Volltext Seite (XML)
fenster und die in denselben befindlichen prachtvollen neuen I wollen nichts, als Begehrer; die Väter endlich wollen nicht-, Maaren die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich. Dabei wird als Ernährer, und es bedarf eines Umlaufs von einigen Kome- uns von verschiedenen Seiten versichert, daß die Preise im Ver- ten, daß Verehrer, Begehrer und Ernährer in einer Person hältniß der Qualität der Maaren keineswegs überspannt, son- ick o«t Mannsperson, zusammenfallen. Von 100 Männern, die dern sehr mäßige sind, wodurch der hier und da noch bestehende ein Mädchen umgaukeln, sind 98 Verehrer, iz Begehrer und Glaube, daß in eleganten Läden Alles theurer sein müsse, wie nur ein halber Ernährer! Es ist aber auch leicht unsere Mäd- so manches anderes veralttetes Vorurtheil auf's Neue wieder chen verehren, noch leichter sie begehren, aber es ist verdammt .glänzend über den Haufen geworfen wird. schwer, sie zu ernähren! — Denn wenn wir sie verehren, so — Ein Herr Kirsch erzählt uns Folgendes: Am Sonn- verehren wir sie allein; wenn wir sie ernähren, so ernähren wir abend Abend halb 6 Uhr ging dessen dreizehnjähriger Sohn Schuster und Schneider und Juweliere und Putzhandlungen, durch die Catharinenstraße nach der Königsbrücker Straße. Er die gar nicht zu den guten Handlungen gerechnet werden! Un trug einen Korb in den Händen worin sich ein Paar Mäntel, sere Mädchen verehren sich selbst zu viel, als daß wir sie noch eine Eapuze u. s. w. befanden und ging harmlos seines Weges, verehren sollten; sie begehren selbst zu viel, als daß sie viel be- Da wird er plötzlich von einem jungen, ungefähr 20 Jahre gehrt werden sollten; und sie ernähren zu viel ^lurollanävs äv» alten Menschen angefallen, der ihm räuberisch den Korb sammt mockes, als daß man sie selbst ernähren könnte. Die Verehr- dcn Lachen entreißt und damit die Flucht ergriff. Der Knabe ungsmittel sind so wohlfeil und die Ernährungsmittel sind so beginnt ein Geschrei und läuft hinterher, indem sich zu seiner theuer! — Verehren können wir die Frauenzimmer stets auf Hülfe ein Dienstmann beigesellt. Dadurch eingeschüchtert, wirft dieselbe Weise, aber ernähren müssen wir sie alle Augenblicke der Dieb den Korb wieder von sich und zugleich ein Messer, anders, wie es die Mode will; deshalb bleibt das Verehren Der Dienstmann hebt die Sachen auf und bringt den Knaben stets modern, aber das Ernähren kommt ganz aus der Mode! unter seinem Schutz nach der väterlichen Wohnung. Die Sache ist bereits der Polizei angezeigt worden — Ein fröhliches Boulefest fand vorgestern in Renners Restauration statt, wobei höchst spaßhafte Gewinne zur Ver- rheilung kamen. Zur besonderen Erhöhung des Frohsinns tru gen 4 rothe Dienstmänner bei, welche im wohlgeschulten Messing- Quartett die Gesänge begleiteten und sich in der Thal als böchst brauchbare Gelegenheits-Virtuosen bewährten. — Herr Buchhändler Ernst Victor Keil in Leipzig hatte gegen ein in erster Instanz wider ihn wegen Preßvergehen ge sprochenes Straferkenntniß Einspruch erhoben und erlangte hier durch wenigstens insoweit eine Freisprechung, als er wegen einer buchhändlerischen Annonce in Nr. 44 des vorjährigen „Dorf barbiers," in welcher nach rein grammatikalischer Interpreta tion der Regierung Jnhaftirung des Schriftsteller Oclkers le diglich seiner politischen Ueberzeugung halber und nicht erst um seiner Handlungen und der