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Dresdner Nachrichten : 05.02.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188702050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 9-10 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-02
- Tag 1887-02-05
-
Monat
1887-02
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.02.1887
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liL — »eul, Mittag findet ei«, Sitzung de» konfrrdative« Land «»verein» im oberen Saale veS Kal. Belvedere statt. Zu derselbe» find auch die Mitglieder der konservativen Lokalvcieine eingeladen und richtete deshalb der hicsiae konservativ« Verein an seine Mitglieder da» Ersuchen, jener Einladung recht zahlreich Folge zu leisten. — Unter der Voraussetzung de» Zustandekommen» de» Etat»- aesepeS. welche» die beabsichtigte Heeresvermehruna bestinunh ist nir die Rekruteneinstellunain L-achsen der 2. und 3. April in Aiissicht gcnoinmen. ES bandet fich hierbei um die ca. 1400 diensttüchtigen Wehrpstichtigen. welche bei der Aushebung im vergangenen Jahre wegen hoher Loosnummer nicht eingestellt worden find. — Zur Wahlbewegung. Die Aufstellung der Kandidaten ,st im Königreich Sachsen nunmehr soweit vorgeschritten, daß die nachstehende Kandidatenliste Anspruch aut Vollständigkeit habe» dürste. 1 Wahlkreis Zittau: Koinmerzienrath Häbler (natlib). Kauima»» Budbederg sdentschsreis ). Cigarrenarbriter Keller (sozdem). 2. Wahlkreis Löban: Fabrik- und Rittergutsbesitzer Hoffmann (natlib,). Fabrikani Aahrinann (deutichsreü.). Eigarrenarbeiter Pastell (sozdem). 3. Wahlkreis Banken: Rittergutsbesitzer Reich (dcutschkoni ), Eigarrentabrikant Kaden (wz -dein), Rach Rücktritt des Fabrikant Weigand ist der Kreis ohne srris. Kandidaten, 4. Wahl- kreiS Dresden Ocenstadt-lttadeberg: DbrrappellationSrath Klenrm tdentschkoni.s, Kaden tsvzdcm), 5. Wahlkreis DrcSden-Altslndt: Kausniaiin Hultzich, Vorsitzender der Handels- und Gewerbckannner (deul'chkoiil), Banineister Hartwig (dentichkons.), Drecbslermeister Bebel (lozdem) 6. Walilkreis Plauenscher Grund: Geh. Hosiakh Ackermann tdent'chkons.h Produklenhändler Horn tsordeni.). 7. Wahl kreis Meiken: Rittergutsbesitzer v. Friesen idrulschkons ). Cigarren- fadrikant Geher ijozdem,). 8. Wahlkreis Vima: Sageiverksbesitzer Grumbt tireikoiff,). RechtSainvalt Ehiolot (kreis.), Restaurateur PclcrS (iozbem,), 9. Wahlkreis Jrriberg: Overberaralh Merbach sreikons.l, Esten,irbeiler Rieniann lsvzdein,). lO. Wahlkreis Dobeln: Fabrikbesitzer Niethammer (natlib), Eigarrenarbeiter Hoffman» FozdemO, II. Wahlkreis Wunen^Oschatz: RitterguISbesiver Günther (lreikons). Eigarreiniiachcr Kögel (svidem ). 12. WalilkrerS Leipzig- Stadt: Bürgermeister Dr, Tröndli» (natlib^. Bebel (sozdem.) 13. Wahlkreis Leipzig Land: Dr. »red. Gvtz (natlib.), Re dakteur Viereck (s>>;d.in). 14. WahlkieiS Borna-Pegau: Ritter- autsbesitzer Dr. von Fre^ie (deutschkons.), Tischler Müller (sozdem,), 15. Wahlkreis Frankenberg-Mittweida: Jnslizrath Schneider (nationalliheraff, schrittsieller Liebknecht (iorialdem), 16. Wahlkreis Chemnitz: Liadtcakd Clauß (nat.-lib.l. Redakteur Geiler lior.-dcin.l. 17. Wahlkreis Glauchau-Meerane: Fabrik- und Rittergutsbesitzer Leuschiier lnat.-üb.i. Sattler Aner (soz.-dem), 18. Wahlkreis Zwlcka» Eniiiinilichaii: RechtSanwall Tenipcr snat.-tib.), Gaslwirth Ltolle >vz dein ). >9. Wahlkreis Schneeberg-Stollberg: Stadtrath Kamm. Knrlbaum znat-lib.), Rechtsanwalt Dr. Hempel deukich>reis.).Eigarrenniacher 6>e!>eri.soz.-dem.). 20 WahIkreiSZschova»- Marienberg: Fabrikbesitzer Gehlert (sreikons.), Redakteur Tust (soz.