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Ilr. 21» Sette 2 — »Dresdner Nachrichten" — Vlenslag. 11. Mai 1S2V nicht »erkannt werden, das, wesentlich« Ansätze zu Hilfsmaß nahmen für die Landwirtschaft trotzdem gemacht worden, sind. Das gilt sowohl von der Kr.'ditaktivn der GolddiSkmitbank wie von den Bestrebungen der NetchSbank zu, Verbilligung der Kredite »nd der Gründling der GetreidehandelSgesell- schuft zur Heb»»,, des RoagenprettcS. llnd wenn die nicht unbeträchtliche Steigerung der Getrctdepreise auf dem Welt märkte auch der Landwirischas, nicht mehr zugute kommen kann, da die Vorräte der letzten Ernte längs» verkauft sind, so kann diese Preisbesscrn»,, doch in Verbindung mit den von der Negierung in Darmstadt angekündiglcn Maßnahmen zur Finanzierung der heeanivachsenden Ernte gewisse Erleichte rungen für die Landwirtschaft bringen. Wie aber der NeichSernährun^Sminister mit dieser Koalition, in der die Demokraten einen fast Überragenden Etnslns, besitzen, einen „ausreichenden Zoll schütz als Ausgleich für die un günstigeren klimatischen Beding» ,»gen. die geringere Boden- beschasfenheit und die höhurc Gesgintbclcistung" durchsetzen will, was einen Kernpunkt seines Programms darstcllt, wird wohl auch Dr. Haöiinde schleierhaft sei». Der grundlegende Mangel ctncS ausreichenden Zoll schln e» fiir die Landwinictzasl aber ivird bis zur Preisgabe unserer landwirtschastlicken ProduktjonSsähiakeit gesteigert durch ein handelspolitisches Snstem. das in etner unverkennbaren Neberschätznng deS indn-striellen ErporrS in unerträglichem Maße die Lebensbedingiingen der Landwirt- schast opfert, um handelspolitische Erleichterungen dasitr ein- zubandeln. Dielen Nebelstand z» bekeitigen alnr ist die Haupt aufgabe eines irgendwie zielklaren LandwirttchaitSpro- grammS. ivobcl sich die Initiative deS llieicheS um io eher auSwirken kann, als die NeichSregicrnng in bezug aus die Handelsverträge beinahe unumschränkt herrscht. Man braucht sich nur zu vergegenwärtigen das, im letzten Friedensiahre einer geleimten industriellen Produktiv» Deutschlands vvn ewa 20 2 Milliarden eine landwirtschaftliche Erzeugung von 18,4 Milliarden gegennberstand. daß der Wert allein unserer Milchprvdnktion die Kohlenprodilktion übersteigt, »m zu er kennen. das, irgendeine Beeinträchtig"«» der landwirtschast- lichen Interessen zugunsten eine? gesteigerten ErvortS da- Gefüge nnlcrer Gesanitivirtschast mit ihrer engen Schicksals- verbiiiiüenheii zwischen Ivdnsirie nnd Landwirischgst in die schwerste Krise stürzen muß. Der innere Markt, der in erster Linie von der Aufnahmefähigkeit der Landwirtschaft abhängig ist. tst daS Nückarat der deutschen Wirtschaft, und iraendetne Schwächung dieses inneren Marktes kann nicht ohne krisen- haste Erschütterungen abachcn. Es war d<irnm vielleicht der bezeichnendste ?lnSdr»ch der gnSelngnderstrebenden Ziele 'n -er Politik -eS lel'igen innerlich uneinheitlichen Kabinetts. alS bei der Etatberalnna im NeichStaae innerhalb weniger Tage der R e i ch s w i r t s cl> a f t s », i n i st e r alS Rcgiernngs- programm eine fast nneingeschiänkte Ervortvolitik bezeichnet« unter Anzweiflung etner ausreichenden Leistungsfähigkeit