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Dresdner Nachrichten : 05.02.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188702050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870205
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870205
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 9-10 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-02
- Tag 1887-02-05
-
Monat
1887-02
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.02.1887
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, einem , „steigen ß«i rn Unten ruppm dasselbe mcht unter tu mähren, wer das na im Elsas, da- Bericht »irr Leiterchen d^teLt^vorde», ßt« ß«üi« ^^^bayrischrn^Knisr^Skenmarkt t. O. stellen dir Nationalen en de» biHerigen ultramontanen Abgeordneten den Leibarzt ffürste» v>»marck, Prof. Dr. Schwer, maer. al« ihr« Sondr- auf. Herr Eaiweninaer Hot asterdings schon emmal «ne tarische Rolle aeipirlt, aber sie war b«de«Nlch passivrr kratz dieser aufregenden Nachricht herrscht rm Wahlkreise »och Kirchhoisrilhe «u» Miatz-Lochringrn. Nachdem Herr Iaune, bereit- erklärt, dH er da- bekannte Manifest nicht unterschrieben, richtet nun auch Herr Germain ein Schreiben an daö .Eilasser Journal", in welchem er erklärt, daß seine Unterschrift mit Unrecht unter dem Manifest Hetze; er Hab« ausdrücklich erklärt, er könne »^chnen. E- wäre immerhin von Interesse, Manifest in die Oefsentlichkeit gebracht bat Seit einigen Tage» wird in Wessemna , , , „ verbreitet, daß alle sranzöfischen Dörfer hinter der Grenze mit Sol baten angeiulll seien: so sollen in Buffang, einem kleinen franzö sische» Badeorte an der Grenze, 000 Mann liegen. Ferner wird erzählt, daß am vergangenen Sonntage acht französische Soldaten »ach Wildenstein, einem deutschen Dorfe uimeiiwr eine Stunde von der Grenze entfernt gekommen seien und sich nach kurzen. Aus enthalte wieder zurückgezogen hätten. Infolge dieser Gerüchte ist die Stimmung in allen Schichten der Bevölkerung, vollend- nach dem Beka»»tiverden der Reserve-Einberufung, sortdauernd sehr er regt. Thatsache ist sedensallö, daß in einer der letzten Rächte dir rl-üren zu den Minen an dem» all» der Grenze, im Zuge der Straße Thann-Epinal gelegene» (300 Schritt langen) Tunnel, gewaltsam durch Zertrümmern der Schlösser geöffnet worden sind, wahrschein lich in der Absicht, sestzunellen. vb dieselben geladen seien oder nicht. Ui» von vornherein den Verdacht von einem etwaigen harm losen Bubenstreich auszuschließen, soll gleich hinzugesügt werde», daß der Tunnel auf der Höhe der Paßstraße, ungefähr 8 Kilometer von dem nächsten elsässischen Doste Uri»- entfernt liegt, und daß dte Minenthüren, weil verdeckt, nur Eingeweihten bekannt sein konnten. Der Mitredakteur des „Moniteur de la Mokelle" in Metz, Bessord, erhielt einen Ausweisungsbefehl und verließ Metz. Der Wahlaufruf für Antoine wurde volizeilich beschlagnahmt, die Re daktion und Buchdrnckerei de» .Moniteur moselle" geschlossen. Vorbezcichnrnd für die Aussichten, welche Deutschland bei einer " ' Wl - Bekanntlich bezieht die Berliner Mäntelkviifektion einen großen Theil ihrer Modelle aus PariS. Im Januar pflegen dir Inhaber persönlich binüberzureiseii, um die für den nächsten Herbst und Winter nöthigcn Modelle dort zu kaufen. Die geschäftliche Ver- dindung war nie eine besonders herzliche, hat aber i» diesem Jahre unter de» Einwirkungen der gespannten politischen Situation auf Seiten der