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Dresdner Nachrichten : 03.06.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189006032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900603
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-06
- Tag 1890-06-03
-
Monat
1890-06
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.06.1890
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Wenn an irgend einem schönen Morgen die Welt von der Kunde überrascht wird, daß dieser oder jener Minister, dessen Frische und Rüstigkeit bisher unbezweifelbar schien, wegen seines „seit Langem leidenden Zustandes", wegen seiner »geschwächten Augen", oder einfach aus .Gesundheitsrücksichten" seinen Abschied einreicht, so nimmt man dies gewöhnlich ebensowenig für baare Münze, als man sich Sorgen macht, wenn eine gefeierte Opernsängerin plötzlich heiser zu ein behauptet und statt der längst erwartete» Novität wieder der „Trompeter von Säkkingen" oder der „Freischütz" über die Bühne schreiten. Das sind Beide-, wie eS scheint, unentbehrliche Requisiten des modernen Lebens. Bisweilen allerdings mag man infolge der Gewöhnung da, wo wirkliche Gesundheitsrücksichten ausschlaggebend sind, fälschlich diele für blose Vorwände ballen. Schließlich sind doch auch Minister sterblich und demnach berechtigt, einmal kränklich zu werden —. aber in den meisten Fällen glaubt man hieran erst, wenn sich gar keine anderen plausiblen RücktrittS- Gründe sinken lassen. Dies dürfte bei dem Minister von Lutz der Fall sein, dessen Rücktritt von dem Posten des leitenden bayr. Staats mannes in den letzten Tagen die Welt überrascht hat und über den allerlei Combinationen wohl noch einige Zeit in den Zeitungen spuke» werden. Jene Uebcrralchung mußte umso vollständiger sein als erst unlängst bei Gelegenheit der unerquicklichen Streitfrage, ob der deutsche Katholikentag in München abzuhalten sei. der Prlnzregent Luitpold in energischer Welle für seinen Minister cingc- trctcn war und das vielbesprochene Verbot der Abhaltung durchweg gebilligt hatte. Ueberhaupt genoß Herr v. Lutz, wie er einst der Vertrauensmann des unglücklichen Königs Ludwig II. gewesen war. so auch später wider Erhoffen der Ultianionlanen das volle Ver trauen des Regenten. DlcS bat .sich vor Allem auch in dem Jn- dianerkampfe erwiesen, den die klerikalen Heißsporne vom Schlage der Taller und Ortcrer vor wenigen Monaten gegen den Kultus etat aufführten, indem sie, um in der Altkatbolikenfrage Zugeständ nisse zu erzwinge», die Erfordernisse für Kunst und Wissenschaft in unwürdiger Weise beschnitten. Auch jetzt, wo der Rücktritt zur vollendeten Thatiache geworden, hat cs für Herrn v. Lutz nicht an erneuten Beweisen der Huld und Dankbarkeit seitens seines hohen Herrn gefehlt. Dieser Umstand sowohl, wie die Beschaffen heit der Männer, welche leine Nachfolgerschaft angesteten habe», kann als ein Beweis dafür dienen, daß keine politischen Mcinungs- v-rlchiedenheiten für den Rücktritt maßgebend waren. In seinem Handschreiben an Lutz spricht der Regent von den .tleffchmerz- lichc» Empfindungen, mit denen ihn die Enthcbungsbitte deS MaimeS erfüllt, der in treuester Hingabe an Krone und Land seine volle Kraft einsetzle". Nachfolger aber des „kleinen Bismarck — so