der Landn-irtschakt zur Befriedigung dr» NahrungSbedarf». wäh rend der RetchSernLhrungSmniller als da» kiel derselben Negierung unter Hinweis auf die Leistungen der Landwtrtschait die Kräftigung deS inneren Marktes betonte. Gegenüber diesem Mangel an klaren fielen, der sich bisher nvch fast in icdcm Handelsverträge zunngunste» der Landwirt schaft auSgewirkt hat, horchte die deutsche Landwirtschaft aus als Dr Luther auf dem unlängst abgehaltenen Industrie, und HandelStag auf die bedauerliche Tatsache verwie». daft sich bisher häufig .da» unvermeidliche Neben einander der Stär kung unsere» inneren Markte» und unserer AuStnhr ln einer geradezu tragischen Wetie in ei» Gegeneinander verwandelt habe" und e» als die größt» Ausgabe der deutsche» Politik be- zetchnete, hier .allmählich einen Ausgleich zu finden, der die Schwingen der AuSfnhrindustrie nicht lähmt und doch auch die Kraft de» deutschen LandmannS das Volk a»S eigener Scholle zu ernähre», zu steigender Entkaltnna bringt" DaS wäre ein klares Ziel, das in der Praxi» zu einem starken Mittel zur Ucberwindnng der schlimmsten Krisenerscheinungen der Land Wirtschaft führen könnte Und wenn die Tagung de» Landwirt, ichgstSrate» trotz manchen Berstimmuiiaen durch die Mitteilung, von dem Abschluß de» neue» endgültigen Handel» Vertrages mit Spanien und der DankrSerklärnng für diese Tat an den NetchSernährnnaSminister noch einen darmo- »ilchen AnSklang fand, so lag da» darin begründet, daß die Nede des Reichskanzlers und lein Versuch eines Interesse» anSaleichS in diesem Vertrage z» einer ersten vraktische» An». Wirkung gekommen Ist Der Abschluß dlelrö Vertrage» ist zn gleich auch ein Vcwet». daß man sehr wohl zu annehmbaren Erfolge» komme» kan», auch ohne die landwirtschastllchen Interessen zn ovler». wenn man nur die nötige Energie nnd Festiakeit antbrinat. Wenn man aber diesem beariißenSwerten Vertragsabschluß den soeben im handelSvolitischen Ausschuß mit Stimmenaleichhcit abgelebuten ErgänznngSvertraa mit Dänemark gegenüberstellt, io ergibt sich dabei eine neue völlige Außerachtlassung der landwirtschaftlichen Interessen, deren Preisgabe »in so stärker tnS Gewicht fällt. «US kür ste nicht einmal industrielle Vorteile, sondern lediglich eine Er seichter»»,-, für die Betätig,.na de„"^'er sandln,,gSreiscndcr in Dänemark etngehgndelt worden ist die eine Selbstverständlich keil ist, weil dänische Haiid>»»gSretsendc bei unS keinen Ein. schränknngcn unterliege» Der dänische "^ertrag ist ein Muster der aesährlichüe» HandelSvolitischen Methoden, die nach de» Erklärungen Dr. LntberS keineSsans mehr verteidigt werden können. Solange aber derartige Verträge immer noch ab. geschlossen werden können, solange wird man vergeblich die "raktische Betätigung einer zielklaren landwIrtschaktS'ördern. den Politik in Rechnung stellen können, die die erste Voraus- setznna für eine Ncberwindnna der verhängnisvollen Krise nnd zu einer Entfaltung der starken aufbaucnden Kräfte der Land wirtschaft sind. Vis erste Atzung der Ratskommisslon. Alle Maaten für die LinMnimiikeilsklaufel. Genf, 10. Mai. Lord EecN Robert erklärte in seinem Expose in der ersten Sitzung des Prüfungsausschusses für die