Pariser Geschäftsinhaber einen geradezu gehässigen Cha rakter angeiionimcn. Nur mit Mühe und Roth sind, wie die nach Berlin Heinigekehrten versichern, die gewünschten Modelle gegen geradezu unverschämt hohe Preise erlangt worden. AnsdenAeuße- lungrn der Pariser Firmcnbesitzer ging hervor, daß man mit Deutsch land überhaupt nicht mehr zu thun haben wolle. Für die Zukunft dürfte dieses Gebühren eine Lehre lein, welche daraus h »»weist, keine Modelle mehr aus Paris zu beziehen und die eigene Erfin dungskraft anzustrengen. Für eine Betheiligung an der Pariser Weltausstellung zu vlaidirc», wird man nach solchen Erfahrungen sicherlich nicht mehr den Muth haben. Deutfcbland wird am betten handeln, wen» es jenem „internationalen- Wettkampfe fernbleibt. Di« Bezeichnung „international" stößt übrigens gelinde Zweifel ein, denn abgesehen von Deuischland und der Schweiz, scheint auch in Oesterreich und England wenig Neigung vorhanden zu scm Ausstellung zu beschicken. Ans eng " wie man sich auch dort bereits wun Neigung vorhanden zu sein, jene nalischen Journalen nt ersichtlich, »wert, daß von Seiten der fran zösischen Regierung die offiziellen Einladungsschreiben zur Be'hei- tigung an der Ausstellung den auswärtigen Staate» noch nicht zugestcllt worden sind, und man rechnet bereits, daß überhaupt keine hinreichende Zeit mehr vorhanden ici, um sich genügend vor- zubereiten und in einen erfolgreichen Wettkampf mit der franzö sischen Industrie, die sich im eigenen Hause nach Gefallen repräsen tier» könne, cinzutreten. Für den 90. Geburtstag deS Kaisers plant der Ausschuß der Studirenden der Berliner Universität ein großartiges Fest. Mittelst Rundschreibens hat er sämmtliche deutsche Universitäten zur Be- thelligung emaeladen. Großes Aussehen erregte in Berlin vorgestern Vormittag ein ans dem Leipziger Platz, also au? offener Straße, verübter Selbst mord durch Erschießen. I» dem Augenblicke, als die Droschke 1. Klasse Nr. 109, in der sich ein alter, distinguirt ausichender Herr und eine lüugcre, elegant gekleidete Dame befanden, vom Potsdamer Bahnhof kommend, den Leipziger Platz passirle, zog der Herr plötzlich einen Revolver hervor und seuerte einen Schutz auf sich ab. worauf er. aus einer Kopswunde heftig blutend, bewußtlos »ach hinten überfiel. Durch Beamte wurden der Selbstmörder towie leine Begleiterin nach der Rewermachc geschasst. In der Nähe von JägerSruh wurde Nachts die Post von Hild burghausen räuberisch überlallen. Bon drei Strolchen, welche das Attentat ausfübrten, fiel einer den Pferden in die Zügel, ein ande rer stach nach den, Postillon, und der dritte versuchte in den Wagen, in dem sich keine Passagiere befanden, cinzudriugeiu Der Postillon wehrte die weiteren Angriffe des aus ihn cindringenden Räubers mit Sincm Schildschcit ob. trieb die Pferde an und entkam so. Bisher sind die Strolche noch nicht crmittelt. Frankreicfi. Tic PariserWeinhändler marickirten nach einer im Lirguv tz'kiver stattgebabten Versammlung in Massen nach dem Palais Bourbon, um die Abschaffung des Gesetzes gegen die We»»- sälschnng zu verlangen. Eine Deputation erhielt Zutritt und wurde vom Tepritirten Maillard empfange», der eine baldige Revision des Gesetzes in Aussicht stellte. Minister Flourens «heilte im Ministerrath mit, alle vo» den Botschaftern un Ausland emgelaufenen Berichte lauteten friedlich. Die Budgetkommission strich mit Einwilligung Boulangers 1 Mill. Francs an der