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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.05.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260511010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926051101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926051101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-05
- Tag 1926-05-11
-
Monat
1926-05
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.05.1926
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Kr. US Seile 4 Oerttiches und Sächjijches. »jähriges Mtltlär-iensljubUSum -es Ge»er«l- obersten v. Lltrchbach. Generaloberst v. Kirchbach konnte am 1. Mat den Tag. an dem er vor M fahren in die Armee eingctreten war. tn voller -rische und Rüstigkeit feiern. In den Morgenstunden wurde ihm von dem MusikkorpS deS Art.-NegtS. das die Tradition der ehemaligen Königs. Sachs. Artillerie iwer» nommen hat. ein Ständchen gebracht. Die Feier des TapeS, von der wir erst jetzt Kenntnis erhalten, wurde zu ebner hohen Ehrung deS Jubilars. Um ll Uhr erschien General major Baron O'Vyr». um ein Handschreiben des Königs su überbringen, der in herzlichsten Worten der Verdienste des Jubilars um dtc sächsische Armee gedachte und seine aufrtch» tigstcn Wünsche zum Ausdruck brachte. Im weiteren Verlaus deS Vormittags erschienen zahlreiche Vertreter der ehe maligen sächsischen Armee, der Reichswehr. deS D. O. B.. der Vaterländische» Verbände. Freunde und Kameraden deS Jubilars, um persönlich Ihre Verehrung und ihre Wünsche zum Ausdruck zu bringen. 7 Uhr abends fand in den Räumen deS Kasinos Art.-Rgts. 4 ein einfaches Festessen statt. Hierzu waren Aufforderungen ergangen sowohl an Vcr- treter der ehemaligen sächsischen Armee, besonders von der Artillerie, Vertreter der Reichswehr, sowie an die Herren, die besondere persönliche und dienstliche Beziehungen mit dem Jubilar verbanden. Außerdem waren auch die Vorsitzenden einiger Militärvercine und freien Vereinigungen der ehe- maligen sächsischen Artillerie eingeladen worden. General oberst v. Kirchbach brachte '» Beginn des CsienS s inen auf richtigsten Dank für den König zum Ausdruck für die zahl reichen Gnadenbenwise, die er während seiner Dienstzeit und auch am heutigen Tage empfangen habe. Oberst Fischer, der Kommandeur des Artl.-NgiS. 4 hieß den Jubilar und die übrigen Gäste herzlich willkommen. General der Infanterie v. Carlowitz wiederholte im Aufträge des Königs die Herz- lichsten Glückwünsche und entwarf in gehaltvollen Worten einen Rückblick über die letzten sechs Jahrzehnte, die der Jubilar durchlebt und in denen er sich unter vier sächsischen Königen in drei Kriege» unvergängliche Verdienste um das Vaterland erworben habe. Generalmajor v. Grabcrg. der Führer der 4. Division, tiberbrachte die Wünsche der Reichs- wehr und gedachte des guten kameradschaftlichen Vcrliä'tnisseS zwischen Reichswehr und ehemaliger sächsischer Armee. General der Infanterie v. d. Planitz, der als Kommandeur der 32. Division in den entscheidenden Gefechtötagcn an der Marne unter dem Kommando des Jubilars gestanden hatte, feierte diesen in herzlichen, markigen Worten als siegreichen Führer in der Marncschlacht. Oberst