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21Z - lands Handel ganz zerstören und sich nur neue 28cge eröffnen wolle, Teutschland mit seinen Pro5likten »och mehr zu überschwemmen. (Letzteres ift vielleicht nicht ganz unwahr. Ucbcrhaupt sicht Holland in offenbarem Nach- kheile, dadmch, daß es weit mchr und besse- rcs Land abtreten anuß, als cs crhält, 100 Mill. Echulden mehr zu übcrnchmen hat und sich gcfallcn lasscn soll, daß die Belgier Ka näle durch sein ganzes Land bis an bas Preußische graben dürfen.) Groß - Britannien. Von den Lord- Lieutenants der Grafschaften haben 38 gegen und nur 12 für die Reformbill gestimmt, was die Zeitungen schon veranlaßt hat, auf die Nothwendigkeit neuer Absetzungen hinzuwci- sen. (Also immer das: Fnß, Vogel, oder stirb!?) — Der Herz, von Newcastle muß 400 Milizsoldatcn zum Schutze seines Schlos ses von Clumber, auf dessen Äällen Kanonen stehen, unterhalten. — Die Bischöfe, welche gegen die Reform stimmten, werden überall vom Volke beschimpft, ja zum Theil im Bild niß verbrennt. (Man bemerke wohl, daß diese geistlichen Aristokraten nur die Nutznießer Li oßcr Pfründen sind und in Glanz und Fülle leben, während der größte Theil der nicdern Geistlichkeit, welche allein arbeitet und fast durchaus für die Reform ist, in großer Dürf tigkeit schmachtet.) — Hier und da werden Antireformers gewählt, aber, während sie von ihrer Partei im Triumph dahergeführt werden, vom Volke grstriniget. — Da das bisherige Konkursverfahren mit den schänd lichsten Mißbräuchen und den ungeheuersten Kosten verbunden war, so hat der wackere Brougham (Bruäm oder noch kürzer Bruhm) einen Gesetzvorschkag zu dessen Verbesserung vorgelegr, wodurch jährlich 7 bis 800000 Pf. Sterl, zum Beßken der Gläubiger erspart werden würden. — In mehrern Gegenden, besonders auch in Irland, ist es sehr unruhig. Spanien. Die lieben Apostolischen fas sen Muth; denn sie wollen wissen, daß im Frühjahre alle Mächte gegen Frankreich,los- btechcn würden^ dessen Lheilüng entschieden sey. r (O heilige Einfalt, oder vielmehr Bos- Gricchcnland, Der Präsident Graf Capvbisirias ist zu Nauplia durch Meuchel mord umgekvmmen. Die verruchte Tchat ge schah an ihm, als er am 9. Okt. früh sich, wie gewöhnlich, in die Kirche begeben wollte, von Konstantin und Georg Maurvmichalis, Soh» und Bruder des Pietro Bey, durch einen Schuß, der ihm den Kopfzerschmetterte, und einen Stich in den Unterleib. Konstantin wurde auf der Stelle von der Wache des Präsidenten gelodet, Georg aber entfloh in das HauS des franz. Konsuls, der ihn zwar der Volkswuth nicht ausliefcrte, aber erklär te, daß er ihn der Behörde gern übergeben würde. Der Senat ernannte sogleich eine Kommission, welche die Regierung einstweilen» verwalten soll. Der edle und große Freund und Wvhlthäter der Griechen, Ritter Eynard, macht diese, an einem Manne, der mit Ein sicht und Redlichkeit nur seines Vaterlandes Wohl zu fördern suchte und ihm alle seine Kräfte, ,a sogar sein ganzes großes Ver mögen opferte, verübte Gräuclthat mit bit terer Wehmuth bekannt. — Am 23. Sept, hatte der Ermordete den bair. Prof. Thiersch aus München sehr freundlich avfgenomm-n. Türkei. Die Bosnier, nachdem sie den Großvezier bei Koskora geschlagen hatten, mußten, da letzterer noch dazu 15000 Mann nach Konstantinopel schicken mußte, mit 3000 Beuteln (1^ Mill. Piaster) als Ersatz der Kritgskosten, dem Versprechen der Erhaltung des bisherigen Zustandes in Bosnien und vinrr Amnestie für Mustapha Pascha von Sklttari beruhiget werden. Rußland. Der Verlust in den Stög. Gefechten vor dem Fall« Warschaus wird zu 3000 Todten, worunter 63 Gen. und andere Ob. Ofsiciere, und 7600 Verwundeten, wor unter 445 Gen. und Ob. Officirre, angegeben. — Der poln. Fürst Czartoryski ist wegen sei ner Theilnohme an her Revolution für un würdig erklärt worden, ferner im ReilhS- rathe re. Sitz zu haben. Dagegrn ist der chc- malige