Forderung für die Umwandlung der M>li- tärbelten. In Marseille stürzte ein zweistöckiges Haus ein. 6 Menschen wurden dabei getödtct, zwei Verwundete liegen noch unter den Trümmern. Paris. Ter Berichterstatter Laisant hat der Kammer den Militärgcsetzeirtwurf überreicht und dabei erklärt, daß derselbe das Resultat gegenseitiger Concessione» wäre, »idem sowohl der Kriegs minister nis die Kommission in gleicher Weile vom Patriotismus bcieelt ieien, daß alle Personaliragen unterbliebe». Für die jetzige Militärvorlagc übernehme die Konimissio» gern jede Garantie und wolle auch für die Zukunft in der Geschichte die Verantwvrtung dafür tragen. — Eine öffentliche Versammlung der Ärsenalarbeiter in Toulon hat stattgesiindc». Die Deputirten des Departements crhlclteii ein Tadelsvotum und die Ingenieure wurden für das Darniederliegen der Industrie verantwortlich gemacht. Mehrere Anarchisten predigten die Roihwendigkeit einer Revolution und ihr Führer Roux schrie: „Tie Piaffen und Bourgeois, das sind unsere Feinde, wir müssen sie neben den Präfekten ausbängen l" Eine Kundgebung vvr der Präfektur wurde für nächsten Sonntag Vvrgc- nomnien, um die Regierung zu veranlassen, die Arbeiter wieder anzustellcn. Rothe Plakate, welche die Arbeiter aufforder», ihre Ausbeuter umzubringen, wurden von der Polizei abgerissen. — Zu dem großen Reisenden Brazza kam unlängst eine elegante schone Frau, weiche durchaus als Geschenk für einen Negerkönig »ach dem Kongo mitgenommen sein wollte. In Europa gingen die „Geschäfte" nicht mehr u. s. w. Dabei erzählte Brazza von den eigenlhümlichen Sittenzurtänden in dem Gebiet, von dem ein Theil nun auch zu Deutschland gehört. Die Eingeborenen venniethen ihre Frauen zeitweise an Europäer gegen einige Meter buntsarbigen Wollen stoffs im Werthe von 3 Mk. pro Monat. Es giebt in dein Lande weder eine Ehe noch «ine Moral, die Menschen sind nicht besser als Thiere, oll noch weniger, denn kein Gefühl irgend welcher Art real sich in ihnen. — Die Desertionen aus den Gefängnissen »lehren sich, so werden aus Cambrai drei an einem Tage gemeldet und haben es die Ucbelchäter so geschickt angesangen, ohne daß den sehr aufmerksamen Wärtern etwas ausgefallen wäre. Einer der drei Ausbrecher ist zedvch wieder cingennigen worden. Italien. Die Negierung hat gegenüber der Kammer, die über den außerordentlichen Kredit kür Massanah zu beschließen bat. einen sehr schwere» Stand; den schwerste» aber wird der Minister de« Arnßerrn. Grat Nobilant. haben, dessen Sorglosigkeit die allge meine Entrüstung vermehrt hat. Man darf sich in der Kammcr- sitzung aus stürmische Austritte gefaßt machen und es ist nicht un wahrscheinlich. daß. wie im Jahre 1885 in Frankreich Herr Jules > wird sich, sein« stet« bewiesenen Praxi-getreu, Augen blick besinnen, den al- Schulder» bezeichnet«« Minister zu »pfer«, wenn die Erkaliung de» Kadinets gilt. Die über die Vorgänge am Rothen Meere weiter rinlauteiiden Nachrichten stellen dw Sachlage noch viel schlimmer dar, al- die amtliche De- peiche Befehlshaber- von Massanah. Der Dampfer,Umberto" «st mit 800 Mann, einer Batterie und Mel Munition und Proviant unter Beifallskundgebungen der Bevölkerung Neapel- abgedampft. Ein andere- Bataillon sowie eine zweite Batterie werden am 8. Feb. abgrhew Die Allgemeine Schisffabrlöastellichast hat der Negierung 14 Dampfer zur Verfügung gestellt. In mehreren Städten haben Kundgebungrn der Entrüstung wegen de-Fehlschlags