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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.12.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-12-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19261208010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926120801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926120801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-12
- Tag 1926-12-08
-
Monat
1926-12
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.12.1926
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«r. 575 S«Ue S Der «ewerdeveret» vot seinen Mitgliedern am Montag eine« Bortrag, der, wie s» oft schon, die »»erhörte Behauptung unserer Gegner widerlegte, baß die Deutsche» nicht kolonisieren konnte». Gerade dieser Bortrag war ein Ben«eiS dafür, welch grvsien Schafsensinut und welch hervorragendes Organisationstalent die deutschen Kulturpivnierc -rauhen über dem Weltmeere gezeigt haben und wie es ihnen, ganz im Gegensatz zu den Engländern, ge- lungen ist. auch die Seele der sremden Bevölkerung zu ver geben und sie danach zu behandeln. Der Redner des Abends war Konsul Dr. O. Lutz aus Leipzig, der bereits vor zwei Jahren einmal am Bvrtragspultc des Gerverbevercins ge standen hat. Diesmal unternahm er. unterstützt von Licht bildern. mit der sehr zahlreichen Versammlung eine» Besuch bei den dcntschen Üassecpflanzungcn im vulkanische« Hochlande von Eosta-Nica. Es ist ein kleines, aber ungemein tätiges Land, eins der schönsten Vergländer der Welt, und seine Reize auf de» Hoch flächen werden dadurch noch lebendiger, das, man sie genießt nach einem Ausstieg aus den eintönigen tropischen Tiefen, wo eine große Schwüle herrscht. Evsta-Riea gibt seine fruchte nur demjenigen, der sie erarbeitet. Es flieht weder Milch noch Honig in dem Lande, aber cs wachsen dort Bananen von einer köstlichkeit, von der man sich bei uns keinen Begriss macht, und es wird Zuckerrohr, vor allein aber auch Kaffee angcbaut, der zu den besten Lorten der Welt gehört. Evsla-Riea ist vielen Deutschen seit etwa hundert Jahren zn einer zweiien Heimat geworden, und sie haben dort große kolonisatorische Erfolge er zielt. aus Grund deren uns eigentlich unsere geraubten .Kolo nien wieder zuruckgegeben werden miißien. Das Gastrecht, das die Bevölkerung einst den Deutschen gewährte, Hai mit der selben Herzlichkeit auch nach dem Kriege angehalte». Der Deutsche ist der Gegenstand einer große» Zuneigung und Dank barkeit. Dort draußen sagt man uns: „Ihr seid die wirklichen Lieger des Weltkrieges, denn kein Volk der Welt hat so viel Tatkraft und Opfermut bewiesen als ihr!" Evsta-Riea ist wohl das billigste Land der Welt. Durch Fleiß und Lparsamkeit ist mancher kleine deutsche Kaufmann, der ansangö ein Einkommen von 80 Mark monatlich hatte, in die Höhe gekommen. Etwa fünfzig deutsche Kausleute habe» in diesem nur 100000 Ein wohner zählenden Lande ein Gesamtvermögen von 150 Mil lionen Mark zusaminengetragen. Es ist säst »»berührt durch den Weltkrieg gekommen und ist heute säst noch gröber. Da die Deutschen alteingesessen waren und sic die Sympathie der Be völkerung besaßen, ist cs möglich gewesen, das Vermögen