Volltext Seite (XML)
Leipzig. DaS Andenken an die Völkerschlacht vor 25 Jahren wurde den 18. durch die Bekränzung des Denkmals gefeiert, welches die fürftl. Familie Schwar zenberg, dem damaligen Feldherr» der Aliirtcn, Fürsten Schwarzenberg, auf dem Monarchenhügel bei Meußdorf hat setzen lassen und aus einem 4 Ellen breiten und 2 Ellen hohen und tiefen Granitbloek mit der Inschrift besteht: „Dem Fürsten Karl von Schwarzenberg dem Führer der am 18. Octbr. 1813 auf den Ebenen von Leipzig für Europa's Freiheit kämpfenden (warum nicht „siegenden?") Schaaren fetzten diesen Denkstein seine Gattin Mariane und sein Sohn Fr. Karl Edm." Un ter dem Hügel ist eine Grotte ausgehauen, in welcher sich ein Stcintifch befindet mit den Gebeinen österreichi scher Krieger, an deren Schädeln man noch die damals empfangenen Wunden erkennt. Eine andere Feier der Art, an welcher das Volk mehr theilnahm, war am 19. unter der Linde im Johannisthal, welche zur Er innerung an die Errettung Leipzigs durch eine Nede, gehalten von einem Armcnlehrer, und die Absingung geistlicher Lieder mit Instrumental-Begleitung sehr er baulich wurde. — O. Cd. Schmalz hat ein Buch her- außgcgeben „über die Taubstummen und ihre Bildung," welches den Eltern solcher unglücklicher Kinder unent behrlich ist, da eS eine sehr gute Anleitung zu ihrer Erstehung im elterlichen Hause enthält. — Plauen. Den 18. Oktober d. I. hat sich hier ein Gewcrbverein unter dem Vorsitze des Herrn Kohl, Lehrers an der Gcwcrbschule, constituirt. Zu diesem schönen Zwecke vereinigten sich 34 Mitglieder aus ver schiedenen Ständen, denen gewiß bald noch viele bei treten werden, und wählten zur Besorgung der Ge schäfte außer dem genannten Vorsteher als Stellvertre ter desselben Herrn Thieme, Lehrer am Gymnasium und an der Gewerbfchule, als Sekretär und dessen Stellvertreter Herrn Fincke, Lanä. jur. und Herrn Kauf mann Adv. Facilides, als Bibliothekar Herrn Apotheker Göbel und als Cassirer Herrn Kaufmann L. Schmidt. Zwei Gegenstände der Berathung wurden schon für die nächste Sitzung angekündigt, nämlich: über die Caraghen- Schlichte nnd die Bearbeitung der Blechwaaren durch Druck mittelst Drehmaschinen. Dieser Verein wird, wenn er mit Ausdauer und ohne Störung seine Zwecke verfolgen kann, gewiß viel dazu beitragen, daß Plauen und das Voigtland iu dem allgemeinen Fortschritte der Industrie und der Gewerbe nicht zurückblcibt. Wir wünschen ihm das fröhlichste Gedeihen! — Den 22. d. langte Sr. Excellenz der Herr Staatsmknister des In nern hier an und beehrte den andern Tag die verschie denen Industrie - Etablissements der Stadt, sowie die Gewerb- und Baugewerkschule, welcher hohe Anerkennung zu Theil wurde, mit einem Besuche. Vermuthlich wird, nun die so fleißig besuchte und benutzte Sonntagsschule noch einen Zuschuß aus Staatsmitteln bekommen. Lengenfeld. Dem Vernehmen nach feiert morgen wieder ein Ehepaar in Lengenfeld, der Nachtwächter und Briefträger CH. Fr. Groß und dessen Ehefrau I. CH. geb. Jung, seine goldene Hochzeit, aber ohne alle Nachkommenschaft. Im Jahre 1836 brannten diese Leute mit ab. Deutschland. Die Königin von Griechenland hat in Trient mit ihrer Mutter eine Zusammenkunft ge halten. Der Herzog Max von Leuchtenberg ist nach Rußland gereist. — Die Besitzer alter Weinlager ju beln, denn am 15. dies, brachte Schnee und Frost den Weinbergen Verderben; die Weinbauer jubeln aber nicht mit. Der Hopfen soll dieses Jahr überall schlecht gerathen sein und ist daher im Preis gestiegen. — Die 7 Hardenberggcfangcnen in Mainz sind bereits auf der Reife nach Amerika, wohin sic verwiesen wor den sind. Die Frankfurter haben sie mittelst einer Subskription sehr gut ausgestattct, ihre Freunde durf ten aber nicht Abschied von ihnen nehmen. — Auch in Mecklenburg spukt das Unwesen des Mysticismus auf eine traurige Weise, und um z. B. einen Mystiker zu einer Lehrstelle zu verhelfen, werden die gelehrtesten und wackersten Manner verketzert und Unfrieden wird in den Familien gesät. — Von Lüttich werden immer noch aufrührerische Schriften in Rheinpreuften unter der Hand verbreitet und zwar in jcfuitifcher Manier angeblich „gegen den gemeinsamen Feind der Katho liken, den Brandenburgischen König." — Den 14. dies, verspürte man früh Z 7 Uhr in Coblenz einen Erdstoß. — In Berlin ist ein katholischer Geistlicher