bezeichnen ihn spottend seine Gegner, ehrend aber leine Freunde — wird Frhr. v. Crailsheim, der bereits in dem Ministe riiiin Lutz da- Portefeuille deS Auswärtigen besaß und — waS allrrdings nur ein Zufall ist, aber recht bezeichnend scheint, — ein Protestant ist. Der bisherige Polizeipräsident von München, Herr v. Müller, der neu in daS Ministerium «intritt, bildet für die Klerikalen auch gerade keine angenehme Ueberra schling. Er ist ein Mann von unermüdlicher Arbeitskraft und umsichtiger Energie, zugleich aber auch ein unbedingter Gegner der klerikalen Welt anschauung, und eS ist gerade mit seiner Berufung ein deutliches Zeichen gegeben, daß auch in Bayem der CurS der alte bleibt — ein Wechsel der Personen tritt ein. nicht des Systems. Herr v. Lutz wurde im Jahre 1826 als Sohn eines bürgerlichen Schullehrers geboren und hat also eine glänzende Laufbahn znrück- gclegt. Ter wichtigste Schritt in derselben bestand wohl in seiner Berufung als Sekretär in das Privatkabinet des Königs im Jahre 1863. Seit 1866 Chef des Grheimkabinets, übernahm er am 1. Okt. 1867 das Justiz» und zwei Jahre darauf da« CultuSmintsterium. Er war in dieser Stellung ein entschiedener Gegner deS Ultra» montaniSmuS, den er ganz nach der Welse des Fürsten BiSmarck zu bekämpfen suchte. Hierbei fand er einen festen Rückhalt an König Ludwig II.. der ihn mit Auszeichnungen überhäufte, ihm den Adel verlieb und ihn zum Ministerpräsidenten eniannte. In Erinnerung dürfte noch sei», wie aus Anlaß der Katastrophe am Starnberger See die klerikale Partei unter Frhr. v. Frankcnberg den Versuch machte, die Schuld an dem unseligen Ereignisse dem verhaßten Minister in die Schuhe zu schieben und die geistige Um nachtung König Ludwig? als eine Erfindung zum Zwecke einer Jntrigue darzustellen, wie sie sonst allerdings gerade bei Jesuiten und ihren Freunden üblich ist. Der einzige Vorwurf, den man der Thätigkeit des bisherigen Ministers machen könnte, wäre in der Halbheit zu suchen, die er den Altkatholiken gegenüber be wies, indem er sie schrittweise preiSgab. Aber auch dieser Vorwurf trifft kaum zu. da die ganze altkatholische Bewegung selbst aus einer gewissen Halbheit nicht herauSkam und niemals sich fähig gezeigt hat. durch die Macht fruchtbarer Gedanken einen festen Grund im Völkrrleben zu gewinnen. Unvergessen dagegen sei dem scheidenden Staatsmann die felsenfeste Treue, mit der er stets an den« ReichSgrdanken frsthielt trotz des Anpralls klerikal-partiku- lanstischer Wogen an dem Felsen, auf dem er die deutsche Fahne aufgepflanzt hatte. In Berlin hat in der letzten Woche «ine eigenartige Ver sammlung getagt, die eine besondere Bedeutung auch äußerlich durch die Theilnahme zweier preußischer Minister, des Kultusministers v. Goßler und de» HandelSministerS v. Berlepsch, erhielt: der evangelisch-soziale Kongreß. Ohne sich durchweg mit den Bestrebun gen des HospredlgerS Stöcker zu identisiciren — nahmen doch auch Vertrete, de, wittelvarteilichen und freisinnigen Richtung der pro testantischen Kirche Theil —. gab dieser Kongreß doch den Beweis, daß man sich auch innerhalb der Landeskirche auf die Pflicht be sinnt, zu den gährenden Fragen der kommenden Zeit Stellung zu nehmen und die Thätigkeit dieser Kirche zu Gunsten vernünftiger Reformen