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Dresdner Nachrichten : 01.08.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190508014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19050801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050801
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1905
-
Monat
1905-08
- Tag 1905-08-01
-
Monat
1905-08
-
Jahr
1905
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.08.1905
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Weimar. lPriv.-Tel.) Gegenüber den Meldungen ver schiedener Blätter von der anaevlich bevorstehenden Ver lobung des Fürsten Wilhelm Neuß mit der Prin- zeistn Termine Neuß ä. L. wird diese heule abend von der »mt- lichen „Weimarischen Zeitung" widerrufen. Erfurt. lPriv.-Tel.) Das jüngste Hagelwetter ver nichtete hier allein für 300 000 Mk. Blumenkohl. Esse». lPriv.-Tel.) Infolge des Unglücks auf Zech« „Borussia" veranlaftte der Mmister die Bergbehörden, sämtliche -schachte auf ihre Sicherheit hin prüfen zu lassen. Die Untersuchung hat heut« begonnen. Bochum. lPriv.-Tel.) Eine Bersainmlung der Berg- aewervegerichtS-Beisitzer des gesamte» Oberberg- amtsbezirks Dortmund beschloß, an den Bergbauliche» Verein und das Oberbergamt eine Arbeitsordnung für a lie G r u b e n im Oberbergamtsbezirk Dortmund zu senden. Diese 'ordert achtstündige Schichtdauer, Festsetzung eines Durcb- 'chniltslolmes, Ausbau deS Arbeiterausichußwe>ens u!>d Wahl - nes Wagenkoutrolleurs. ferner beschloß ma», den Minister m ersuchen, die Zahl der BerggeivervegerichtK-Betslber von 2 Ulf 4 zu ert-vheu und das Berggeioerbegericht schon in Funktion ireten zu lassen, wenn eine Seite das Handels-Eiliigniigsaint uuruse. Bisher >var der Anruf beider Parteien erforderlich. Bochum. lPriv.-Tel.) Im Stadtbezirk Haninie kam es nach einer Festlichkeit zu blutigen Kämpfe» zwischen 0» angetrunkenen Leuten und 2 Polizisten. Die Beamte» wurden schwer verletzt. Einem wurde die Heimschraube in den Kop^ge- trieben, die Wange aingeichlitzt und die Lunge durch einen such verletzt Pier Beteiligte sind verhaftet. Weitere Festnahmen stehe» bevor. Hamburg. lPriv.-Tel.) Anläßlich deS 7. Todes tag e s des F ii r st e n B i s m a r ck fand im Mausoleum »u vriedrichsruh, wie alljährlich, eine einfache Gedenkfeier stau. Tie Fürstin Herbert Bismarck und ihre .Linder leg teil Lraur- oeiiden um sarkvohag nieder. Daran schloß sich ein Gottes dienst, a» dem die fürstliche Familie, die Angestellten des fürst lichen Hauses, sowie viele Einwohner von Friedrichsruh teil- '.tahliieu. Bon nah Md fern waren prachtvolle Kränze eilige- trösten. s u» i n e in ü n d e. lPriv.-Tel. Unter dem Verdachte der S ,o > o n a a e wurde in Osler»oth.asen durch die Militärbehörde der Angestellte einer Berliner photographi'chen Fabrik, ein Oester- reicher, der vom Lenchtturme aus photographische 'Ausnahmen des Feftxugsgeländes machte, verhaftet und dem hiesigen Amts gerichte überliefert. Königsberg. Wie die ..Königsberger Hart. Zig." aus Riga meldet, wurde der Baron Listram auf Neschenecken gestern von a n t r ü k r e r i s ch e n Bauern erschossen. Die Aus- rubrer plünderten die Güter. Ans Grobin sind Dragoner ab gesandt worden. Budapest. lPrw.