der Kolonialpolitik stattgesunden. In Rom wurde ein Ruhestörungs- Versuch vor dem Parlament gemacht: ein Dutzend Verhaftungen er- folgten. ES kann keinem Zweifel unterliegen, daß die Italiener, sobald die bereit« abgesandtrn Truppenvrrstärkungen in Massaual, eingetroffen sind, den gegenwärtigen Schwierigkeiten aewachlen sein werden. Bi« dahin erscheint jedoch die Lage der in Btassauah befindlichen Truppen »m höchsten Grade bedenklich, falls leldst die Mittheilungen der „Repuvl. Franc." sich glücklicherweise als über trieben enveisen sollten. Es ist bereichnend. daß rin Theil der italienischen Presse, sich über das Verhalten französischer Blätter aus Anlaß der jüngsten Niederlage der Italiener beklagt unter dem Hinweise, daß diele Blätter »ur schlecht ihre Freude zu verhehlen wüßten. Uebriaens ist gar kein Zweitel, daß die ganze Expedition ein zweckloses Unternehmen war und nur Unheil ii» Gefolge habe» konnte, da die Vvstheile. welche nian nicht ohne Grund für de» italienische» Handel erhoffte, reichlich durch die Nachtheile aufge hoben würden, welche für die Gesundheit der OkkiipalionStrupven und den mit Sicherheit vvrauSzuseheuden Konslikt mit Abesspnien eintreten mußten. In der Nacht zum Donnerstag wurden in Aguila drei Erdstöße, wovon zwei mit stark wellenförmiger Bewegung, verspürt. Der Advokat Marino >» Palermo war dem Reitlehrer Bcrnardo Eassano schon seit langer Zeit 30 Fr. schuldig. Als dieser n»n den Advokaten aussucdtr. um sei» Geld zu fordern, zog dieser einen Revolver und schoß den unliebsame» Gläubiger nieder. In Calatifimi kam eS zwischen zwanzig heimkehrenden junae» Leuten und der Earabi»ier>wache Nachts zu einem Streit. Aus die Hilferufe der mißhandelten Wache eilten andere Wache», sowie Militär herbei; es brach ein förmlicher Kamp» auS, und die Ruhe störer schoßen mit Revolvern. Das Militär hieb mit der blanken Waffe ein und es wurden vier bürgerliche Personen schwer, viele andere leicht verwundet. Sechzehn Personen wurden arretirt. Vom Militär wurden zwei Soldaten tchiver. sechs leichter venvundel. Der Beratdung des geforderten außerordentliche» Kredits von fünf Millionen in der Teputirtenkammer wodnten sämmtliche Minister mit Ausnahme des Hanbelsininistcrs. Gnmaldi. dessen Mutter gestorben ist, bei. der Zuhörerraum ist überiullt, die Eingänge zum Kammergebäude, vor welchem sich eine große Menschenmenge angelamnielt hat. werden durch em Mültästvalicr sreigehalte». Zunächst nimmt der Deputirte Muisi (radikal) das Wort. Derselbe spricht sich für die Bewilligung des Kredites, aber gegen das Verhalten der Regierung aus. Baccarini iorderle. daß das Ministerium die ganze und volle Wahrheit sage und die Namen der Gefallenen mittheile. Ricotti antwortete, daß er die Namen der Gefallenen selbst nicht wisse, sondern nur die Nummern ihrer Regimenter. Schließlich wird der Antrag der Dcpntirtc» Spavanta und Rudini aut Schluß der Debatte angenommen. Hieraus folgte die Begründung der sehr zahlreichen Tagesordliuiiasanträge, welche Angebracht worden sind. Vom sozialistischen Deputirten Costa ist die Räumung von Moffauah beantragt. — Das Kammergebäude war, obicho» keinerlei Unordnung vorkanr. militärisch bewacht. 