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LZ8 Dl« Chosera in dm lehten Zügen. Trotz der warmen Und fruchtest Witteruug, Vpntvelchcr inan besorgen mußte, sie Miede hjni Uebel neue Kraft verleilM, gehen von üblen Seiten sehr beruhigende Nachrichton ein, und z. B. in Wien, Berlin, Hamhurg, Lüne burg, Magdeburg, Prag re. hgt die Seüche theils ganz nachgelassen, rheils erfolgen nur Noch sehr seltene und wenige Erkrankungen.. Brod-Branntwein. Die englische Erfindung: „au.s den, beim Brodbacken entweichenden Dämpfen einen reinen Weingeist zu gewinnen," ist nun auch in Teutschland versucht und erprobt worden, und zwar von I. G. Böhner in Friemar im Gothäischen. Er brachte nehmlich an dem Gemeindebackofen, worin 80 bis 90 Brode, jedes 14 bis 16Pfd. schwer, auf einmal ge backen wurden, einen Dampfkühlungs- ' apparat an, der mit dem einen Zuglochc in Verbindung gefetzt war, und gewann in Z Stunden gegen 20 goth. Kannen Lütter, woraus, nach zweimaligem Abziehen, 8Nössel reiner Weingeist sich darsteilte. Es würde die Menge noch größer gewesen seyn, wenn nicht an der anderen Backvfenöffnuug zu viel Dampfe noch entwichen wären. Zugleich soll Kut diesem Nebengewinn noch ein anderer großer Vvrtheil verknüpft scyn, indem dnÄ, «uf diese Art geb^wkene Brod nicht nur gut 'üusgebacken, sondern auch der Gesundheit ^iibräglicher werde, weil die säuern, das Brod schwer und ungesund machenden Dämpfe ab geleitet würden. Zeltungsberichte. 7:! Preußen. Die Untersuchungen gegen . alltz Einwohner der Provinz Posen, welche Witz, den letzte» polu. Korps wieder »ach Preußen übergetreten., sind eingestellt wor- Pc«. — Die poln. Soldaten svllm sich wei ger«,'in ihr Vaterland zuräckzukehren, und seit sie auf preuß. Boden den Werth der per sönlichen Freiheit und des Rechts, Eigenthum zu erwerben, kennen gelernt, lieber als Knechte hei den Bauern dienen wollen. Jn- deß hatten die vom Gielgud. Korps ihren Rückmarsch angetreten, und es folgt ihnen das schöne Ieugniß, daß sie sich durch ein un- tadelhaftes Betragen des ihnek gewährten Schutzes würdig bewiesen. Kur-Hessen. Am 7. Dee. ereignete sich in Kassel Trauriges. Die Knrfärstin, die mit ihrem Sohne wegen seiner Verhn- rathung in Zerwürfniß lebte, war zum ersten Male wieder ins Schauspiel gefahren und von einer großen Volksmenge mit Jubel begrüßt worden. Diese wollte ein Gleiches auch bci ihrer Rückkehr thun; aber bald wurde die Aufruhrakte verlesen und Militär zur Aus- einandertreibung des Volks gebraucht, wobei Viele verwundet wurden. Auf dem Friedrichs- Platze und vor dem Palais des Kurprinzen warenKanonen aufgepflanzt. DieRuIe wur de zwar wieder hergestellt und am andern Tage das Militär durch die Bürgergarde zu deren fcrnern Erhaltung ersetzt; allein die Ständeversammlung hat fest und doch ruhig über alle diese Gewaltmaßregeln, ohne an scheinende Noth, Rechenschaft und gegen deren Urheber Untersuchung verlangt. In einer Prvklamazivn d^s Kurprinzen undMitregen- h--iße -daß nur durch Brrkrnnuug der Stimme einer, zur Erhaltung der öffentlichen Ordnung verpflichteten Obrigkeit (dieAuffor derung zum Auseinandergehen und Verlesung der Aufruhrakte) das Einschreiten der bewaff neten Macht herbeigeführt worden sey, daß übrigens eine sorgfältige und strenge Unter suchung ermitteln werde, in wie weit und von welcher Seite den Gesetzen zuwider gehandelt worden, und daß gegen die Straf baren ohne Ansehn der Person-die Gerechtig keit ihren freien, ungchinderten LÄuf haben werde. Schweiz. In Neufrhates wurde ain A. Dee. dtr gesetzgebende Rath eröffnet und die