-Tcl.s 10000 sozialdemokratische Arbeiter hielten eins Volksversammlung ab und demoustrierlen zu gunsten des a 11 g e m eine u Wahlrecht s. Die Koalition wurde scharf angegriffen und durch Peräminlungsbeschliiß aus- asfordert. die Armeeforderuiig, deren Erfüllung zetzt aussichts- äö sei, fallen zu lassen und die Durchführung des allgemeinen Wahlrechts zu bewerkstelligen, da sonst die Arbeiterschaft die Koalition bekämpfen werde. Budapest Bei dem Kirchdraufer Brande, dem. wie jetzt . 'eststeht. WO Hauser mit Nebengebäuden uns die Synagoge zum s Opker gefallen sind, verbrannie» 6 Personen: 3 Personell wurden lebensgefährlich verletz!. Die Flamme» setzte» auch das Nachbardors Kohlbach in Brand, wo 50 Häuser iiiederbrannle». Paris. (Prio.-Tel.s Zum Attentat vor der Ha mid j e - M o > ch e e wird aus Konslautiiiovei berichtet, die Attentäter seien in einen geheimen unterirdischen Gang einge drungen. den der PolizeichN 'Nehmen Tich.rkes: Pascha im Fahre 1992 halte bauen lassen, um den Mviz-Kiosk mit Besch iklcische an der Bosvorusküfte zu verbinde». In diesem Gange befinden sich mehrere Räume, in denen Pulver und Dynamit ciusbewahrt werden, ur» eventuell de» Tunnel im Falle eines 'Angriffs zer stören zu können. Die Attentäter dürften ein solches gerade unter dem Moschee-Platze gelegenes Dyncimitdepoi zur Explosion gebracht habe». Rnr sö lassen sich die angerichteten schrecklichen Verheerungen erkläre». Mailand. tPriv.-Tel.j Nachdem durch öffentliche Ab stimmung die Mehrheit der Arbeiter der Stahlwerke von Tenni sich zu gunsten der Wiederaufnahme der Arbeit erklärt hatte, wurde gestern abend der Ausstand beendet und heute nachmittag die 'Arbeit wieder ansgenomme». Die Leitung hat den Arbeitern der Martinstahl-Hochösen verschiedene, nicht un- beträclulijche Verbesserungen technischer 'Natur und Herabsetzung der Arbeitszeit zuocstcinoen. K o v e n i> a g e n. Dos regiernngsfrenndliche „Kjöbenhavn" schreibt: Der B e s n ch des D c ii tichen Kaisers beim dänischen Hole m natürlich allein schon infolge der nahen Vcr- ioandi cl.a't. die das jüngere Cleichlecht des dänischen und des deutschen Fürstenhauses verbindet. Wenn der Kaiser dadurch, Satz er in der Hauptstadt au Land geht, an- "Ngen wollte, das; sciu freulidschciftiicher Besuch auch dem dänischc» Volke gelten soll, so kann uns dies 'reuen. Die dänische Hauptstadt wird Kaiser Wilhelm II. auch als Oberhaupt deS Deutschen Reiches ein Willkommen nieten, das ihm zeigen wird, daß er ein Land besucht, das, freundlich gesinnt gegen alle Mächte, wünscht, im besten und 'rennsichastlichsten Verhältnisse zu Deutschland zu stehen. London lFriv.-Tel.s Ter „Standard" führt aus, das -"erlangen einer S ch l i e j; n n g der O st s e e wäre eine direkte '.vrauswrderuiig an England und Frankreich. Ein Uebercin- kommen jw-Dchen anderen Mächten über die Schließung der Ostsee würde von England nie anerkannt werden und könnte von den f eirefterde« Mächten nie gegen die Nebermackt der englischen ' ckte auscechterlmlien werden. Der Deutsche Kaiser könne als be'on!iener,ulid prakli'cher Regent kaum ernstlich an. die Schlie- :n!:z der Osisce gedacht haben. L o ii d o n. U nterh a u s. In Beantworiiing einer Anträge 'tre wiid die Rede des Vizetüucg» Lord Enrzou sagt Staats- ttstetäc Brodrick. die Regierung labe den Wortlaut der Rede nczons :org ättig geprüft, sie sei in Ausdrücken gehalten, 's« leicht,zu Mißverständilisien Anlaß geben könnten. Da