Freunden zu übertragen, als das Land in den Krieg gepreßt wurde. Die Deutsche» habe» cS verstanden, für ihre schwierige Lpezialkultur sich einen geschulten Arbciterstand zu schassen. Das ist eine wundervolle Leistung erzieherischer Arbeit, da die Eingeborenen keine allzu große Lust zur Arbeit hatten. Unsere Landsleute haben ihre deutsche Eigenart dort drüben nicht aus- gegeben. obwohl sic Burger dieses Staates geworden sind. Nach getaner Arbeit kommen manche nach dem alten Vaterland wie der zurück, um hier ihren Lebensabend zu verbringen. Der Redner gab ein überaus sesselndes Naturbild dieses an zwei Weltmeeren liegend»» und von groben Gegensätzen be herrschten Landes, das ein schmaler, hochgepreßter Verbin- dungspfad zwischen Nord- und Lüdamcrika ist. und machte die Versammlung mit den großen klimatischen Unterschieden be kannt, zeigte in der heißen Zone die Pracht der ungeheuren Regenwälder am Atlantischen Ozean, die lichten, schönen Park wälder und die großen, für die Viehzucht sehr geeigneten Grassteppen am Stillen Ozean, beschrieb dann die Tierra templada, die gemäßigte Zone, wo zu de» Fußen der Vulkane Kaiser. Bananen, Zuckerrohr und Kakao angebaut werde», um Sann mit den Hörern zur Tierra sria, dein kalten Lande, anf- zusteigen, wo Getreide und Futtermittel vortrefflich gedeihen. Lehr wohltuend berührte die Bemerkung des Redners, daß ein deutscher Apfel doch besser schmecke als die schönste Tudsrucht. Besonders wurde der Anbau, die Ernte und die Ausbereitung des bei den Deutschen so beliebten Kaffees beschriebe», und es wurde hierbei auch des patriarchalischen Verhältnisses gedacht, das zwischen Arbeitgeber und Arbeiter besteht. Zum Lchluß betonte der Redner, daß cs nötig sei sür uns Deutsche, wieder wehr Lelbstbewußtsein und Selbstvertrauen als Volk und als einzelner zu gewinnen, ohne die kein Volk leben könne. Ausskellunq Gesunvhe'k und Woblfabrk. Im Rahmen der Ausstellung Gesundheit und Wohlfahrt zeigt auch der L a n d e s a n S s ch u ß Lachsen der deut schen I u g e n d v e r b ä » d c in einer besonderen Kote seinen Ausbau und seine Arbeit. Die Mittelwand ist von einer ge- ivaltigcn Pnramide fast anSgesullt. die von einem Hut gekrönt ist und ebenso originell wie witzig zum Ausdruck briugen soll, daß in Sachsen die Jugend unter einen Hut ge bracht i st. In der Tat sind im Landesausschuß zurzeit 57 Iugendverbände der verschiedensten Richtungen mit über einer halben Million Mitgliedern vereinigt, die, wie die Pnramide zeigt, sich in die Hanplaruppen Jugendbewegung, Jugendverbände aus konfessioneller, beruflicher und partei politischer Grundlage sowie Leibesübungen treibende Jugend- nerbanüe gliedern. Daß dieser Zusammenschluß der Jugend ohne Rücksicht aus ihre parteipolitische oder konfessionelle Ein stellung nicht nur in de» Spitzen der Landesverbände, sondern auch U». d«u einzelnen Orte« «ögltch ist. zeigt bi« i« der Los« HLugend« Kart« von Sachsen, auf dar alle die Orte kennt- lkh gemacht find, an denen Ort-au-schüsse der Jugrnd- verbände bestehen. Uebrr allen Unterschieb hinweg eint daS Ziel der körperliche«, geistige» und sittlichen Ertüchtigung unserer Jugend, also die Gestaltung