v. Egldn brachte tn hu- morvoller Weise die Verehrung der Frontsoldaten für den Kommandierenden General des XII. Sächsischen Reiervc- Korps zum Ausdruck. Der Jubilar dankte bewegten Herzens in schlichten, soldatischen Worten für alle Ehrungen und liest seine Rede auskliugcn in ein Hoch auf die junge Reichs wehr. die Pflegerin bewährter militärischer Traditionen, die beste Stütze für Deutschlands Wiederaufbau. Die nächsle Lon-ei schau der Dresdner Darlenbau» ausiieilimq Nach Schluß der FrühjahrSlumen-ErösfnungSschau wird jetzt gearbeitet au der neuen Gestaltung der Ausstellungshallen im Städtischen AuSste'lnngspalast für die zweite Sonder- jchau, die vom 1l. bis 14. Juni angesetzt ist unter dem Titel „Blumenschmuck- und Nanmkunstansstellung". Sie bringt wiederum außer Stauden. Blumenzwiebeln und Bliitensträuchern auch Frühgemüse. Natürlich ist bei dieser Ausstellung der Hauptwert aus die Farbenpracht der im Juni blühenden Blumen gelegt, die ähnlich sich präsentieren wird wie die viclbewunderte erste EröisnunaSschau. Ferner findet am 12. Juni die Eröffnung der „Internationalen K n n st a u S st e l l u n g" statt, zu der die gesamte Hallensront an der Lciniöstraße iRänme der Künstlervereinigunal mit hinzugczogcn ist und die bis Anfang Oktober geöffnet bleiben soll. Mit der Aufstellung der etwa 760 Gemälde und 160 Plastiken umfassenden großen Ausstellung ist begonnen worden. Die Schlachkunqen im 1. Vierteljahr 1S2S. Nach dem vorläufigem Ergebnis der im Statistischen Lan- öesamt bearbeiteten Statistik der Schlachtvieh- und Fleisch beschau sind im Freistaat Sachsen im 1. Vierteljahr 1926 der amtlichen Fleischbeschau unterzogen worden: 3706 12781« Pferde, 9126 ,10384« Ochsen. 10468 sll 768» Bullen. 34883 130694» Kühe. 5276 «6192» Jungrinder. 106 066 <01 642» Kälber. 810 984 1303 908» Schweine. 64 248 «49 740» Schafe und 10 468 «11 290» Ziegen. Tie eingeklawmerten Zahlen beziehen sich aus die im 1. Vierteljahr 1025 gezählten Schlachtungen. Dem nach betrug die Zunahme der in der Zeit vom 1. Ja nuar bis 31. März 1926 erfolgten Schlachtungen gegenüber den Schlachtungen im 1. Vierteljahr 1925: bei den Pferden 83.3, Kühen 13,6, Jungrindern 1,6, Kälbern 16,7, Schweinen 2,3 und Schafen 9 Prozent während die Schlachtungen bei den Ochsen um 12,1. Bullen um 11.6 und iZegen um 7,3 Prozent tn dieser Zeit zurückgcgangen sind. — Todesfall. Am Sonnabend ist der Jnsvektor der Städti- sche» Fe«erdestattuna»anftalt. Wilhelm Schumann, nach längerem Leiben im StadtkrankenstauS Jodannstadt ver storben. Mit Ausnahme einiger KriegSjahr, ist Schumann seit der Inbetriebnahme der Anstalt 132. Mai 16M ununter brochen als AnstaltSinspcktor tätig gewesen. — Der Landtag nimmt beute l Uhr seine Gesamtsitzungen wieder aus. Die Tagcö rdnuna enthält folgende Punkte: l Kurze Anfrage der Frau Abg. Bült mann, betr. den Ber- kaus der Jungen Heide in Dresden zur Anlegung eines Walb- frledhoseS. — Anfrage der Abg. Dr. Kästner und Günther, betr. de» Waldfrtcdhos in Dresden. — Antrag der Frau Abg. Vültmanu. betr. Erlast eines Gesetzes gegen die Veräußerung von Groststadtwaldgelänbe usw. — Kap. 1 «Forsten» und Kap. 66 «Tech». Hochschule zu Dresden» des