Volltext Seite (XML)
— 370 gen der Vorsehung und das Bewußtsein, seine Pflichten auch in Hinsicht der Bewahrung Her Ge- sundhcit der Scinigen und seiner selbst durch eine zweckmäßige Lebensweise erfüllt zu haben. 2) Man belebe GeistundKörper durch paffende Beschäftigungen, ohne sich durch über mäßige Anstrengungen der Seelen- und Korperkräfte zu schwächen. Heftige, den Geist zu sehr aufregende oder niederdrückeude Leidenschaften, Zorn, Aerger, Kummer, Angst, Sorgen sind, so Diel nur möglich, zu vermeiden; oft haben diese die Veranlassung zu einem Choleraanfall ge, geben. 3) Dem Körper und Geist ist die nölhige Nachtruhe zu gönnen, ohne jedoch durch lattges Schlafen des Nachts oder des Tags, die Uebungen ihrer Kräfte zu vernachlässigen. Besonder- schädlich ist e-, Nächte mit gleichzeitiger Aufregung der Leidenschaften, oder Geistesanstrcngungen und Ausschweifungen irgend einer Art, zu durchwachen. Man lege sich vor Mitternacht zu Bette und stehe früh auf; sechs bis acht Stunden Schlaf in 24 Stunden sind für den gesunden Menschen hinreichend. 4) Reinlichkeit der Wohnungen und des Körper-, so wie auch der Genuß einer reinen, Nicht durch Sümpfe, Ausdünstung vieler Menschen und Thiere, durch üblen Geruch oder schädliche Dünste verunreinigten Luft, sind zur Erhaltung einer kräftigen, durch epidemische Krankheiten nicht leicht zu störenden Gesundheit ganz vorzügliche Mittel. Man sorge daher für Reinlichkeit der Wohnungen durch Entfernung aller Gegenstände, wel, che die Luft durch ihre Ausdünstungen verunreinigen können, vermeide dasZusammendrängen vieler Menschen in engen Stuben, lasse die Fußboden, Bettstellen, Betten u. s. w. öfter reinigen. Die Luft ist durch tägliches, und wenn es die ZahreSzeit erlaubt, noch öfteres Oeffnen der Fenster und Thüren zu erneuen. Vorzüglich genau untersuche man die Wohnungen der Dienstleute, verhüte Ueberfüllung, empfehle nachdrücklich die Verhütung jeder Art von Verunreinigung, das fleißige Reinigen und stundenlange Lüftender Wohn - und Schlafbehältnisse. Auch vermeide manzur Winterzeit die Ueberheizun g, suche dagegen eine mäßig warme und trockene Luft in den geschlossenen Räumen, die zum Aufenthalte des Tags oder des NachtS be stimmt sind, zu erhalten; deswegen ist es auch zweckmäßig, Gewölbe oder feuchte Kammern, die gewöhnlich nicht geheitzt werden, wenn größere Oefen nicht anzubringen sind, doch durch kleine Windofen zu trocknen und zu erwärmen *), besonders bei naßkalter Luft. Die frische, freie Luft ist immer dos beste Reinigungsmittel der geschlossenen Behält nisse; doch kann man auch, wenn es nölhig scheint, neben dem Lüften der Fenster und Thüren, Noch die Fußböden mit Weinessig besprengen und mit einfachem oder gewürzhaftem Weinessig (man kann dem Wtineffig einige Gewürznelken, Lavendelblumen oder trockene Rosen zusshen), den man auf dem Ofen oder einer Lampe verdunsten läßt, räuchern. Reicht dieses nicht hm, so wirb die unreine Zimmerluft durch die Flamme des brennenden Holzes, besonders des Wackolderholzes, bei geöffneten Fenstern, aus den Gemächern leicht entfernt. Räucherungen mit Bernstein, Räucher- pulver, Räucherkerzen oder Wacholderbeeren sind nur dann nützlich, wenn man gleichzeitig Fenster und Thüren öffnen kann. Salpetersaure und Chlordämpfe sind nur in den Zimmern anzuwenden, aus denen dieBewoh, «er auf einige Zeit entfernt werden können. Die Vorschriften zu jenen Dämpfen findet mau ia jeder Apotheke. (Fortsetzung folgt.) r) unter gehöriger Vor- und Aussicht zur Verhütung der Feuersgefahr.