Zusammensetzung des V ö l k e r b n n d S r a t S zu nächst im Aufträge seiner Regierung daß er über die ständigen Natsmltglieder keine Erklärung abzuaebcn habe. Er ent wickelte sodann ein A r b e i I s v r o g r a in m für den Ausschuß, wobei er die dringende Notwendigkeit betonte, zu einem positiven Ergebnis zu gelangen. Seialoia «Italiens erörterte die wesentliche Bedeutung der Unterscheidung in ständige nnd nichtständige NatS- mitglicder. Die Zahl der ständigen Natsütze sollte nach Aus lassung der Verkäster des VölkerbnndspakteS nur mit dem Eintritt Dent'chignd V der Vereinigten Stacncn oder Ruß lands vnn Fall z» Fall erhöht werden. Die Zahl der nicht ständigen Natsmitgiteder sei bereits früher Im Hinblick aus die Möglichkeit des Beitritts von Deutschlands von 4 ans st Staaten erhöbt worden, was iin März dieses Jahres voll ständig ans r acht gelassen wurde. An den Grundsätzen der Einstimmigkeit mähe jedoch festgelsallen werden. Damit die praktische Anwendbarkeit der Einstimmiakeitsklaulel nicht ae- sährdet würde, dürste eine wesentliche Erhöhung der Natsmitglicder nicht in Erwägung oczog m werden. Die Zahl der nichtständigen NatSmitalieder könnte nnter Um ständen noch um 2 bis st erhöht werden. Schon mit 10 NatS- mitgliedcrn sei daS Arbeiten deS VölkerbundSrateS sehr schwer, mit 20 wäre der Rat nicht mehr arbeitsfähig. PalacioS iSvanienI trat ebenfalls für die Antrecht- erhaltnna der Einstimmigkeit der Ratsbelchliiste ein. hielt aber die Arbeitsfähigkeit des Bölkerbundsrates durch Erhöhung der Mitglieberzabl nicht siir aesnhrdct. - Guani lNrngnani wirkt sodann die Frage au' ob es sich bei der Regelung der Wahl der nichtständigen Raismitalieder um eine vrin- zi vielte Frage oder lediglich um eine Frage des Ver- sah re ns handele. Bei der Annahme deS zweiten Falles hätte die Versammlung jederzeit die Möglichkeit, die Be schlüsse. die im September gemßt würden, durch Mebrk'eits- bcschluh später wieder aiisznheben. — Lord Robert Eecil be tonte. daß eine praktische Lös» na durch den MNk"rb„nd eine moralische Bindung für alle Mitalied- staaten darstellen würde. Sciakosa dagegen gab die Richtig keit dieser Frage zn. da die Versammlung bei einem be stimmten Turnus eines DageS zum Nachteil eines bereiis lange Jahre wartenden Mitaliedstaates plötzlich einen Ent schluß fasten könne, einen neuen Turnus für nichtständige Ruts- sive ans-nstellen. Die Ngchmittaaksthung der Studlenkommission begann mit einer groß angelegten Neöe Paul Boncours, in der er drei ihm wichtig erscheinende Gesichtspunkte in den Vordergrund stellte. Erstens müsse die Einstimmigkeit deS Rates ansrechterhaltcii werden, wenn man nicht den Völker bund gc'''strden wolle. Doch schwebe ihm persönlich als Ideal vor, daß die Einstimmigkeitsklanscl fiir einige ganz genau z» bestimmende Fälle in einer späteren Znknint ansgegeben werden mäste. Er nannte vor allen die Feststellung des A n g r e i s c r S bei kriegerischen Konflikten, wobei er deutlich aus den Berliner Vertrag zwischen Deutschland nnd Rußland anivielte. Zweitens betonte er die Zweckmäßigkeit und Wichtig keit des deutschen Eintritts in den Völkerbund, doch müsse, »m einen natürlichen Ausgleich