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124 der als des Hochverrats am Vaterland« schuldig, von 2 Kriegsgerichten zum Tode verurtheilt worden, hat die gebetene Begna digung nicht erhalten, sondern ist am 26. Mai mit dem Schwerte hingerichtet worden. — FM. Diebitsch hat, nachdem er am 28. Mai die Brücke von Ostrolcnka, so wie viele Ma gazine und Depots an verschiedenen Orten vernichten lassen, seine Armee geteilt und ist, nachdem er einen Theil nach Litthauen dctaschirt, mit einem andern über den Bug wieder in Podlachicn cingcrückt. — General Gielgud soll sich auf Lomza und dann jenseitS dcrNarew aufPiartnica zurückgezogen haben ond die Russen am 30. Mai auf der Straße von Anguftowo bereits bis Szczuozyn vor gerückt seyn. — Mehrere poln. Truppen- abtheilungen sind auf das linke Weichsclu/er übergegangen. — Der General-Gouverneur von Warschau, Gen. Krukowiezki, hat, auS wichtigen Beweggründen, deren Quelle die Zeit offenbaren werde, seine Stelle aufgege ben. Aber eigentlich hat ihm die Regierung in Folge einer Beschwerde des Generalissimus die Entlassung zugeschickt. — Der Verlust in der Schlacht am 26. Mai soll weit größer gewesen seyn, als die warschauer Zeitung ihn angab, und in 30 Stabs- 225 Subaltern- Officiercn und 10000 Mann an Tobten und Kedigirt von M- s. Engel. Verwundeten bestehen. — Gen. Chlapowski hat am 26. Mai (Tag der Schlacht von Ostro» lenka), nachdem er sich mit einigen 1000 bialpstocker Insurgenten vereinigt hatte, bei Narewka ein russ KorpS angegriffen, ge schlagen und mit Verlust seiner 5 Kanonen und 300 Tobten, theils gefangen, teils zer sprengt. — In Warschau will man eine Regierungsvcränderung vornehmen. Schweden. Die Brodnoth dauert in den nördlichen Provinzen fürchterlich fort, die Armen mußten ihren Hunger mit Brod aus Baumrinde und Moos (isländ.) stillen, und doch sind viele schon wirklich Hungers ge storben. Der König hat Gerste für jene Ge genden ankaufen lassen, aber sie war noch nicht angekommen, und so fehlt cs selbst an Saatkorn für die künftige Ernte. — Einige in Privatgeschäften hieher gekommene Polen sollen keine gute Aufnahme gefunden und von der Regierung den Befehl zu schneller Wieder- abreise erhalten haben. Viele meinen, daß sich gerade jetzt Schweden der Polen anneh- men sollte, um vielleicht sich zugleich wieder in den Besitz Finnlands, seiner ehemaligen Kornkammer, zu setzen. — Der König hat für die Dauer seiner Krankheit dem Kron prinzen die Regierung übertragen. Gedruckt und verlegt bei C. Wieprecht. Kirchlich« Anzeigen. Künftigen Sonntag, den 19. Jun., predigt Vormittags in der Stadlkirche Herr Sup.v. Fi ed- l e r und Nachmittags Herr Archi-Diak. Al. Struve. Künftigen Freitag, als am sonstigen Zohan- nisfcste, den 24. Zuny, früh Halb 6 Uhr, halt Herr Sladi-Diak. IVl. Engel, weil. Mstr. Joh. Michael Bachmanns, B. u, Schneiders von hier, Lcgatpredigt in der Gottesackerkirche. Vom 8. bis 15. Zuny sind getrau« worden: Mstr. Karl Wilhelm Schmidt, B. u. W., mit Zgfr. Christiane Karoline Voigtin allhier. Gelaust sind worden 3 von der Skadt, worunter 1 unehel. 1) Herrn v. Ludwig Schneiders, Erb- Lehn- und Gerichtsherrn auf Reusa S. Ludwig Ferdinand. 2) Mstr. Karl Friedr. Hungers, D. u.W.T. Karoline Zullane. Z) Mstr. Zoh. Fried. Thiems, B. u. Fleischhauers S. Karl ZuliuS. Beerdigt sind worden 5 von der Stadt und 1 vom Lande: 1) Mstr. Zoh. Ehr. Rahmigs, B. u. W. S. Chr. Aug., 4 Z. 3 M. 6 T. 2) Zoh. -Paul Seidel von Kauschwih, 56 Z. 3) Frau Christ. Dorothee, Mstr. Gottfr. Bucher«, B, u.W. Ehest., geb. Wichin, 62 Z. 1 M. 2 T. 4) Mstr. Christ. Fried. Schusters, B. u. W. T. Frieder. Luise, 10 M. 3 T. 5) Mstr. Karl Christ. Zapf, B. u. Deutler, 54 1.1 M. 6) Frau Zoh. Frieder. Sophie, Mstr. Friedrich Christian Loths, B. u. Schuhmacher« Ehest., geb. Limmerin, 59 Z. 2 M.