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Dresdner Nachrichten : 14.12.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189912146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18991214
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18991214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-12
- Tag 1899-12-14
-
Monat
1899-12
-
Jahr
1899
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 14.12.1899
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M >«G- « «tuvcrstanden. Ne Tlnnahnieveranschlagmiarn seien im All gemeinen durchaus angemessen. Was die Kolonien betreffe, lo sei zweifellos, daß man. wen» man überhaupt Kolonien baden wolle, erst Gelder in dieselben biiieiiistecken müsse Sehr zu bedauern sei es, da» bei den Spielecvrozessen immer noch Lisi ziere als Be- theiligte erschienen, io auch wieder bei dem leise» „Harmloscn"- Prozeß. Die Militärverwaltung müsse da entschieden eingreifen, im Interesse der Moral des ganze» Volkes. Freudig zu begrüben sei das Museum für Arberterwohlfahrt. Ersreulich sei ferner die Aufrechteihaltung der allen Bismaick'schen Dreibundpolitik, und es sei richtig dag sich unsere Politik lediglich leite» lasse durch eine gesunde Lclbstiacht, und deshalb seien seine Freunde auch durch aus mit dieser Politik emberstnndeu, welche unsere Regierung in den letzten Monate» England gegenüber eingeschlagen habe. Zu einer gute» Politik gehöre aber auch der Besitz der erforderlichen Macht. Zur See hätten wir diese Macht »och nicht besessen, wes halb seine Freunde für die Floitenveimehrung einticte» würden, zumal in den letzte» Jahren eine Reihe neuer Machtfaktvien in Thättgkeit getreten seien: Japan, sowie der ungeheure ExvansionS trieb Amerikas und Englands. Da »lichten wir Im Interesse nnsercs Exports in der Lage sein, unter Umständen zu zeige», bah wir die Macht haben, zu vertreten, was wir für richtig halten. Vor Maßlosigkeiten und klebe»treibnugen sei allerdings zu warnen : deshalb lei auch den Leitern des Flvklenbercins zu ralken. sich nach geeignete» Vertretern umzusehe». In keinem Lande geschehe so viel für die Arbeiter wie in Deutschland. Das deutsche Bürger- lhum könne ans die Enlwickelurra der Dinge bei uns stolz sein, es habe keinen Grund, seine Stellung und >>ch selbst von de» Kom munisten über den Haufen werfen zu lassen. Die Differenzen zwischen dem Reiche und Prerchen mühte» unbedingt vermieden werden. Abg. v. Kardorsf (RrichSp) widerspricht der Auffass ung des Dr Lieber und des Grasen Lunbura, das; die Einnahmc- veraiischlngmigen diesmal etwas zu optimistisch ausgestellt worden seien, und beklagt die andauernd mchlichc Lage der Landwirthschast Was letztere erlangt habe, habe sic der Regierung abriiiaen müssen. Erfreulich sei Sattler's Anerkenntnis;, daß Deutschland einen gröbe ren Theil seines Bedarfs an laudwirthschnfllichen Produkten selbst decken könne Wer das vor 15 Jahren zn sagen wagte, winde einfach ausgelacht. Dem Vertrauensvotum. daS Herr Sattler dem Reichskanzler in Bezug aus die auswärtige Politik ausgestellt habe, schliche sich Redner an. Au ein Zerfallen der englischen Macht jetzt »ach einem unglückliche» Kriege mit Transvaal glaube er nicht. In der sozialen Politik der Regierung finde er nur abwechselnd Bücklinge vor dem Großkapital und vor der Sozialdemokratie. Wie die von Herrn Sattler angestiebtc Versöhnung zwilchen In dustrie und Landwirthschst zn Stande zu bringen sei, sei nicht ab- ziiseben. Gegen die Kanalbaulcn habe er wegen der eiwiesenen Unfähigkeit ilnscrcr Wasseibantechniker ei» grobes Misstrauen. Ter