de» >reu«n Menschen, die im LandrsauSschust vereinigte» Bünde. Dabei handelt e» sich nicht um unklare Schwärmerei und Verwischung der tat- sachlich bestehenden Nnlerschiedr, sonder» um die Erfüllung praktischer Aufgaben. .Schasst Jugendheime, damit boivahrt ihr dir Jugend am besten vor Schmutz und Schund!"; so verkündet eö ein« Tafel, die Bilder von dem schmucken Bautzner Jugendl>eim zeigt. „Die Errichtung von Jugend» srrtenhcimen ist nicht Sach« der einzelnen Bünde, sondern Ausgabe der Gesellschaft;" diese Forderung klingt au« einer andere» Darstellung heraus. „Heist der erwerbslosen Jugend durch Freizeiten, Jugendkoloiitcn und Lehrwerkstätten:" da mit wird die Oesscnilichkeit auf eine gerade in unseren Tagen besonders brennende Ausgabe hingewiesen. Eine zusammen- fassende Darstellung über die einzelnen Aufgabengebiete allst eine besondere große Tafel: LtaatSbeihilsen. Vergünstigungen sür die Jugend, Durchsetzung sozialpolitischer Jugend- svr-eruiigen, wie eines ausreichenden Urlaubes u. a. in. Sie zeigt also, daß eS eine ganze Reihe vv» asm eins« men Aus gaben gibt, die alle Jugend zu einen geeignet sind. Auf zivei lauge» Tafeln sind Zeitschriften der Jugeudvcrbänd« und Bilder aus dem Jugendloben. rote der Einweihung der Jugendburg Hvhnsieiu auSgelegt, um den Interessierten tieferen Einblick in das Loben und Treiben, das Wollen und Wirken der Jugendbünde zu gestatten. Zwei von der HanS- ral G, m. b. H„ Dresden-N. zur Beifügung gestellte und von den Buchhandlungen Nestler. Dresden N., Zlautzner Straße, »ud Kaden u. Eo., DrcSden-A., Wettiner Platz, beschickte Bücherschränke mit guter Jugendliteratur sind dem positive» Kampf gegen Schund und Schmutz gewidmet. So ist aus engem Raum gezeigt, wie die Führer der Jugend am Werk sind, gemeinsam am Aufstieg der Jugend und damit an einer Gesundung unseres Volkes mitzuarbeiten. — Wer sich über die Arbeit des LandeSauSschiisseS weiter unterrichten will, dem sei daS Jahrbuch des Landes au Sich» ss cs „Sächsische Jugend" empfohlen, das zum Preise von einer Mark beim Landcsausschuß Sachsen der deutschen Iugendverbände, Dresden, Amalicnstraße 5. H., und in der Schristenveririebsstelle der Ausstellung selbst zu haben ist. Es bringt »eben Referate», die das Verhältnis der Jugend zum Staat, zur Volksrvohlsahrt. zur Arbeit und das Streben der Jugend nach neuem Menschtum behandeln, eine bisher noch nicht vorhandene umsaffende Darstellung der tm Landesausschiisi vereinigten sächsischen Iugendverbände. Diese Darstellung bietet Gelcgeillicit, sich einen Einblick in die Arbeit der einzelnen Iugendverbände, deren eS ja eine große Zahl gibt, zu verschaffen. Kirchliches Gerichts- und Finanzwesen. Die letzten Vorträge im Lehrgang deS Volkskirckltchen Laicnbundes und des Deutschen evangelischen Gemetndetages zur Einführung in die neue Ktrchenversaffung bclmndelten das Thema ..Kirchliches Gerichts- und Ftnanzuwsen". Rach etn- leitenücn Begrüßungsworten von SanitütSrat Dr- Baron sprach Landgerilhtsdircktor Dr. Jauck über das „Kirch liche Gerichtswesen." Der Redner erörterte die geschickt- licke Einwicklung der Lösung weltlicher GericktSbarkeit von der geistlichen, die in früheren