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214 Wichtigst des Ländchens an sich, sondern wegen de? incips. Die Chefs der Rebellen ' müßten streng bestraft werden. Er werde den Beistand der Eidgenossenschaft dazu in Anspruch nehmen. Werde dieses verweigert, so habe er andere Mittel. Die großen Machte würden sich alsdann darein legen. Frankreich. Die ältere Linie der Bour bons soll dem Staate wahrend der Restaura- zion 5466 Mill. 725000 Fr. gekostet haben, wovon die Emigrantrnentschädigungen allein 4800 Mill, betragen und übrigens für noch viel Unnöthiges. Und doch hat Karl X. seine Schulden nicht bezahlt. — Nach einer Musterung der Naz. Garden und Truppen am 23- Oktbr. besah der König auch die neuen Wallflin ten, die 600 Metres (ij berliner Fuß) weit mit einer 4 Loth schweres Kugel noch sicher treffen; eine Feldschmiede, welche mit allem Zubehör rin einziges Packpferd fortschafft; endlich das vom Oberst Pairhans erfundene Geschütz, dessen mit 4 Pfd. Pulver gefüllte Kugeln Schanzen in einer Entfernung von 550 Metres zerstörten, das, mit Kartät schen geladen, bis 1000 Met. weit traf und 460 halbpfünd. Kugeln bis 1200 Met. weit schleuderte. Dies schwer fortzuschaffende Wurfgeschütz kann jedoch bloß zur Verthei- digung gebrancht werden, und es sind fleral. Kanonen bereits für die Werke vor Paris be stellt. — Etwas Besseres trug der Min. des öffentl. Unterrichts alS Gcsetzvorschlag über denPnmairunterrichtvor, nehmlich: daß den armen Familien freier Unterricht gewährt, den Lehrern eine ehrenvolle und unabhängige Eristenz gesichert, den alten und kranken aber ein Ruhegehalt gewährleistet werden soll. (Der Himmel gebe, daß es geschieht!)— Der ehemalige Präs der poln. Naz. Regierung Niewojowski, der Minister des Auswärtigen Morowski u. v. «.Mitglieder jener Regierung sind in Paris ««gekommen. —> Ueber die aus Spanien. Italien, Teutschland, Polen re. hieher Geflüchteten. deren Unterstützung dem Lands jährlich große Summen kostet, wird sehr geklagt, indem sie zu schuldiger Dank sagung das Volk gegen die Regierung treulich mit aufregen helfen sollen. Belgien. In den Sektionen hatten 47 für und 24 gegen die Annahme des Traktats gestimmt, 26 aber hatten sich des Stimmens enthalten. — Einige Journale erklärten sich sehr stark gegen die Annahme der 24 Artikel und gegen die, nach ihrer Meinung, zu vor eilige Zustimmung des Königs. Eine große Anzahl der Deputaten, welche gegen das geh. Komite' stimmten, hat gegen die Annahme des Traktats später protestirt, weil er den Grundvcrtrag der Jnsurrekzivn und alle ma terielle Interessen des Landes verletze. Man hat sogar versucht, das Volk'aufzuregen; aber dieses blieb ruhig. (Also sind Parteien in beiden Ländern nicht mir der Sache zufrie den.) — Man fängt wieder an zu beten. In der St. Michaelskirchc zu Gent sollen 9täg. Andachten stattfinden, um den Himmel für das Wohl des Vaterlandes anzuflehen. — Der Professor Lelewel u. v. a. Journalisten- welche aus Polen sich flüchteten, sind durch Lüttich nach Brüssel gereift. — Der Theil von Luxemburg,ivrlcher fürBelgien bestimmt ist, besteht aus 441137 Morgen mit 158887 Einwohnern und 194728 Fl. Grundsteuern, der Holland verbleibende aber nur auS 257090 Morgen mit 153568Einwohnern und 196338 Fl. Grundsteuern. (Und doch nicht zufrieden l Aber die Thcilung wird noch immer viel zu schaffen machen.) Holland. Der König soll zwar der lond. Konferenz sür ihre Mühe freundlichst gedankt, aber sich auch über einige, nicht ganz ver ständliche Bestimmungen der 24 Art. nähere Aufklärung erbeten, dabei aber auch erklärt haben, daß man diesseits am 25. Okt. die Feindseligkeiten nur dann wieder beginnen lassen werden, wenn Angriffe von Belgien erfolgten. (Da bleibt's ruhig.) Die Armee steht übrigens schlagfertig da. Das Jour nal vom Haag zieht in überaus unanstän digen Ausdrücken auf die Konferenz und die großen Mächte los, besonders aber gegen England, welches durch diesen Traktat Hol lands