in die Waagschale zu werfen, wie eS der Kaiholicisnius — zu seiner Ebre sei's gesagt — längst gethan hat. Zunächst zeitigte dieser Kongreß eine Frucht, deren Werth nicht zu unter schätzen ist. Die vornehmsten Geister der kirchlichen Hauvtrichlun- gen haben friedlich miteinander getagt und trotz sachlicher Meinungs verschiedenheiten sich in den verbindlichsten Formen bewegt. Selbst das Aufwerfen der Judensrage bedeutete hierin keine Ausnahme. Ein freisinniger Theologe, welcher ganz am linken Flügel steht, Prof. Darnach besten Berufung von Marburg nach Berlin als Nachfolger Psleiderer'S im vorigen Jahre den Protest der obersten kirchlichen Behörden an das Kultusministerium hervorries und in der Presse vielfach besprochen wurde, hat die soziale und politische Bedeutung der Judensrage anerkannt, hat zugegeben, daß die Juden ein besonderes „Volk" sind, eine geschlossene Gemeinschaft mit eigener Geschichte, eigenen Ueberlieferungen, eigenen Interessen. Mehr kann man nicht verlangen, und sicherlich kann eine so zutreffende Auffassung weder daran bindern, den alten, großen und kleinen Propheten seine Reverenz zu machen, noch auch dem einzelnen Juden, der sich menschlicher Achtung würdig zeigt, solche zu beweisen. Diese Frage aber die nur spontan austauchtc, bildete keineswegs den Haupt punkt thellnehmenden Interesses. Dieses muß sich vielmehr darauf richten, daß für alle oder doch für fast alle Richcungen der evan gelischen Kirche ein gemeinsamer Boden geschaffen wurde, aus dem an sozialpolltlschen Aufgaben gearbeitet werden kann. Der Kon greß hat nicht von Oben her dekretirt, diese oder jene Wirthschafts- politik sei »allein christlich", er hat nicht den Staatsmännern und Sozialpolitiker» in's Handwerk gepfuscht, sondern die Stellung festgesetzt, welche Kirche und Gemeinde gegenüber der sozialdemo kratischen Bewegung einzunehmen haben. Hier wurde der Nach weis erbracht, daß man als evangelischer Christ, nicht blos als Staatsbürger, berechtigt und verpflichtet ist, an den sozialpolitischen Bestrebungen tbeilznnchmen, daß es »Aufgabe der Kirche ist, die Gewissen zu schärfen, die Arbeiterbewegung aus der Verquickung mit Nnisturzgelüsten und materialistischem Atheismus loSzulosen und die sittlich-religiösen Grundgedanken des Protestantismus gel tend zu machen". Diese Ziele weiter zu fürder», hat der Kongreß ein Aktionscomitö eingesetzt, bei dem nicht nur alle kirchlichen Richtungen berücksichtigt sind, sondern auch angesehene Männer aus anderen Kreisen sich betheiligen. Als ein wichtiges Mittel, die Bestrebungen der Kirche auf sozialem Gebiete zu fördern, wurde die von unserem hochgeschätzten Dresdner Pastor Dr. Sülze seit Jahren empfohlene Bildung kleiner, übersichtlicher Gemeinden aner kannt, deren soziale Bedeutung durch interessante Erfahrungen aus Dresden und Chemnitz bestätigt wird Mit den Verhandlungen dieses Kongresses ist ja vorläufig nur ein. allerdings erfreulicher. Anfang gemacht worden, einen so wich tigen Faktor, wie die Kirche, für die Theilnahme an den sozialen Fragen organisch.zu verwcnden. Hoff-ntlich folgen diesem evangc- li'ch-wziale» Kongresse weitere erfreuliche Zeichen einer intensiven Thätigkeit. ES ist von ungemeiner Bcdeiltung, beider schwierigen Aufgabe, den sozialen Frieden