Jahrhunderten dominierte. Der Landeskirche als Kör»»crschast des öffentlichen Rechts ist die eiaenc Gerichtsbarkeit durch Artikel 137 der Reichsversaffuna zugesianden. Die Kirche braucht eigene kirchliche Gcrichic, weil sic der Garantien für die streitenden Parteien bedarf. Bei der Bildung solcher kirchlichen Gerichte sicht die Kirche im Einvernehmen mit dem Staat. Das kirch liche Gericht hat nicht etwa aus Ausschluß von Trauung. Patensclmst. kirchlichem Begräbnis u. a. zu erkennen, sondern sei» Ausspruch bezieht sich lediglich auf Verwaltung»- und Dienststrafsachcii sowie Verletzung bestehender Rechts vorschriften. Aber dem Spruch der kirchlichen Gerichte ist in de» ihnen zustebcndcn Dingen die rolle Autorität vom Staat überlassen. Dr. Jauck bclmndeltc dann die einzelnen kirchengesetzlirhen Vorschriften und Gesetze, die von der letzten Snnodc hinsichtlich der kirchlichen Gerichte be schlossen sind. Anschließend hielt Pfarrer Krömcr einen Vortrag über das „K irchsichc F inanzwes e n". Tiefschürfend begründete er die Notwendigkeit einer geordneten Finanz- vcrivaltung innerhalb der Kirche, deren Ausgaben an sich so oft sorgsamer Beschäftigung mit den Dingen äußerer Ver waltung fern zu sein scheinen, deren Selstbehauptungspflicht aber gerade eine gewissenhafte Erfüllung der äußerlichen Ausgaben erfordert. So lmt die Verfassung eingehende Vor schriften über LandcSkirchenfiskus, landeSkirchlichcn Bedarf, Landeskirchensteuer. Hanshaltplan der Landeskirche und Rcchiiimgsprüsung erlassen. Trotz oller finanziellen Forde rungen. die die Kirche erheben muß. bleibt sie in Wirklich keit die Schenkende. deren Arbeitsleistung auf dem Gebiet der Liebesivcrke. Wohlfahrtspflege. Fürsorge u. a. längst nicht mit den staatlichen Aufwendungen für die Kirche auö- rmltwoch. L 1«« ««Klicken wird. bi« nickt zuletzt ihren rrcktltck«» Grund in der Säkularisation brr vrrgangrnrn Zeiten staden. Pfarrer »rvmer wie» daraus praktische Wege »ur Brr- einsachung der KirchgemeindercchnungBführung. Sachkundige Orientierung bot er schließlich über die Arbeit und die verheißungsvollen Srsvlge der LanbeSktrck- ltchen Kreditgenossenschaft für Dachsen, deren konzentrierte F-inanzverwaltnng besondere Hilfsmögltchkelten sür die t» Not befindliche» Kirchgemeinden erschließt. Unter allgemeiner Spannung der Versammlung gab dann Gebrtmrat Wirthgen einen ausführlichen Bericht über di« Entwicklung der kirchlichen Steuergesetzgebung. Er wies die hemmende Abhängigkeit der Kirchensteuer- Veranlagung von der bestehenden Reich»- »ud Staatsgcseb- gebung nach und mahnte die Gemeinden iebr ernst, überall beruhigende Orientierung z» geben, da weiter da» Ziel einer normalen Kirchensteucrerhebnng erstrebt wird. Zum Schluß wurde mit besonderer Dankbarkeit die Ver anstaltung deS Lehrgangs anerkannt. Der VvlkSkirchltche Latcnbund' konnte den Plan weiterer Lehrgänge für da» nächste Jahr in Aussicht stellen. — «,»»,«lisch«» «uud. Zwrtgnerei» Dresden.