'Nach der Sitzung der Kammer fand vor dem ParlaineiitSgebäude eine erneute Kundgebung statt. Es wurden mehrere Verhaitungen vorgenommen und die Menge zerstreut, worauf der Militärkordou uni das Kammergebäudc aufgehoben wurde. In Gardvna überfielen Bauern das Steueramt, plünderten dasselbe und brannten das Haus »icber. Der Schaden beträgt mehr als 100,000 Lire. Carabinieri tödteten sechs Mann und wurden ungefähr 40 Verhaftungen vorgenonunen. England. Parnell hat >m englischen Unterbaust folgendes Amendement zur Adresse an die Königin beantragt: „Nach 8 8 hinzuzusügen: Aber unterlhänigsl Ihrer Majestät vorzustellen, daß die Beziehungen zwischen den Eigenthümcr» und den Inhabern von Land in Irland nicht enistlich gestört worden sind überall da, wo die Eigenthümer ihren Pächtern solche Nachlässe a» Pachtzinsen gewährten, wie sic durch den Ktund der Preise iür landwirlh'chait- licke Erzeugnisse geboten sind ; und daß das Hilfsmittel gegen die bestehende Krisis in irischen agrarischen Angelegenheiten nicht in ver mehrter Strenge von Kriminalprozedurrn, oder »i der Betreibung von solch' neuen, zweifelhaften und verfassungswidrigen Maßregeln, wie sie neuerdings von Ihrer Majestät Regierung in Irland er griffen wurden, gesunde» werden kann: sonder» in solchen Reformen des Gesetzes und des Regierniigssvstems, wie sie oen Bedürfnissen entsprechen und das Vertrauen oes irtzche» Volkes sichern würden." Man erwartet, daß die von Mr. Pamell angeregte Debatte über die irische agrarische Frage drei Abende in Anspruch nehmen wird, da eine Anzahl von englischen und ichottöche» Abgeordneten, die Anhänger von Homerule sind, sich daran zu betheiligen wüuschc». Der Uiiterstantsstkretär Gorst vom Departement für Indien erklärte im Unterhaus auf Befrage», daß die Nachrich! von der durch den Stamm der Duranis erfolgten Tödtnng des Khans, so wie einer Anzahl Kulis in Kala Äbdula an der Eistnbabiistrecke Quettah-Kvjak >edrr Begründung entbehre. London. Der Bischof von Carlisle hat eine Petition an das Parlament gerichtet, - in der er dasselbe auffordert, ein strenges ikstrbot zu erlassen, daß Kirche» und Kapellen noch zu anderen Zwecken verwendet werden, als den religiösen, wie eS in letzter Zeit käustg geschebcn sei. — In Longbrea wurde ein von mehreren Tausend Personen besuchtes Meeting abgchnlten, indem beschlossen wurde, den „Feldzugspla»" zu unterstütze» und wurde Lord Elau- ricarde zum Führer der Bewegung ernannt. Kaum war diese Re solution gefaßt, als die englische» Polizisten eintrastn. um die Ver sammlung anszubeben. Die Regierung hat beschlossen, daß küitztig- hin überhaupt keine Meetings zu Agrarbewegungszwecken abgehalken werden dürstn. — Während des Monats Januar sind nicht weniger als 79 Zeugnisse zur Gewährung des britischen Unterkhanenrechts an Deutsche verthcill worden. — Der Präsident deS Board ok Trade hat mitgctheilt, daß in diesem Jahre nur ein Industriezweig bedeutend gewonnen habe und zwar die Fabrikation der Spreng stoffe. Er bringt daher besonders die zu ihrem Transport noch« wendigen Vorsichtsmaßregeln in Erinnerung. Die Beiestigungs- arbciten an den Hitzen der enalischcn Südküste werde» mit eden- iolcher Eile alS Gehkimnißtlnierei betriebe» und man iragt sich schon ängstlich nach dem Ämndc solchen Vorgehens. Skamänien. Die Deputirtenkaininer hat aut Grund dc-s von Cogalinccaiiu erstattete» Berichts 5 Millionen zur Vervollständi gung der Rüstungen bewilligt. Griechenland. In der Thronrede, mit welcher die Kammern eröffnet wurden, dankte der König für die ihm anläßlich der Groß- jähriakeitserklärung deS Krviivrinze» ausgesprochenen Gesinnungen. Die Beziehungen zu den auswärtigen Mächten seien