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229 reicht sind Petitionen an die Reg. eingegangen, worin um rine ständische Verfassung und Volksvertretung nachgesucht wird. Groß - Brit. D.Carlos ist mitFamilie nach Brompton bei London abgereist, 106 seiner Anhänger aber, worunter auch Gen. Moreno (?), haben sich nach Hamburg ein- geschifft. Es kommen indcß immer neue Flüchtlinge an. — Die von der Reg. vor- gcschlagcne Jehembill ist im UH. mit 2Z5 g. 17t St. durchgegangen. — Die Königin hat sich zu Woolwich unter Volksfcsilichkciten nach Teutschland tingeschifft. — Die port. Reg. soll der engl. ihre ostind. Besitzungen Macao und Goa zum Kauf angcbotcn haben. Der Standard meint, der Preis müsse gering eyn, indem ja beide Orte den Portugiesen nur o lange gehörten, als es den Engländern recht ep. (Wie edel!) Spanien. Die Truppen unter Gen. Rodil sind von Madrid nach den baskischen Prov. aufgebrochen. Sie werden Quesadas unbczweifclte Niederlage wieder gut machen. — Wegen der Cholera, die überall Schrecken verbreitet, Ist die Königin mit dem Min. nach Lagranja abgcgangen, welches von einem doppelten Gesundheitscordon umgeben ist. Portugal. Die Insel Madeira hat nun auch die Reg. der Königin anerkannt. Italien. Der König von Neapel hat sich nach Sicilien begeben, wie es heißt, bloß, um den vielfachen Vorstellungen zu entgehen, womit eine starke, von Frankreich und Eng land unterstützte Partei ihn wegen Verände rung in den Grundsätzen und der Verwaltung des Staats bisher bestürmt habe. Jndeßsoll er in einer Note an das diplomat. Corps er klärt haben, daß er bei aller Sorge, die noth wendigen Verbesserungen in den materiellen Bedürfnissen seiner Unterthanen zu bewerk stelligen, nie dicAbsicht gehabt habe, dieForm seiner Reg., wie er sie von seinen Voreltern überkommen, und die allein mit der Ruhe und dem Wohlstände ftiner Völker vereinbar sey, zu ändern, und daß er jederzeit den Geist der Unordnung und Anarchie, in welcher Form rr auch erscheinen möge, bekämpfen werde. Griechenland. Ueber die Lage der Dinge in derMalna gibt cs versch. Nachrichten; eine, daß es zwischen den neu angekommenen Truppen und Mainoten zu hitzigen Kämpfen gekommen, in welchen viele Baiern den Tod gefunden hätten, und dir Reg. neue Truppen dahin hätte senden müssen; eine andere gibt zwar einen harten Kampf zu, aber daß die Truppen siegreich geblieben und von ihnen be reits 8 feste Thürme zerstört worden; eine dritte aber behauptet, daß die Mainoten ihre befestigten Thürme selbst demolirt und ihre Waffen ausgrliefcrt hätten, weßhalb die Truppen bereits nach den für sie bestimmten Garnisonen abgcgangen wären. Nach Ein führung des Standrechts sollen sich die Mal noten gänzlich unterworfen haben. — Gr. Armansperg wird von seinen 2 Rivalen im Regcntschaftsrathe bald befreit werden, da der Staatsrath Maurer und der Legat. R. Abel nach Baiern zurückberufen worden. — Am 7- Jun. hat das Justiztribunal Kolokotroni und Pkapoutas zum Tode vcrurtheilt, am 14. aber wurde die Strafe in 2ojähr. Staats gefangenschaft auf dem Palamides ver wandelt. Griva u. Andre wurden freige sprochen. Türkei. Der Sultan hat bei der Ver mählung seiner Tochter mit Halil Pascha dem jungen Paare erklärt, daß die alte Barbarei, nach welcher sonst alle Kinder der verehelichten Geschwister und Töchter des Sultans gleich bei ihrer Geburt erdrosselt wurden, von nun an aufhören werde. — Die engl. Flotte cst bei Vurla angekommen, und eine gleich stacke franz, wurde nächstens erwartet. — In Smyrna find 60 der schönsten Häuser abge brannt. — Die neuen Fürsten der Moldau und Walachei sind vom Sultan sehr gütig -uf» genommen worden. — In Konstaottuoxol soll sich die Pest gezeigt haben. RediM von M T. Engel. Gedruckt und verlegt bet L. Wieprecht.