ordenll. Staatshaushalts- plan». — Vorlage, betr. die Forstliche Hochschule zu Tharandt. — Antrag deS Abg. RammelSberg. betr. das forstliche Studium in Lachsen. — Entwurf eines Gesetzes über die Auf hebung der Schönbnrgilchen Renten. — Antrag des Abg. Böttcher, betr. entschädigungslos,: Enteignung sämtlicher ehe maligen deutschen Fürstenhäuser. — Vorlage, betr. die vom Gesamtminlstertum tn der Zeit, während der der Landtag nicht versammelt war. erlassenen Notverordnungen. — Kapitel 6 Til. 2 <Porzclla»nian»lfaktur» deS ordentlichen und Ti» 8 «Kapitalbedarf der PorzcNanmanufaktnr Meisten» des außerordentlichen Staatshaushaltsplans. — Vorlage, betr. die Gewährung eines verzinslichen und rückzahlbaren Be- tricbvvorschnsseS an die Pvrzcllanmanusaktur Meisten. — Entwurf eines GestzeS über Zusammenlegung von Grund- stücken. — Antrag deS Abg. Böttcher. betr. die Gewährung weiterer Staatökrrdite an die notleidenden Stickmaschinen besitzer. — Entwurf eines Gesetzes über die Organisation der Behörden für die innere Verwaltung. — Entwurf einer drei- zehnten Acnderung des VeamtenbesoldiingSgesetzeS. — Ent wurf eines Gesetzes über die Steuer- und Gebührensreiheit von Wohnungsbaute». — Entwurf eines Gesetzes über die Aufhebung der Zugtlersteiier. — Antrag des Abg. Wirth auf reichSgcsctzliche Regelung der Bodenwirtschaft. Es rzenüyt nicht, wenn du selbst dein Scherflem für die Zeppelin.Lckener-Lpende »ergibst Du tollst auch die kauen und Lässigen da»u veranlassen, sich an diesem Werke m beteiligen. Die Hauptgeschäft»!»«!!« der Dresdner Nachrichten nimmt leidst kleinste Beträge entgegen, auch können Zahlungen au» Postscheckkonto I0bs Dresden erfolgen. — Ruhegehaltsfähige Vergütungen für Nebenämter. Der Ministerpräsident hat dem Landtage eine Vorlage über ruhe gehaltsfähige Vcrgüiungen für Nebenämter der Beamten zu- gehcn lassen. — Besuchstage in den städtische» Krankenanstalten. Der Rat schreibt uns: „Zahlreiche Anfragen veranlassen unS. darauf hinzuwetsen. baß die in den städtischen Krankenhäusern lieaenden Kranken nach wie vor nur Mittwochs und Sonn- tagö in der Zeit von 2 bis 4 Uhr von Angehörigen besucht werden können. An Wochcnfclcrtagen. die aul einen anderen Tag als aus einen Mittwoch fallen, ist mit Rücksicht ans die ärztliche Versorgung der Kranken Besuch nicht aestattet. Eine Ausnahme hiervon bildet ledialich der 1. Weihnachtsfeiertag. wenn er aus einen Wochentag fällt Für die veil- und Psleg- anstalt aclten hinsichtlich der Besuchszeiten m,t Rücksicht auf den besonders gearteten Betrieb besondere Bestimmungen, die in der Verwaltung der Heil- und Pfleganstalt zu erfahren sind.« — Tchneesall im Erzgebirge. Flugzeuge, dle ln Leipzig zu einer Veranstaltung in Annaberg gestartet waren, gerieten in Chemnitz, wo eine Zwischenlandung vorgesehen war, ln ein derartiges Schneetreiben, daß ein weiteres Vordringen ins Ge birge unmöglich war. Die Schncewolken hingen über der Stadt so tief, daß die hohen Fabrikschornsteinc mit ihren Köpfen im Dunst verschwanden. Be! dem dichten Schneefall mußten die Flugzeuge bei der Rückkehr nach Leipzig stellenweise bis aus fünfzig Meter heruntergehen, um die Orientierung nicht zu verlieren. — Modentec zur