-dem ). 21 Wahlkreis A»»aberg Eibenstock: Fabrikbesitzer Holk- mann lnak lib >, Riede! isoz.-dem,), 22. WahitreiS Reichend»«- Kilchberg : HandelSkammer-Praside»! Georgi (nat.-lib,), Schriststeiler Kahler uoz, dein,). 23. WahlkieiS Plauen i, V: Oberstaatsanwalt Dr. Harrmann '.deutsch kom',). Eig.rrrenmacher Kadei>i,Ivz.-dcni.). Es >'t möglich, das von dcukschsiclsilliiigci Seite »och einige Zahlkan didaten ausgestellt werden, über die bis ictzt etwas Bestimmtes aber »nicht bekannt ist, und die am daS Wahlergebiritz ohne Einfink sein werden. Nach der obige» Ziilümmcnstetluiig sind »n säinmtlichen 28 sächsischen Wahlkrcoe» 53 Kandidaten ausgestellt, von denen 12 l der nationaUiberalc», 8 der deutichkomeroarivcn, 4 der sreikvnser- i vativen, 4 der dentschireisinnigen und 23 der sozialdemokratischen ! Partei angeboren. ES sind sowohl seitens der vereinigten Komer- , i vativen niid Nanonnlliberaleii, alö auch seitens der soziatkemokrall- schen Partei in allen Walilkreisrn Kandidaten ansgestelU: von den Kandidaten der letzteren Partei tragt allerdings auch die große Mehrzahl mir den Eharaklcr ms Zahlkandidalcn. — Aus dem Anna beiger (21.) Wahlkreis wird geschrieben: Tic Ein- mülhigkelt der Lrdnmigsparlcien in dem festen Willen, dem Reiche die von (einem Kaiser, vom Reichskanzler nnd Gras Moltke verlangte Wehr zu schaffen, bekaiidct sich enwulicherweije auch in unserem Wahlkreis insofern, als von manchen sich sonst zum deutlch- freisiunigen Piogcamin bekennenden Wühlern die Erklärung vor- licgt, mit sür die Wahl des Herrn Eugen Holtzmann einkrcien zu wollen. Eine besondere Genugtknliiig dürste eS in weiteren Kreisen j arwabren. daß ancb Herr RechlSm we.lt Tr. Böhme, zur sächsischen FvrNchritle-pattc'i zahlend, den Stanipuult der die Richierichc Richtung inneihalb der deulsch-irctsimiige» Partei bekämpscndrn Herren Adgeordnelcn Starke. Schreck, Roth und Bürgermeister Streit tdeilt, also nenonnlel Herr gleichfalls diesmal mit sür die Wahl des Herrn Holtzmaiin eintritt. — Aus Waldenburg meldet man. dak >m dortigen ReichStagswahlkreffe die sozialbeniokrarische Partei schon eine uberauS rührige Agitation entwickelt. Ganze Schaarcn von Sozialisten sollen die Dotter von Meerane aus über schwemme», um die Wähler möglichst zeitig zu bearbeiten. Außer dem ist melnsach vettmbl worden, das von der Kreishauvtinann- schasl Zwickau veibotene Flugblatt: „An daS dcuische Volk" zu verbreiten und ist dies auch zum Tdefl gelungen. Die OrdmmaS- parkelcii der ländlichen Wahlkreise dürsten gut thun, dem aciähr- lichen Gegner gegenüber eben'crlls eine frühzeitige und kräftige Agitation zu entwickeln. — Nachstehend »eben wir die Namen der kür die bevorstehen den R e i ch s t a g s w a h l c n ernannten Wahlkominmionen. Die Wahlkreise für die bevorstehenden Wahlen sind ganz in derselben Zusammensetzung wie (ruher und namentlich wie bei den Wahlen im Jahre 1884 verblieben. Als Kommissare iungiren : 1. Wahlkreis: Amtshaiivtmann v Schlichen ;» Zittau, 2. Wahlkreis : Amlsdanvt- mann Geheime Reg!en„!gs'.a!!> v. Dhielan zu Loba». 3. Wahlkreis AmtShaupimailn Dr. v. Boxbcrg zu Bautzen, 4. Wahlkreis: Aiiils- hanptmann v Mclsick zn Dresden Neustadt, 5. Wahlkreis: Stadt- rolb Grahoioskv zu Dresden, «».Wahlkreis: AmtshauptmannTr. Schmidt zu TreSden-Altfladi, 7. Wahlkreis: Amtshauptmann v. Kirchbach zn Meisten, 6. Wahlkreis: Amlsbauptman» Le Maistre zu Pirna, 9. Wahlkreis: Amrshanvimann Dr. Fürder zu Freidera, 10 Wahlkreis: Amlshaiivtmann Wittgenstein zu Döbeln, 1t. Wahl kreis : Amlshaiipiinann Tr Schiivrr v. Earolsield zu Grimma. 