die eine Geldbewilligung in sich schließen oder herbcizusühren bestimmt sind, eine Abstimmung im Plenum erst stattfinden dürfen, nachdem eine Kommission darüber bcrathen hat. lieber den Antrag Achenbach war olme vorherige kommissarische Vorberathung abgcststnmt worden, was die Frei sinnigen, die Polen und das Centrum veranlaßt hatte, durch Ver lassen des Saales gegen die Abstimmung zu protestiren. Von den Abgg. v. Schorlemer und Bachem lCeittr.). sowie von Dzienibowski u. Gen. (Konservative und Nationnlliberalc) waren nun Anträge eingebracht worden, in denen eine bestimmtere Fommlirung bez. Abänderung des 8 27 verlangt werden. Diese Anträge standen heute zur Bcrathuug. Nach längerer Debatte ward der röincrpativ- nationalliberale Antrag angenommen. Berlin. Im Reichstag ward die Währnngsdebatte fortgesetzt. Abg. Schalscha lEcntr.) verbreitete sich eingehend über die Nach- theilc der Goldwährung, die für uns namentlich in Beziehungen mit asiatischen Silberländern erwachse. Er bestritt, daß die Macht stellung eines Staates von der Goldwährung nbhänge, da Silber- nnd Doppclwähnuigsländcr dieselbe Machtstellung erreichten. Seit Einführung der Goldwährung habe sich das Proletariat bei nns uni 13 Prozent vermehrt, die Millionäre verdreifacht. Es sei also eine schädliche Verschiebung der Besitzverbällnisse cingcttcten. das Nationalvermögen bade sich vermindcrt. Die Anlage einer Milliarde deutschen Kapitals in ausländischen Effekten, die Minister Scholz als ein bernhiaendcS Zeichen steigender Sparkrast gerühmt habe, sei nur der Ausdruck von Kapitalverschiebung bei gleichzeitiger Ueberprodnttivn und abnehmender Arbcitsaelcgenheit, also ans Kosten der breiten Vvlksmassen erkauft. Welche Zustände in Folge des jetzigen Wälminassystcms herrschen, gehe aus der Thatsache hervor, daß zwei Berliner Bankfirmen in der Schweiz Tbalcr ansprägen und bei der Reichshank in Gold nmwechseln ließen und somit ein gutes Geschäft machten; das sei Falsch münzerei. - Bnndeskoinmissar Schrank fordert Schalscha ans, Letzteres zu bewein», da in diesem Falle eine große Schädigung des Staates vorhanden sein würde. — Abg. Lohre» (Ncichspartei) ist für Goldwährung und bestreitet den Znianmienhang des Sinkens der Wcizenpcejse mit dein Sinken des Silberpreises. — v. Kardorsf tritt für die Doppelwährung ein. Die stiebe des Ministers Scholz sei eine Blnmenlesc ans den stüheren Bambergerschen stieben, was Kardorfs durch Vergleichung auü Stellen der Scholz'schen Rede mit Bambergerschen Aussprüchen unter großer Heiterkeit nachwcist. v. Kardorfs svricht die Hoffnung aus, daß sich der Reichskanzler noch an die Spike der Beweauna stellen und dieselbe znm Sieae a ansteckend wirkt. Die hiesigen meist de» Engländern feindlichen Blätter drücken Schadensrende ans und meinen, daß die im nivnarchifchen England aegcniiber den Änar- sti dem republikanstchcri Frankreich Svielereien seien. — Freycinet erklärte bezüglich der Lrienllaae im Ministerrcsthe. daß die Situation noch verworren sei. da Frankreich dauernd gegen das türkiich-bnlgari'che Abkommen protestire und Griechenland seine Haltung nicht modisizircn wolle. Paris. Wie das Memorial Loire erfährt, beschloß die Regie rung definitiv die Grasgewehre i» Revetirgewchre umzuwandcln. Die Wassensabrik St. Etienne erhielt Befehl sich dazu einznrichten. Der Preis der Ninwandeluiig betrage 25 Jranes pro Gewehr. R v m Ter Papst beschloß die Ernennung eines apostolischen Telegirten in Peking zum Vorsteher aller katholischen Missionen Ehiims nnter Beibehaltung des französischen Protektorates. Ter Papst acceptirte die Errichtung einer chinesischen