Krüppclhilse. Im KonzerthauS bot am Montagnachmittag die Firma Bollrath, Prager Straße, einen Modcntee. Er war außergewöhnlich gut besucht von einem Publikum aus den ersten Gesellschaftskreisen. Der Helle freudige Raum gab für die vielen hübschen FrühjahrS- und Sommerkleider, die in erster Linie das Feld beherrschten, einen sehr freundlichen Nahmen ab. Entzücken ries eine Reihe Jungmädchen-Kletder hervor, in denen betruckteS Voiles und schottische Seiden in allen erdenklichen Farbcnstellungen mit reichster Plissierung Verwendung gefunden hatten. Meist wurde dazu ein tn der Farbe angenehm kontrastierender Mandel in einfachsten Linien gezeigt. Eine besonders sommerliche Note gab ein leichtes, gerades Spazlcrstöckchen. Arartc. nette Hütchen, meist aus Seidenstoff, zum Kleide rastend, zeigte die Firma Bünger u. Kaschkct. Auch wertvoll«« Kleiber für die Garden party ober dt« Kur»' promenad« der groben Dame kehlten nkcht und stellten -eschtEt dar, wie man auch zum sommerlichen Kleid« diskret «all vornehm Pelz tragen kann, wozu die Firma S. w. Klett« reizvolle Beispiele bot. — Frau Kauf mann-Pratsch schickte sechs ihrer kleinen Schülerinnen zu einer liebenswürdi gen Groteske und eine wlnzlg« Dolotänzertn tn einer LchmetterllngSszeiie. die da» außergewöhnliche raumbildende Talent und rin last reis anmutendeS Verständnis kür dall schöne Vorbild ihrer Lehrerin bewies. Im zweiten Teile wurde eine stattliche Anzahl anspruchsvoller Sommerkleider vorgeführt, die teil» in kostbaren Materialien, wie »n einem Kleid von entzückendem weißen Velonr-Chtffon. teil» t« reicherem Schnitt und in erlesener Ausstattung mit Svihen, Filet», wutvüren über die Jungmädchen Kleider de» erste« Teil» htnaiiSglngen. Hier zeigte sich vor allem der vornehm«, gediegene Stil de» Hauke» da» nur wirklich Traabare» bringt. Auch kamen hier schöne Schirme der Firma Gärtner zur Geltung. Der reichlich gespendete Beifall bekundete, daß die Veranstalter den Eielchmack eine» anspruchsvollen und tn ge diegenem Geschmack gesestlgten Publikums getroffen hatten. — „Freie Bereinigung irer-Feldartilleristen" Sonnabend 8 Nbr MonatSv-rsammlinig im Bürger'»"»»». — Was alle» gestohlen wirb! An der Staatsstraße Dresden-Postendorf—Dippoldiswalde, und zwar an der so genannten UmgehungSstrccke in Flur Kaitz. wurden tn de» letzten Tagen gegen zwanzig Kubikmeter Granit- kletnpslastersteine gestohlen und mittels Lastkraft wagens weggebracht. Der Wert dieser Stein- soll gegen vier- hundert Mark betragen. Ob diele ungewöhnliche DtebeS- beute stabt- oder landwärts abgefahren worden ist. konnte noch nicht ermittelt werden. Bon der Kriminalpolizei wurde» umfangreiche Erörterungen angestcllt, um dt; Spitzbuben aus findig zu mach«». Die Verwendung der PflngstkioNekle. An den beiden Feiertagen des bevorstehenden Pfingst festes soll wieder die Kollekte für den allgemeinen Ktrchen- fondS in allen evangelisch-lutherischen Kirchen deS Lande» ge» > sammelt werden. Ausgabe deS Allgemeinen KirckienkondS ist es, überall dort helfend rinzugreifen, wo die sonstigen knappen . Mittel der Landeskirche nicht ausretchcn. um dringliche und i »nabweiSliche Bedürfnisse der Landeskirche und ihrer