12. Wahlkreis: Sladkrnlh Heßler zu Lcipiig. 13. Wahlkreis: AmiS- hauptiiinun Gebeinie Regiccungsialh Dr. Platzmann zu Leipzig, 14. WahlkieiS: AintSkanvlmann Tr. Forker-Schubauer zu Barna, 15 Wahlkreis: dlinishauptiiianii (seiirmier Rcgierungsrath schwedler zu Chemnitz. 16. Wahlkreis: Bürgermeister Stadler zu Chemnitz. 17 Wahllicis: fstmlshnnvunann Dr Wäntig zu Glauchau, 18. Wahlkreis: Amtshauprinann v. Boie zu Zwickau. 19. Wahlkreis: Amlshauplmaun Freiherr v. Wirstag zu Schwarzenberg. 20 Wahl kreis: AinlShaupluiann Starke zu Maricnbcifl. 21. Wahlkreis: Amtshaupimann Tr. v. Niauer zu'Aiiiiaberg. 22. Wahlkreis: Amls- hcuiplmann v. Polen; zu Aucibach, 23. Wahllicis: AnilSdauprmann Freiherr v Welck zu Plauen. — Sicherem Bernelmien nach ist, wie andenvärts, auch für daS Königreich Sach'en dahin Bernnstattung getroffen worden, daß die aus Anlaß der bevorstehenden N c n w a h! e n z u m Reichs tage etwa sich iiöibig machende» engeren Wahlen bereits am ninilen Tage nach Feststellung des Ergebnisses der Hauvlwahl statt finden, auch sollen Naclnvalilcn, welche infolge der Ablehnung einer Wahl erforderlich werde» sollten, ans den II. Tag nach Feststellung der Rolhivendigkeil einer solchen Wahl anheraumt werden. — Als zeilgcmäke Zlekiürc kür nalionalgcii linke Männer sind nachstehende B,o!ck,ücen zu cnivschlcn: 1> Eine Frage. Was haben S ' seit ?!,istö>uiig des Reichstags für die gute c-sache getban? von Evnrad Baleiilm. Herold'ichc Buchhandlung m Hamburg. 2) Der Anacivunki der JiciclislagSwuhl, ein denuches Wautvolinii von Fnidcl. Vertag von I. G. Findel 3i Ein fauler Fleck :n uiiicrcm pottmncnlariichen Leben als eine der Quellen unseres nal onalen stiilckgaiigeS von Conrad Valentin, Hamburg, Heroldst'che Buchhandlung. — Tw Länge des sächsischen Staatseisenbahn- netzeS beträgt nach dem Stande am Ende des JahreS 188«! ein schließlich der gepachteten, aber ausschließlich der verpachteten Strecken, 22«»'»,99 Riloinetcr, d, i. gegen den Schluß dcS JahreS 1885 57.76 Kilo»', mehr Dieser Zuwachs setzt sich zusammen, wie folgt: Linie Gaickwitz Meuselwitz 27.83 Km.. Potichappel Wilsdruff 10,90 Km,, Wilischibal El>rentticdcrsdors 13.91 Km„ Lbrrhr,old- Thum 1.90 Km, Theilslrecke der Verbindungsbahn Plagwitz Bayr. Bahnhos 1,04 Km.. Verlängerung der Elbanaibahn in Ricia 0,21 Km.. Baknhof Kliiigcnthal-Lai'dcsgrcnze 0.21 Km., besonderes Gleis Bninn-fKenmarl (Fvrtsetzuiig von Gieiz-Vtiinn) 2,01 Km. znsarn- men 58,04 Km,, wovon 0,25 Km. Vc>lüizana der Lime Schönbörn chen-Glauchau. OM Km. dcrgb der Linie Zeirha>n.Clsic>wcrda in Abzug zn bringen sind. Von den gelammten Bahnlinien dienen 22Ä.52 Km. dem Personen- nnd Güterverkehr, 32.47 Km. nur dem Güterverkehr. Diese ausschließlich dem Güterverkehr dienenden Linien sind folgende: die Kohlenbahncn bei Potschaprwl und die Elbzwcigbahnrn in TreSdcn-A. 25.63 Km. die SlaalSkohlcnbcchnen lelsnik b. L und L»»a» LA Km, «e»indun-»kuwe m VL1 Kiil. die Tlqnaibahn «ii Berbiiidnngsbahn in Riesa kn«^ Thcilstreckr der Verbindungsbahn Plagwitz-Bavr. Babn- Von iäinmilichen Lünen sind 2108.87 Km. lon 1829,84 Km. in Vvllbetrwb, 479,03 Km Die Schmallpurdahiien haben «ine Lüna« Staatsbetrieb« befinden sich außerdem noch : Alt, r.bura'Zsik 35,28 Km,. Zittau-Reichen- de, O«Un Rieka VLl 3.18 Km.. hok Lcwi>g 1.04 Km. Bon »onnalipuna und hiervon Ii in Srkundardetrieb von 157,12 Km. Im folgende Prwatbahiien berg 28,81 und dir nur dem dienenden bahnen der Altenkmru-Zeitzer ^ahn 15,88 Km : yberhoh dorser vahn II.?» Km , Brückenberg Kohlenbabn bei ) Km. Kohlenbabnen b. Oettnitz b L. Lugan und Meuselw ^m. all« :r und ch hin i2206,< kormall oickau 5^43 b. Oelsnitz b L. Lugau und Meuselnnh 13,05 Km,, ulammen 97.78 Km. allenthatben normattpurige Privatdahnen. Die Gelnmmtlängk der unter sächsischer Staatsverwaltung stehenden Bahnen deläukt sich hiernach auf 236gz77 Km (29ch1 Km. mehr als Ende 1885). wovon 2306 «L Km. normal- und 157,12 Km, schmalspurig sind. Von den No,malspurbahnen find 1873.66 Km. in Vollbetriev und 532,99 Km. in Skkundärbetrieb. — AuS der vorgestrigen össentlichen Staotverord- netensltzung. Der stadtrath ist geneigt, dein Ersuchen der Banbank für die Residenzstadt Dresden »m Auszahlung einer der ihr im Vertrage vom 37 März 1885 über die Durchführung der König-Jobainistraßc zugesichrrten Subvcntionsrateii, und zwar der von 250.000 Mk.. stattzuaeben. Der Rath würde das allein voll ziehen könne», wenn nicht die Baubank das Geld früher begehrte, als es vertragsmäßig füllig ist; deshalb muß die Genehmigung der Stadtverordneten eingcholt werden. Der RechtSauSschnk des Colle- aiumS der letzteren schlägt vor, ungeachtet, daß eine Bervstichtuna per Stadt .roch nicht vorlirgt, darein zu willigen, daß der Bank 235,000 Mk. auSgeznhlt werden, jedoch unter der Bedingung, daß sie ausdrücklich anerkennt, daß die zurückzuhaltenden 15,000 Mt nicht eher zahlbar sind, als bis auch dw Bauparzelle Ecke der Köliig-Johannstrabe und dem Pirnaischen Platze Vertrags- und re- gulativmäßig bebaut ist, St.-V. Hartwig wideripricht Dem. Wenn man nicht mehr zurückbchalte, habe man keine Garantie, daß der Schandfleck brieitigtwerde. Beider jetzige» bedenklichen Situation. sei! besten leine Hände fest darauf halte, ;r Stadt, so große Summen ohne Cr beantragte, orr wo Jeder, der Geld besitzt, am sei cS nicht im Interesse der dringende Nvlhwcndiakeit irühcr anSzngrben. Er beantragte, Banbaiik auaendlicklich nur 150.000 Mt zu zahlen. Der Antrag findet Unterstützung, St.-V Zeising empfiehlt dagegen Annahme des AnSschußgutachtenS, Das städtische Interesse gehe mit dem Wöhle der Bank Hand in Hand: wenn sie schnell ihr umfängliches Werk vollende» könne, sei die Stadt eher von ihren Gnrantiever- pstichtunae» besteck. Man solle ihr daher die Mittel nicht mehr alS vom Ausschuß vorgeichlnaen beschränken, zumal sie Alles gethan babe, was sie, um ihre Verpflichtungen zn erfüllen, thun konnte. Jin gleichen Sinne wendete fick auch Bürgermeister Bvnisch an daS Kollegium. Die Stadt habe bekanntlich dir Garantie über nommen kür die Verzinsung der großen 3prozent Anleihe der Bau bank. sie habe also in der Tdat ein dringliches Interesse, daß die Bonk baldigst bewohnbare Häuser Herstellen kann und so möglichst rasch in die Lage kommt, ihre Schulden zu tilgen, wodurch allem die Zinscnlast der Stadt verringert und beendet wird. Die endliche Abstimmung ergab Ablehnung dcS Hartwigicken Antrags mit 51 gegen 9 Stimmen und Annahme des AusschnßgutachtenS, Darnach wird auch die Entlassung einer der Baubant gehörigen Parrelle aus dem Psandverbanoe ausgesprochen, — In der letzten Milt- wochS-Rummer dieses Blattes wurde mitgctheilt. daß der Rath den Widerspruch, welchen Anwohner der Hauptstraße gegen die Aufstellung einer Bedürsniß-Anslalt für beide Geschlechter daselbst erhoben, tür unbeachtlich erklärt babe. Tie Stadtverordneten nehme» beute von diesem Ratbtchlusse Kennlnik. lehnen einige dazu cingebrnclcke Anträge ab, ersuchen aber den Rath, die Verlegung dcS MarktverkchrS von dem Neustädter Markte zu dem Zwecke in's Auge zu fassen, daß die belr. Anstalt dann ans den Marktplatz diS- locirl werden kann. Sobald dw Bedürsnißanstalten auf der