herbesznsührcn, die Zahl der nicht ständigen Mitglieder gleichzeitig erhöht werden. Drittens warnte er vor jedem Beschluß, der durch die Voll versammlung in Form eines ZnsatzantrageS dem Bölkcr- bundSpakte bcigcsügt werden würde. Weiter streifte Boncour die Möglichkeit, ans ständige Natssttzc llberhanpt zu verzichten. Hierin erblicke er alcic'staüS ei» Ideal, für besten Verwirk- Iichnng die Zoo „och nicht gekommen ,'et. Zum Schluß unter- strich er die Notm ndigleit der Vermehrung der nichtständigen Sitze um einige weitere Plätze. japan- we Delegierte Matsuda stimmte im wesent lichen den vom Senator Scmloja ge»,miste» Ausführungen zu. Auch er vertrat die Auskcchlerballiiiig der Einstimmig- rettöklausel i-ni Nat? und lohnte eine allzu weitgehende Erweiterung des Rates ab. — Tie Rede des schwedisttfen 1lnle:siaals?ekrei<irs Sjoedorg bedeutete d^en Höhepunkt des Tages. Im Mittelpunkt seiner Ausführungen stnid der vom schwedischen Außenminister llndön bereits im März vertretene Gedanke, daß die ,'fakst der Natömitgltcder nnter keinen Umständen, abgesehen von 'er Neuwahl Devtschlands, erhöht werden dürfe, sonst würde sich die Einstimmigkeit iw Rate nicht aufrcchtcrhalten fassen. Statt besten miiste ein turnusmäßiges Ausscheiden der RatS- mitglicdcr angestrcbt werden. Anderseits werde eine Er höhung der ständigen NatSsthe in keiner Weile durch den VölkerbundSpakt und durch die Absichten seiner Gründer, vor allem des Präsidenten WiEon, gerechtfertigt. Der Bölkerb- nd wüste daher über daS Prestige der Vollversammlung wachen und jede Aenderung ablehncn. Znm Schluß sprach der Delegierte EbinaS. der den bc» kannten chinesischen Standpunkt vertrat, daß der gleichmäßigen Vertretung der einzelnen Kontinente stärker Rechnung ge tragen werden miiste. Der Vorsitzende Motta faßte hieraus knapp da» Ergeb. nts des ersten Tages zusammen: In zwei Punkten sei eine Uebereinstimmling erzielt worden: Erstens hätten Nch all- Delegierten fiir die Einstimmigkeitsklanscl des Rates aus gesprochen, nnd zweitens hätten ste die Anschannng vertreten, das, jeder Beschluß vermieden werden wüste, der zu einem Zusatzantrag des BSlkcrbondöpaktcs führen könnte. lT.-U.i Die Aussichten der Skudienkonferenz. Paris, >0 Mal Zum heutigen Zusammentritt der Ltndtenkvmmission deS Völkerbundes schreiben hiesige Blätter, eS sei z» bcsürctsten. das, seit März keine allzu großen Fortschritte erzielt worden seien Str Robert Eectl habe ebenso wie Hoc sch die Meinung vertreten, daß im Sep tember nur Deutschland einen Sitz im VölkerbundSrate er» halte. Daneben iverde vorgcschlagcn werden, daß einige Sitze kür die Dauer von sechs Jahren geschaffen werden, die den mittleren Staate», wir Spanien. Brasilien nnd Polen, zngewicse» werden sollen, lieber die Ansichten Frankreichs liege» keine genauen Angaben vor. ES hat aber nicht den Anschein, daß der O.ual d'Orsay für oölktge Aushebung der ständigen Sitze etntreten wird, zumal sicherlich Italien sein Veto etnlegen wird. Brasilien und Lvanicn hätten jedenfalls ihre Ansicht bisher nickt geändert. Möglicherweise werden sich Svanien und Brasilien vom Völkerbünde z » r ü ck z > e h e n. Spanin suche Schwierig keiten zu schassen, indem