Herr Reichskanzler scheine seine Politik nach den Vorschläge» des „Berl. Tngebl." zn führen. Bei den Beamteuinaßregelungcn in Folge der Kanalablehnung sei das sicher geschehen. Die Hereinzielmug des Monarchen in die Debatte mißbillige er. Daß Herr v. Miqncl die Beamtenniakrcgelung mitgemacht habe» solle, bedanre er, aber er könne es doch nicht gern gethan haben. iGroßc Heiterkeit.) Im Landtag werde man sich darüber noch näher unterhalten. Der Krieg in Südafrika ist das Werk der Londoner Börsenmänncr, die ein In teresse an der Goldgewinnung haben, er ist eine Kvusegucnz der allgemeinen Einführung der Goldwährung. (Große Heiterkeit.) Von den Flottenplänen wissen wir bisher wenig. Die Flotte soll vennehrt werden, und das soll 800 Millionen kosten — weiter wissen wir nichts Allein, die Agitation in der slattgehablcn Form ist umso weniger zu billigen, als die verbündeten Regier ungen auch noch nichts Genaueres zu wissen scheinen. Ich hoffe, daß die Flottenfrage zu einem Abschluß kommen wird, der dem Vaterlands zum Segen reicht. Staatssekretär Graf Posa- dowsky vertbeidigt einigen Bcmerlnugcn Kardvrss's gegenüber die Haltung der verbündeten Regierungen in der Vercins- verbiiidunaskragc. Tic alte» Bestimmungen seien ein ausgepnstetcS Ei. mit dem die Regierung nichts anfangcn konnte. Es sei vielleicht ganz gut. den Versuch zu machen, ohne diese Bestimm ungen aiwzukommen, uni dann später au einen besscr informirtcn Reichstag appellircn zu können. DaS gelte auch in Bezug auf das Arbeilswilligen-Geteh. Sei vielleicht das Bvrscugcietz ein Bückling vor dem Großkapital? iZwüchenrnfe: Aber die Ausführ ung!) Man habe kürzlich in einem Journal einen staikc» Mann gefordert, der die Sozialdemokratie a» der Gurgel fassen und ver nichten könnte. Wenn ein solcher starker Man» vorhanden ist, so würde er sich, wenn er an diesem Platze stünde, bald übelzengen, daß in einem konstitutionellen Staatswcscn Parteien nur nach Maßgabe der bestehenden Gesetze behandelt und Gesetze nur mit der Mehrheit der Volksvertretung gemacht werden können. Die jetzige Majorität des Reichstags sei nicht geneigt, auf das neue Gesetz gegen die Sozialdemokratie cinzugchen. Darauf müsse hin- aewiesen werden, wenn man verhindern wolle, daß sich aus solchen Vorschläge» Wahnvorstellungen in weiten Kreisen bilden. Redner wünscht schließlich, daß an der konstitutionellen Praxis festgchallen weide, die Person des Monarchen unter allen Umständen aus den Erörterungen des Parlaments feriiznlialtcn. Abg. Motth (Pole) meint, daß besser als durch große Rüstungen der Frieden durch Bündnisse erhalten werden könne und beschwert sich über Verletz ung der den Polen gemachten Versprechungen. — Weiterberathung morgen. Berlin. Im preußische» Arbcitsiiiinistcriuiu ist man mit den Vorarbeiten für einen Masurischen Seenlanal beschäftigt und man glaubt, daß feine Aufnahme in die neue Kanalvorlage mög lich sein werde. — Dr. Hvhls ans Marburg. Generalarzt der Bnrenarmec, Ist bei der Belagerung von Ladhsmlth gefallen. - Wirklicher Geheimer Legationsralh und Generalkonsul z. D. Dr. W. Göhring ans Leipzig erhielt das GroßoffizierSkreuz des Belgischen Leopoldsordens- — Trc Bildhauer Professor Unger und Johannes Bose erhielten die Nachricht, daß ihre pcrstümmcllcn Büsten in der Siegesallce auf Befehl des Kaisers nicht ergänzt, sondern erneuert werden sollen. — In der Klngesache des Vorstandes des Bundes der Landwirthe gegen das „Berl. Tagcbl." in der Thomasmehl-Angelegenheit wurde der Redakteur des Tageblattes zu 200 Mk. Geldstrafe cvent. 