aber - ie betressende Frage zur Zufriedenheit iowohl Cittwns als Kircheners erledigt sei. sei die Regierung damit zufrieden. Lie Frage als erledigt zu betrachten »nd die Erklärung Eurzons in seiner Rede, er wünsche die Polllik der Regierung dem Gesetze enc »rechend osnie Vorbehalt dlirchziisichrcn, anznuehmcn. H a a g. lieber die Landung der Truppen wird aus Boni aintlich gemeldcii Unter Bedeckung des Geschntz- seuers landeten licben bewaffnete Tampsboote und grötzere Fahrzeuge am 23. Juli bei Bena lnürdtich von Badjonwaj Truppen. Sämtliche Beseitigungen von Bena wurden ini sturme genommen. Der Feind wurde zurückgcschlagen und ließ 256 Tote und 9 Verwundete zurück. Die Truppen lnwakierlcn zwischen Bena und Badjonwa. Die Landung wird fortgesetzt. Berit. Im Kapuzinerkloster zu Rappertswyl erfolgte eine heilige Gasolin-Explosion, wodurch zwei Patres schwer verletzt wurden. K o n s! antinopel. Die Polizei behauptet, bezüglich des Bouibenatteniates ans einer wichtigen Spur zu sein. Ein kürz lich hier eingetroffener Russe namens Rip ist am Tage des 'Attentats verschwunden. Der Wagen, welcher bei dem Attentate eine Rolle gespielt haben soll, soll dem Russen gehört haben. K o n st a n t > n o v e l. Tie kretensischen Aus- stä »blichen haben den Ausritt der General kaniuln der Schutz mächte Kretas, die Waffen niedcrzulegen und au den Reformen im Innern milzuwircen, abgclehnt. Sofia. Aus Konstantinopel wird hierher gemeldet: Die Polizei drang in das bulgarischeErarchat ein. untersuchte und beschlagnahmte die Effekten der Hausdiener nn» führte sie ins Gefängnis ab. Drei der ersten Beamten des Exarchats wurden zum Verhör vorgeladen, zwer von ihnen in Hast behalten. Newyork. Bei einem schweren Gewitter, das aber den von 250 000 Personen besuchten Verguügungsort Conen sIslandj niederaiug. sind sechs Personen vom Blitze erschlagen, mehr als 40 verletzt worden. Newyork. lPriv.-Tel.) Der Attorney-General des Staates Newyork reichte 14 Kontollagen gegen frühere Beamte und Direktoren der Newnorker Equitable ein. Algier. lBrlv.-Tel.) Nordöstlich von Figuig fand zwischen einer Abteilung sranzösilcher Truppen unter Führung zweier Unterleutnants und einer Bande mar orkanischer Räuber ein Kamps statt. T4« Räuber erlitten schwere Ver luste und wurden zurückgeworien. Aus sranzösilcher Seite wurden ein Eingeborener getötet und drei Franzosen verletzt. Ar»»«»», ,. M. 1 «NM »«,70. «,,»«« »«.70 Dr«,dn« ««», 1*7,10, ««»««»ah» e»*»«»»«,, w.io. S»r»tzU«, —. Ml««. «,l» - H«rM«I»,»n riirk«ul»t, IM. »,rt». i» Udr «chluMa,., «»„t, ««o. -»aMncr >».'». «„»U, «,u, Pormakln, «7,«. Dirk,» Nimsic. »xtirtz») so.»». «lirkNli«!, >».«. o»'». Mandant »SS,—. Siaatddatzn kl»,—. ea«d»rd»n —, >«f>. Gort», «radaklinmar«. «»«u« „r Juli ««,1» MI »a«m»«r.Mr,»r »».»», ma«. «Miu« «er Nui« »,r z»»u»r<NprN »»,»0, ma«. Md«> JuN »0,11. «r p»nuar-«l-ril. L0,«0, «an. Ha»»» t»«lr«id,markt' «ngl. tritg«, >/, v». niedrig«, ftnnd« NOM«. n»U uiivrrand«». „nrrik. Wat« ru»>«. >/, nt«dr,»«r. D«»au«r n«»,in,U nnveräadart, am-rik. Mehl ruhig, >/, niedriger, engl, ruhig, Serst« trage, Hafer willig. — Wetter. Schon. vertlichcS «nd SikchslscheS. — lieber die Lebensweise Seiner Majestät deS SSaiaS »n d seiner Kinder in der Hotelpension Salcgg in S^S in Tirol entnehme» wir einem in der „Meraner Ztg." ent haltenen Artikel das