Volltext Seite (XML)
bedenklicher werden und die Stunde der Auf lösung sich nähern. (Ein Ereigniß, daß für Englund, ja Europa von wichtigen Folgen seyn kann.) — Das gelbe Fieber in Gibral tar war täglich im Abnehmcn, doch ward der portug. Bischof von Elvas, ein treuer Anhänger Don Petros und der Charte, der dahin geflüchtet war, noch ein Opfer dessel ben. — Marokkanische Korsaren haben einige engl. Kauffahrteischiffe genommen, worauf 2 Fregatten vor Tanger erschienen und bis Ende Olt. Zeit zur Satisfakzion gaben, nach deren Ablauf aber das Bombardement erfol gen sollte. Portugal. Ein Policeiedikt gebietet, alle der jetzigen Regierung entgegene Schrif ten sogleich einzulicfern, und bietet zu Ent deckung der Verheimlichung Belohnungen von 20 l is 100000 Reis aus. Dies hat allgemei nen Schrecken verbreitet, weil wegen des letzter» Punktes Niemand mehr vor seinen eigenen Dienern und Hausleuten sicher ist. Doch waren seitdem dergleichen Proklama- zivnen selbst an den Wänden im Innern des Palastes angeschlagen, weßhalb die Schild- wachen verhaftet worden. Nachts machen unzählige Patrouillen die Runde, bei Tage wimmeln die Straßen von Gassenbuben, welche de» Vorübergehenden Gläser Brannt wein anbieten, wobei sie De» Miguels Ge sundheit ausbringc», und wehe dem, der nicht einstimmt; denn jene Buben stehen unter dem Schutze der Police!. — Die Er- pedizion, welche Madeira so schnell unter warf, hat bei der Insel Tercrira nicht gleiches Glück gehabt, indem Unterhandlungen zu- rückgewiesen und Landungsvcrsuche zurück- geschlagen worden. Nom. Am 4- Nev. als am Karlstagc wurde vom franz. Botschafter, Vicomte de Chateaubriand, die Feier des Namcnsfesies seines Königs in der franz. St. Ludwigs- Kirche veranstaltet, wobei auch der Papst sich tinfand und eine stilleMcssc hörte. Neapel. Der Friede mit Tripolis ist durch franz. Vermittelung zu Stande ge kommen und die beiderseitig gemachten Prisen werde» zurückgegcbcn. (Was kostet's?) Griechenland. Die Besatzung von Patras hat sich, als sie merkte, daß sie auf französischen Schiffen nach Alcrandrien ge bracht werden sollte, empört und ihre An führer ermordet, ist aber auch durch das Feuer der franz. Truppen theils getödet, thcils zerstreuet worden. — Den franz. Truppen gefällt es in Morea nicht; denn sic müssen die Orte, die sie besetzen, erst mit Mühe und Ekel von dem Unrathe säubern, den die Muselmänner zurüci gelüste» haben. Auch leiden sic sehr an Krankheiten. — Das Kastell von Morea, dessen Besatzung es nicht räumen wollte, ist nach lotägiger Bela gerung am Zo> Okt., nachdem 4 Stunden lang Bresche geschossen worden, endlich auf Gnade und Ungnade übergeben und sonach ganz Morea geräumt worden. Die Besatzung mußte alle Waffen, worunter sehr kostbare Säbel und Hadschare (Dolche), niederlcgen und abgeben, und es wurden 2500 Mann nach Smyrna übergcschifft. Die Franzose» sollen nur 25 Todte und Verwundete gehabt haben. — Cochrane ist nach st monatlicher Abwesenheit auf dem neuen griech. Dampf schiffe Hermes wieder zu Poros angekommcn. — Die Botschafter der 3 Höfe sollen dem Präsidenten erklärt haben, daß, da die Pfor te fortwährend sich weigere, an der Pacifila- zivii Griechenlands Theil zu nehmen, die Granzberichtigung nun auch ohne ihr Zuthnn vor sich gehen solle, und daß die besetzten griech. Festungen den griech. Truppen über gebe» werden sollen, falls man cs jetzt schon begehre. — Es scheint, daß der Isthmus von Korinth von den Franzosen nicht passirt, wol aber befestiget werden soll. Türkei. Nach Wiener Briefen vom 19. Nov. ist der Großvczier abgesetzt und an dessen