eS eine engere Zusammenarbeit zwischen dem Völkerbünde »nd dem Vatikan vor schlage mit der Absicht die katholischen Mächte kür sich zu ge winnen. Eine Zwischenlösung durch Schaffung von RatSsitwn mit scchSiährigcr Dauer habe tn Völkerbnndskressen Rc achtung gesunden, man glaube aber, daß sich die Versamm li ng im September dagegen ausiprechen werde. Dir Großmächte seien entschlossen. daS Snstem der Ein st t m m i g k e i t beizubehalten, während die kleineren Mächte für eine Revision in dieser Frage etntreten würden. -> Genf, 10 März. Die jugoslawische Regierung hat an da» VölkcrbundSsekretariat ein Schreiben gerichtet. In dem kür die nichtständigen NatSmitglteder ein Snstem vorgeschlagen wird, dnrch daS diese nicht nur ihre eigenen Interessen sondern auch diejenigen von bestimmten Staatcngruppen. zu denen sie gehören zu vertreten glauben. und zwar so. daß teder Staat. wenigstens indirekt im Rate vertreten sei. Zu ätelem Zweck schlage Jugoslawien die Schaffung von halb- ständigen Ratssitzen vor. die für die Da-uer von sechs bis acht Jahren an die Kleine Entente, die skandinavischen Länder und die südamerikantkchen Staaten vergeben und etwa tn jedem zweiten Jahre im Turnus besetzt würden. Kuba erklärte in einem an das NölkerbundSsekretariat ge richteten Memorandum, daß e» icden amerikanische» Staat mit legitimen Ansprüchen auf einen ständigen NatSsitz bei seiner Forderung unterstlttzcn werde, und schlägt vor, daß außer diesem ständigen amerikanischen RatSmttglted zwei weiter« amerikanische Staaten je einen nichtständigen Ratssitz erhalten sollen. Kuba will ferner gegen die Erhebung irgendeines wetteren nichtamerikanilchcn Staates zum ständigen RotSmit- gliede keine Einwendungen erheben und ist auch damit ein verstanden daß noch rin weiterer nlchtanwrtkanischer Staat alS nichtständiges RatSmitalied in den Rat »»^genommen werde. Die Wahl der nichtständigen RatSmitglieder soll mit einfacher Mehrheit erfolgen, und ihr Mandat soll vier Jahre dauern, wobei eine Verlängerung deS Mandats ausgeschlossen bleiben würde. lW. T. B.s Der Begrüfllingsaben- tm Weimarer Schlvb. Hi«bu»b»rg« velnch >« der Hanptftadt Thkri«,»«». ^ Wei««,, io. Mat. Der N e t ch » p r ü s i d ei» t. de» Punkt SM Uhr dt« Fremdenloge deS Nationaltheater» »«trat» wurde oo» den Anwesenden durch E, beben von den PläHen und durch Hochruse begrüßt. Nach der von Franz Ulllrtch Inszenierten Hklena-PhaniaSniagone au» „Faust". >. Teil, und der Rlltlt-Szene au» „Wilhelm Tel!" richteten sich aller Blicke nach der PräNdentrnloge wo Reichspräsident »o« Hindenbnra stehend de« Nsitli-Kckwnr wiederholte: „Wir wollen fein «in etittg Volk von Brüdern, in keiner Not «r«O trenne» «nd Gefahr." vom Theater aus fuhr der Reichspräsident inn 8.80 tth* abend» zum Schloß durch eine dtchtgeichartr Menschenmenge. Im großen Saale des Schlosse» tand in Anwesenheit des Gesgmimlnisterlum» und der Gäste ein offizieller Be, grüßungSabend statt. StaatSminister venthänßer be grüßte de» Reichspräsidenten mit einer Antprache. in der er auSttthrte: Den herzlichsten »nd elirsurcklSvollsten Will« kominenSgruß unseres Landes und keiner Neaierunq ruke ich dem Herrn NeichSvräsidcuEn zu DaS durch