Folgende: Der Monarch gebt täglich »m 7 Ulir früh zur Messe i» die Dorfkirche, wozu er etwa 2 Kilometer Waldweg turückziilegen hat. Um 8 Uhr frühstückt der König mit seinen 5 Kindern auf der dem eigens für il», eingerichteten Bieder meier Ipeisesliibchen vorgehautcn, ebensalls separierten Veranda worauf die königlichen Gäste bis zur Mittagsstunde den Wald anssltche». Um DI Uhr finden sich die königliche Familie und das (.befolge der höchsten Herrschaste» zum Diner ein. Um >/,3 Uhr geht der Monarch, der »ach Tisch »ie schläft, wieder mit den Kinder» in den Wald oder unteimimmt weitere Ausflüge, wie nach dem Dorfe Kastelruth, nach dem idyllisch gelegene» Bade Ratzes, in den Laranzer Wald, wo die Kleinen sich mit Heidelbeerpslücke» amnsieren, znm Völser Weiher, in dos beliebte Restaurant „Zum ledigen Stiesel" ic. König Friedrich August ist ein musterhast be sorgter Vater: selbst wenn er größere Bergtouren macht, läßt er die Piinzen zu Fuß, die kleinen Prinzessinnen, soweit es geht, mit dem Wage», begleitet von Palastdnme »nd Gouvernante, entgegen kommen, um sic frilber wiederznschen. Abends m» 7 Uhr wird das Souper eingenommen, bei dem die Priinessiiinen jedoch immer schon fehlen, da sie um >/--7 Ubr bereits das Abendbrot zu sich nehmen. Unmittelbar nach den, Frühstück und dem Souper erfolgt meist ein kleiner Rundgang ans der Terrasse des Hotels, dein prachtvollen Rundblick ans die fernen Ortler-, die Brenta- lind die Presanella-Grnppen, sowie die nahe Santner- und Enringer- SPltze gewidmet. Besonders in den letzten wolkenlosen Tagen war die Luft von kristallener Reinheit, die Aussicht gänzlich ungetrübt. Ui» >/><9 Mir abends geht der König i» sein Arbeitszimmer nnd erledigt dort Rcgicrnngsangelegenhetten. — Am 25. v. M. unter nahm Se. Majestät eine dritte größere tHebiraSwander»«». 'Nachmittags 5 Uhr verließ der König, begleitet von seinem Flngeladjntantcii Obersten von Wilncki. einem Führer und einem Träger, die Hotelpension Snlegg MOO Meter), ging über Bad Ratzes Z205 Meters ans dem Reitstein des Deutschen und Oester- rcicyischcn Alpenvercins zur zwei stunden entfernten Proßliner Zchwaige ans der Seiser Alpe. Die berühmte Seiser Alpe ist die schönste Alpe Tirols, übertrifft alle an Wiesen-, Weiden- und Flächeiiraiim. hat drei Stunden Länge, drei Stunden Breite, 16 Stunden Umfang, im Mittelpunkt 1900 Meter Höhe, 70 Senn hütten lschwaigeitt, die großenteils der reichen Gemeinde Kastel- rnth gehören. Von manchen Bauern werden diese Hütten im Sommer bewohnt als Sommersrische und etwa auch zum Ge brauche von Hcnbädern, wobei sich der Kranke bis an den Hals in Heu vergräbt und so, stark in Schweiß geratend, täglich mehrere Stunden liegen bleibt, zur Heilung von Gelenkentzün dungen. Rheumatismus und chronischen Nervenleiden. Die Aus sicht vom Hochplateau ist äußerst interessant, die Flora hoch- berühmt, ebenso die geognostisihe Lagerung und der Reichtum an seltenen nnd wertvolle» Mineralien. Im Bade und Gastkanse Proßliner, einer sehr beliebten Sommerfrische, die zwei schon 172l ärztlich empfohlene Mineralquellen (Eisenvitriol- und kalte Schivefelanellei besitzt, warb übernachtet, um am 26. 0. M. zum Dialerichen Seiseralpenhause (2142 Meter) ausztlsleigen, wo das Mittagsmahl eingenommen wurde. 