20 Tagen Gesängniß vcrurlheiit. — Ein Korrespondenzblircau meldet ans Washington, das amerikanische Staatsdepartement habe erfahren, daß Teulschland wegen Ankaufs der dänischen Inseln i» Wesliiidien mit Däne mark in Unlerhandlnng stehe. Tic deutsche Regierung wünsche bitte als Flottenstützpunkte, aber sic sei vorbereitet, falls die Unionsstaate» der Erwerbung des westindischen Gebiets ihr die Monroe-Doktrin gegeiiüberficllc, die Unterhandlungen in dieser Richmng darauf zu beschränken, das Recht der Errichtung einer Flottenstation an; der St. Thomas-Jniel zn erlangen. Berlin. Ter „ReichSanz." veröffentlicht amtlich das Gesetz, wonach das VerbindringSverbot für politische Vereine ausgehoben wird. DaS Gesetz erhielt am Montag die kaiserliche Sanktion. — Die „Nordd. Allg. Ztg." bringt folgendes offiziöse Commuiiiguü: Namens der tontervativen Partei bat Abg. Gras Limbmg-Stirum in der gestrigen Reichstagssitzung dem Reichskanzler Füllt Hohen lohe erklärt, von der Verwaltung und Amlssührnng desselben ent täuscht zu sein, speziell hat Gras Linrbnrg-Stirum mit Bezug nahme aus eine während der Tagung des Geographischen Kon gresses seitens des Herr» RcichSIanzlcrs gefallene Aeußernng an- iielnnen zu könne» geglaubt, daß der Herr Reichskanzler die Be deutung der Landwirthschast für unser Vaterland nicht nach ihrem wahren Wcrthe schätzt. Diese Annahme ist schon um deswillen als irrig zurückzuweiien. weil gerade während der Amlssührnng des Fürsten Hohenlohe zahlreiche gesetzgeberische und administrative Maßregeln zur Hebung und Förderung der Landwirthschast ergriffen worden sind Ob im Ucbrigen mit dieser Erklärung ein praktischer Zweck verfolgt werden soll, mag dahingestellt bleiben, jedenfalls tonne» wir nicht annelnncn. daß in demielben eine Erichütlerung der Stellung des Reichskanzlers beabsichtigt worden sei, da die Stellung der Staatsmänner in Preußen und Deutschland von ihrem Verhältniß zu einer einzelnen Patter nicht abhängt, auch würde die entgegengesetzte Auffassung gerade den konservativen Grund sätzen durchaus widersprechen, andererseits muß die Befürchtung, daß daS sachliche Verhalten der konservativen Partei zu den politischen Frage» durch die Gestaltung ihres Verhältnisses zu ein zelnen Staatsmännern beeinflußt werden könnte, im Hinblick auf den bewährten Patriotismus dieser Partei weit von der Hand ge wiesen werden. Stuttgart. Die Zweite Kammer nahm mit 58 gegen 21 Stimmen einen Antrag an. welcher unter Einräumung eines erweiterten Bndgetrechls an die Kammer der Standesherren die Regierung aufiordert, sobald ais möglich einen Gesetzentwurf, be treffend dre Steuerreform, vorzulegen. Paris. Der hiesige deutsche Militär-Attacht Frechen v. Cüßkind ist zum Oberstleutnant befördert worden. Rom. Wie aüS Kimberley gemeldet wird, hißte ein dort wohnender vermögender Italiener znm Schntze feines Eigenthnms die italienische Flagge, die von den englischen Soldaten mit Ge walt heruntergeholt wurde. Als der Italiener dagegen proteltirte, »rächten die Engländer Miene, ihn elnzukerkern. Der Italiener ergriff darauf die Flucht. London. Eine Depesche des General Methuen vom 12. Dezember besagt: Am Sonntag beschoß unsere Artillerie von 4 Uhr Nachmittags bis zur Abenddämmerung die feindliche» Truppen, welche arck einem hoben langgestreckten Hügel eine starke Stellung inne hatten Meine Brigade Hochländer griff den Feind Montag bei Tagesanbruch an dem südlichen Ende seiner Stellung an. Der Angriff mißlang. Es traf dann ein Bataillon der Gar den ein. welches den Befehl erhalten hatte, unseren reckten Flügel zu schützen. Die Hochländer