zu sicher», eine so fcstgeordiiete Gruppe von Mitarbeitern zu gewinnen, wie es die Geistliche» einer ganzen Kirche sind. Die Gemeinsamkeit ihrer Bildung, die Gleich heit ihrer Stellung tchon bildet ein Mitiel, die Reihungen zu überwinden, die sonst bei gemeinsamer Arbeit aus der Verschieden- artiqkcit der Lebensverhältniffe entstehe». Gegenüber den sozialen Gefahren gilt es ohnehin, die Meiniiiigsverfchiedenheiten zurückzu- stellen, denn ihnen gegenüber gilt nur das Kommando: „Alle Nann auf Deck!" Aeruschreib- «nd Fernst»» ech-Vcrichte vom 2 Juni. Berlin. Der Kaiser unternahm gestern (nicht bereits ani Sonnabend) seine erste Ausfahrt. Für heute Nachmittag war ein Spazierritt geplant. Der Kaiser und die Kaiserin begeben sich am 5. d. M. zur Parade des pommcrichen Kürassierregiments Nr. 2 nach Pasewalk. — Ter König von Sachsen, welcher übermorgen früh K"/i Uhr zu den Tauffcierlichkelten liier cintrifft, wird bereits am Abend desselben Tages nach Dresden zurückkehrcn. — Tie z. Z. hier weilenden Bevollmächstaten zum Bnndesrathe babcn zr morgen Nachmittag vom Kaller Einladung zur Tafel erhalten. - Der „Rhein. Courier" bestäiiat, daß Prinz Heinrich von Hanau Svhn des Kurfürsten von Hessen, zur katholitchcn Kirche »berge treten sei. Der Prinz selbst hat mitgctbeilt. daß er die erste An regung zu seiner Conversion von der Königin von Spanien er halten habe. — Der Kronprinz von Italien trifft am 8. Juni in Potsdam ein. — Ter nächste sozialdemokratische Partcicvngreß wild unmittelbar nach Ablauf des Sozialistengesetzes nbachalkcn und zwar in einer mitteldeutschen Stadt und nicht, wie bisher an genommen, in Berlin. Halle a. d. S. Die „Soaleztg." erfährt vom Berichterstatter der „Nowoje Wremja" das von diesem Blatte veröffentlichte Interview habe Fürst Bismarck selbst im Manuskript niederge- schrleben. Köln. Aus die Eingabe deS Rheinisch-Westfälischen Berg- arbeiterverbandes (Bunte und Gen.), die Regierung möchte die Wiedeiannahme der nach dem Streike entlassenen Berg leute erwirken, hat der „Köln Ztg." zufolge Regierungspräsident Winzer in Arnsberg dem Vcrbaiidsvorstande geanlworlet, die Staatöregierung könne der überhand nehmenden Mißachtung der vertragsmäßigen Verpflichtung der Arbeiter keinen Vorschub leisten und müsse daher die erbetene Vermittelung zu Gunsten der kon traktbrüchigen Arbeiter ablchnen. H a m bürg. Die „Hnmb. Nachr" versichern, daß Graf Herbert Bismarck während seiner Reise in keiner Weise journalistische Interviews gehabt unv daß die Gerüchte über angebliche Untcr- rednitgen jeder lhat!ächlichen Unterlage entbehren. Wien. Ter Schnellzug Eger-Wien entgleiste gestern früh in voller Fahrt in der Nähe von Tulln. Wie durch ein Wunder blieben alle Passagiere nnd daS ZngSpcrsonal unverletzt. Prag. Der Landtag lehnte gestern den Antrag, betreffend die in das Ausqleichsgeietz aufzunehmende Bestimmung über die Ver handlungssprache im LandcSschulrathe ab und nahm einstimmig den VermittelungSantrag des Fürsten Windiicharätz an, daß diese Be stimmungen im Vewrdnungswege unter Wahrung der Gleichbe rechtigung der deutschen nnd böhmischen Sprache erfolgen sollen. Der Statthalter hatte gegen diesen Vcrmittclungsantrag nichts einzuwenden, falls sich die Parteien darüber einigte». Heule beant