Tages ordnung erscheinen, erscheint auch das Redebedückniß stärker als sonst, und so viel schon über die Angelegenheit gesprochen worden ist, eS wird inmier ans'S Neue getreulich wiederholt. So auch diesmal. AuS all dem Gesagten ging »nr wieder hervor, daß die Anstalten zwar von der Gcsammtheit der hiesigen Bewohncrichast als ein Bednrfniß anerkannt werden, daß aber der Einzelne bemüht ist. wenn eine solche in die Nähe seines Hauses kommen soll, fie schleunigst — zu verwunschen. Die Ratlffientschlicßnng. derartige Widersprüche nicht mehr zu beachten, ist demnach ganz am Platze. — Hieraus gcnebmial da? Collegium den Verkauf des nach Abbruch der beiden Däuser Rolenstraße 18 und 20 als Bauland verwendbar gebliebenen Areals, ferner einen Nachtrag zu den Bcsttinmungen betreffs des Ausschusses zur Prüfung der Abgabenreste. weiter auch die Auswechslung der Wasserleitungsrohre rc. nn Gebäude der 11, Bczirksichule und die Errichtung eines Einnehmcrhauses aus dem Areale des nskaliichcn PackhosgrundstückS, wozu 1l76 Mk, als Bc- rechnungsgcld bewilligt werden. Der Finanzausschuß legt noch zwei Berichte, den diesjährigen Haushalt belr. vor. Der eine be trifft dos Armenwewn, der andere die Straßenbesprengnna, Be treffs der Einnabmen und Ausgaben für das Armenwcien, die ver schiedenen Armen-, Kranken- und Wohlthätigkecksanstalten hat der Ausschuß an der RathSvorlage einzelne Ansätze etwas herahge- Nttiidert und nach dieser Feststellung wird die Stadtkasse im lausen den Jahre folgende Zuschüsse zu zahlen haben: für das Arnwnamt 230,424 Mk . für die Waifenversorgung in den Eolonwn 41,690 Mk,, stil dieselbe in Sradtpslege j 1,500 Mk , sür das Kranken- pfleganit, StistSamt und HcimakdSamt 21,390 Mk,. für die Kinder- vfleyanstalt 15,718 Mk,, für die Arbeitsanstalt 101,791 Mk,. für das VcrsorghaiiS 95,673 Mk,. kür das Hohentbal-HauS 10.105 Mk und kür das Ticchcichaus 80,823 Mk. St.-V, Türke beanttagle Enbloc- annahme des gesammten Berichtes und St.-V, Gottschall bemerkte dazu, daß dicie-S Verlangen sich schon durch die Eingangsworte des Berichtes begründe: „Auch die diesjährigen Boranichläge sichren den Beweis, daß die Verwaltungen des ArnienamleS und der Wohlchaiigkciisanstalten sortgciekt bestrebt sind, mit möglicher Sparsamkeck zu wirtdichacken." Daraus wurde der Bericht sn bloc angenommen, Ter Ainwand kür die Slraßenbewrengung in diesem Jahre ist mit 63,430 Mk, Ausgabe und 1900 Mk. Einnahme ein gestellt worden, so daß der Zuschuß 6IH30 Mk beträgt. Der bett. Beucht »and glcichlalls einwandlos Annahme. Dir Voranschläge sür die Kreuz-,Fronen-, Johannes-, Annen-, Jacobi- und Malhänskirchen- acmrindc werden genehmigt und zur Erhebung einer Kirchenoorlage in der bisherigen Höhe von 4' r Pfg. von 100 Mk. Grundwerth und 10» bez. 0« und "/»> Pkg, von >e 1 Mk. Mieth- und Pachtzins Zustimmung ertbeilt. Der in unserer letzten Mittwochs-Nummer erwähnte Markthallen-Nukichuß ist nunmehr vollzählig, indem als Mitglieder aus dem Stadlverordnetrnkollegium die Herren Geh Hostath Ackermann. VwanatSrath Lufft. Holzhändler Anders, Pri- valus Schnabel und Hoflieferant Wokurka gewählt worden find. — Ter Tffchlergeselle Johann Friedrich Traugott Jäger, welcher seil 25 Jahren bei dem Kaufmann Bernhard Lange bier- selbfi in Arbeit sicht, erhielt in Anerkennung dieirr langen treuen Dienstzeit bei guter Führung von der kgl, Kreisbanplniannichast ein Velobigungsdekret ertheiit. Daflelbe ist chm heute durch den Herrn Lbcrdürgcrmrlster übergeben worden, — Anläßlich der bevorstehende» Feier des 90jährigen Geburtstages Sr, Majestät des Kaisers