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— Von den «erkiner RekchS-Telegravhenbeamten wurde unter Thcilnahme Sr. Excellenz des Herrn Staatssekretär v. PvdbielSkI, der Mitglieder des ReichS-PoslnmkS und der Ober-Ppstdireltivn die 50. WiederL.br des denkivürdigen 1. Oktober, an dem die preußische Staat s-TetegrapbenverwaltunaalS erste aus dem europäische» Festlande ibre Linien dem Privat-Telegramm» verkehr eröfsnete, durch Kommers und festliche Aufführungen in Kroll'S Festsälen (Neues König!. Opemtheater» gefeiert. Die Be- tbeiligung an dreier Feier war eine so allgemeine, daß der mächtige Hauptlanl die Gäste kaum fassen konnte, die an langen, senkrecht zur Bühne aufgeslellten Tischen Platz nahmen, während Tribünen und Balkons von einem reichen Damenflor geschmückt wurden. Zur würdigen Feier des Tages Halle der Festausschuß mit Herrn Poslrath Hieronymus an der Spitze, die umfassendsten Vorbereitungen getroffen: aus den Kreisen der Berufsgrnossen waren dichterische und musikalische Beiträge geliefert worden, die gleichfalls von BerusSgenvsse» i» vollendeter Fon» zum Vorträge gebracht wurden. Nach einer Ansprache des Vorsitzenden zur Be grüßung der Gäste erhob sich der Herr Staalssekretär, um in seiner markigen Weise die Bedeutung des Tages hervorzuhebcn und unter Hinweis auf das besondere Interesse, welches der Kaiser an der Entwickelung der Telegraphie nimmt, aus Se. Majestät den Kaffer ein begeistert ausgenommenes Hoch auszubringen. Von dieser Huldigung wurde Sr. Majestät telegraphische Meldung er stattet. In seiner Festrede wies der Herr Vorsitzende daraus hin, wie die elektrische Telegraphie in dem halben Jahrhundert ihres Bestehens sich zu einem Hauptträger aller Kulturarbeit empor- geschwungen hat: welche kurze Frist seit jener Zeit erst hinter uns liegt, wo der Kaufmann, ausschließlich auf den postalischen Verkehr angewiesen. Wochen und Monate zum Abschluß von Geschäften brauchte, wo die Familien in Sorgen und Angst um theure An gehörige in der Fremde, lange Zeit aus Nachricht harren mußte», und wo Politik und Kriegführung de» Mangel eines Schnell- VerkrhrsniittelS oft schwer^cmpfanden. Im weiteren Verfolg seiner Rede hob der Vortragende die außerordentlich rasche Entwickelung des Telearaphcnwescns in Deutschland hervor, dessen kräftiges Emporbluhen alle Angehörigen der Telegraphenverwaltung mit Genugthuung erfülle» müsse. Mit Stolz blickten sie aus ihren höchsten Ehes, dessen feste und weitansschauende Pläne sie mit Be ruhigung der Zukunft entgegensetze» ließen: ein donnerndes Hoch aus den Herrn Staatssekretär bildete den Schluß der Rede. Nu» folgte die Vorführung einer Reihe von lebenden Bildern, zu denen der Tclegraphendirektor v. Albedr> hll aus Dresden einen be gleitenden Text gedichtet hatte, der von der Hoslchauspielerin Frl. Diacono in künstlerisch vollendeter Weite zum Vortrag gebracht wurde. In formvollendeten Versen wird hier die Entwickclnngs- geschichte der Telegraphie in ihren wesentlichsten Etappen charak- terisirt von einen, Genius, der sich „Lichtbild, Odin's und Frigga's letztgeborene Tochter" nennt und sich als der Schutzgeist aller Derer einfühlt, die dem Licht entstammen. In besonders lebhaften Farben ist die Schilderung der Telegraphie im Frieden und im Kriege gehalten, die zugleich in gedanklicher Fülle den theoretischen Ausbau der weltbewegenden Entdeckung in den Bannkreis der Betrachtung zieht und mit der Vorführung des lebenden Bildes „Jeldtelegraph abichließt: Mil Ficbereile ward allort gerüstet Zum beißen Kampfe acaen Zeit und Raum. Bald war der weite Scklachtenvlan bedeckt Von ungczäbllcn Fricdcnobaiierirn, Endlos der Elemente bunte Reibe. Hier hall« Zink zum Kupier sich gesellt, Dort mit der Kohle sich zum Bund gepaart, Hier standen And're ivieder Hand in Hand, Und immer neue Formationen tauchten, Von neuen Meistern ausgedacht, empor. Aus allen Wegen aber, wo nur immer Ein Hall sich bot. im Thal, aus BergeShöh'a, Da wurde» mächi'ge Mailen ausgcrichtct. Die. ob sie auch kein Fahn-nzeichcii trugen, Doch wellbin als des Slromwegs stolz« Träg« Don neuem Leben stöbe Kunde gaben. Von Mast zu Ata st ward aus nielall'nen Fäden Des Stromes Gleis dann ungesäumt gespannt, Im Sonnenschein wie flüssig Feuer blitzend. Und eb' maus dachte, zog ein Zaubernetz Durch weile Lande in geschloss'ner Bahn, Aus der in ungeahnte Fernen hin Der