den Zirkammetz» ichluß der früheren thüringischen Einzelstaaten geetnto Thüringen ist stolz darauf, das hochgeehrte Oberhaupt de- Reiche» tn seiner Landeshauptstadt begrüßen zn können. Der Herr RelchSvräsident hat auf den MiE deS deutschen Volke» -aS Amt als oberster Hüter des Reiches übernommen, trotz der hohen Jahre in unvergleichlichu», Pslichtbcmiißtscin der verdienten Ruhe entsagt und er trägt die io Verantwortung», reiche neue Bürde illr uns. Wir danken mit dem gelamteü deutschen Volke tlir vieles neue vaterländische Opfer. Möchte auch der heutige Tag dem Herr» R-s'«'''"'äsi'>-nte« die Bestätigung geben, daß daS neue, dem geliebten Vater- lande gebrachte schwere Ovker nicht vcrarblich gebrach. Ist, ba rg noch ein treueg »nd dankbares deutsches Volk gibt! Auf die von den Anwesende» mit Hochrufen ausgenomme- nen Worte deS StaatSmIntsterS antwortete No'^nräsident v. HIndcnbnrg: Nehmen Sie, z.rr StaatSmIiiister. meinen innigen Danl entgegen für den io herzlichen WillkvinnienSariist den Sir mir namens der thüringische» R»gier»»a »ns deS'bllrinatschcn Volkes bargcbracht haben. ES tst mir eine besondere.Freude» heute nach langen Inbrcn Thüringen und die treundlichr Stadt an der Ilm tn ihrem F-rüßlinaSschmncke wiederznselien. diese Stadt, die im Gesamtbild deutscher Kultur einen so her vorragenden Platz cinni'nmt, und dieses schöne Land, da» für alle Deutschen so viele Erinnerungen birat. Gerade t» de» schweren und dnnklen Tagen, die daS harte Schicksal »»seren Zeitgenossen gnscr'egt hgt. haben viele eS dankbar empfunden, welche starke Macht tn unseren geistigen nnh kulturellen Gütern enißalten ist nnd wieviel Trost und Zu versicht diese geben können. ^ Mir ist eS ferner eine lebhgste Genugtuung, heute hier dt» Männer, die das »?„, g„, a'»en StammeSarnndlage er* standene Land Thüringen leiten, kennen zu lernen »nd mit ihnen nnd „»deren fiibre'-b--» d>-S öffentlichen Lebens Ges"ae"ßeit „,r »'»Ssvrgchc z» finden. Möae sich Für herrliches Land sel-er Boraan-evheit würdig weiter ent» wickeln, möge es blühen und gcdet<>en zum Nutzen und Seae» seiner Bewohner «nd bowlt -neEIch zum Heile DcntschlaudS- Hörslnas Delel-iguna -es Reichskanzlers. Eine Anfrage der Deutschen Volkspartei Berlin. 10 Mat Im PreuBschen Landtag tst eine An frage der Deutschen Volksvanei etngeaangen. tn der es beißt: Nach Zeitungsnachrichten bat der Bundesnräsid.'nt de-Rc-ich-, banncrs Schwarz-Rot-Gos-, Hörsing, tn einer Versammlung n Nürnberg am 8. Mat b. I erklärt, er schon- sick nicht, die Vermutung anSznsprcck-n. das, Neickskanzl-r Dr. Luther den Reichspräsidenten v. Hindenbnra n--,eitet habe, dnrch Nnt-rzeichnnna der Flaggenverordnnng V-"Eag«,nashvn4> ztz begehen. Es wirb darauf hinge,"iclen. das, der vrcußtsch« Minister des Innern a>v höchster VoraBest^r d-s Od-svräsi- denken Hürsing sich wiederholt deutlich über die Art und Weise ansaesvrochen hat. wie Herr <dörs>ng ohne eine Stellung ala Obervrnsidcnt der Provinz Sachsen seine Tätigkeit als Präsident des genannten RN-bsbannerS au-- übt. Da diese Aeiißerunaen deS Innenministers aut den Oberpräsidcntcn Hörsina ossenbar nicht den gerin-sten Ein druck machten »nd die StaglSreaiernna bisher nickt gewillt zu sein schien den Worten deS Innenministers Nachdruck z« verlrih-n wird aetraat: 1. Hat Herr Hörsing tn der obenerwähnten Versammlung In Nltrnc-erg jene Aenbernngen getan? 