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290 Unterstützungen ans der Staatseasse zu ver- schaffen w. (!) La ttermann hat gut darauf geantwortet, sowie auch Art. Sachse be rechnete, daß, wenn nach dem Areal besteuert werden solle, wol. auf rin solches Fabrik gebäude, das hl) bis iNOOtXr Th. u. m. ge kostet, vielleicht kaum 6 gr. kommen würde. Auch v. Klien sprach gegen diesen zu geringen Modus, ebensoKuhu, besonders im Vergleich zu den Belastungen keS Landmanns, auch, Atenstädt, der, wie Klien, die Norm für die Wohnhäuser begehrte. Der Präs, erklärte sich für sehr niedrige Sätze. Des Ref. An trag: „Fabrikgebäude, wohin auch Brau- und Malzhänser, Branntweinbrennereien re. zu rechnen, sind in der Stadt nach dem Mieth- ertrage oder,wenn nicht vermielhet, nachdem Miethbetrage anderer, gleich großer städt. Privathäuser zu besteuern, auf dem Lande aber nach sich annähernden Sätzen ähnlicher dortiger Gebäude, jedoch mit Abzug ange messener Procente" erhält Unterstützung von 25St., von andern Widerspruch, daher er ihn dahin abänderte, daß nurdie darin befindlichen Wohnungen nach dem Miethbetrage, das Uebrige aber nach dem Areale nach dem 4fachen Wertbe des dasigen Bodens zu besteuern siy. Richterv. Zw bedauerte diese Abänderung, Haußner aberbilligte sie, wünschte aber die Stockwerke mit berücksichtiget. Darauf der veränderteAntr. mit 5t g. toSt.genehmigt. Vaterländische Gesetze, Verordnungen, An gelegenheiten, Ereignisse und Älerkwür- digkeiten." Das Constit. Fest ist am 4- Sept, zu Leip zig wiederum feierlich begangen worden. Am Morgen ertönte die Melodie des Liedes: Nun danket Alle Gott; in den Schulen waren zweckmäßige Morgenandachten angeordnet; in allen Kirchen war Gottesdienst; auf dem Markte wurde die Jubelouvertüre von Mar. v. Weber gegeben; die Eoin. Garde hielt große Revue, und Mittags und Abends feierten öf- f. ntl. u Privatvereine den Tag in zahlreichen Kreisen froher Geselligkeit. An diesem frohen Tage waren auch die Landstände nach Pill nitz eingeladen und von den höchsten Personen auf das freundlichste empfangen worden. Bei der Tafel von lt>0 Gedecken war die Un terhaltung ungezwungen und heiter. S. M. der König brachte einen Toast auf das Wohl desVaterlandes und der Stände aus, worauf der Präs, der 1. Kammer Hr. v. Gersdorf S. M-, dem Pr. Reg. und dem kön. Hause im Namen der Stände ehrfurchtsvolleHuldigung darbrachte; nach Beendigung derselben wur den beim Kaffee im Versammlungssaale von der Prinzessin Redentin K. H. die Kinder des. Pr. Johann K. H eingeführt, welche den Ab geordneten freundlich die Hand reichten, und nach diesem väterlichen-Familienmahle bega ben sich die Stände auf Gondeln nach dem benachbarten Findlater, wo der Präs, der 1. Kammer ihnen ein glänzendes Souper und Feuerwerk gab. Naturmerkwürdigkeiten. Die diesjährige warme Witterung hat, besonders wo abwechselnd Regen eir.trat, eine äußerst üppige Vegetation bewirkt. In einem Garten zu Faltzenstein wuchs eine Kornähre, welche zu beiden Seiten noch 18 größere oder kleinere Nebenähren getrieben hatte. In vielen Gegenden stehen die Obstbäume wieder in Blüthe, ja in Ungarn hat man hier und da auf einzelen Bäumen sogar eine zweite Obst ernte gehabt. — Das Gewitter am 27. Aug. Ab, welches wir im Voigtlaude hatten, und welches nicht nur durch unablässiges Blitzen und dumpfes Donnern sich auszeichnete, sondern auch, was allerdings Abends und Nachts selten ist, mitSchloßen begleitet war, gehörte zu den sogenannten allgemeinen; denn weit und breit in und um Sachsen war es herrschend. AuS dem neustäkter Kreise meldet man, daß es auch durch Einschlagen Feuersbrünste veranlaßt habe, was allerdings bei solchen Gewittern selten vorkommt. So schlug z. B. der Blitz in ein Bauerhaus zu. Hummelshain, doch wurde ein Brand durch die Entschlossenheit dzs Besitzers ver hütet; in Wohlsdorf bei Weida wurden