geordnet und regelmäßig: dieselben gestatteten, sich der Ausbesserung der inneren Verhältnisse zuzuwende» Tw Finanzen erforderte» eine umfassende Sorgfalt, um Griechenland in den Stand zu setzen, seine nationalen Ziele zu erreichen. Die von dem Lande verlangten finanziellen Opstr überfchrillen in keiner Weist die produktiven Kräfte desselben. Eine Regelung der Finanzen, welche allen Vcrvflichtuiige» Rech nung trage, ivcrdc den Kredit hevrn und es gestatten, daß die unter brochenen Arbeiten für die Entwickelung detz Verkehrswesens, sowie iür die Organisation der Armee »nd der Marine wieder ausgenom men würden. Die Genehmigung der von der Regierung cmge- brachten Vorlagen werde daö Prestige Griechenlands heben, welches tür die Entwickelung des Hellenismus mehr alS »othwendig ici. EglMten. Stanley bat aus Kairo am Donnerstag, von etwa 60 freiwilligen Theilnehmern an irniem Unternehmen begleitet, die Expedition zur Aufsuchung und Befreiung Emi» Beys nnge- treten. Amerika. Da kn Europa die RüstungSstage alles in Spannung hält, hat man es auch in den Vereinigten Staaten als dringendes Bedüstniß empfunden, etwas Alarm zu machen. Im Repräsrntantenhaule brachte am 31. v. M. Lawlcr von Illinois eine Resolution ein, welche erklärt, daß der kriegerische Ton der kanadischen Presse und die Thatiache, daß eine bnttzche Flotte im nvrdatlantischen Ozean kreuzt, Feindseligkeit gegen die Ver. Staate« beweise, welche ihre Ursache in der Fifcherenrage hat. Die Reso lution fügt hinzu, daß die amerikaniichen Küsten thatjächlich »»ge schlitzt sind, während die britische und kanadische Regierung im Besitz von Karten der amerikannchen Hissen und Vertheidigu»gS> Werke seien. Der Präsident wird ersticht, dem Haust iiiitzutlicilen, welche Schritte er gegen die berührte Möglichkeit zu thun rmvstblc. beck-paffagiecen nach Rostock. Virginia, abgefahren. Al- dec Dumpfer zoaudr,<Hook passirt hatte, estolglt plötzlich eine gewaltige Explosion, durch welche zwei große Löcher von lb Fuß Durchmesser ln die Verdecks gerissen wurden. Eine Untersuchung ergab, daß die Explosiv» in der Garderobe in einiger Entfernung von den Kesseln stattgeiiinden hatte und durch eine Höllenmaschine verursacht worden war. Dir Zerstörung erwies sich als bedeutend (der Schaden wird aus 2000 Dollars gcichäkt), doch wurden nur 2 Personen leicht ver letzt : ei» Passagier, welcher in dem Salon in einer Entfernung von 00 Fuß saß, wurde durch einen heransliegcndc» Splitter am Bein verwundet, ebenso ein Kellner Man vermnlhet. daß einer der Streikenden, welche seit Woche» vergeblich gegen die Old Domi nion Linie a»kä,npsen, der Uiheber der Explosion ist. Man hat einen Mann beobachtet, der sich kurz vor Altzahrt des Dampstrs in der Garderobe in veidächtiger Weife zu schaffen machte und ein Passagier hat dort eine schwarze Tasche bemerkt Dieselbe war zu erst in den Maschineiiraum gestellt worden. Die Oid Dominion Linie bat eine Belohnung von IO.OM Doll für die Entdeckung des Urhebers der Explosion ausgeschrieben. — Nun haben auch die auf den Babnhöstn der Peninvivania, Erst und New Jerset, Central- Eisenbahil bcichäfllglcn Finchtverlader die Arbeit medergelegl. Ktutllktvn. -ß Kgl. Hostheater (Altstadt). Die vorgestrige Vor stellung von GounodS „Margarethe" wurde durch den Besuch der Kgl. Majestäten ansgezcichnet. Das Werk in den Hmiptrolle» mit Frl. Sank tMnraarelhe), Herren Riese (Faust). Tccarli iMe vlftstovheleS) und Schrauss (Valentin) besetzt, gelangte unter Hoi kapellineister Hägens Leitung in bekannter und oft gerühmter Weife zur Darstellung. ß Im Kal. Hoitheater (Neustadt) gelangt beute „ Ui» Kopf und Herz, Lustspiel in 4 Akten von Lothar Element zur erst malige» Aufführung. 