Ge» . meindcn z» befriedigen. Erinnert lei namentlich an da» Bau- ^ wesen. Schon die Pflicht zur Erhaltuna der kirchlichen Bau werke. die nicht selten Denkmäler von hohem Kunstwort oder hervorragender heimatkundlicher Bedeutung sind, stellt olt An forderungen an dir Kirckxiemeinden. die well über ihre Kräfte gehen. Aber auch Neulauten sind trotz aller durch die Not der Zelt gebotenen Einschränkungen nicht ganz zu vermelden, und vor allem sind es aoradc meist die ärmsten Gemeinden, tn denen daS kirchliche Leben durch den Manael an kirchlichen Versammlungsräumen schwer leidet. Vier bauen zu helfen, ist verdienstvoll und eine Ehrenviltchl. die alle anaebt. Auch der Allgemeine Kirckentonds ist ein Opfer deS Währung-, Verfalls geworden. Damit er wieder stark und leistungsfähig und so zu einem tatkräftigen Förderer kirchlichen Sinns und Lebens werde, bedarf er auch außerhalb der Kollekte größerer Zuwendungen, sei es durch Schenkung sei öS durch Vermächtnis. Eine iedc solche Gabe, die kleine wie die große, ist herzlich willkommen und wird vom evangelisch-lutherischen Latches konsistorium zu Dr«Sde»-A. 1. Taschenbera 3. dankbar ent gegengenommen iPvstschcckkonto Dresden Nr. 159. Stadt girokonto Dresden Nr. 698». Veranstaltungen zum Besten der Krüpprlhllfe. Heule TlenSiag 4 Uhr Tanzte« im Unionboict Nuschln, Sidoniensirabe. - 4 Utzr K i n !> e r i e s, im Zoologischen Garten. — 6 Uhr Sportfest ln der Jllaenlnmpfbahn. Heson«!«*» Llwurtt v» viele »jtenzokeri «»»««»«»Hnjronvm«« »>» Wiederverkäufe!! 6.8p1eIksA6n Alexandre vi>,on, mit Frau Hermine Körner in der Titelrolle zur Erstausführung. Spielleitung: Alfred Roller. -f Leranftaltangen. Heute 8 Uhr: Festsaal de» Neuen Rathaus«»: Schiller-Abend der Gesellschaft der Freunde der Dresdner Schiller- Stiftung: Gewerbe!,aus Russischer Baian-6hor: Neue Kunst AidcS Lorirag Günther über „TaS erotische Thema". -f* DaS Schicksal deS Harzer Beraiheaters. Die LinkS- mehrheit von Bad Thale im Harz stellt als Beschluß der Gemeinde an Tr. Ernst Wächter, dem Begründer deS Harzer Bergtheaters am Herentanzvlatz, das Ansinnen, binnen weniger Wochen daS Gebiet in den Zustand vor 1906 zurückzuvcrsetzen. d. h. das Theater einzuebnen. Dr. Wächter hat einen unkündbaren Vertrag bis 1928: zudem ist jetzt durch den Harzer Festsptelbnnd an der Freilichtbühne die Provinz Sachse» beteiliat, die für die diestährigen Veranstaltungen den Berliner Spielleiter Erich Pabst als künstlerischen Ober leiter verpflichtete. Fast wirkt es lächerlich, daß die Gemeinde Thale sich ihre beste Einiiabmegnelle selbst zerstören will, nachdem im vorigen Jghre die erfolgreichen Lienbard-Svlele die Bedeutung des Bergthcatcrs ins reckte Licht gesetzt haben. ß* Theatcrkriscn in Westdeutschland. Da das Schauspiel haus ln Recklinghausen in seiner jetzigen Form auS sinanzicllen Gründen nicht mehr wcltcrgcsührt werden kann, ist Recklinghausen vor einiger Zeit an die Städte Geilen kirchen und Herne wegen Gründung einer Theater- aemeinichast herangclreten. Gelsenkirchen hat inzwischen jedoch Abmachungen sür die nächste Spielzeit mit dem Schau spielhaus TiUieldors getrosten, weshalb die Stadt Buer in das GemcinschaslStheater einbezogen werden