2. Hält die Staatsraaiernna die stet» mit Recht die An sicht vertreten hat daß die Staatsbeamte,, tn der Art der Be tätigung der It'nen durch Artikel 180 der Ret-<'s, gewährleisteten Freiheit ihrer politischen Gesin nung durch ibr Amt gewisse Rü^ssckten ankerleat ssnd. diese Arußeriinoen des Herrn Hörsina mit seiner AwtSstellung alS Oberpräsident der Provinz Se-h,^ kür vereinbar? 8. Wenn nein, welch« Maßnahmen --z^k, die Staat-» regi-rnng geaen den Ohervrässdevien HNrsing zu ergreife«, um ihm geaenttber endlich d'e aleick n Grnnd'ätze znr Gek» tnng zn bringen, die die Staatsreg'ernna anderen LtaatS« beamten gegenüber wiederholt bei Betätigung ihrer p»li» ischen Gesinnung angewandt ha«? Das neue polnische Kabinett Wikos. Skrzqnski nicht mehr tm Kabinett. Warschau, 18. Mai. Der Piastensüürcr Wito- Hat gemeinsam mit der Rechten und der Nationalen Arbeiterpartei eine Regierung gebildet. Das Kabinett. daS vom Präsidenten der Republik a» Nachmittag bestätigt wurde, lwt folgende Zusammen setzung: Vorsitz: WltoS: Innenministers»»,: Smnlskt lEhristl. Demokrats; Krtegsministcrlum: General Malczewski, KorvS- kvmmandant von Warschau: Finanzministerium: Zdziechvwski lNatlonalbcmokrati: Außenministerium: Vorlä»siger Leiter Morawski iUnierstaatssekrctäri: l>ntcrr,chtSminister StantS- laus Grabski lNationaldemokr i: Justizministerium: Piechocki lEhristl. Demvkr.i: Industrie und Handel: Osiecki lPiasI. Die vier KoalitionSparteien. auf die sich ble neue Regierung Mikos stützt, vertilgen im Landtage nicht ÜNer eine Mehrheit. Doch dürste daS Kabinett ans die wohl» wollende Neutralität der Ehristlichnativnalcn nnd der Moq- archistengruppc rechnen. In den Kreilen der polnischen Linke» kündigt man schärfste Opposition an. lW. T. B.) Die Slreiklage in Englan-. Die ffr«ml«enverl»a»ife ln London. Berlin, lO. Mal. Ter „Montag" meldet aus Pari»: Parmcntier. der Sachverständige deS Ftnan ministe- itiimS, ist wieder aus London ziirlickgekelirt. wo er eine sängcre llnierrediiiig mit dem Direktor der Bank von England batte. Gegenstand der Besprechungen bildete die Frage der starken Frankenverkäufe am Londoner Markt. London. 10. Mai. Wie die „Times" meldet. Kat der Ge- werkschaftSkonareß die ihm angeschsosscnen englischen Gewerk schaften anfaek"r''ert Lebens n, ttteltransnarte von Irland nach England z» verhindern nnd überhaupt de» Arbeiterführer Thomas erklärte gestern tn etner Ver sammlung die englischen Arbeiter ließen sich anS Vaterlands liebe und Gerechtigkeitsgefühl von keiner anderen Klasse schlagen. Die „Times" war beme die einzige Londoner Morgenzcttung. Die »brlaen Leitungen erscheinen erst späte« zu »erschienene» Zeiten »nd 'n „einem Format. Bet Edtnbnrg ereignete sich ein Z » g z n s a m m e n « stoß, bet dem drei Personen getötet wurden. — In der Näh« von Newcastle entgleiste ein Zug. ES wurde ein Reisender verletzt. Berqarbetter-SlreM in Auttralien. London. IN. Mai In Neu Sssbwales lAustraiien) sittd «twa 3öl)00 Bergarbeiter in de» Streik getreten. tT.-U.)