«»»,. In der lebte» Mitgliederversammlung im Jugendheim teilte der Vorsitzende, Plärrer Krödel, mit. da» der Zweiguerein letzt k-2 Mitglieder zähle. Weiter« recht rege Werbetältglrtt sei crwsinichl. Der Vortrag de« Vorsitzende« behandelte das Thema: „Dari Rom uns schelten?' Rom behauptet, »te Evang. Kirche entbehre der Etnheltltchkctl, sie sei et»« Kirche be» Zwiespaltes und der auSclnanberNrebenden Rich tlinien, Ne sel der Nährboden der Fretgetitrret. Diele Aiiwürs« Rom» widerlegte der Vortragende ans Grund geschichtlicher Taten in freier tiefschürfender Rede, die in dem Latze gipfelte: „Rom soll und nicht schelten!" — Di« Ad,»»tSs«I«r des Frenenbunde» in d«r Marti«.Lnttzer- Gemeind« harte den Gemeindksaal wieder bis anfS ängerste Plätzchen gefüllt. Die Vorsitzende, Fra» Pfarrer Fröhlich. Halle alles a»fs Lchönsie vorbereilei und sprach herzliche BcgrüsungSwsrtc. Dan» nahm Fra» Fröhlich am Harmonium Platz, »m znlanniren mit der jungen Geigerin. Frl. Schubert, stimmungsvolle -Veiten von Händel, Nardint und Imndn zu spielen, und den gemetnsanrcn Gelang zu be gleiten. Die Vertreterinnen dev vier AdvenlS-Lonniage stellten sich von Engeln umgeben, vor der Vühnc ans, deren Mille im lebenden Vild die Geburt Ehristl zeigte. Pfarrer Busch weckte mit einer Ansprache Weihnacht tichc Vorsrendc. Mit „Ltillc Nacht, heil'ge Nach«' klang der weihevolle Abend aus. — Feftgenemmen« D«schen»ieb«. Beim Taschendiebftahl aus frischer Tat beirosse» und seslgenomme» wurde am Montag gegen ,1 Uhr nachm- rin üb Jahre alter Maschinenarbciler von hier. Er balle vor dem ResidcnzkrushauS einer Frau daS Geldtäschchen au» der Markttasche gezogen, war jedoch hierbei von Umstehenden be obachtet worden, die ihn an der Flucht verhindcrien und dem nächste» Polizetbeamlon übergaben. Lein »ompltcc, ein LN Jahre alter Lchausteller au» dem Rheinland, der ihn bei dem Diebstahl deckte, konnte später von der .Kriminalpolizei ermittelt und srstgenommen werden. — War«»»« ,»r eiaem Betrüger und Einmletedieb. In letzlce eictt ist hier ein Unbekannter, etwa !p bis 87, Jahre all, mittelgroß, schlank, bekleidet mit grünlichem Lodenmantel und graugrilivem weichen Fllzhut, ausgetreten, der hauptsächlich Leute »»(sucht. die niöblierte Zimmer zu vermieten haben. Er gibt sich als Lohn eine» wohlhabenden Fletsche,mctsterS in München a»S und erklärt, aut dem hiesigen Schlachtbos mit k> Gesellen zu schlachten. Uirler dem Vorwände, daß sein Gepäck »och nicht eingeirossen sei„ versucht er, von seinen Vermietern Geld und die Wohnungsschlügel zlr erlangen, letztere- jedenfalls deshalb, »ui dann gelegentlich Diebstähle aus» zuflihren. I» seiner Begleitung befindet sich eine Frauensperson, die er aiS seine Bekannte ausgibt »nd erklärt, daß sie GesangS- lehrcrin sei. unserer „kl,umann"-sfzhm»sehin«n meelii e» möglich, Sie»« tüchtige blesterln <j«r kstau euch ln einem ^Vobn- raum von gepflegtem sierchmach nusrurtellen. 2ekon öl« »clillehte Zursükrung mit kiolrgertell rlebt volil- geldlllg »u». Zuzzeräem haben rvlr hochgeöiegen« Veraenl-möbel, die rugleleh 7letllacii, leetlaesi oder Damen,ckrelbtiaeh »ein vollen, venn krähen, 2top?en und Rieben vorüber rind. kndiieii nennen vir unser« edlen 2cbranb marrblnen, deren kluöer«,, nachdem dar Oberlell verrenkt vorden Irt, überhaupi nicht, von einer klakmrrchln« erkennen läöi. klier reizt ricli vlrklich« Vöerterbelt. Im Kleren- verk von 2eldel L kiaumrnn, Dresden, vlrd In 2ondee- verkstälten gerade au? dem Oebiet« der käöbelr ganr rlervorragendes geschaffen, siu» rveckvollrten kiölrern «ntrteken nrch neureltlichen Zrbeitrveiren die keinen klurrfattungen der veltbekannten „kiaumann"-sHK- marcklnen, die dar Zuge der Dame entrücken. 