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286 Der unter Allerhöchster Genehmigung im Königreiche Sachse« sich gebildete Verein zur Fürsorge für die aus dem inländischen Straf- und Versorgungs-Anstalten Entlassenen, dessen Statuten bereits öffentlich bekannt gemacht rvorden sind, und auch in hiesiger Gegend weiter ver breitet werden sollen ' hat es sich zum besonder» Zwecke gemacht, den au- den gedachten Anstalten Entlassenen durch Arbeit einen selbstständigen Erwerb zu verschaffen, ihnen auch, wenn dieses nicht sofort möglich ist, einstweilige Unterstützung durch Wohnung, Brod, ArbeitSgerathschaften und Arbeitsmaterial zu gewähren, damit selbige von neuen Verbrechen abgehalten, sich des öffent lichen Vertrauens wieder würdig machen können, und nicht genöthiget sind, aus Noth den Pfad des Lasters wieder zu betreten. — Der oberwähnte Verein, dessen oberste Geschäftsleitüng einem Centralaueschusse, S. Königs. Hoheit, den Prinzen Johann, Herzog zu Sachsen an der Spitze, übertragen ist, und für welchen in 29 Stabten des Landes Bezirksvereine sich gebildet haben, kann aber blos dann seinen edlen, menschenfreundlichen Zweck erreichen, wenn zahlreiche Mit glieder, welche sich den Statuten gemäß entweder zu jährlich n, doch nicht unter 16 Groschen fallenden Beiträgen in die Vereinskasse, oder zur unentgeltlichen Uebernahme der größtentheilS die Unrerbcingung und Beschäftigung dergleichen unglücklicher Entlassener betreffenden Arbeiten verbinden müssen, an allen Orten sich demselben anschließcn. Auch zu Plauen ist für diese Stadt, sowie für die Städte Oelsnitz, Pausa und Mühltroff, ingleichen für deren Umgegenden der unterzeichnete Bezirksausschuß zusammengetreten, welcher die Erreichung des vorgesteckten ho hen Zieles für seine hauptsächlichste Pflicht hält, und jeden edeldenkenden Menschenfreund hier mitauffordert, dem Vereine als Mitglied beizutreten. — Dieser Beitritt kann mündlich ober schriftlich bei einem der unterzeichneten Mitglieder, oder auch bei den betreffenden Stadträthen, Gerichtsherren, Gerichts-Direktoren oder Geistlichen geschehen, welche besonders deshalb ersucht, die möglichste Verbreitung des Vereins durch den Beitritt achtbarer Männer aus allen Standen sich angelegen seyn lassen, und den erfolgten Beitritt dem Bezirksausschüsse anzeigen werden. Mögen doch recht viele unserer Mitbürger diesem ehrenvollen Vereine als Mitglieder beitreten, und ihre gefallenen Brüder zur Tugend zurückzuführen halfen. — Die Unterzeichneten hoffen zuversichtlich, daß der menschenfreundliche Sinn der Voigtländer auch bei dieser Gelegenheit sich bewähren und ein Unternehmen, welches nur zum Seegen für die Menschheit gereichen kann, befördern wird. Plauen den 18. August 1836. Amr-Hauptmann von Schütz, Vorstand. Zustizamtmann Damm, Stellvertreter. Gerichts-Direktor Steinberger, Secretalr. Kaufmann Brückner, Kassier. Bezirks - Steuer - Einnehmer Opelt. Bürgermeister Gottschald. . Gerichts-Direetor v. Steinhäuser. Rittergutsbesitzer Hartenstein auf Oberlosa. Erwiederung auf den Aussatz in Nr. 35 des voigtländischen Anzeigers „Feuer!! !" über schrieben. Während die Feuercommissäre benachbarter Orte, namentlich Herr Adler auf Plohn und Herr Justitiar Speck in Reichenbach, bei den am 18. und 20. dies. MtS. hier ausgebrochenen Feu ersbrünsten sich von der Thätigkcit und dem Zusammengreifen der hiesigen Bürger überhaupt und dieses öffentlich rühmend anerkannt, eben so wenig auch überhaupt an der Feuerordnung und den Löschanstalten etwas auszusetzen gehabt haben, lesen wir in No. 35 dieses Anzeigers, daß unsere Feuerordnung die Probe nicht bestanden haben soll und daß blos Auswärtige dem Feuer Einhalt gethan hätten. Nun sind aber gerade bei Bechlers Hause, wo es am 18. August aufhörte zu bren-