lstcsandischast beim Vatikan. Kopenhagen. Das vom Könige erlassene provisorische Finanzgesetz ermächtigt die Regierung die stir den übrigen Theil des gegenwärtigen Finanzjahres bestehenden Stenern und Abgaben Weiler zu erheben und alle nvthwendigen 'Ausgaben zu bestreiten. Tic Berliner Börse eröfsnetc recht lest. Die Svc'n- lativn nahm größere Teckungs- und Meinimgskänse vor. wodmch die Emme gesteigert wurden. Das Geschäft war in dentsthen speku lativen Banken und Renten belebt, anch für deutsche und ösler- leichifche Bahnen bestand gute Nachfrage, die ipäler indes; nächstes;. Dasselbe gilt von spekulativen Mmitauwerthen. Von fremden Rente» standen russische Fonds im Vordergründe. Im Kassaverkebre wog Festigkeit vor, namentlich stina in Jnduslricpapiercn ein be lebtes Gesthäik statt. Pribatdiskont I"/« Prozent. K r a » r s u r t n. M., 10. ffrliruar. c?r«»!l 2»n... StaatSbaii» iilZ. Vom' bardc» 105. Walizicr l7üv<. cc»nptcr K-.I». cpror. Nimar. Guldrcntc 82,7ü. Gottbardlmlni —. Dtöcviilv 2»I,70. Daruislädtkr —. gcft. M I e » , 10. gkl,ru»r. Olkdit 2011,10. Zlantsdalin 201.21,. Nomliordcu Nil,2ö. Nordweslb. 100,00. Mark»»««» 01.00. Nn«. CrrdU i!00,2.'>. cZIcichöOSloS. Var > ». IO. giri roar. Schlich, oicnie oi.o.'i. Olnlcilic 100,ZO. JiaUtiicr 07,00. 8laat>'t,»bn 000, Lombarden 277,0,0. do. PriorNZlen —. Evanicr 50'/,. Oefl. sloldrcille —. (kg»»«» 520.00. Ottomane» 000,00. Träne. London, 10. >>cdr»ar. Lorm. 1l Mir 10 Mi». (5o»lols lOO» Russen 08 /». Italiener 00N-. Lombarde» II' Ko»d. Türke» II' >». sundsrte Ilmerikaner >20 4»roc. Ungar. Goldrcnie 81',. Lcsierr. rcntc 00,25. Prcich. Sonsolö 105' . Eadvter 01".,. Ottoma»ba»I 08'/,. Rcltr» 80. Plasjdidcon« 0',. — Stimmung: Fester. — Wetter: Frost. BreSlau, >0. Februar. Nachm. (Getreidcmarkti. Spiritus »r. 100 Liier 100 P-oc. Pr. Februar-März 55.20, vr. Nprü-Mai 37.80. Pr. Mal-Iu«! 50,00. Rvchien Pr. Fedr.-März 127,00, Pr. i»vril-Mai 132,00. Pr. Mai Juni >10,Oo. Siübiil loco »r. Februar 15,00, Pr. Ap.il-Mai 15,00. Zink sest. SpeknlationL- luarkc» —. Wetter: Trübe. Stettin, 10. Februar. Nachiuüt. I Mir. gi>ettcidei»arlt.,. Wkizen matt, loco 135—155, Pr. April-Mai 151,5V, »r. Mai-Juni 156,50. Oioqgen matt, loro >22—130, Pr. Fcbniar-Miirz 133,50, Pr. April-Mai 131,00, Olübol orschäftöloS, loco Pr. Februar-März 13.50, Pr. Aprll-Mal 15,50. Spiritus bel/auptet, loco 30, Vr. Februar -März 37,30, Pr. April-Mai 38,70, Pr. Jnni- Juli 30,10. i!>ctrole»i„ loco »cistcucrl »saure 1". Proc. Tara 12.00. « IN st«r » 0 ,» lPvoduktcii!, 10. tzet'ilior. >Sl!,!uiin rScue» per Mürz 2vs. per Mai —, steigend, Realien per Marc I3i. per Mai 133. betiaurlet. Lonpon, 10. Februar. Schlich. Nebel stlnbertr das Geschäft. Weizen stetig, NcbrigeS scsi. — Wetter: Frost. sä 1873er Ivroc. Gold- E»kZ- »°z »—- — «o »-Z »och an die Spitze der Bewegung stellen und führen werde. — Aba. 'Auer (Soc.-Dcm.) ist :lve ^ ' . dieselbe znm Siege .. , , aeaen die Doppel währung, weil dieselbe die Lage der Arbeiter verschlechtere. — 'Abg. Bamberger bezweifelt, daß der Reichskanzler für die Doppelwährung zu gewinnen sei. da die Herstellung der internationalen Währuugs- konvention unmöglich sei. Weiterberathung morgen. Siegen. In dem Prozesse amen den Redakteur des Siegeuer VolksblatteS, Bommcrt. wegen Beleidigung des Hospredigers Stöcker, erkannte das Gericht auf Freisprechung. Paris. Die tumultuarischcn Vorgänge in London erregen ümerksamkeit, als Aebnliches in Paris täglich lsche» »er um so mehr dieAusmerksanikeit, alsNebnliö befürchtet wird und Gefahr droht, daß das Beispiel der englis, LolglkS nnd Sächsisches. — Gestern Mittag beehrte Se, Majestät