wird beabsichtigt, unter den Post- und Telegraphenbeamten der deutschen Rcichspost- verwaliuna eine Sammlung freiwilliger Beiträge z» veranstalten mit dem Zwecke, das Ergclmiß der Samlmung behutS Stiftung eines der deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger zu über weisenden Rettungsbootes zu verwenden, welches den Namen „NcickS-Post" tragen soll. — Tie „S chles isch e Z't g." berichtigt nunmehr ihre Dresdner Korrespondenz, wonach das Königreich Sachsen der möglichst recht zeitigen Turchüchrung der Hecresvcrmrhruna Schwierigkeiten be reitet. und daß der Einfluß Windlhorst's hierbei fich gezeigt habe. Das schlesische Blatt nennt die ihm zu Theil gewordene Zurecht weisung „Eine erfreuliche Berichtigung.- Besser wär's gewesen sie nicht erst hcrbcizufülnen, — Die bekannten Meißner Garnisonwünsche können nach neueren betreffenden Mittheilungen keine Erfüllung finden. In letzter StadtgememdercckhSfitzuna trug Herr Bürgermeister Scbiffner einen Briet dcS Generals Schuria vor, wonach den diesseits erbetenen Erörterungen „weitere Folge seitens des Kgl. KriegSmmt- sterittins nicht gegeben werden könne", und beschlossen die Mitglie der des SladtgcmeinderathS gemäß dem Vorschläge deS Bürger meisters alsdann, die Angelegenheit durch jenes Schreibe» deS säch sischen Generalintendanten kur erledigt zu erklären. — Die Amlshauptmanntckatt Pirna gicbt bekannt, daß die Rotzkrankhest unter dem Psrrdebestande des Rittergutes R öb rs<> dort be, Lockwitz wieder erloschen ist nnd die seineyrit angeord- nelen Schntzmaßregeln insolg« dessen wieder aufgehoben werden tonnten, — Der Depntirte deS schweizerischen Großen Rathes. General- d rcitor des Dolkslchul- und acwerblichen Untcmchl», Bimt Bau- vrer au- Gcns, besuchte dies« Tage dir hiesige Gewerbeschule. nahm Notiz von den und sprach > tunassühige und . chrn rönne. A»»h »ulklaflen der Knnstgewerbrlchule» « große- Interesse und sammelte und beobachten konnte. -7.D» städtisch« Tparkasse ivird von demselbei Alle». arüber iidlikum und ivl so große» stark bem, Vertrauen benutzt, daß die allgemein niedngen Zml« Leute übernehmen will »nd zinsbar anlegen will. Man kann , nickt verdenken, wen» sie bei dem jetzigen, fuße nicht die Sorge sür wohlhabend« L« „ mal große Kapitale jetzt schwer unterzubringe» sind. AlS 1821 Dresdner Sparkasse begründ« wurde, da expedirten in den ersten Zeilen ztvei Beamte »nd ei» Answiirtrr an drei Nachmittage» in der Woche in einem kleinen Parterre kes Hideichiitznchcn Palais ans der WaisendauSstraßc: 8 PH. «jetzt IbOPig i war der geringste Betrag der Einlage. Von den Ueberkchüssc» derSparkassc» sindleit 66 Jahren große Summen zu milden Zwecken verwendet worden. Die Erwartungen aber, die vor einigen Jahren Manche von der Einführung der Sparmarken hegten, haben sich bis jetzt nicht bcstätiat. — Unsere, erst seit dem Jahre 1879 wieder ruiamnieiigrbrachte Stadtleih bi bl othek hat sich unter der ihr ru Theil werdenden umsichtigen Leitung äußerst erfreulich entwickelt, und sie nimmt nunmehr die ganze zwecke Etage des Hauses Sck " " malt beziffert fick auf ungefähr 17, »bist ein. Ihr Gelammt»,ball beziffert fich auf ungesähr I7H0O Bände, 7000 Broschüren »nd 50o0 Blatt Abbildungen. Die seit Kurzem mit der Stadtbibliorhek verclmgtc Bibliothek der Orkonomilckrn Gesell schaft liefert allein zu den obigen Ziffern 6263. Auch die Be nützung der Bibliothek ist gestiegen. Im Lesesaaic, der früher wöchentlich dreimal, vom 3t. August ab aber alltäglich von 11 viS 2 Uhr geöffnet war. erhielten ii» verflossenen Jahr« 248 Pcrionen (1685 nur 167) Bücher