2iv macken Ihr dieser dleirlerverk heimischer lecknik noch vertrauter und Verwalter, al, er schon dl« kok» l,«istung, der leine, gleiclimäSig» perl,sich und die »ckäne, sauber« kiakt vermögen. Eerade kür Vöel knackten ist die „kiaumann"- kiäkmaschine eln angenehmes und nütrlickes tze- sckenk. kärn vllkle lrühreitlg be! uns au». Kern geväkren vir aus Wunsch veltgekend» 7,h- lungserlelchterungen, venn man slck dl» 2on- iervortell« der karr,klung sickern möchte. Die Dresdner „A>da"-Erstaufsül>ru!ig erfolgte, wie gelggi, am 8. Dezentder l87si in einer ivirklich glanzvollen Weise. Svlisten. Ehor, Orchester, Ballett und Szenerie standen ans aller, sieggewohnter Höhe glanzvollster Dresdner Operntradi- livn. Tie Titelpartie sang die Koloralurdiva Fra» Kainz- Praus«, den „Rademös" Lvrenzv Riese, -er virlgescierte lyrische Heldcntenor und Stimmkrösnö; den ..Rainphis" Decarli, der Vater unseres ersten jetzige» Heldendarstellers; den „Amanasro" Paul Bulß. ein verivölinter Liebling der damaligen Dresdner: den .„König" der Bassist Köhler; die ..LmneriS" Fräulein Nanitz; „die Priesterin" Luise Reuther und den Boten Josef Erl. ein Bruder des heute noch lchende», ernst stark gefeierte» Spieltenvrs Anton Erl. Tie schwierigen Ballettszenen, namentlich die „Mohrcntänze", wurden unter Robert Köller scn. bewährter Leitung tadellos durchgesührt. Die Wiener Dekorationen erweckten allgemeine Bewunderung und bildeten wochenlang daS Tagesgespräch, namentlich der stimmungsvolle „Nilokt", und das Orchester unter SeünchS Zauberstob stand aus alter erfolggekrönter Höhe. „Dresden hat wirklich eine schöne „A>da"-Aufsührung." schrieb der be kannte hiesige Musikkritiker Ludwig Hartman» in der „Neuen Freien Presse", und der neugierige Wiener Direktor Jauner mußte ihm diclcS lokale Eigenlob bestätigen, als er selber nach Dresden gekommen war, um dort Vergleiche zwischen seiner Wiener und der Dresdner „Aida" zu ziehen, die zugunsten der hiesige» ansfielcn. Das Werk siedelte dann schon nn April 1878 in das im Februar gleichen JahreS eröffnet«: neue Sempersche Altstädter Hotthealer über und hielt sich in der ersten Besetzung nc-ch bis Anfang 1878. um dann merkwürdiger weise durch Goldmarks Prunk- »nd Aiisslattungsoper „Die Königin von Saba" verdrängt zn werden, obwohl die zünftige Kritik immer wieder aul die musikalischen Vorzüge dieser Verdi-Oper hingcivicsen hatte. Um 1888 sangen in der „A da" noch Riese, Decarli und Dulß ihre alten Partien; die Titelpartic lag in den Händen von Laura Friedmann, die sic einige Jahre behielt, »nd als „AmneriS" gastierte unter anderem am 28. Januar 1880 die Wiener Kammersänacrin Rota Papier. In de» folgenden Jahren trat „Aida" ziemlich ausfällig im Spiclpla» zurück, ja verschwand zwischen l.888 und I8!t«> ganz ans diesem, tim 1855 W ist dieic Verdi-Oper bis auf die Partien de» Voten und des Ramphis, die >cho» I88«t Kruis »nd Decarli sangen, neu besetzt worden, und zwar: König Ncbuschla, Amneris — Irene v. Ehavannc, Aida—Bvffenbcrgcr, Rainadc's Laschet, ein junger hossnungsvotlcr tschechischer Belkanlv-Tener, AmonaSro—Lchcidcmanicl, Priester!» S»s. Apitz. In den von dem neuen Ballettmeister Paul Tbiemc geleiteten Tänzen ylän-ten die damaligen Baltcttgrößcn. die Primaballerina Enrichctta Grimaldi von der .