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163 alle so mit Steinen geworfen und gemißhan- delt worden, daßRephan an den Verwundun gen bereits gestorben ist; die 2 andern waren dem Tode nah. — Graf Paskewitsch soll die ausgedehntesten Vollmachten zu Abschluß eines Waffenstillstandes haben. (Helf' Gott!) Schweden. Die Regierung hat zu Be ruhigung des Volks wegen der Cholera die Ansichten über diese Seuche bekannt machen lassen, welche der preuß. Arzt v. Barchewitz, der in Moskau selbst gegen das Uebel mit wirkte, mitgetheilt hat. Er stimmt die Furcht vor dem Uebel sehr herab und behauptet, daß da, wo nicht schon eine Dispvsizion dazu vorhanden sey, selbst keine Ansteckung statt- stnde. Er leugnet sogar die Fortpflanzung des Uebels durch Waaren. (Hier wäre also das Ertrem von v. Jörgs im v. St. mitge- Redigirt von M. E. Engel. theilter Ansicht, aber die Wahrheit dürfte auch hier in der Mitte liegen. Jndeß doch immer besser, die Regierungen und Völker vorsich tig, als sicher machen.) Nordamerik. Freistaaten. James Monroe (Tschihms Monruh), der 8 Jahre lang Präs, war, ist zu Ncuyork am 4. Jul., als dem 55sten Jahrstage der amerik. Unab- hängigkeitscrklärung, in einem Alter von 73 Jahren gestorben. — In Philadelphia erkürten sich an einem Tage 127 Personen für insolvent, und in den Sterbclisten von Neuyork stand in der Woche vom 2t). bis 26. Feb. Kindermorde: 58. (Man sieht, daß auch die dort herrschende, von Bielen so hoch gepriesene freie Verfassung und freie Kirche nicht frei von großen Unsittlichkeiten machen.) Gedruckt und verlegt bei C. Wieprecht. Freundlicher Aufruf an die Verehrer des O. Dinter. Um das Andenken des verstorbenen vr. Dinter im Segen zu erhalten, waren die am 18. Juli versammelten Schulmänner der Residenz der Meinung, daß es dem Geiste des Ent schlafenen am angemessensten sey, durch milde Beitrüge ein Capital zu gründen, dessen Zinsen zu Stipendien vorzugsweise für vcrwaiscte Schulmeistersöhne, oder für Söhne armer Schul- münner verwendet werden sollen. Wenn diese Beneffeien zunächst für bedürftige und wür dige Zöglinge des Schullehrer-Seminars zu Friedrichstadt-Dresden, als der ehemaligemWerk- stätte des Verstorbenen, zu beschränken seyn dürften, so sollen kcinesweges die übrigen der artigen Institute des gesammtcn Vaterlandes, unter der Voraussetzung, daß sich der Fond genügend verstärkt, von den erwähnten Wohlthaten ausgeschlossen bleiben. Unter der festen Ucberzeugung, daß wir auf diese Weise Dinter's Geist richtig erfaßt und der Zustimmung Aller uns zu erfreuen haben, erlassen wir mit Bewilligung des Königl. Kirchen- rathes an sümmtliche Verehrer und Freunde des Heimgegangenen im Königreiche Sachsen die freundlichste Bitte, ihre Beiträgt nach Kräften gefälligst zu unterzeichnen und für die Ein sammlung derselben in ihren Bezirken thätig besorgt zu seyn. Indem die Herren Superinten denten, Geistlichen und Schulmänner dringend gebeten werden, sich der Einsammlung der innerhalb der Grenzen unsers Vaterlandes zu Stande kommenden Beiträge mit Liebe zu unterziehen, und die eingehenden Gelder nebst Speeification an den Seminar-Director Otto zu Friedrichstadt-Dresden gelangen zu lassen, muß es als höchst wünschenswerth erscheinen, daß die Herren Collectoren ihre Geneigtheit zur Förderung des guten Zweckes dem Vorgenann ten schriftlich zu erkennen geben. Zu seiner Zeit werden die Beiträge mit namentlicher Auf führung der Geber öffentlich bekannt gemacht werden. Friedrichstadt-Dresden, am 29. Juli 1831. Der Dintersche Verein. Zur Annahme von Beiträgen erbieten sich Sup. v. Fiedler und Stadt-Diak. lVl. Engel. Er-