zur Benutzung voraelegt. Die ziemlich umfängliche Sammlung des Vereins für Geschichte Dresdens, die vorwiegend aus ortSaeichichtlichen Abbildungen besteht, ist in zwischen gleichfalls i» der Stadtvibliothek zur Ausstellung gekommen und die Anfänge eines Museum- städtischer Alterthümer sind auch bereits vorhanden. DaS letztere veripricht. wenn erst umfänglichere Räumlichkeiten für dasselbe zur Verfügung stehen, sehr beachtlich zn werden, denn zahlreiche der Stadt Gehörige Kunstwerke rc.. die jetzt noch andenvärts nntergehracht find, und ein beträchtlicher Schatz an werthvollen Kirchenkleinodien. Trinkgefäßen und Denk münzen, der noch in Verwahrung des Rathes sich befindet, werden dann später mit zur Ausstellung gelange». — Bei Begräbnißs eierlich ketten war hierorts von Alters her es Sicke, daß der Lrichenzug vom Trauerhause aus nach dem Friedhose sich bewegte, und daß auch sür den Fall, daß außer den Leidtragenden der Familie noch cmdere Personen sich brtheiüg- ten, diese in den feierlichen Zug sich einreihte». So lange Dresden noch nicht eine große Ausdehnung hatte und, so lange die Fried- böse innerhalb oder in der Nähe der Stadt lagen, war es mit Rücksicht aus den Zeitaufwand, auf die Witterung rc, leichter, bei Begräbnissen die Tdeilnahme für die trauernde Familie und die Verehrung für den Verstorbenen durch persönliches Erscheinen bei der Begräbnißfeier zu dokumeiitiren, als jetzt: insbesondere^ seit die drei großen Friedhöfe in io großer Entsernnng von der Stadt angelegt worden sind: der weite Neustädter aus Trachenberge», der »eite Aiiilciisriedhof auf Löbkaucr und der JohanniSiriedhos aus nicht selten ein ziemliches Opicr, weite Tolkewitz« Flur. Es ist jetzt n . wenn Jemand dem Zuge oes Herzens folgen will, lind in der Kollision der Pflichten girbt oit die Nothwendigkcit die Entichciduna über den Wunich, Es ist daher die Sitte anderer Großstädte, z, B. Münchens: alle feierlich''» Leichenziige durch die Straßen der Stadt zu unterlassen und die Begräbnißfeier nur aus den Friedhof zu be schränken, wohl zu beachten. Man hat zwar in neuerer Zeit de» Ausweg gesunden, daß die eigentliche Trauerseier im Sterbchause stccktsindet: indeß ist ja dies nur in einzelnen bevorzugten Familien möglich. Zugleich würde der immer mehr überhand nehmende Luxus bei Begräbnissen wesentlich modcrirt werden. Haben wir cs doch schon so weit gebracht, daß bei dem Begräbnisse eines bürgerlichen Beamten der Leichenwagen mit 8 Ptcrden bespannt mar, I» jedem Falle ist es aber notbweadig. daß bei Leickenzügen. beson ders wenn anßer der in Traucrwagen sahrendcn Leichcnbcgleckung noch eine solche zu Fuße sich betbefligt, der möglichst nächste Weg gewählt werde. Denn die Zeit ist doch wohl vorüber, wo wir früher vei „vornehmen- Leichen der Zug einen vorgeschriebenen ParaLe- weg zu nehmen hatte. — Aus der Elbe, in unmittelbarer Nähe der Stadt Meißen werden jetzt täglich große Trupps von 50 und mehr Stück wilder Enten rc. wahrgenominen. Fortsetzung de» lokalen DheUe» Seit« V. r«.ie«fieichichte. Deutsche» Reich. In der Budgetkommission des preußischen Abgeordnetenhauses wurde die Denkschrift über die Ansiedelung in Posen und Weslpreußen zu Ende berakhen. An der Diskussion be- thciligte sich in vorderster Reibe Abg. Magdzinski. welcher fragt, ob man bei den Meldungen von Ansiedlern deren Konfession be rücksichtige und grundsätzlich nur protestantische Bewerber zulasse, und ob unter den den Ansiedlern auserlegten Bedingungen sich auch die Ehebeschränkungen befänden, entsprechend den von dem Fürste» Bismarck in seinen Polenreden