-Scala" in Mailand, und Marietta Gobini. — Die Wiederholungen der „Aida" bleiben auch zwischen 1856 und MV in geringer Anzahl. In den Jahren 1505 Gi ist das Werk überl-aupt nicht im Spielplan zn finden. M»7 singt „och die Ehavannc ihre „Amneris" und aiS „AmonaSro" alterniert Scheidcmantel mit Plaschk«. Als „Oiadainös" entzückt Earl Burrian, als .Finniphis" alternieren Wächter und Rains, den .„König" belwuptetc lange Puttlitz, als „Priestern," wird die Anfängerin Keldorfer mit Erfolg heranSgestellt und in der Ttlelpartie sielst man meist nur Gäste, darunter u. a. 1507 Frau Marnla v. Falken, die als „Aikui" anfSlnstcllnng gastiert und daraus für knrzcZeit engagiert ivird, inn später nach Bremen zu gehen. .Foiln Jahre später erfährt diese freilich inzwischen dekorativ stark verblaßt« Verdii'che Glanzoper im Dresdner Opernhaus ein« muster gültige Wiedergabe: in erster Linie durch Tino Pattieras stimmlich strahlende» „Radamds" und Margaret« SieinS' ge sanglich vorbildliche „Aida". Die „Amneris" singt Irma Tcrvani, als „AmonaSro" steht Plaschk« lange Zeit im Vorder, grnnd. Als musikalischer Leiter deS Werkes Haide Schuch bis kurz vor seinein Tode fast bei jeder Ausführung der „Aida" persönlich dirigiert. Rach seinem Tod«, besonders um 1507/08, leitete diese Oper meistens der talentiert« Reiner. Zwischen 1518 »ud 1522 ist daS Werk wiederum fast vollständig vom Spielplan verschwunden. Mit Recht hatte die Kritik dessen völlige Neuinszenierung gefordert und cs war daher klug von dem neuen Generalmusikdirektor Busch, -aß er gerade „Aida" mit unter diejenigen Werke aufnahm, die so schnell als möglich einer gründliche», auch musikalischen Neueinstudierung unter- zogen werden mußten. Der heutige Deffauer Intendant Dr. Hartmann, ein Lob» des langjährigen Essener Direktors und späteren Leiters des Eharlottenburgcr Opernlumscs. schuf die heutige szenische ,.A da" mit ihren teilweise, damals 1523 ganz einzig wirkenden stimmungsvollen Dekorationen. Busch selbst studierte das Werk ein und leitete eS musikalisch mehr alS ein mal. In der Titelpartie ivcchsclten verschiende be deutende Krätle iliiiercs Dresdner OperninstituiS. Nament lich in iüngstcr Zeit lmt Anne Rosette als Trägerin der Titelrolle diese dem Publikum wie der Kritik zn Dank gesungen. In der letzten Zeit ist „Aida" wieder nur sporadisch im Spielplan aingetaucht: aber immer noch sindet eine gute Besetzung dieser Oper auch in Dresden Zulauf und Verständnis. I» Leipzig brachte man diesen Verdi schon am 5. September 1870 nnler der Direktion Nen-mann-Förster heraus, im alle» Ebemnitzer Stadtthcatcr 1882 unter der Dnctiivn Schindler, in Planen gar erst 1857 unter Staak, und etwa ein Jahr später eischic» „Aida" auch zum ersten Riale unter der Direktion Kocbkc im Staüttheater -u Zwickau. Bücher und ZeMchriiteu. >5 Unser Rat. Literarisch«» Wegweiser. Weihnachten ItlStz. lA. Dre„cl, Akademische Buchhandlung, DrcSdcn-A. LI, Bismarck« platz 11.