griffen hierauf mit Kavallerie und einer Hanbitzenbattcrie den linken, die Garden den rechten Flügel und daS Centrum des Feindes an, während die Artillerie sie unter stützte. Um 0<2 Uhr am Montag Nachmittag wurde zur Unter stützung der Hochländer ein Gordon-Reainient abgesandt. Die britischen Truppe» behanpteten ihre Ctellnnae» vor den Ver- ichnnznngen des Feindes bis zum Abend. Die Stellung unserer Truppen erstreckte sich arrk eine Länge von 6 Meilen in der Richt ung des Modderstusscs. General Methuen schließt seine» Bericht mit folgenden Worten: Ich behauptete meine Stellung und ver schanzte mich. Wenigstens 12.000 Buren stehen mir gegenüber. Unsere Verluste sind bedeutend. — Amtlich wird bekannt gegeben, daß General Wanchope in der Schlacht am Moddersirrk am Mon tag getödtct wurde. 293 Verwundete, einschließlich 2HOffizicieii. sind in Oranje-River-Statlvn aiigekommen. General Gatacre rückt von Bukchmanshvek aus Sterkstrom zu. London. Aus Pretoria vom 11. Dezember wird gemeldet: Einem amtlichen Bericht zuiolge begann gestern, Sonntag Nach mittag. ei» Gefecht bei dem Moddciflnß. Dasselbe wurde mit einem heftige» Gcschützseucr eröffnet, welches bis !)>'» Uhr Abends andauerte. Der Kampf wurde heute. Montag, früh wieder aus genommen. Die britischen Truppen begannen mit einem heftigen Geichühseirer, welches seitens der Buren erwidert wurde. Der Kamps wurde im Augenblick, wo die Depesche abging, noch fort gesetzt. Die Buren behaupteten alle ihre Stellringen und machten -II Gefangene — Ein weiteres Telegramm vom Modderfluß vom l l. Dezember SVs Uhr Morgens besagt, es werde gemeldet, daß das schwere Grschützfener etwas Nachlasse, daß das Gefecht aber sorldanere. Bei Kimberlch sei auch jetzt noch Alles ruhig. Lond v n. Amtlich wird bekanntgegeben: White meldete aus Lndhsmilh vom 12. d. M., daß 32 Personen ernstlich am Tuphris und 8 an Dysenterie erkrankt seien und inr dortigen Hospital liege». Petersburg. Der „Petersburger Herold" bemerkt z» der vorgestrigen Nede des Staatssekretärs v. Biilvw: In Rußland wie in dem übrigen Europa ist man von der Aufrichtigkeit und Nvthwendiakcit der Friedensliebe Tcnischlands überzeugt. Unseres Wissens gttchiclst es zum erste» Male seit dem Bestände der euro päischen Allianz Deriischlnnds. das; neben dem Dreibund die dcntich- rnffi'chen Beziehungen als Pfand und Bürgschaft für die Sicherheit Deutschlands in Europa bezeichnet werde». Es liegt nahe hieraus darauf zu schließen, daß die Potsdamer Zttsammenkuiist zn einer Einigung geführt hat. welche hochersreulich ist für den Frieden Europas. Lauren? o Marques. Die deutsche Ambulanz mit voll ständigem Ambnlanzzug ist von Pretoria nach Vloemfvntein ab- gegangen. Die hentige Berliner Börse verkehrte im Ganzen in matter Haltung. Die »ciilichen Niederlagen der Engländer in Südafrika bringe» stärkere Verstimmung mit sich, namentlich waren in London Goldminemvcttbe in großem Umfang angebote» und matter. Am hiesigen Markte fehlte es andauernd a» jeder Unter nehmungslust, KnrSberändcrnngcn sind auf keinem Markt zu ver zeichnen, selbst Kvhlenwerlhe. die gestern noch einigermaßen ge handelt waren, lagen heute sehr still. Bankaktien konnten sich in der Hauptsache behaupten, besonders Kvmnianditantbcile. Dresdner Vank und Dcuische Bank besser beuchtet. Am Eisciibalmakttcn- markt waren heimische östliche Bahnen seit, dagegen fremd« Bahnen zumeist niedriger; für amerikanische Bahnen zeigte sich im Zu sammenhang »ist der Geldklemme in Ncw-?)ork andauerndes R'calisattviisniigcbvt, Schweizer Bahnen bebaupiet. Am Mvittan- aktienmarkt war der Verkehr belanglos, Kohlen- wie Hnttenwerthc eher etwas niedriger Nente» behauptet. Tic Börse schloß matt. Privatdiskont 5V« Prozent. — Der Piritus -Markt konnte sich heute auf einige Hamburger Käufe erholen. 