'Nachmittags ging es ans ganz guten» markiertem Wege zum Molignon Passe l2600 Meter) rwisihen Graslcithenipitzen nnd Molignon und über diesen in den „Kcsicl" nnd zur gut bewirtschafteten Grasleithenhütte <21«>5 Nieter) der Sektion Leipzig des Deutschen und Oesierreichischen Alpenvercins, wo der hohe Gast Zeuge einer köstlichen Abcnd- belenchtnng war. Nachdem der König dort iibernachtet, wurde am 27. o. M ans Alpenvereinssleig die nicht schwierige Scarlieret- spitze 2384 Nieter) der Rosengartengrnppe in 2", Stunden er stiege» nnd dann über Grasleithen durch das Tschamintal nach Weißlahnbad (1179 Meter) marschiert, wo sin neu errichteten Tvilristcnliaiisc des Vereins für Alvenbotels übernachtet wurde. Am Freitag mittag erfolgte die Rückkunft des Königs in Salem;. Kronprinz Georg »nd Prinz Ernst Heinrich in Begleitung des Militärgonperneurs Hauptninims Freiherr» O'Bvrn hatten de» König zu Wagen mit den in Skis bekannten saleager Schimmeln in englischem weiß-grünen Geschirr zur Heimfahrt in Völs erwartet. — Das Befinden Ihrer Majestät der Königin-Witwe in Reichenbnll ist ein recht befriedigendes Sie gebraucht in den Bormittagsslnnden regelmäßig die Kur nnd unternimmt am Nach mittag Ausflüge in die Umgebung. — Der Aiistaltspfarrer und Vorstand des Pflegerhanses zu Hochwcitzschcu Pastor Böttcher ist zum Direktor der Landcs- n»stalt Bräiinsdorf ernannt worden. — Dem Packerei-Aufseher Teichmann bei der Firma Bernhard Schmidt, Spinnerei Amerika in Arnsdorf bei Penig, ist die Friedrich Angnst-Medaille in Silber verliehen worden. — Eine in Zwönrtz abgehaltene Versammlung von Ver trauensmännern ans dem 17. städtischen Landtags- Wahlkreise beschloß, an der Kandidatur des bisherigen Ab geordneten, Herrn Fabrik- nnd Farbenwerksbesihers Zschi er lich in Geyer, für die bevorstehende Landtagswahl sestzuhalten. — Zur E i s c n b a h n t a r i f re f o r in erhält die „Köln. Ztg ' folgende Zuschrift: Von de» Bestimmungen, die sich ans eine Reform des Personentariss beziehe», werden ani meisten mn- sttittc» die eine, die das Freigepäck abschaffen will, nnd die andere, die an Stelle der I) Zug-Platzkarten einen nach Zonen abgcstsinm- ten S ch ii e l l z n gs z ü> ch l a g sestlegt. Verteidigt wird dieser chlag mit dem Interesse der Fernrciicndc»: so tut eS letzt die Denkschrift der wiirttembergischen EilenbahnveNvaltniig. Es heißt in dieser, „die Verwaltung halte eine gänzliche Aufhebung des Dhiiellziigsziuchlags für untunlich, da es im Interesse eines ge ordnete» Betriebes und zur Vermeidung von Belästigungen der Fernreisenden unbedingt geboten sei, durch Erhebung eines Zu schlags den Lokalverkehr möglichst von den Schnellzügen scrn- znlialken". Diese Sorge der Eisenbahiiperivaltmig um die Be- aneinlichkeit der Fcrnreisendcn soll gewiß nicht znm Gegenstand einer Kritik gemacht werden. Wenn man der Sache aber genau nachgeht, muß es doch scheinen, als könnte man für sie viel besser sorgen, wenn man den Zonentarif für den Zuschlag einfach aus den K"pf stellte. Gedacht ist der Scb»cllzngsz»schlag bekanntlich so, daß ;. B. in der 2. Klasse bei gewisse» Zügen für die Ent fernung von 1 bis 75 Kilometer 50 Pfennige, bis 150 Kilo meter 1 Mark und über 150 Kilometer 2 Mark als Zuschlag er hoben wird. Nun fragt es sich sehr, ob der Lokalvcrkehr sich in der Zonengrenze bis 75 Kilometer durch den Zuschlag von 50 Pfennigen vertreibe» lassen wird. 