hierdurch bedingten Verurteil ung willen beigemcssen war, zu dreiwöchentlicher Gefängnißstrafe zuerkannt erhalten hatte, weil das königliche Bezirksgericht die Versicherung Herrn Keils, daß ein derartiger Sinn seiner Ab sicht ganz fern gelegen und nur durch fehlerhafte Verabfassung der Annonce entstanden sei, nicht unbedingt für unglaubwürdig erachtete. Dahingegen wurde die Geldstrafe von 40 Thlr. wegen Verbreitung der Broschüre: „Briefe eines verstorbenen Geistli chen herausgegeben von dessen Sohne," welche mehrfache Schmäh ungen der christlichen Religion enthielt, in zweiter Instanz bestätigt. — Ein junger Bauerbursche aus Taschendorf, der in die sen Tagen in Bischofswerda bei der Recrutirung zum Militär dienste ausgehoben ward, hatte sich, wie die „Seb. Now." schreibt, so stark betrunken, daß er in Folge dessen starb. — Angekündigte Gerichtsverhandlungen: Mor gen Dienstag den 17. d. M. Vormittags 9 Uhr Hauptverhand lung wider den Dienstknecht Herrmann Traugott Lange wegen Diebstahl. Vors.: Gerichtsrath Ebert. — Repertoir-Entwurf des königl. Hoftheaters: Mittwoch den 18. Dec.: An C. M. von Weber's Geburtstag: Oberon. — Donnerstag den 19. Dec.: Zum ersten Male: Kleine Mißverständnisse. Moritz Schnörche. Eifersucht in der Küche. (Ballet.) — Freitag den 20. Dec.: Die Zauberflöte. (Tiefere Stimmung.) Sonnabend 21. Dec.: Julius Cäsar. Sonntag den 22. Dec.: Tannhäuser. Montag den 23. Dec. Vacat. Muilleton und Vermischtes * Verehren, Begehren und Ernähren. Die Mäd chen im Durchschnitt wollen nichts, als Verehrer; die Mütter Humoristische Betrachtungen. Kennt ihr die Stadt, wo „Käsekäulchen" blüh'n? Im Winter stolz die „Bretzeljungen" zieh'n? Wo „Karpfenschmaus" und „Eierschecke" winkt, Tanz und Concert aus jedem Winkel klingt! Kennt ihr sie wohl? — Dahin! Dahin! Sieht man von fern und nah die Fremden ziehn! Ihr kennet sie! Wo sich viel Schönes drängt; Noch mancher Zopf gemüthlich hinten hängt! — Wo „Vogelwiese" hart dem Beutel dräut! — Straß' auf, Straß ab, sich Kneip' an Kneipe reiht'. — Zu grünen Bergen liegt sie freundlich drinn! Schön ist sie doch! und Werth dahin zu ziehn! — Kennt ihr das Schlößchen an des Waldes Haag Was gut und billig Bier uns einst versprach! — Von Beiden hat man wenig nur geschaut, Weil nur „auf Dividende" ward gebraut! Kennt ihr es wohl? — Dahin! Dahin! Sah man in Schaarcn sonst die Leute zieh'n! — Kennt ihr die Keller, Felsen abgetrotzt, Wo stieren Aug's der grimme Eis wurm glotzt? Der Tunnel stolz, des Grundes Wache hält! Zu Zeiten 'mal die Brück' ins Wasser fällt! Kennt ihr sie wohl? Dahin! Dahin! Wenn s' Bier gerad' gut ist, laßt uns zieh'n! Kennt ihr den Fels und seine neue Burg! Der Dampfzug braust im Thale unten durch? Forell' und Fernsicht winken euch zum Lohn, Zwölf Silbergroschen nur, die Portion! Kennt ihr ihn wohl? — Dahin! Dahin! — Doch nicht der Fische wegen, laßt uns zieh'n! Kennt ihr die Nachbarstadt im Rebenland! Durch luft'ge Fummeln überall bekannt! Wo heit're Menschen gern „zu Weine" geh'n! Auf heißen Köpfen, schief die Hüte steh'n! Kennt ihr sie wohl! — laßt uns dahin Und mit dem „grauen Zuge" heimwärts ziehn! Dr. Llxsttc. Münchener Schmalzbutter, Primaqualität, Schweizer, Schlesische, Riesengebirgs-, Mährische, Böhmische Butter in Kübeln u. aus. lgewogen, sowie Gebirgs-Tafelbutter in Stückchen empfiehlt C). Ll. Ostraallee 17. lüitävrsLkvl empfiehlt I. W. Seyssarth u. Sohn, Pirnaschestr. 49.