soll. — In Her- 1 ord — Minden sind Verhandlungen lm Gange darüber, ob die Jntcrel',"- icinschgst der Theater Minden—Herford in der kommenden Svielzeit fortgesetzt werden soll. Man hat den Posten ei S Intendanten der vereiniaten Bühnen aus geschrieben und will, we sich ein geeigneter Bewerber meldet, versncs'en. die Theaterbetriebe aufrecht zu erhalten. — Da alle Bemühungen »m eine anderweitige Beihilfe erfolglos waren, haben die Stadtverordneten von Kolberg beschlossen. daS Stadtthcater zu schließen und das städtische Orchester aufzn lösen. 1° Rücktritt des Wiener Staatsoperndirrktors Die Kor- respondenz Wilhelm veröffentlicht eine Mitteilung des StaatS- overndircktorS Schalk, worin es heißt: Gelegentlich einer Sitzung, die gestern morgen in der BundeStheaterverwaltung stattfanü, kam es zwischen -cm Scktionsckes Dr. Prüger und Direktor Schalk z» einem sehr schweren McinungSkonsltkt. so -ab sich Direktor Schalk veranlaßt gesehen hat, vom Bundes- minister für Unterricht seine sofortige Enthebung von den DtrektionSgcschäften z» erbitten. ß* Ein städtisches Theater in Egcr. Die Egerer Ttadtver- tretung hat beschlossen, daS Egerer Theater, das bisher an private Unternehmer veracben worden war. tn der nächsten sechsmonatlichen Spielzeit in eigene Regle zu übernehmen. ß Versteigerung der Kupserstichlammlung Dr. Gaa. AuS Leipzig wird uns geschrieben: Die Versteigerung der Kupser- sttchsammlnng des verstorbenen Tr Carlos Gaa, Mannheim, bet E, G. Boerner tn Leipzig fand auch am zweiten Tage das lebhafte Interesse der Galerscdircktorcn. Kunsthändler und Privalsammler. Dtc vorzügliche Qualität der Blätter, deren Vorbestvcr vielfach bis ins vierte und fünfte Glied nachzu weisen sind — große Erwerbungen hat Dr. Gaa bei der Vcr- stcigcrung der bekannten Sammlung Davtdiohn gemacht —. rechtfertigen die hohen Preise, die zum großen Teil vom AnSlande angelegt wurden. So stammt aus der Sammlung Davtdsobn Lucas van Lendens Radierung „Das Milchmäd- chen". für welche Colnaghi London. 4300 Mk. bezahlte. Für Hirschvogcl. Leinbergcr. Mantegna, Meckenem wurden Prelle von 1200 bis 2700 Mk. erzielt. Für Rembrandt, der mit 12« Blättern von erlesener Schönheit vertreten ist. wurden die üblichen hohen Preise von l000 bis 8000 Mk. geboten: wett darüber hinaus gingen folgende Blätter: „Die drei Kreuze", große Seltenheit. 6600 Mk., „Faust", in einem be sonders schönen Exemplar. 4100 Mk., Bildnis deS SnlvIuS 7706 Mk.. „Christus dem Volke vorgestellt", prachtvoller früher Abdruck 11 000 Mk. Die Landschaft „Hütte und Heu- schober" wurde Gilhofcr. Wien, für 13 000 Mk. zugeschlagen Lebhafte Wettkämpfe entstanden auch um Schongauer. dessen „Große Kreuztragung" für 6000 Mk. vom Germanischen Museum in Nürnberg erworben wurde. NebrtgenS sei be merkt. daß diese Versteigerung auch den Privatsammlern melcaenhets bot. schöne Blätter erster Meister zu mäßigen Prellen zu erwerben. ß Studiene"»'- L-ndoncr Buchhändler nach Leipzig. Eine Studlenkommtssion englischer Buchhändler wird demnächst Deutschland einen Besuch machen, um die buchhändlerischen Einrickinnoen LeG-sas "> studieren. Zu der Kommissic"' ge hört auch H. E. Aldcn. Chef der bekannten Londoner