7 Vesper in der Kreuz kirche, heute Nachmittag 2 Uhr: 1) Sonnte iür Orgel (8-clur, l. und 2. Satz) vo» F. Meiidelswhn- Bartboldy: 2) „Gott ist unsere Zuversicht und Stärke". Motette von Frz. M. Böhme: 3) «Fünf Brünnlein smd's", geisll. Lied von Gustav Kittnn. tz Der Frauen-Erwerbs-Verein giebt heute seinen IV. Unlerdaltrurgsadeud im Saale deS Hotel de Laxe. s- In dem Konzert der Dresdner Liedertafel wiro Frau Kammersängerin Schuch, deren so vollendete Gesangs leistungen wir so lange nicht die Freude hatte» im Konzertsaal zu hören, Folgendes singen: „In der Nacht" von Gcammailn, „Die Svldalcnbraut" von Schumann. „Canzoiictla" von Salvator Rosa, „Zwischen uns ist nichts acichchen" von Zarzvcki. -s Der Dresdner Lekrergesangverein veranstaltet am 4. Marz ein großes Konzert »n Saale des Gewerbchanies. Als Hauvlnnimner des Programms ist das bekannte vorzügliche Chorwerk vonMgx Bruch „Szenen aus der Fritvjotssagc" m Aus sicht genommen. Außer verschiedenen Soli lur Sopran und Bari ton gelangen mehrere A capella-Chörc zu Gehör, zunächst, um das Andenke» zweier im vergangenen Jahre Heimgegangener Kompo nisten. Liszt und Grell, zu leiern und zugleich auch des im selben Jahre stattgefiindenen Jubiläums von E. M. v. Weber zu aeden- """ - F, >rm .. . hoi übertragen, und als Leiter des Ganzen wird Edm, Kretschmer sungiren, -j- In einem der nächsten Gewerbebaus-Konzerte gelangt eine größere Komvofilion „König Witichis" von Franz v. Holm zur Auffükruilg. Das Werk im sinfonischen Style acichrieden, 'lluslrirt (in Form einer Ouvertüre) ein Fragment des Felix Dah»'- schen Romans „Ein Kampf um Rom". Die Komvo»tio» ist für großes Orchester im neueren Stvle geichüeben und wird von denen, die Einsicht in die Partitnr genommen, als ein lebendig dramatisches Werk geschildert, dem ein entschiedener Erfolg vorauszuiagcn ist. s „Felix Schweigdofer" heißt die Parole, welche daS Residenz idealer im nächsten Monat ausgedcn wird. Am 22. März beginnt Schweigdofer den Reigen seiner hiesigen Gastvorstellungen mit einem neuen Wiener Volksstück „Einer vom alten Schlag" be titelt. Dieser Novität werden sich neu niszeuirt das „Blitzmädel", der „Goldonkel", das „Nullest", ein Einakter-Abeud und wenn die nächste Noviläk des Wallner - Theaters „Unser Doktor" durch schlagen sollte, auch dieses Stück anrechen. Schwcighoser freut sich — wie er schreibt — aus sein hiesiges Gastspiel wie ein Kind auf den heiligen Christ — die Dresdner werden dagegen ihr Lvlant eköri, den forschen Felix voraussichtlich auch diesmal, wie bisher, mit einer permanenten Völkerwanderung nach der Cirkusstraße ihre Gegenliebe zu beweisen suchen. tz Im Palais des Deutschen Kronprinzen findet demnächst eine sehr interessante Theatervorstellung statt, welche von den Prin zessinnen und einigen Mitgliedern der Hosgesellichatt ausgeführt werben wird. Es sollen einzelne Stücke auS dem „Mikado" ge geben werden: die Gei'anasproben haben bereits begonnen. Das Kroll'icbe Orchester wird vabei Mitwirken. Für die Dstlelanten- buhne werde» eigens Dekorationen gemalt. ß Fräulein Charlotte BastS hat soeben in Glogau ein von größtem Er'olg begleitetes Gastspiel beendet. Dasselbe um