Strom als Bote unabläffig eilte. Nun gall's, ihn selbst ,um richl'gcn Lauf zu fesseln, Zu zwingen ih». daß jede Botschaft er, Ob zarter Lieb', ob rauhem Sinn entsprossen, Gewissenhaft zur rechten Stelle dünge. Flugs würben da. ost wundersamster Art, Maschinen allerorten konstruirt,' Die all' dem einen schweren Ziele galten, Der Erde wilden Sok», de» Strom zu zähmen. Und es gelang, wie inan's wobt nie geträumt! Hier war es Morse, Mcatstonc, Thomson, HugheS, Dort Cvamer. Siemens, und wer nennt sie Alle, Die jene Zanberavparate schufen, Vor denen wir noch heut' bewundernd stehen. Bald flog von vielen lausend Arbeitsstätten, In denen ohne Rast die Räber schnurrten, Geschäst'ge Lände unermüdlich wirlten, Des LtronieS Botschaft hin von Ort zu Ort, Und ehr ein Jahrzehnt dahin gegangen. Da herrschte unumschränkt der Telcgravb Als König weithin über Land und Meer I Doch nicht dem Frieden nur, dem segensreichen, Galt weitstes Streben, nein, dem Mahntpruch folgend, Daß, wer den Frieden null, zum Kriege rüste, Ward auch für schlimme Zeilen vorgcsorgt. AIS plötzlich dann der Donnerrus erklang: Auf. wappnet Euch l Des Krieges Fackel kohlt N"d Millionen kampfbereite Kneger Aus allen Gauen hin zum Slbetne eckten, Da zogen auch des Blitzes wachste Boten, Voni riiterltchen Chauvin sein geschult, Dom edlen Meydam mcistcrltch gcsttbrt, Zu Tausenden Humus ins Frankenland, Am schweren Werl mit Gut und Blut zu belle». Heiß war das Ringen, theuer oft der Sieg: Doch schwerer noch als blut'ges SüilachtenringM War ost des Telegraphen strenger Dien». Wenn And re nach des Kämpscs wildem Toben, Nach harter Tngesarbctt endlich ruhten, Der Telegraph ließ leine Kricgcrschaaren Bei Tag und Nacht zu keiner Stunde rasten. Hier aait'S tn Feindesland kühn vorzusioßcn, DeS Stromes Wege blitzschnell zu zerstören, Don wieder neue Pfade zu gewinnen, Was Feindes Hand soeben erst vernichtet, Schnell auszurichten für den eignen Dienst. Hier gall's tm Feuer mulhig auozuharren, Und ob die Kugeln hageldicht auch osissen, Dtc wichl'ge Kunde sicher zu »ermitteln. Dort, überall von Femdes Haß umdrängt, Den Weg zurück — zu batten und zu schützen. Doch war des Kample» Nolh auch noch so grg Und gar M hart auch ost des Krieges Plage, Die allen tapfren Tclcgravbenmannen, Sie baden, wie der Krieger stolze Reitz'N, An ihrem Platze scliensest gestanden Und nicht gczttlert, ob der grimme Tod Die Leben auch wie reise «ehren mäbte. Und unter denen, die vom Schlachtenplone Dort zur Walhalla die Walküren trugen, War mancher auch aus jener wack'ren Schaar. WaS sie vollbracht, daö ist mit Flammcnschrist In der Geschichte Laseln eingezeichnet. Wie sie'S gelhan, davon soll hier dies Bild Noch einmal Euch beredte Kunde geben. Nicht minder gelungen ist der Abschluß der Dichtung. AlS im letzten Bilde Frl. Dlacono als Genius der Elektrizität zur Huldig ung für den Allerhöchsten Schirmherrn der Telegiaphenverwaltung der von einem prächtigen Blumenhain umgebenen Kaiserbüste einen Lorbeerkranz entgegenreickte, stieg die Begeisterung auf ihren Höhepunkt. Im weiteren Verlauf des Abends kam ferner ein ebenfalls von Herrn v. Albedyhll gedichtetes Lustspiel „Alte und neue Kontakte", das sich mit den Leiden und Freuden deS Be triebsdienstes anmuthig beschäftigte, von Henen und Damen der Berliner Verkehrsämter zu frischer Darstellung und erntete lebhaften Beifall. Nach Beendigung dieses Lustspiel- sprach der Herr Staatssekretär, der dis nach Mitternacht dem Feste anwesend war. dem Festausschuß, den Dichtern and Darstellern seine Anerkennung and seinen Tank durch eine» Toast au-, der in ein Hoch aus Alle ausklana. die bei der Ausgestaltung diese- schönen Feste- der Kollegialität mitgcwirkt haben. Den Schluß de- eigentlich festlichen Theils de- Abend- und zugleich den Uebergang zur „FidrlitaS" bildete endlich ein .drastisch- Sortsrtznug steh« nächst» Geste. SchcheMtiir-Alistiilt Wim Schmier. ... »> 2vrn8vr8lrL88v Kr. Lv habe ich ein Zweiggeschäft eröffnet und empfehle mich bei Bedarf auf's Beste. Was die Ausführung anbetrifft, so verwende ich nur das beste Material bei sauberster Ausführung. Lieferzeit sofort, spätestens in einem Tage bei billigster Preisberechnung. Hochachtungsvoll Zwingerstraffe Lv, Troiiipctcrslratze 18, Baiitzncistr., Ecke Lötticiislr., Nikolais,raffe 8. Hertckslraffe Iv. 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