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2S7 »en, die hiesigen Einwohner, die überhaupt feit Zahrzehnden bei Feucrsgefahr hinter keinem Orte an Thätigkeit zurückblieben, mit Loschen beschäftigt gewesen und neben ihnen später die im Aufsah erwähnten Treuenschen und andere Communen, die Schönheider aber waren an jenem Aben de gar nicht hier und die Waldkirchner an andern Häusern angestellt. An welchen Mängeln die Feuerordnung gelitten habe, darüber verbreitet sich der Aufsah nichts und dwwir gerne Beleh rung und örtlich paffende Berbefferungsvorschläge annehmen, so wird der Einsender des eingangs erwähnten Aufsatzes ersucht, offen — mit Beifügung seines Namens — hervorzutreten, um die ihm bekannt gewordenen Mängel species aufzuführen, damit wir uns deshalb entweder rechtferti gen oder für die Zukunft dieselben, wenn es chunlich ist, abstellen können.. Geschieht es nicht, so kann feinemAufsatze keine gute Absicht zum Grunde gelegen haben, sondern er hat blos verleum, den wollen. Kunze, Ger. Dir. Fickelfcheerer, Rathmann. als Feuercommiffare. * * * Mit freudiger Rührung sahen wir in den Tagen des Schreckens und der Noth unsere Nachbarn nah und fern dienstwillig herbeiströmen, um mit hülfreicherHanb nicht nur unsere beweg» licheHabe aus demKreise derFlammen zu reißen, sondern auch ihreAnstrengungen mit den lmsern vereinend, unsere Stad» noch vor ihrem Aschenhaufe zu retten. Zn unsern eigenen und in dem Ramen unserer wackern Mitbürger sagen wir Zhnen den innigsten und wärmsten Dank. Aber befremdend war es uns und schmerzlich, wie ein Mann, der reif an Zähren, reich an Bildung und berufen ist, Worte des Friebens zu sprechen, ohne Localkenntniß die Anstalten, welche Unei gennützigkeit mit weiser Vorsicht gepaart schuf, allen vernünftigen und ruhigen Zureden zum Trotz, mit feindseligen Schmähreden tadeln konnte; wie er nicht sah, oder nicht sehen wollte, daß unser vor her fast trockner Stadkbach bereits zumUeberfließen voll war; wie er die Teich-Dämme zu sprengen und fremdes Eigenthum zu zertrümmern befahl, und die so thätigen Seinen abrufen wollte von den Werken der Liebe! Waren diese weniger klug und ihm folgsamer gewesen, wir hätten zur Feu ersgefahr noch Wassersnoth bekommen. Heil uns, daß andere hiesige und auswärtige Rathgeber uneigennütziger, klüger und bedachtsamer handeln t Lengenfeld d. 20. Aug. 1836. Friedrich Gottlob Bonitz'. Eduard Bonitz. Fr. Zm. , Pitzfch. D-Tischendorf. Fried. Gottl. Paul. Fr. M e ißner. Zm Geiste und Namen noch gar Vieler. Mit zuvorkommender Theilnahme zeigte sich E. E. Weber-Handwerk zu Falkenstein gegen unsre verunglückten Zunftgenossin. Wir erhielten unter den 27. August dieses ZoThlr. Pr. Ct. zur Unterstützung, wofür wir unsern innigsten und herzlichsten Dank darbringen. Lengenfeld den 30» Aug. 1836. . ZohannesLudwig, Ober-Mstr. Zoh. Gottlieb Simon, Beisitzer. Als am Abende de- 18. August eine Feuersbrunst den nördlichen Himmel zu röchen begann, sah sogleich jeder, nur einigermaßen urcheilsfähige, Einwohner hiesiger Stadt, daß dieses Feuer nicht sehr entfernt, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach in Lengenfeld fey. Augenblicklich versam melte sich die zur hiesigen Eommun-Feuerspritze gehörige Mannschaft, setzte solche in Bereitschaft und sorgte in möglichster Eile für Bespannung, um unserer bedrängten Nachbarstadt zu Hülfe zu eilen. Als die Spritze schon außerhalb der Stadt war, begegnete ihr, von einem nahen Dorf- wirthshause zurückkehrend, unser Bürgermeister Herr A. und gerieth in die größte Entrüstung darüber , daß man es wagen wollte , ohne feinen Befehl die Feuerspritze fortzuschaffen. Er ließ sich vom Zorne so weirhinreißen, daß Er nicht nur auf alle vernünftigen Vorstellungen mehrerer Anwesenden nichts gab, sondern daß Er auch , sogar gegen die zur Spritze commanbirten jungen Bürger sich ehrenrührige und sehr beleidigende Aeußerungen erlaubte. Dadurch sowohl, als