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264 nicht verwalteten Stell,» viele loco Pf. St. eintragen, die von jenen als Biearien ange- stellrrn nicdern Gcistl. aber von ihrem gerin gen Einkommen kaum dürftig leben können. — D. Carlos ist mit feinet'Familie unfeiner Schwester D. Miguels und einem Gefolge von Bischöfen, Generalen rc. in Portsmouth angt-kommen, doch noch nicht gelandet. Spanien. Die Insurgenten haben auf mehren Punetrn Niederlagen erlitten u. viele Dfficiere, Juntasmitglieder, Waffen sndBa- gage find den kön. Truppen in die Hände ge fallen. Sie werden allenthalben und fort während verfolgt. Portugal. D. Pedro Kat seinem Bru der D. Miguel eine jahrl.Pension von 6oCvn- tos Realen (<80000 Fl.) bewilligt, und ihm gestattet, über sein persönl. E^enthum zu verfügen, doch unter der Bedingung, daß er die Juweclen und alles andere Eigenthum zu rück gebe (ist zugesichert), welches der Krone, oder Privatpersonen gehört, auch Portugal binnen 14 Tagen verlaffe und nie wieder da hin, oder auch nach Spanien komme. (Alle fernere Nichteinmischung ist versprochen.) Sein ungehinderter Abzug hat bei Bielen große Unzufriedenheit erregt, und dies ist auch im Theater gegen d-n Kaiser u. das Min. stürmisch laut geworden. — Drei wichtige Deevete machen die Aufhebling aller Klöster und sonstiger Mönchsanstakten, die Zusam- menberufung der Cortes u. die Unterdrückung der Porto--Weimompagnie bekannt. (Glück zu!) — Der Herz. v. Tereeira ist zur höch sten Würde, der eines DuqueParente (Prin zen von Geblüt) und Gf. Saldanha zum Mar quis erhoben, und ketztcrm zugleich eiu Ge schenk von 30,060 Pf. St< bewilligt worden. Schweden. Als der König mit dem Kronprinzen jüngst Upsala besuchte, belobte BH auch besonders die Univ, und sprach u. a. zu dem Rector: „Beharren Sir unermüdet bei dem Vorhaben, die Wissenschaft!. Ausbil dung'an die Ausübung der Moral und der Re ligion zu knüpfrn; diese großen Triebfedern verleihen der Seele Schwungkraft, flößen Vaterlandsliebe ein, lmdfühZ-p^ gllcmTu- ten und Nützlichen. Würde es hwr «md da nothwendig, vor überspannten Begriffen zu warnen, so darf dies niemals bei dem Enlhn- siasmuS für die Narionalunabhängigkeit der Fall scyn. Wer seinem Lande wahrhaft er geben ist, sucht dasselbe nicht aufzuregen, son dern ihm gut zu dienen," und zu den Studen ten: Junge Männer! die Bürgschaft der Staatsgesellschaftcn beruht auf der Erfah rung des Alters s. auf der Kraft derManns- jahre. Die Generation, die euch, was sie ge lernt, wieder mittheilt, legt euch di« Pflicht auf, dasselbe dereinst auf die neuMfkeimeit- de zu übertragen. Glücklicher als eure Vor gänger, kennt ihr nur aus der Geschichte die Verheerungen des Kampfes, welcher in Folge der Mcinungsspaltongen die Staaten verun einigt u. die ganze Welt heimgefucht hat u. f.w. Griechenland. Im Innern ist zwar Ruhe, aber I« Süden haben die Mainsten die Waffen noch nicht niedergelegt, und die Capita,ik behaupten noch ihre bewaffneten Thürme; auch wirbt der Pascha von Janina, jetzt in Larissa, viel irreg. Milizen, und ha-, da er sic nach Willkür wirthschasten läßt, vielen Zulauf. Man weiß noch nicht, was ,r eigentlich im Schilde führ», ist aber nicht vhne Besotgniß. Türkei. Trotz der Bemühungen des be rüchtigten Lykurg Logolheii, die Einwohner von Samos zum Widerstand gegen die türk. Besatzung, od. zum Auswandern zu zwingen, wollen diese sich doch lieber ihrem Schicksale unterwerfen. Am S. Mai war die türk. Blo- kirungseseadre, aus 14 kleinen Schiff«, be stehend, (also wol nicht gegen Mehmet All bestimmt) vor der Insel erschienen. Es sind aber alle Zwangsmittel untersagt, u. sog „irr eine Blokadc so lange stattfinven, bis dir neue Verwaltung eingeführt ist, welch, durch einen, au« selbst gewählten Greisin bestehen den Municipalrach besorgt wird, der über Religion, Handel und Ackerbau w. bestimme, doch hat der Präs, für auswärt. Angelegen heiten das Veto. Dir Insel erhält keine Be satzung und zahlt jährlich nur 40000 türk. Piaster als Tribut.