wortete der Statthalter die junaczcchische Interpellation wegen des angeblich ungeietziichen Vorgehens des Militärs bei der Unter drückung der Arbeiterunrnheir in Nmchan, indem er feststellte, daß die Arbeiter bei dem Mnrthaschachte eine drohende Haltung an genommen hätten. Vor der Anwendung der Waffengewalt seien wiederholt Aufforderungen zum Auseinandergchen erfolgt. Da raus seien aus der Arbcitcrmenge Nnic laut geworden, oie Sol daten dürften nicht schießen und sei das Militär mit Knütteln be droht und die Abwalmungen des comniandirenden Offiziers mit Hohnrufen beantworlet worden. Aus ein gegebenes Zeichen seien die Arbeiter aus das Militär losgestnr»!- Unter den Getödteten und Verwundeten hätten sich fremde Eleniente beiunden. Einer der Schwervcrwuildeten habe gestanden, daß Plünderungen beab sichtigt waren. Ter Kommandant sei durchaus pflichtgemäß vor» gegangen. Der Statthalter schloß, daß die immer heftigere Formen annchmeiide Arbeiterbewegung die Staatsorgane zwinge, mir aller gesetzlichen Stienge für die Ordnung nnd den Schutz der ruhigen Bürger und deS Eigeiithunis eiiizutrcten. London. Die „Times" berichtet, nach Nachrichten der fran zösischen Mission in Uganda vom 6. Mürz, habe Mwanga einen entscheidenden Sieg über Kalema und die Araber davongetragen. Dr. Peters, der zu dieser Zeit Uganda erreicht gehabt, sei während der ganzen Periode Mwanga's Hanptbcratkcr und Bundesgenosse ge wesen. Aus Lankdackcit dafür soll Mwanga mit Peters Bluts- . frcundschcllt geschlossen und den Deutschen wichtige Privilegien in Uganda eingeränmt haben. Alle Europäer, die rmt PeterS ziehe», sind wohl. Berliner Börse. Der Aufschwung hat nicht lange ge dauert. Die Gerüchie über ungünstige ErnteauSsichten in Ruß land vcranlaßlen heute große Verstimmung, die sich nahe»» aus . ollen Gebieten zeigte. Banken lebhaft gehandelt und ziemlich stark weichend, deutsche Bahnen setzten zwar höher ein. gingen aber bald zurück. Oeslerreichiiche Bahnen waren belebt und fest, russische Werihe matt, andere fremde Renten besser behauptet. Stark ongeboten waren namentlich Bergwerke, die erheblich billiger wurde». Im Cnssavcrkehr waren Banken still, deutsche Bahnen ziemlich behauptet, österreichische fest. Bergwerke vorwiegend schwächer, andere Jiidustriepapiere ruhig. Harnnann 1,10 Prozent Höher, österreichische Prioritäten fest. Privar-DtScont 3'/< Prozent. Nachbörse schwach. — Wetter: Vorwiegend bedeckt, kühl. West- Süd-West-Wind. kk - nkfuri a. M. ,«»-«»».> «red» 26b. ««»«I». »9S.6». «»»» l2».7ö. «-lizltt 171.1». «,ü»»cr gs.l». «Pr»«. Um,. so.ia. «»««, 223,1». »»Sdn. «1. 156,0». Laura I3»,3». «elsenkirche» «rtzauptet. v»r>«. sq»>». «cmrSIH». «»Ir«,, 1»6.7». Ltalleuer »7,7«. «laut«, bahn 501,25. Louibarbr» 308,75, »«. Brioritil»» —. Spanier 77. Sauatcr 1»2,8I. Oll»ma»t» 603,75. t-Scomvte 612,5». Arft. Varl«. Srobulicu iSLlutz.» «rizc» »rr I»iU 25^0, »rr Septbr.-reebr. 