70er 47.60 oder 20 Pfg. höher. Inr Getreide -Verkehr war die Haltung schwach auf größeres Angebot von Rußland, »amentlich soll Roggen reich lich vfferrrt gewesen lein. Weizen matt aus Amerika. Roggen 0.50 Mk. niedriger, Hafer ohne Geschäft. Nach Ermittelung der EentraliivtirnngSstelle der preußischen Landwirthschnftskaminein Weizen 149,50, Roggen 148, Hafer Weizen 144.50, Roggen 139. Hafer Frost, Schneetreiben. Nvrdvstwind. wurden bezahlt in Berlin: 111 Mk.: Stettin-Stadt: 126,50 Mk. - Wetter: Sr«d» 224,40. TiSromo 122.40 Lrc«dnn Bau! LouradRte 221,70. Ungar. Sold —. «raotturi a. M «Tchlub.i 181.80. LtaatSbahn >28.40. Lombarden 81.20. Poriugietc» —. Schwach. VariS. <2 Uhr Slachmmoas.r Menie I00.L0 Niallener 24.00. Svamer «8.75. Porluqikien 24.80. Türke» 22 80 Türkenlool» >28.20 Oltomandank 881.00 Llaati- dahn 822,00. Lombarden 188,00. Matt. var>». Protukleninnrkr. Wc»en re, Deremdcr I8.SS. per Mürz-Inn! >2,22. fest. Sptntn» rer Tecembrr :t7 22, per Mat-August 33 80. bckauptct. Sllbül »er Dezember 82,22, per Mai-August 27,72. Avisterdnn,. iprebiillen-Beriai wetzen per Mar> «itchättLIoS, per Mai lest lieh. Roggen «er März 128.00. per Mat 134.00. London. Produkten - Bericht. EämmtNche vetreldearten fester, oder ruhig, zu unveränderten Preisen. — Wetter: Schneiluft. OertlicheS uud Sächsisches. — Bei der am Dienstag abgehaltenen Königs. Treibjagd, an der Se. Majestät der König, Se. Königl. Hoheit Prinz Georg und mehrere Kavaliere theilncchmen und die sich über die Fluren von Pillnitz, Oberpohütz und Söbrigen erstreckte, wurde die statt liche Zahl von 310 Haien, 5 Rehdöcken, 12 Ricken, 7 Kaninchen, 5 Fasanhähnen und 1 Fasanhenne zur Strecke gebracht. — Gestern besuchte Ihre Majestät die Königin die Tcvpich- und Möbelstvsshandlung des Königl. Hoflieferanten F. W. Wchinar, Altmnrkl I, und machte dort Einkäufe. — Ihre Königl. Hoheit Prinzessin Mathilde besuchte die WeihnnckiSausstcllung des Königl. Hvsticicraiitcn I. Olivicr, Pragerstraße. und die Glashandirnig der Königl. Hoflieferanten Gebrüder Licdert, Bank straße 2. wo sie Einläute bewirkte. — Ihre Königl. Hoheit Frau P r rn; e! s i n I o h a n n Georg erschien in dem Spielwaaien- acschäsr von L Lcmcke, Sirnvestraße 3 und 7. besichtigte die WeihnachtsanSstcllung und machte verschiedene Einkäufe. — Gestern starb hier, bald nach vollendetem 70. Lebensjahre, Herr Oberst z. D. Eduard von Gersdorff. Der Entschlafene, der sich inr denlsch-französischen Kriege das Eiserne Kreuz erwarb, diente zuletzt als Stabsoffizier inr 5. Infanterie-Regiment Sir. 101 und nabm am 20. April 1878 seinen Abschied. — Landtag. Die Zweite Kammer nahm in ihrer gestrigen Sitzung, welcher die Herren Staatsmin istcr v. Watzdorf und Oberstncmzrath Härtig beiwohnten, das Dekret über den Neubau des Ständehautes einfcbließlich der Nebenanlagen in all gemeine Vorbcraihung. Die SlaatSregierung beantragt: a) die Erricht,mg eines neuen Ständehauses nach Maßgabe der vorgelegten Pläne (Entwirrt 6) und des Vertrags mit der «rstadt Dresden vom 3. November 1899 (Anlage L) zu genehmigen; b) die eingestellte dritte Baurate von 2,000,OM Mk. zu bewilligen; a) zu beschließen, daß bis zur Fertigstellung des neuen Gebäudes seitens >eder ordent lichen Ständeversainmlung eine Kommission von je 8 Mitgliedern aus der Mitte beider Kammern zu wählen ist. welche vor der Ent scheidung .wichtiger Fragen über Herstellungen und Einrichtungen rin Neubau von der Staatsregieruna zur Beratdung zuzuziehen rst, nnd daß für die Mitglieder dieser Koinmiisio» außerdem ie 8 Stellvertreter zu wählen sind: rt) damit sich einverstanden zn erklären, daß diesen Mitgliedern sowie deren Stellvertretern im Falle ihrer Einberufung Tagegelder und Reisekosten nach den für die Mitglieder des Landtagsalisschusscs zur Berwaltung der Staatsschulden geltenden Bestimmungen zu Lasten des Baufonds aewäbrt werden. Die Debatte erösfnetc Abg. Hähnel -Kuppritz (ton!.), welcher erklärte, daß er sich zugleich im Namen eines großen Thelles seiner politischen Freunde ans den durch die von Sr. Majestät dem König ianktionitten Beschlüsse der beiden Kammem geschaffenen Boden der Angelegenheit stelle. Aus die Pläne L nnd L habe die Kommission für den StündehauSneubau nicht ein- aehen können. Beim drlttmaligen Zusammentreten der Kommission habe der Entwurf eines Vertrages mit der Stadt Dresden Vor gelegen, welcher aber nicht, wie im Dekret bemerkt, die einstimmige Billigung der ständischen Kommission gesunden habe, sondern nur der Entwurf mit gewissen von der Kommission beantragten ertheilt werden. Staats- die Negierung das größte der Erbauung eines neuen , ' ^ werde, einer den Wünschen der Stände- Nenderungen habe die Zustimmung derselben erhalten List einem große» Theile seiner politischen Freunde stehe er ans dem Standpunkte, daß der Vertrag mit der Stadt Dresden zu genehmigen sei. Geschehe das nicht, so schwebe die ganze Sache nach wie vor in der Lust und es werde in absehbarer Zeit ein Abschluß der Angelegenheit nicht zu erhoffen sein. Mit der Genehmigung des Vertrages erhalte der Laaeplan selbst Billigung und eS bestehe nach dieser Richtung vollständige Klarheit. Hiernach Halle er und ein großer Tbeil seiner potttischrn Freunde eine Verweisung an die Friranzdepulation L nicht mehr erst für erforderlich. Bezüglich der archirektonischen Verhält',rsse bestehe diese Klarheit allerdings nicht in gleichem Maße und es werde in dieser Richtung noch Mancherlei zu geschehen haben. Das Modell 6 veranschauliche nur im Allgemeinen die Lage, wie sic am Schlossplätze werden würde. Im Einvrrständniß mlt einem großen Dl "'> seiner politischen Freunde möchte Redner deshalb di« Zahl der Mitglieder der ständischen Kommission aus reder Kammer auf K erhöht und als dritte Baurate nur 1 Mtllion anstatt 2 Millionen in den airberordenttichen Etat eingestellt sehen. Schließlich beantragt Redner: Die Angelegenheit in Schlnßberath- nng zu nehmen und im Hinblick daraus nach Maßgabe des Punktes n der Regierungsvorlage die Genehmigung zu dem Dekret zu cr- theilen: de» Punkt b dahin ahznäiidern. daß anstatt 2 nur t Million bewilligt werde: den Punkt o dahin abznändcrn. daß statt drei Kvinmisiionsmitglledern deren 5 ln Aussicht geiwmmcn und diesen erweiterte Machlbefugnisse minister v. Watzdorf erklärt, daß Interesse daran trabe, baß die Frage Ständchauses endlich ihrer Erledigung lcdignng, die. soweit irgend möglich. . Versammlung nach allen Richtungen hin entspreche. Der Zustand, welcher durch eine Ablehnung dcö Dekrets herbeiaesührt werden würde, werde seiner Ansicht „ach ein für alle Theile äußerst un erwünschter sein und stnanzicll durchaus ungünstige Wirkungen iin Gefolge haben. Die Regierung iei bestrebt gewesen, wie auch anerkannt worden, den von der Kommission geäußerten Wünschen ruinier soweit irgend möglich entgegenzukoniiiren. Mit den An trägen des Abq. Hähne! erklärte sich der Herr Minister durchaus einverstanden nnd betonte schließlich, daß die Regierung gar kein Interesse daran habe, das Stäudchaus anders zu gestalten, als es sich die Stände selbst wünschten. (Bravo!) Abg. Gontard - Leipzig (nat.