getkanen Aeußerungen über die Bedenklichkeit der Eheichließung mit Polinnen, Minister Dr. Lucius erwiderte, daß es nicht Grundsatz der Staatsrcgierung sei, die kakboln'chen Bewerber mir .Kolonlstenstcllen auszmchlicßcn. Was die Frage nach den Ebebeschränkungen betreffe, so hätten letztere nicht den Gegenstand von Erwägungen in der Ansiedclunas- kommission bilden können. Im weiteren führte der Landwirthschafls- minister aus, daß cs sich zunächst darum handele, mit den ecken Ansiedlern Erfahrungen zu sammeln, und dann aus Grund der gemachten Erfahrungen die Arbeit sortzuieken. Es ieien wesentliche Bedenken bezüglich der Größcnbcmessuilg der auszulhuenden Stellen und bezüglich der Schadloshaltung des Staates in der Ansiedelungs- Kommission erhoben worden. Man habe nicht nur landsmann- ichaitliche Genossenschailen, sondern auch Unternehmen zur Durch führung der Kolonisation in Anregung gebracht, dabei aber kaum eine dreivrozentige Verzinsung des Kapitals in Aussicht gestellt. Bei der Kommission in Posen, der man den Vorwurs mache, »u fiskalisch voraegangen zu sein, so müsse man berücksichtigen, daß ihr im 8 1 des Gesetzes vom 26. April 1886 ein großer Spielraum ge lassen sei. — Obwohl eigentlich bei der Bcratyuna der Denkschrift Anträge sich nicht anbringen ließen, sah sich der Referent Abgeord neter von Mmnwerodr doch veranlaßt, einem Wunsche in der Form eines Antrages Ausdruck zu geben; nämlich die Kgl. StaatSreaie- rung zu «suchen, in der nächstjährigen Denkschrift bei der Ueon- sichi der angckauften Güter auch die Namen der Vorbesitz« er sichtlich zu machen. Abg. v, Tiedemann-Bonfft wollte statt der Namen die Nationalität der Vorbcsitzcr ersichtlich gemacht wissen. Der ursprüngliche Minnlgerodcsche Antrag wurde gegen die einzige Stimme deS Abg, Magdzmski abgrlehnt, das Tiedemann-Bomstsche Amendement wuide angenommen. Im 2. Berliner Wahlkreis, wo Feldmarschall Gras Moltke standhaft die Kandidatur abgelehnt hat. stellten die vereinigten Konservativen und Nationalbberalen de» Grasen Blumenthal, kom- mandirrnd« General des 4. Armeekorps, au». Dieser Vorschlag erregte großen Beifall. Der ultramontane ^Bayrische Courier" betont, daß die Septen- natSirage nicht zum Programm de« Centrums gehöre, sondern lediglich alS eine taktische Frage zu betrachten sei. Er stellt in Aussicht, daß das Beispiel des Herrn Dr. Diendorser und Gras Prcysing. welche sich ihren Wählern gegenüber weder auf ein Triennat noch auf ein Scpcnnat vervflichtcn wollen, noch bei mehreren Kandidaten des Centrums Nachahmung finden werde. In Bingen, in Worms, in Neustadt-Landau, in Dortmund, in Nordhauscn und vielen anderen Orten verrichten die Ultramontanrn diesmal aus die Ausstellung eigener Kandidaten und stimmen gleich nn ecken Wahlgana sür venienigen der Deutichsreisinnigen. ES sind zum Theil Wahlkreise, in denen das Centrum alle Aussicht hätte, bis in die Stichwahl zu kommen. Zum Dank haben die Deutichtreisinnigen in Mainz beschloss«», keinen Kandidaten aufzu- stellen. sondern gleich für einen Gegner des SrplcnnatS, oliv für den ultramontanen oder sozialdemokratischen Kandidaten zu stimmen. Der Wahlkreis war noch in der vorletzten Legislaturperiode deutsch« freisinnig vertreten. Auch in den beiden Äahlkrrilrn von ^ fordern die Clerikalen ihre Parteigenossen au», gleich Im 1. gang für die deuschsreisinnigen iu stimmen. D ' rnbcrg berichtet. Breslau Dahl wich au- In etnn aationalliberalen Wahlversammlung in Merzig macht« Geheimer Kommerrreurath Bock «niae durch seine Gefchäftsver-
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