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oh er zu seiner Wintersaat Roggen von dem Erbau früherer oder vom letzten Jahre nehmen sollte, und »m sich zu überzeugen, ob unter dem in früher» Jahren erbaueten viele Hörner sich befinden würden, welche nicht aufgehen, säete er von demselben in einen Blumentisch 15 Körner. Es giengen davon nur 9 auf, und obwohl er nun dieses Kor» zu Eaamen nicht wühlte," so ließ er koch den erwähnten Asch auf den Blumenbret vor dem Fenster stehen. Im abgewichenrn Frühling machte er die Bemerkung, daß diese kleine Saat sehr gestellt hatte, und er trug deshalb seiner Frau auf, solche in den Blumengarten zu verpflanzen. Dies ist auch geschehen, und nachdem er in diesen Togen das daraus er- bauete Korn ausgerieben, hat er davon 4,500 Körner gezählt, obwohl nach der Ver sicherung Herrn Försters noch mehrere hun dert Körner theils ausgefallen, theils auf andere Weise nmgekommen sind, weil er anfänglich dem Gegenstand nicht die verdiente Aufmerksamkeit geschenkt habe. Dies hat mich nun veranlaßt, zu berechnen, wie hoch der Ertrag nach einigen Jahren seyn würde, wenn der jedesmal gewonnene Saamen Wieder ausgesäet, und durch Anpflanzung (welche hier höchst wahrscheinlich einen be deutenden Einfluß ausgeübt hat) jedesmal die gleiche Fruchtbarkeit zu erzielen wäre, zu dem Ende habe ich H Kanne Korn ausgezählt, und gefunden, daß dies Maaß, wenn die Frucht großkörnig ist, 2,200, ist sie kleinkörnig 3,100 Körner enthält. Um nun nicht kaS Resultat zu weit zu steigern, habe ich die letztere Zahl, und auch nur 4.500 Körner als trfijährigen Ertrag angenommen, und eS würden demnach, —> angenommen, daß jedesmal von 15 Körnern nur 9 ertragS» fähig sind und ausgeben, — von 15 Körnern in 4 Jahren 43.742Z, in 5 Jahren aber 13,122,339^ Schfl. zu erbauen seyn. — Könnte man aber annehmen, daß stets alle Körner ertragsfZhig wären, so würde der Ertrag von 15 Körnern sich in 4 Jahren auf 202,513, in 5Jahren aber auf 1O1,256,4SOj Schfl. belaufen.— Don dieser letzter» Summe Würde man die ganze Bevölkerung SachsenS, w nigstens auf 30 Jahre hinaus mit Brod versorgen können. Fried. Illi» g. Nachbemerkung. Die Natur strebt mächtig nicht nur auf Erhaltung, sondern auch auf Vermehrung ihrer Gaben hin, und ging von den Geschöpfen und deren Fort- pflanzungSmittrln nicht so vieles verloren, so würden z. B. Gewässer, Luft und Erde gar bald nicht mehr Raum genug für die Menge der Fischt, Insekten und Pflanzen haben. In Beziehung auf daS Getreide aber geht auch aus obiger Berechnung hervor, daß, wenn einstens, wozu am Ende die Noth gewiß noch treiben wird, auch für den Feldbau die garten« mäßige Spatcneultur, das einzeln Stecken der Same» und Anhäufeln der Pflanzen an« gewendet werden wird, es mit der Ernährung von doppelt soviel Menschen, als jetzt, keine Noth haben wird. Weiteres darüber künftig einmal. Engel. Zeitungsberichte. Teutschland. Auf dem letztenCongreß zu Wien soll u. a. auch die Errichtung eines Bundesschiedsgerichts beschlossen wor den sepn, welches bei Streitigkeiten zwischen Reg. und Ständen erst Ausgleichung ver suchen soll, ehe die Dazwischenkunft des Bun dis nachgesucht wird. Es soll aus Mitglie dern bestehen, weiche die Reg. und Stände zu gleichen Theilen wählen. Preußen. Am 17. Sept. ist der wirkl. geh. Staatsmin. von Schuckmann 79 I. alt gestorben. Baiern. Wegen der immer mehr über» handnebnienken Brandstiftungen soll außer dem Militär auch die Nat. Garde besonders zu Bewachung der össentl. Gebäude gebraucht werden.— Die polit Gefangenen werden jetzt mit möglichster Rücksicht behandelt; sie be kommen bessere Kost, Messer und Gabeln, Licht und Bücher aus der Hofbibliotbek. Den Studenten frblt auch die Tabackspfeife nicht, und sie dürfen Abends kbme Coneerte geben. Hannover, v. Freudentheil hatte bri der 2- Kam. auf ihre Verwendung für die nun