-lib.) hebt hervor, daß nichts Anderes erreicht werden könne, als was der Herr Finanzminkster erklärt habe. Es sei dem hervorragenden Künstler, der allen in der Kammer gcänßerten Wünschen eutgcgengekvinmcn sei. nur m gönnen, daß er ans der Proiektemachercr lieranslomme. Im Sinne des größten Tbeiles seiner politischen Freunde glaubt Redner die Zustimmung zu dem vom Abg. Hähne! Ausgernhrle» erkläre» zu können Redner be spricht darauf den Entwurf 0 nnd bemerkt, daß die Grundrißdild ring klar und zweckmäßig zu nennen sei, betont aber, daß man später, wenn das Gebäude fertig dastchen werde, doch vielleicht zu der Ansicht kommen werde, daß cs ei» Fehler war. das Stände Haus hinter die Terrasse zn setzen und sich bemühen werde, dasselbe wiedersrerzu bekam- m e n. Abg Rentsch - Kamen; (kviis.): Er scheine sich mit einem Theile seiner politischen Freunde nicht im Einllniige zu befinden. Der Eindruck des neuen Modells sei nicht der erwartete gümugc. Das Sländchans könne darnach nicht so zur Geltung kommen, wie cs für ein vfsenilichcs Gebäude zu verlangen sei. Die Zwischendcpntatio» habe Alles gethan, um zu einem besseren Ergebnis; zn gelangen. Wenn an der in Aussicht genommenen Stelle von Staalswegen ein 20 Meter hohes Gebäude ansgefuhrt werde, so thne die Regierung elivns, was Privaten verboten icin würde. Seiner Ansicht nach könne dem sächsischen Volke lein besseres Weihnachtsgeschenk gemacht werden, als durch eine Ab lehnung der Vorlage mit Rücksicht aus die drückende Finanzlage des Landes. Die bewilligte Summe könne dann zu Wegeban- nnlcrslütznngen n. s. w. verwendet werden. (Heiterkeit.) Sollte man aber trotzdem zur Genehinianng der Vorlage gelangen, io möchte er wünschen, daß das Gebäude ans der Südseite, um cs besser zur Geltung zn brinacn, sreigelcgt werde. Jedenfalls sei er gezwungen, gegen die Vorlage zn stimmen. Aba B o ch m ann - Aue (Kons.) shmvathisirt mit dem früheren Modell, von dem Modell 6 sei er enttäuscht gcwcien. Ei» Gebäude hinter der Terrasse als Parlnmentsgehände lasse viel zu wünschen übrig. Ec habe sich jedoch damit ansgciöhnt. in der Hoffnung, das; auch die Fn<;adeii noch besser ansgestaltet werden und daß daS Gebäude so ansgeführt werde, als wenn die Terrasse nicht mehr bestünde. Etwaigen Ucbelständen werde noch abgeholsen werden. Abg. En ke-Lc>vz''g tdsoz.): Auch er sei von den architektonischen Ver hältnissen nicht befriedigt gewesen, in Verlegenheit werde er aber kominen. wenn er sagen solle, waS ihm eigentlich nicht daran ge falle. Die Silhouette des Baues scheine ihm nicht in die Um acbnng zu passen. Die Erhaltung der Schönhcil und Gleichmäßig keit des Stadtbildes an dieser Stelle müsse in erster Linie berück sichtigt werden. Hierfür schiene der Verfasser des Projekts keine besonders glückliche Stunde gehabt ru haben. Ter Grundriß iei an sich vorzüglich, entspreche aber nicht dem. was man von einem Ständchanse verlange. Tie Vermulhnng. daß die Stadt durch die Annahme des Vertrags befriedigt und ein allgemeines Einver- sländniß vorhanden sei, erschiene ihm, nach privaten Unterhaltungen zn urtheile», nicht zutreffend. (Sehr richtig!) Es sei eine gewisse Müdigkeit cinnctreteu und deshalb nehme man., was da ist. ohne noch etwas Besseres zn verlangen. Sparsamkeitsrücksichlen könne man nicht mehr in den Vordergrund stellen. Die einmal gefaßten Bcichlnffe müßten znlrtzr auch ansgesührt werden, selbst