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Woigtländifekeo Anzeiger*. ^o. 14. Plauen, Sonnabends den 3. April 1834. Der Landtag. ErsteKamMer. Sitz. 214. wie 213- Die lange «. treffliche Rede dt-s wackern v. Groß- ma « n, worin er sich mit eben so viel Gelehr samkeit, als Kraft und Wärme der Freiheit der Protest. Kirche in Sachsen annahm, schloß mit folg. Worten: „Mir bleibt nichts übrig, als eine hohe K. «im gründliche und reifliche Erwägung dieser hochwichtigen Frage drin gend zu bitten. Sollte ihr Beschluß im Sinne der 2. K. ausfallen, so würde ich das für ein wahres Nationalunglück betrachten. Denn verliert die Kirche ihre Selbstständigkeit, so erstirbt die Kraft des Protestantismus. Hb- ren wir aber auf, Protestanten zu seyn, so werden wir bald auch aufhören, eonstitut. Staatsbürger zu seyn. Denn mit der kirch lichen steht und fällt auch die bürgerliche Frei heit." 215 wie 214- Endlicher Beschluß: Erst die Berathung wegen der Kreisdireetio- nen z» vollenden und dann mit der über die Consistorialsache wieder vorzunehmrn, als bis wohin es in Ansehung derEonsistorien wie bisher verbleiben solle. — 216- Ueber die wegen Abkürzung des LT. zwischen beiden K. bestehenden Differenzen. v. Großmann erklärt die noch auf jetzigen LT. vorzunehmen- dc Berathung über die Schulgesetze für eine Sache 1) des Gewissens, 2) der Ebre, 3) der Finanzen und 4) für eine unabwrislichc For derung der off. Meinung. Nach wider und für, Beschluß: Die Berathung nicht auszu setzen. — Zweite Kammer. Sitz. 207. 208. 209. 210- Ueber das Budget des Staatsauf- wandes. Zuvorderst klagte derAbg. lVI.Rich ter aus Zwickau über die verspätete Bearbei tung der Dtp. und über die vereinzelte, nach ihm brockenweise, Vorlegung, ».wünsch, te, daß die Vorlage im Ganzen, in voller Uebcrsicht von Slusgabe und Einnahme ge, schehe, uni zu sehen, »vic ssch die Staatslast zu den Kräften des Landes verhalte. Dabei ließ er sich dann abermals bedenklich über den abgeschlossenen Zollverband vernehmen, mal te, wie früher, die Lage Sachsens sehr inS Schwarze, und trug darauf an, die Bera- thung, ob sie gleich in der vorhergehenden Sitzung schon beschlossen worden war, bis zur Vorlage des Ganzen auszusetzen. Der Ref. Secr. Richter verrheidigte zedoch die Dcp. gegen den Vorwurf der Langsamkeit, behaup tete sodann, daß sich der Staatshaushalt vom bürg. Haushalte eben darin unterscheide, daß man bei rrstcrm zuvörderst die Ausgabe fest- siellen und dann erst zurEinnahme übergehen müsse, daß man von Seiten der Reg. nicht über mäßige Forderungen gemacht habe, und man sich überhaupt noch in einem Zustande von Provisorium befinde, so wie er endlich auch gegen Kl. Richters dunkle Schilderung von dem Finanzzustande SachsenS sprach. Nach dem nun auch Andere noch gegen jenen An trag gesprochen hatten, wurde er gegen 4 Stimmen abgewiesen, und darauf das kön. Decret vorgelesen. Der allgem. Staatsauf wand, der für 1833 die Summe von 869,269 Thlr. erreicht hatte, stellte sich wegen des mit jeden: der 3 folg. Jahre um 10000 Thlr. her- absinkcnden transitorischen Zuschusses zur Civilliste, und des wegfallenden Aufwandes von 20,285 Thlr. an Oberamtsreg. und Ge richtsamt in Dudissin, für 1834 auf 838,983, für 1835 auf 828,983 und für 1836 auf 818,983 Thlr. Zur Unterhaltung des königl.