'Andererseits ist cs aber doch »nloasich, daß diese Bestimm»»» von den Reisenden die böchste» Gebühre» erhebt, die am weitesten reisen. Man würde die Ent lastung der Fcrnsilge von dem Lvkalvcrlchr viel sicherer erreichen, wenn man sin. die erste Zone 2 Mark erhöbe, für die zweite 1,50 Mark und für die Zone über 150 Kilometer nur 50 Pfennige. Das ist entweder das Ei des Kolumbus, oder cs ist absurd. Als Ei des Kolnmbiis muß der Eisenbcilnnnatheinatiker den Vorschlag begrüßen, wenn er wirklich bei dem Schnellznaszuschlag keine fiskalische» Hintergedanken hatte, sondern lediglich die Befreiung der Fcrnsiige vom Lokalvcrkehr wollte. Unter jedem andcrn Ge- sichtswiniel ist der Vorschlag selbstverständlich absurd, aber gerade darum zeigt er, wie wenig ver Schnellzngsznschlag in seiner jetzt geplanten Form mlt deni Interesse der Fcrnreisendcn zu tnn hat. — Eine große Trauerversaiiimlung hatte sich gestern nach mittag auf dem TolkrwitzrrJriedhofr emaefundcn, n», dem am vergangene» Freitag auf so tragische Weise durch die Arm deS Bruders deS Verstorbenen, umgeben von ihren Kindern, dem Sarge ihrrS im Alter von nur 45 Jahren entrissenen Gatten folgte. Auch die Teilnehmer an der so verhängnisvoll verlaufenen Vergnüaungüsahrt nach Königsbrück waren anwesend, mit Aus nahme ves bedauernswerte» unglücklichen Schützen Meyer, der körperlich und seelisch vollständig gebrochen sein soll. Eine große Menge Palmen und kostbare Bluniensvenden waren nw Garge niedergelegt worden. Den Trost der Kirche spendete Hrrt Pastor Lrolchütz von der Martin Luther Kirche auf Grutzd des Schrift- Wortes: .Fürchte Dich nicht, ich habe Dicl, bei Deinem. Rainen gerufen. Du bist mein." Er schilderte den Entschlafenen alS «inen UN keil - . . . . .. . schein hinauSgrgangen, »m sich in ländlicher Ruhe mit seinen Freunden zu erholen, nnd an, Abend habe ihn lind und leicht der Todesengel ans die Stirn geküßt. Da habe er Ruhr und Friede» grsiindcn, freilich ganz anders als er gehvsst. Gott habe eine aewaltige. erschütternde Sprache geredet, nun müsse das Menschen« her» sich fügen, entweder widerstrebend, sich selbst zum Unglück und Weh, oder in Demut sich beugend. Uni Gvttcswlllen aber bitte er, dem armen »nglücklichen Freunde des Entschlafenen keine Vor würfe zu machen, er leide ja ohnedies unsäglich. Auch im Gebet am vssene» Grave gedachte der Geistliche des schmerzdurchwühlten FtenndeS des Entschlafene», den, Gott Frieden »nd Ruhe ins Herz geben möge. Nomens des Wohltätigkeits-Stammtisches im „Bürger-Kasino , dem der Dahingejchiedene angehörtr. sprach Herr Schmidt eine» heißen Dank i» das ossene Grab für alles, was Schnchardt der leidenden Menschheit Gutes getan. Auch er bat, dem armen Schützen nichts nachzutrngeu. Schuchardt sei ein Opfer seiner stets bewiesenen Hilfsbereitschaft und Liebenswürdig keit geworden, eine Schuld an dem furchtbaren Unglück treffe den Ft-rnnd nicht. Tranergesänge des Schulzeschen Friedhosschores »mrahmten die ergreifende Feier. — Den folgenden 12 Angestellte», Arbeitern und Arbeiterin- ... . . . ^tto Carl Leister Mi, .V'erm tzcievriui Sivizci cs'i, -veirn ','iovls sirizig (291. Herrn Ostlido Prcitfeld (23>. Frau Amalie 'Merker l27), Frau Mugdalene Gödel (26), Frau Bertha Mark (25) und Frl. Emma Lindau 125) wurden in Gegenwart des SenivrchesS der Firma, Herrn Kvmmer- tte»rats