der König in Be gleitung des Herrn Flügeladiutanten Major v. Malorste das Käuffer- Ilraße ll gelegene, nnter dem Protektorat Sr- Kgl. Hoheit Prniz Georg stehende Asyl für obdachlose Männer mit einem drcivicrtel- stündigeii Besuche. Zur Begrüßung Hallen sich unter Führung des Vorsitzenden. Herrn Fabrikbesitzer Gmeincr-Bcnndorf. die Tircklo- rialmitalieder Herren Kammerherr Freiherr von Kalitich. General konsul A. Rosencrantz, Rechtsanwalt E, G- Schubart. Obcrpost- direktionSickretär n, D. Schäfer, Graf Wolf Baudifsin, Porträtmaler Kranße, Schuldirektor einer. Kretzschmar. Oberst b. d. 'A. von Mecr- hemib, Bankier H. Palniiv, Hos-Silbertammerer Os. Schulze, Hvi- prediaer Wahl nnd Bankier G. Fritzsche als Revisor cingcfnnvcn. Als Vertreter des Stadtarmenamtes war Herr Sladiralh Kunze erschienen. Nachdem mehrere der genannten Herren porgcitcllt worden waren, erfolgte die Besichtigung der Parterrclokalitätc» der segensreich wirkenden Anstalt. Wasch-, Küchen-, Bade- und Ans- brenneränine fvnrden einer eingehenden Besichtigung unterzogen und in mnsterhaiter Ordnung befunden. Sodann nahm man die oberen Lokalitäten in Augenschein, woselbst sich die Schlaf- ränme, der Bctsaal :c. befinden. Se. Majestät bekundete ein sicht liches Interesse für Alles. 'Aus dein obersten Boden nngelangt, ließ sich der könialiche Pesticher den Schoinburg'schen Rnßsangapparat erklären, dieie sticiniguiigsmcthode iiir „gut. nützlich und nolh- wendig" anerkennend. Ehe sich Se. Majestük ivieder verabschiedete, sprach er den Wunsch aus, daß sich die 'Anstalt weiter ansdchnen möge. Wenn man ecwägt, daß in den Jahren 1880 bis 1883 die Zahl derjenigen Personen, welche bei der Postzcidiieklivn als ob dactstos mn Unterkunft gebeten haben, im Marin»»» 420 betrug, nachdem aber das Stadtarmenamt sich mit dem Vereine in Ver bindung gesetzt — eine verdienstvolle Ncncrnng des Herrn Stadt rath Kunze — sich in den Jahren 1884 und 1885 2758 bez. 3W2 Personen als obdachlos bei der Polizei gemeldet und alle diese Un glücklichen im Ashle Ausnahme gestindcn haben, kam: der Segen und Nutzen der Anstalt nicht hoch genug veranschlagt werden. — Ihre Majestät die Königin wird Anfang März zu- längcrcn: Anienthatt in Meran erwartet. Für denselben wurde das Schloß Trnuttniannsdon gemiethet. — Wegen erfolgten Ablebens Sr. Dnrchlancht des Erbprinzen Leopold v on A n halt wird am hiesigen Hofe die Trauer ani 3 Tage, vom ll. bis mit 13. d. angelegt. — DieHauptlentc undKompagnie-Chtfs v. Ehrenthal de-Z 103. Regks. nnd Kracke des Mi. Negis, sind zu den Rckrntenbe- sichtignngcn des Kgl. Prcnß. Gardckvrps nach Berlin befehligt worden. — Dem Unterarzt der Rcf. Tr. Bart h des 5. Jnf.-Reg. Nr. 1»! in Ehcnmitz ist tür die von ihn, unter eigener Lebensgefahr be wirkte Rcttnng eines Mädchens vom Tode des Ertrinkens die silberne Lebensrettungsmedaille mit der Erlaubnis; znm Tragen am weißen Bande verliehen worden. - Herr Konzertmeister Lauterdach erhielt den Titel ..Pro- fcffvr der Muftk . — Landtag N ^ . i. . ^ nmmer bcichnstigtc sich qestci» mit dem Etat des ^uianzdepartemeuks. über welchen Se Kvnial Hoheit Prinz Georg den Bericht erstattete. Bei dem Kapitel ,.Finanzm>»isterium" srug Herr v.Erdniannsdorff, wie weit die Vorarbeiten znm Bau eines neuen Finanzniinislerialgehäiidcs gediehen seien. Der'""- . der Bebauungsplan ?err Jinanzmiiiister p. - ,— des militärsiskalstchcn ... .... . Kurzem festaestcllt worden, man werde daher erst in diesem Fri lahre eine Konkurrenz ausschreillen und die einqeaangenen Vlä Köniieritz antwortete. Areals sei erst vm 'rüb- änc
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