23,60. solriiu» «er Juni :>6,5». »rr Seplember-Hecembrr 37HO. ««Ul »rr Juni OS,75, »rr Srvirmbrr-Dccrmbcr 67,0«. NmNrrbam. Srobukir» «Schluß», «itir» »er «o»e»t«r UL «a«»ru »er Ociobcr 123. Laub,» iivrodurien - ««Ich». Enqltschrr Selze» nur uted»««« nrrkLuI- lich, sremdcr >/, b,S 1 Sch, »trdriger, dazu aesraplrr. Mahlacrftr ruhi«, prtla. Mai« williger, Hafrr ruhigs», ermattend, Bohne» 1 Sch. billiger, Srtse» >/, die 1 Sch. iheurer. — Wetlrr i Schön. - Uok Oertliches und SiichsischeS. — Heute Abend verläßt Se. Maj. der König Schloß Sibyllenort, um sich nach Potsdam zu begeben und morgen, wie schon kurz erwähnt, der dort stattstndenden Tauffeierlichkeit beizn- wohnen. In der Begleitung Sr, Majestät befinden sich General major Frhr. v. Hodenberg und Oberst Schmalz. Bereits morgen Abend trifft der König in Dresden ein. Ihre Majestät vle Königin bleibt noch bis Ende dieser Woche in Sibyllenort und wird Sonnabend in der Königl- Billa in Strehlen emtreffen. — Während Se. Kgl. Hoheit Prinz Friedrich August bereits vorgestern früh gegen 4 Uhr von Sibyllenort hier wieder eintraf, kehrten die übrigen Mitglieder der Prinz Georg'schen Familie Nachmittags 4 Uhr nach Dresden zurück, Abends 8 Ubr begaben sich Ihre Kgl. .Hoheiten Prinzen Johann Georg und Max zur Wiederaufnahme ihrer Studien nach Leipzig. — Se. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August ist be kanntlich seit dem 1. Juni zur Dienstleistung m das Gardereiler- Rcgiment kommandirt worden. Daselbst finden zur Zeit Schwa- dronbcsichtigunge» statt, denen Se, Königl. Hoheit gestern erstmalig in der Uniform der Großenhainer Husaren beiwohnte. Der Prinz befehligt die zweite Schwadron, — Während feines kurzen Aufenthaltes vorgestern hier in Dresden empfing Se. Königl. Hoheit Prinz Johann Georg eine Deputation des hiesigen Numismatischen Vereins, bestehend aus den Herren Senalspräsidcnt Loßnitzer, Hofrath Dr, Erbitein und Hofrath Dr. Schieck. Prinz Johann Georg, selbst ein eifriger Münzsammler, hatte sich bereit erklärt, das Ehrenpräsidium in dem Verein zu übernehmen und die genannten Herren waren beauf tragt. ihm dasselbe offiziell zu übertragen. — Ter Rvßarzt Kuntzsch, bisher beim Train-Balaillon Nr. 12, erhielt anläßlich seines Ausscheidens aus dem aktiven Dienste das Allgemeine Ehrenzeichen. — Stabstrompeter M üller vom 1. Husaren-Regiment Nr, 18 erhielt den Titel eines Königl. Musik-Dirigenten, — Der Obcrrevisor bei dem Hauptsteueramte Dresden Zoll- insvektor Ferdinand Brcymann wurde zum Ober-Zollinspektor und Vorstände des Hanvtzollnmts Etbenstock ernannt, — Bei der Wichtigkeit und dem weittragenden Einflüsse der Bestimmungen des Rcichsgesctzcs vom 22. Juni 1889. betreffend die Jnvaliditäts- und Altersversicherung, izr es dringend wünschenswertb. daß die nach dem Gesetze Versicherten darauf aufmerksam gemacht werde», was von ihnen zum eigenen Beste» zu beobachten ist: das hiesige Gewerbcamt hat zu diesem Zwecke für jetzt wichtige Bemerkungen zusamniengestellt und ersucht uns, dieselben an dieicr Stelle zum Abdruck zu bringen. ES er scheint in hohem Grade wünschenSwerth, daß Diejenigen, welche bei dieser Versicherung intcrcssirt sind, allgemein wichtige Bestim mungen des darauf bezüglichen Gesetzes kennen lernen, namentlich solche, welche sich auf die Zeit bis dahin beziehen, wo das Gesetz in Kraft treten wird. Wir empfehlen deshalb die nachstehenden Bemerkungen zur Beachtung. Versichert werden im Allgemeinen alle über 16 Jahre alten Arbeiter, Gehilfen, Gesellen, Lehrlinge, Dienstboten, SchiffSbesetzungsmannschasten. welche gegen Lohn
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