dann, wenn der Stand der Finanzen nicht darnach iei. So weit es sich um Ausführung früherer Beschlüsse, den Platz, die innere Ge staltung, abgesehen von einigen Äenderungc», and die Kosten handle, könne man der Vorlage zuslimmen. Die äußere Gestalt ung bedürfe einer gründlichen Umänderung. Wie die allgenieine Stimmung beweise, paßten Jaeade und Thurm nicht m den Rahmen der Umgebung. Die Kommission werde dabei aber wenig mithelsen können. Durch zu weitgehende Machtbefugnisse an die Kommission begebe man sich der freien Kritik. Seiner Meinung nach bleibe nichts übrig, als für die äußere Gestaltung einen Wettbewerb unter den Architekten zu veranstalten. Auch in diesen Kreisen bestehe ein lebhaftes Interesse, dafür kclen die verschiedenen anonymen Entwürfe der beste Beweis. Verzögerungen würden durch ei» solches AnSichreibcii nicht entstehen, auch die bisherige Arbeit nicht überstiösici werden. Platz, Umriß imd Kosten des BaneS möchten bewilligt, für die weitere Gestaltung jedoch eine öffentliche Ausschreibung erlassen werden. Abg. Teich nr a n n - Werdau (nat.-lib.) kann mit seine» politischen Freunden nicht über- cinstiuinicii. Wen» das StändchauS in diese Ecke hinerngebaui werde, könne er nicht dafür stimmen, es sei denn, daß die Terrasse wenigstens bis zur Hälfte des Gebäudes abgetragen werde. Es würden dann immer noch 650 Meter TerraffeiOänge verbleiben und der Blick nach der Lößnitz werde dadurch durchaus nicht verloren gehen. Man werde sich viele Vorwürfe ertvaren. wenn man das Stände- hans nicht in dieses Loch hineindaue. (Heiterkeit.) Die Möglichkeit aber, daß ein Theil der Terrasse abgebrochen werde, dürste aus geschlossen sei», da nach Entwurf 6 der Thurm selbst auf die Terrasse zu stehen kommen. Er sei daher nicht in der Lage, siir die Vorlage zu stimmen. Abg. Gruinbt - Dresden (kons.) erklärt sich auch ,rtzt noch als Geqncr des Projektes, das Ständehans hinter Festungsinaucrn zu bauen. Die ganze Angelegenheit könnte weiter vorgeschritten lein, wenn mit Nach und Stadtverordneten früher verhandelt worden wäre. Auch er mochte der Kommission nicht zir viel Verantwortung ausgeladcn wissen. Schließlich real Redner die Frage an. zu erwägen, ob nicht ein geeigneterer Platz gesunden werden könne und beantragt deshalb UebcMeffung der Vorlage an die Finanzdeputation ä. Abg. Reinhold - Meerane (ni.) pflichtet den Avgg. Neulich und Teichmann bei. DaS Bedürfnis nach einem neuen Ständebaris halte er nicht für so dringend. Wenn aber ein solches gebaut weiden solle, so sei kein unglück licherer Platz denkbar, als der dafür in Aussicht genommene und die Petition der Bewohner Dresdens habe in dieser Beziehung ganz recht. Anznerkennen sei. daß das Proiekt 6 anders gestaltet sei als die früheren und man könne sich allenfalls versucht tuhlrri, demselben mit der Verkürzung der Terrasse den Vorzug zu geben. Zn sanitärer und bantechn sicher Beziehung seien aber auch Be denken vorhanden und deshalb müsse er sich gegen das Projekt, io wie cs vorllegt. erklären. Der Antrag des Aog. Häbnel aus Unterstützung, woraus Abg. Abg. Steiger-Leutewitz pfel. doch sei «r überzeugt, daß er nicht süßer werde und darum sage er. beißen wir hinein, weil erstens das Projekt an Allerhöchster Stelle Zustimmung gefunden und weil zweitens sich das Proiekt viel billiger als die trüberen stelle. Aba. U h l m a n n - Stollberg (fortschr.) ist mit den AuS- sührungcn des Abg. Hähne! in der Hauptsache einverstanden. DaS Richtige sei, daß das Hans heute im Allgemeinen zur Bewilligung
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