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40Z gegen das in der Kammer Nachgeschriebene zu ver längern, und den ganzen folgenden Tag die Nach schrift zur Einficht offen zu lassen, so daß die, welche während dieser Frist Erinnerungen unterlassen haben, selbige später noch geltend machen können; b) das Directorium der Kammern entscheiden zu lassen, wenn die Redaction die Erinnerungen nicht annehmen sollte, so daß die Mitglieder die Sache auch noch vor die Kammer selbst bringen könnten, wenn sie mit dieser Entscheidung nicht zufrieden wären. Die Dep. ist ein verstanden damit ») daß die Kammerverhandlungen von Schnellschreibern, zur Abkürzung der Protokolle ausgenommen, d) ihnen Plätze angewiesen werden, c) jedes Mitglied ein Exemplar des Rcgierungs-Land- tagsblatt erhalte, 6) jedem Sprecherdas Nachgeschrie- bcne offen gehalten werde, e) die Protokolle blos An träge, Beschlüsse unb Erklärungen "der Regierung enthalten, und 1) mit Nummern und versehen werden. D. v. Ammon spricht gegen die Anträge der Deput. und macht einen Antrag, der als kein Antrag angesehen wird, nämlich auf Annahme des von der Regier, mitgetheilten Dekretes, v. Carlowitz will voll ständige Mittheilung, desgl. O, Großmann im Inte resse der Oessentlichkeit, und sagt unter andern: „Nun ist allerdings nicht zu verkennen, daß die Zeichen der Zeit auf eine große Reaktion (Rückwärtsführung) deuten', die hie und da sich blicken läßt. Unser Sach sen allein kann ihnen freilich keinen Widerstand leisten; es ist zu klein, zu unbedeutend, zu ohnmächtig, um Lem Strome der Gewalt zu widerstehen. Allein wenn treuer Glaube und fürstliches Wort die tiefste und heiligste Empfindung der Völker in Anspruch nehmen, wenn das Recht irgend noch eine feste Haltung hat, so glaube ich, muß jeder Sachse von seiner Regierung und seinem König erwarten, daß man jener Reaktion nur nothgedrungen, nur im Falle des Zwanges und LerUnmöglichkeit des Widerspruches sich fügen wer de." Secr. Hartz will die Mittheilung nicht bis in die kleinsten Züge, wie in Baiern, sondern wie sie in der 2. Kammer war. Der Staatsm. Nostitz bemerkt, daß dies Dekret aus den ständischen Anträgen vom 31. Mai ,834 hervorgegangen sey. Die Vollständigkeit der Mittheilungcn hänge von der Fertigkeit der Ste nographen und Redaktoren ab. Pr. Johann stimmt dem Secr. Hartz bei, desgl. v. v. Ammon, Wehncr. Staatsm. v. Aeschau versichert, daß die Staatsreg. weit entfernt sey, sich willkuhrlicherAbkürzungen dt» Landtagsnachrichten zu erlauben oder hier einer vor hin angedeuteten Reaktion Anwendung zu geben, der Abdruck der Deputationsberichte möchte unterbleiben. Die letzten Landtagsnachrichten hätten 35,000 thl. ge kostet, von denen 11,000 thl. einkamen und24,000th. zugesetzt werden mußten. V. Karlowitz will sie so voll ständig als möglich u. nicht wie bisher, v. Großmann stimmt bei. Referent svricht sich über dieFassung aus. Secr. Hartz: ungefähr so, wie beim vorigen Land tag in der 2. Kammer; dagegen Gottschald und v. Großmann. Nach vielen Debatten nimmt die Kam mer den 1. Punkt des Deputations Gutachten an, und ohne Debatten den 2. Punkt, sowie den 3. ohne besondere Umstande. — 6. Sitz, der 2. Kam. am 26. Nov. Aus der Registrande ist zu bemerken r Dekret, über die Abtretung des zu Erbauungen für Eisenbah nen erforderlichen Grundcigenthüms betr. Dekretdas Gesetz über Militär-Pensionen betr. Bericht^der2. Dep. über das provisorische Steuer- und Abgaben- aesetz für 1837 lauf der Tagesordnung). Berathung über den Gesetzentwurf wegen derZuflüsse in die Orts armenkassen, welche zeither in die Hauptcasse der Straf- und Versorganstalten flossen. Referent I). Runde theilt das Gutachten der 2. Deput. mit, nach welchem selbige die Anordnung, daß a) die bisherigen jährlichen Beiträge der Handwerksinnungen zu jener Hauptkasse, d) die in den auf den Poststationen aus gestellten Büchsen eingehenden Almosengelder und c) die Geldstrafen, Strafgeldcrantheile und Confisca- tionsbciträge, welche zeither an dieselbe Kasse einzu senden gewesen, den Ortsarmcncassen zu Gute gehen und zwar L und d an die Ortseinnahmen selbst, o aber an die Kreisdirection zur Unterstützung der Ge meinden, welche für die in jene Anstalten gebrachten Personen, Beiträge zu leisten haben, abgegeben wer den, der Kammer empfiehlt. -Atenstätt behauptet, daß der Gesetzentwurf an die 1. Deput. abgegeben werden müsse, weil die 2. nicht darüber entscheiden könne, wie die Gelder, welche bei der gedachten Haupt casse Wegfällen, künftig angewendet werden sollen. . Briefkasten. Aus Falkenstein vom 7. Daraus folgt doch nicht, daß Ließ Jahr wieder die Christ metten mit angcputzten Engeln gehalten wird, weil sie früher so gehalten wurde? Wir können an diese Ge schmacklosigkeit um -so weniger glauben, da dergleichen schon im Gesetze verboten ist. Redigirt von I. F. Fincke. Druck und Verlag von C. Wieprecht. Kirchliche Anzeigen. Am vierten Advsnksonnrage predigt Vorm. Hr. Staidiac. Subst. ^7. Fiedler «ter Matth. 11, v. 2 — 10 und Nachm. Hr. Archidiac. A7. Str u v e. Gebor ne: 201) Mstr. Carl Aug. Frühaufs, B. u. W. T. Emilie Laura. 402)Chr. Fr. Schneiders, Einw. in Chrieschwitz, T. Wilh. 403) Mstr. Fr. Wilh. Schürers, B. u. Flasch ners, T. Emilie Ant. 404) Hrn. Zul. Teuschers, B. Gürtlers u. Handelsmanns, T. Maria