faßte die Rollen „Grille", „Cyprienne" und „Anna Liese": beD allen drei Vorstellungen war das Haus bis aus den letzten Plaw ausverkaust. Die Kritiken spendeten dein Mitglied unserer kgl. Hos- bühne das höchste Lod. j Kvnrerlmeister Prof. Rapvoldi konzertirte im Verein mit Fräulein Aglaja Orgeni vergangene Woche mit großem-Erfolge ln Aachen. -j- Max Ho span er, der geschickte Leiter der Eniemble- Gastzviele der „Münchener" und der tresstichc Komiker dieser erlesenen Gesellschaft, feiert dieser Tage sein 25jähriges Bühnen- Judiläum. 's Frau Pauline Lucca wird demnächst am Leipziger Stadtthcatcr gastiren. Zunächst tritt Frau Lucca am 19. ds. als Carmen und am 22. ds. als Katharina in Heim. Götz's .Der Widerspänstige» Zähmung" auf. s Richard Wnaner'S Hauptwerk „Oper und Drama" ist von Dr. Ccsare Pollini in s Italienische übersetzt worden. s Arthur Siillivan. der .Komponist des „Mikado", hat eine neue komi'che Over: Ruddygorc or lhe Witches Curie" (Rothblut oder der Hexenfluch) mit entichiedenem Erfolge m London zur ersten Aufführung gebracht. s Zu Ehren Scheffel'S veranstaltet die Heidelberger Studentenschaft am 18. ds. eine große öffentliche Feier, deren Rein- erträgniß dein Heidelberger Scheffel-Denkmal zu Gute kommen soll. s Heinrich Heines geiammelle Werke. Kritische Gcsammt- ausgabc. Hcrausaegeben Vv» Gustav Karpcles. (2. Band, Bei li», G. Groteiche BerlagSb»chha»dIii»g, 9 Bände ä Mk. 2,50.) Der 2 Band enthält die Tragödien „Almansor" und „William Ratclifs" ^ ferner „Atta Troll", Deutschland" und „Rvmanccro"; sowie die „Letzten Gedichte". Tie Vorzüge dieser neuen Heine - Ausgabe treten auch in dem vorliegenden 2. Bande deutlich zu Tage. Kar peleS, ein trefflicher Kenner der gelammten Heine-Likeralur. hat mit hesvudeiem Fleiße Alles vo» dem Dichter Herriihrendc zusammcn- getcageu und gesichtet, wie es in solcher Vollständigkeit l»S setz! nicht cxistiete. wodurch diese Groteiche Ausgabe den Reiz der Ori ginalität erbält. Zahlreiche Anmerkungen geben die unbedingl nothwendigen Erklärungen sowohl für die dem Dichter manchmal eigenthümtzchen fremden Versionnen, alö auch über Entstehung und kistvriiche Entwickelung einzelner poetischer Produkte. Die Aus lattuiig des Werkes ist eine mustergillige. PermlschtcS. * Ein Var Weihnachten eingctretenes Thauwctter brachte in Vorarlberg häufige La w > n ens> ü r; e. Der zwuchc» Lech und Stuben am Arlberg verkehrende Bote wurde unlängst am Flexen )aß von einem solchen erlaßt und in den Bach gcichlciidert. Im Begriff sich hercmszuarbeitcn, kam ein zweiter und dritter, io daß er ganz verschüttet wurde. Da er zur reckten Zeit nicht ankam. ging man aus die Suche, und als nra» das Unglück wabrnahm, würben aus Stuben und Lech zuerst 10, dann über 20 Leute auf- geboten. ohne den Verunglückten finden und retten zu können Erst am Ende des zweiten Tages wurde eine i» den Schnee ge stoßene lange Stange cm» unsichtbare Wetze festgchalten und be wegt: es gelang nun den vereinigten A»strcngi,»gen Aller, den Verschütteten mit einer Kopfwunde und cineni gebrochenen Bein, oder wundcrbarermetzc noch lebend^ frei zu machen. Als er dem Eriricren nahe war. traf ihn die Stamze au> den Kvpi und brachte dadurch die letzten Lebensgetstcr zum Erwache» er griff zu und gab das Zeichen tcmer Gegenwart, es war die höchste Zeit! Der Arme liegt'nun m Stuben und wird wohl einen kürzeren Fuß behalte«.
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