Buch. hands>'"a SImvktn. HamMon. Kent L Co. ß* DaS deutsche Bnch in der Tschecho-Slowakei. Bet der Ansana Mai tn Nctchenbera stattgesundenen Jabresver- sammluna Deutscher Buchhändler in der Tschccho-Slowaket wurde ein allgemincr Nückaana deS BnchumiatzeS icstacstellt Tie SortimcntSbuchhändler hoffen tndcsicn daß durch die in zwischen erfolgte Gründung deutscher Buchvcrlage in der Ttchecho-Slowakei dem deutschen SorttmentSbuchhanbel neue Berdtcnstquellen erschlossen werden. ß Eine neue „Mandragola". Der so häufig szenisch be handelte Stoff deS großen Italieners Macchiavcllt hat wieder einmal einen Bearbeiter gefunden in der Perlon deS iungen Florentiner Komponisten Mario Castelnuovo- Tedesco, der. bisher nur als Kritiker und Sinfoniker nicht »nvortetlhaft bekannt, sich zwar auch in dieser seiner ersten Opernpartitur als guter Instrumentator und auch al» Techniker Takt und Diskretion bewahrt, dem aber vor allem auch in der dichterischen Bearbeitung des BorwurieS. seder Sinn für warmblütige Bllbnenkprachc »nd für Humor ab» geht. Nur Ansätze dazu sind vorhanden Selbst die in dem für mich allerköstlichsten italienischen Rokokotheater „La Fenice" In Venedig stattgehabtc ausgezeichnet« Aufführung konnte dem anwesenden Autor idesien Werk übrigens einem Preisausschreiben entsprossen und in der Ilnivcrsaled'tii'n in Wien erschienen Ist!) nur einen Achtungs erfolg verschaffen. vr. dl—n t* Ein Plan zur Berschandelnng von Florenz. Im lascht- ittschen Italien regen sich alle möglichen Pläne zu „Verbesse rungen" die manchmal leider Verböserungen sind. So habe« auch die Italienischen Städte rin wahres Ausdehnung»- und Umbaufiebcr. Ucbcrall will man alte Hä» ervtcrtel abtragen, neue Bauten und Denkmäler errichten moderne Verkehrs mittel einiühren u>'w. Das mag bei großen Städten un wichtigen HandelSmittelviinkten. wie Stow Mailand und Genua seine Berechtigung haben aber in Städten die sich weniger schnell entwickeln sicht man die Notwendigkeit nicht ein. Unter dicken neuen Prosekten klingt besonders bedrohlich der Plan tn Florenz einen „architektonischen Mtitelvunkt zu schassen. Jeder Freund der Vlumcnstadt am Arno. d«r dt» wundervolle Einheit dieser einzigartigen Stadtanlage liebt» wird von einem Schauder ergriffen werden wenn er erfährt» baß man beabsichtigt die Häuser um das berühmte Baptiste rium von San Giovanni ntad«rzulegcn und hier einen „monu mentalen Platz" zu schassen der durch einen vomvöken Säulen umgang eingefaßt werden toll. Die beiden AnSgänge dielel Platzes tollen ans der einen Sette aui den Medtci-Palast und aut der anderen nach der Front von San Lorenzo münde». Ob diele Bauten MtchelozzoS und BrunelleSchts diirch diese Frelleauna gewinnen werben ist sehr zweifelhaft Sicherlich aber wird daS Wunderwerk deS Bavlistertnm» von einem solchen modernen Säulenbnu gedrückt werden Für diele» wahrhaft „temvelschändertkchen" Plan treten gewisse Floren tiner Untern-Hmerkreise ein und unterstützen den von dem Architekten Eovpede auSgcarbetteten Entwurf. Gabriele d'Annnnzio hat im „Eorrtera della Sera" gegen diese ..tierische Verunstaltung, die Florenz bedroht", Stellung genommen.
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