Marti» Fischer, von der H undelska m m e r durch ihren Vorsitzenden. Herrn Kommerzienrat Evllenbusch, Anerken- » u ngsilrkunde» für mehr als 25jährigc (insgesamt 377jährige) treue Dienstzeit verliehen. Für die Firma dankte der genannte Ehes und für die ausgezeichneten Arbeitnehmer Herr Uhlig. — Glänzende Augen, .glühende Backen, Lust und AuS- gelassenheit auf allen Gesichtern, das war die Signatur deS V o g e I w i e s c ii - S o n n t a g s. Drehorgelklänge, Militär- Konzert, 'Musik-Kapellen an allen Enden, dazwischen daS Schnall en und Stöhnen der Lokomobilen, Singen angeheiterter Menschenkinder, über allem das spezifische, aus Fett, Lack, Oe! und Dampf gemischte 'Iahrmarktsparsüm riefen gar leicht di« 'ür die Vogcsiviesenfreudcn empfänglich mackzende Stimmung hervor. Alles in allem präsentiert sich die Vogelwiese ganz im vorjährigen Glanze, nur teilweise mit noch raffinierterem, ver- eincrlent Luxus, der zwar etwas kräftig zum Ausdruck kommt und einem feiner empfindenden Auge weh tut, aber immerhin ein Charakteristikum einer Zeit ist, in der mehr und mehr Ge wicht ans äußeren Glanz und Pomp gelegt wird. Unter den alten Bekannten beizriißen wir Reibeholz' Welthippo- drom am alten Platze, wie immer voll besucht und durch die »»freiwilligen Kunststücke der sich am Reiten belustigenden Besucher mit lauter Heiterkeit erfüllt. Nicht minder lebhaft geht's in H a a s e s E l e k r r i s ch e r S t n f e nb a h n -u, deren beide Fronten Meisterstücke dekorativer Jahrmarktskunst sind. Diese Bahn gehört zweifellos wieder zu den beim Publikum be- liebtesten Darbietungen der Festwiese. Das Licht von unzähligen bunten Glühlampen flutet durch den mit Gemälden geschmückten großen Raum und wird van ebenso zahlreichen kleinen und großen Spiegeln reflektiert, für das Auge ein prachtvolles Bild. Die Klänge einer -Orgel, der größte» des Kontingents, läßt ihre prächtigen Weise» ertönen. Gleichfalls regster Benutzung erfreuen sich „Hoases Berg- und Talhahn", sowie die Grottenbahn" ans dem Karusscllplah an der Elbe. In Straße 3, gegenüber dem Fcenpalaste, locken die 7 lustigen Zwerge, darunter Prinzeß Martlza, genannt di« lebende Puppe, 62 Zentimeter hoch und 20 Jahre alt, im Verein mit der „Perle vom Rhein", der kunstvoll tätowierten Riescn-dame, und Flora lee Dirt, der schwersten Riesendame, Scharen von Besuchern an, die hochbefriedigt die Schaustellung verlassen. Auch di« 15 lebenden S ch a » k e l p f e r d ch e n, die kleinsten Pferde der Wclt, sind wieder da und übe» unverminderte Anziehungskraft aus jiitig und alt aus. Einen Glanzpunkt der Schaustellungen bildet M a l f f c r t c i n c r s Menagerie. Die von Frau Direktor Malsserleiner vorgcführten 22 dressierten Löwen sind eine großartige Leistung der Drcssicrkunst, nicht minder die von Herrn Malffcrteiner gezeigten dressierten Eis- und braunen Bären. Eine separiert gehaltene Löwin erfreut sich des Be- itzes zweier allerliebster Jungen — wie eine Hauskatze groß —, deren Vater jedoch ei» Tiger ist, was das buntscheckige Kleid der Jungen verrat. Höchst drollia ist auch das Elefantenbaby, das eine selbst für einen kleinen Elefanten auffallende Beiveglichkeit und Munterkeit zeigt. Nicht weit von dieser wirklich sehens werten Menagerie befindet sich G ü n t h e r s F l o h - Z i r k u s. Auch dieser gibt sehenswerte