> X Drntsch« Gedenk- ««d WelheftStte«. Von BörrlcS, Frei» Herr v. Münchhausen. Dieses vom Verlag I. K. Lehmann in München bcrauögegebcnc prächtige und wohlfeile, 58 Weihcstätleir enthaltene Bildcrwcrk vereinigt in weitgespannter Ueberscha« deutsches Erbgut, daS erdkundliche, kuirstgeschichtlichc und verwandte Bücher sonst in verständlicher Beschränkung darbictcn. Da kllnyt aus den romantischen Bogcnsenstcrn der Goslarer Pfalz das „Ela Weihnacht, eta Weihnacht" Heinrichs des Tritten, der das deutscheste Fest sünsiiral in der geliebte» Harzstatd feierte. Da schreitet Krtem- tulds Lchatte», klagend um Liegsried durch die Torballe de» Kloster» Lorsch im Odenwald« und da ivandcln wir im Geist über die Ltätt« der Nibelungensagc zu Worms. Ta grünt uns vom waldige« Thüringer Gipfel die Wartburg, wo sich hohe freundlich« Lr- tnnerungen beider Kirchen in einer Wethestätte vereinigen: In diesem Werke klingen leise und doch vernebmktch die deutschen Tröstungen aus: „Lei unverzagt, bald der Morgen tagt!" Ueber diesem Buch können deutsche Augen wieder hell werden, die Sterne, die über Goethes Weimar, über Bismarcks Kriedrichs- ruh und Kants Königsberg strahlen, sind ewig Leuchten geworden auch tn der finstersten Nacht, — nichts kann uns daS Leuchten dieser -rutschen Sterne nehmen! 'X' Der Mr«sch, dr» niemand kennt. Von Vriiec Varton. Mt einem Vorwort von tbc Hon. and Re». James Adderlcn, M. A. laus dem Englischen libersetzO. Leit über Jahresfrist gilt dies Buch über Jesu» in Amerika als das am meisten gelesene seiner Art. (Verlag: Benno Schwabe S Eo., Basel.s V Di« Pharaoui». Roman »an Else Marquardsen- K o m p s h ü v c ii e r. lVcrlag: Gebritdei Partei, Berlin und Leipzig.! V Der De»f«lSrrit«r. Phantastischer Turf-Roman von Her mann Piarnder. (Verlag: Georg König, Berlin NO.18, Georgen- kIrchstratze R.s 'X VI« d««t« ich «ei« Schicksal and den Sterne«? Bon S. Andres««. lW. Bedach F Eo. G. m. b. 0., Verlagsbuchhandlung. Leipzig.! In zwölf Kapiteln erläutert das Buch in sachlicher und allgcmcinvcrständlichcr Weise die Einflüge der Gestirne ans die Erde und die Menschen, behandelt die Tirrkreiszeichcii, die Planeten und ihr« Aspekte »nd gibt die Driiiungsregeln am Horoskop selbst Lodann werden die Horoskope bedentender lebender, wie and» nicht Mehr unter »ns ,»eilender Persönlichkeiten, darunter auch viele des Auslands, ausgeleat und einer eingehenden Analuie unterzogen. X Der Frühling und der Nieolans. Von Sophie Rctn- Helmer. lFranz Schneider 'Verlag, Berlin SW hl.! Ob die Versagerin die Nbie der Laiidstrasie, die Tragödie des alten Hauics, die Eifersucht der Pctroleninlanipc ans das elektrische Licht oder die spaßige Vedrängthcit ihres ..Wartezimmers" schildert, immer ist cs die llebensmürdtge Erzählerin, die ganz Dcnlschland und nun mit ihren mehr als lMttstl Auslage» auch längst das wette Ausland entzückt hat. Die Ausstattung dieses neuen Buches übernahm »er Wiener Künstler Erich Schütz mit Geschmack und Eleganz.
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