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274 zu spät zu mähen sorsculurn e?to kiöuo citrus ^usrn biäuo serius rvetere^ finden) bekannt, und durch viele seitdem angestcllte Versuche erprobt und ausgemacht. DaS Korn des frühreifen Getreides enthält mehr Mehl und besonders ist die, das Mehl umschließende Hülse, aus welcher die Kleie entsteht, noch nicht so fest und dicht, wie bei der gänzlichen Austrocknung des Kornes. Man gewinnt daher eine größere Menge von leichtem, weißem Mehl und leichter feiner Kleie. Salles schlägt diesen Gewinn an Mehl und Kleie zusammen, gewiß nicht zu hoch — zu oder eine Metze p. Scheffel an. Nimmt man nun den Verlust des ganz oder nicht gar überreif geernteten Getreides nur zu an — was ganz und gar nicht zu viel ist, wenn man überlegt, wie viele Körner durch die Erschütterung der Halme beim Hauen, durch das Wenden und Schütteln der Gletten, durch das Zusammenlegen und Binden, durch das Zusammentragen und Ausladen des Getreides ver loren gehen, — so muß man den Gewinn des früh- reifgeerntcten gegen das Gälrcifgecrnlcte Getreide wenig stens auf ein Achtthcil des Ganzen anschlagcn. Daß das in Puppen geerntete Getreide besser sei, wissen unsere Müller ganz vortrefflich und unterscheiden das gepuppte Korn sogleich an Griff und Farbe. Alles frühreif geschnittene, in Puppen abgctrocknete Korn hat eine bei weitem hellere Farbe, und lauft so zu sagen, wenn man in den Haufen hinckngreift, von selbst durch die Finger und behalt diese Eigenschaften, auch wenn cs längere Zeit gelegen hat. Der Verfasser kann hier aus eigener Erfahrung Fol gendes mittheilen. Ein Stück Roggen wurde, weil es zu Samen verwendet werden sollte, absichtlich erst nach völlig erlangter Reife gehauen, und weil in dieses Stück Klee cingesäet war, welcher allerdings, wenn die Puppen lange stehen, an Liesen Stellen gelb wird, auch wohl, zum Theil wenigstens abstirbt, breitliegcnd getrocknet. ^)as Korn war das reinste der ganzen da maligen Ernte. Auch nicht etwa Einer, auch nicht einige der auf den Boden geführten Kornkäufer wendeten sich jedesmal von diesem Haufen weg und verlangten von dem daneben liegenden Getreide, ungeachtet unter diesem wirklich einige Trespenkörner zu finden waren, und erklärten allgemein, jenes habe keinen Griff und gäbe nach ihrer Ueberzcugung weniger und schlechteres Mehl; und so blieb dieses nicht in Puppen getrocknete Getreide bis zu allerletzt liegen und mußte wirklich am Ende einige Groschen wohlfeiler verkauft werden. — Ich kann hier nicht umhin, beiläufig eine Bemer kung cknzuschaltcn, welche mir von außerordentlicher Wichtigkeit zu sein scheint. Herr Salles behauptet nämlich, daß alles Korn, (also Weizen, Roggen, Gerste re.) bei frühreif geschnittenem Getreide größer und schwerer wird, und das glaube ich auch. Aber daß cs auch ein besseres Saatkorn gebe, davon' kann ich mich nicht überzeugen. Bei Weizen und Gerste ist cs ausgemacht, daß unreife Samen besonders zum Brande beitragen. Ob es, und was cs beim Roggen schade^ mag ich nicht bestimmen. Doch gewiß ist ein völlig ausgebildetes, gehörig reifes Korn auch hier besser zu Samen zu verwenden. — Eben so gewiß ist das Stroh, wenn wir unser Getreide in schneiden, kräftiger für die Nahrung der ThimM^ (weil es beim Schnei den noch Safte enthält) als dasjenige, welches beim Mähen schon ganz ausgetrocknet war. Das in dem Stroh enthaltene Futter trocknet langsam, ohne von der Luft und einem eingefallenen Regen ausgebleicht zu werden, behalt seine schöne grüne Farbe, seinen aromati schen Geruch und ist allem Vieh bei weitem angenehmer. Ob nun gleich diese drei angegebenen Vorthcile des Puppens wichtig genug sind, um einen Jeden dafür zu bestimmen, so denke ich, daß cs nicht unerlaubt sei, wenn man eine Sache empfehlen will, auch noch einige andere, obgleich weniger wichtige Punkte dabei zu er wähnen. Dahin gehört zuerst der Umstand, daß durch das Puppen des Getreides das Erntegcfcha't verlängert und bei wenigen Leuten mehr Raum gewonnen wird, Alles noch immer zu rechter Zeit zu vMenden. Nicht alle Stücke reifen an Man wähle also das am weitesten vorgcrume Stück zuerst und beginne die Ernte sehr zeitig. Unterdessen kommt das andere Stück heran; und da man nicht nöthig hat, mit Abführen und Einscheuern des erstem sich aufzuhatten, so kann man auch dieses zweite Stück mit Bequemlichkeit in Puppen setzen. So fahre man fort, und lasse das zu Samen bestimmte bis zu aller letzt, weil ich, wie ich schon früher bemerkte, ganz reifen Samen zu verwenden für das Beste halte. So wird man immer genug Arbeiter haben, und daö Ar beitslohn, weil sich die Zahl der Arbeiter nicht nach dem eintretendcn Bedürfnis vermehrt, nicht erhöhen