Leistungen. Es verrät eine staunens werte Geduld, die kleinen Springer unverletzt in ihre Fesseln zu bringen, die sie zwingen, Wagen zu ziehen, Karussell zu drehen, Ballett zu tanzen, sich als Seiltänzer zu produzieren usw. Der K r y st a l l - P a l a st feiert diesmal sein zwanzig- ähriges Jubiläum und hat dementsprechend ein besonders sen- ationelles Jnbiläumsprogramm ausgestellt. DaS Bilder ot t o ist dicht umdrängt und umlagert von eifrigen Losekäuferu. ind doch die Elmnccn aunstig, und gar mancher zieht, mit einem wertvollen Gewinn beladen und versolat von neidischen Augen, davon. Die Tanzsc, lons — der Ä P o l l o - S a l o n , der E a r o l a - S a l o n , der Albert - Salo » — sic alle sind trotz der heißen Sommertcmpcrasilr dicht gefüllt von der eifrig tanzenden Jugend. Und -daß die Restanrationslokale, allen voran das A n g n si i n e r b r ä u. der Globus und das Nürnberger B r a t w u r st g l ö ck l e, sich eines Besuches erfreuen, der den bekannten Apfel nicht zur Erde fallen läßt, haben wir schon gestern erwähnt. Möye das Wetter anhaltend aunstig bleiben, daß Alt- und J-iina-Trcsde» in seiner tollen Woche ansleben kann. Einmal im Jahre blüht ja mir die Vogel wiese mit ihrem lnsliaen Treiben. - Am gestrige» Montag nachmittag 3 Uhr begann a»f der Vogelwiese daS A »schießen des große» Vogels, an dem sich etwa 200 Mitglieder der privilegierten Bogenschilhen- Gesellschaft beteiligten. Kurz vor Beginn des Schießens traf der von Sr. Majestät dem König ernannte Königl. Kommissar Herr Kainmcrhcrr v. Stamm er ans dem Festplatte ein »nd stieg im Königl. Zelte ab. Hier erwarteten Herrn Kainnieryerrn v. Stnmmer die Vorstandsmitglieder der privilegierten Bogen- schützcn-Gesellschaft »nt Herrn Stadtrat Weigcmdt an der Spitze. Nach der Begrüßung gab Herr Stadtrat W e iga »dt in seiner Ansprache den Gefühlen der Freude der festgebenden Gesellschaft Ausdruck, daß es ihr vergönnt war, in Herrn Kaniuierherrn v. Stamnier den langjährigen Königl. Kommissär wieder begrüßen zu können, nachdem diesem durch Krankheit voriges Jahr die Aus übung seiner Würde »nniögiich geworden war. Mit besten Wün schen für das Wohlergehen des Herrn Kammerhcrrn schloß die Rede. Außerdem wurde Herrn Kamiiietherru p. Stamnier zur Erinnerung an seine Anteilnahme an der Dresdner Vogelwiese ein von dem Atelier Klinthardt ». Eysscn auSgesührtes Bild des Vorstondcs der Gesellschaft im Jahre 1903 überreicht, auf dem sich die Herren Stadtrat Wcigandt, Schiffseigner A. Schulze, Prtvatns Adam, Fabrikant Fischer. Obcrpvstassistent Hoase, Priva« tus Büttner. Maler Schlenkrich »nd Königl. Hofjuwelier Jähnc befinden. Herr Äammerlicrr v. Stamnier dankte für die unerwar tete Ehrung und begab sich sodann nach der Schießhalle, woselbst siotteS Leben und Treiben herrschte. HerrRnstnieisler McchanikuS Buhle hatte mit seinen Gehilfen die Rüstungen gespannt und alles war zum ersten Rennen auf den Vogel in luftiger Höbe bereit. Herr Kamnierherr v. Stammen schoß zunächst für Se. Majestät den König und hierauf für die übrigen 17 Glieder deS Königl. Hause». Hlerbei fiel Ihrer Königl. Hoheit der Prin zessin Margarete ein Span und Sr. Königl. Hoheit dem Herzog .... Nach den Schüssen für tzie «rr v. Stammer für sich und ogenschiitzen-GeseÜschäft. mlt
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