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Voigtländlscher Anzeiger. 19. Stück. MllM/ Sonnabends den 7. May 1831. Vaterländisches. Am 24. April hat auch der Rath zu Dresden der hohen Regierung eine Adresse überreicht, worin er bemerkt, daß die letztem traurigen Ereignisse nur das Werk einiger überspannten Köpfe gewesen, für die durch sic Verblendeten um Milde, so wie darum bittet, das Geschehene nicht der Stadt ent gelten zu lassen, als deren Mauern dem er habenen Regentenhause auch fernerhin stets eine friedliche und freundliche Residenz ge wahren würden. — Auch Freiberg hat eine Adresse übersandt. — Durch das Fcucrn bei den letztem Unruhen in Dresden, obgleich nur der 10. Mann scharf geladen hatte, und viel über die Köpfe hin geschossen wurde, sol len 5 Personen den Tod gefunden haben, worunter der Schneidermeister Ziegenbalg und ein Lehrling der Amoldischm Buchhand lung, Dietze aus Bautzen, und 20 bis 30 ver wundet worden seyn. Ucber den Ausgang der Untersuchungen soll, um der vielen fal sche» Gerüchte willen, eine eigene Bekannt machung erfolgen.— Der Landesregierungs- Departements-Direktor I). Müller hat als Zeichen gnädigster Zufriedenheit mit der bei Ausrichtung des für Leipzig ihm ertheilten Auftrags von ihm dargclegtcn ausgezeichne ten Umsicht und Thätigkeit von S. M. dem Könige ic. eine goldene sabotiere mit Na- menschiffre erhalte». Zeitungsbericht-. Oestreich. S. M, der Kaiser hat wegen glücklicher Ruhestiftung in Italien dem Fur ien Metternich den St. Stephansorben in Brillanten, und den Feldherren und ihren Truppen Belobungen crtheilt. — Die Maß regeln zur Füllung der Militürmagazine in Turol sind eingestellt worden. — Der Nach richt von Unruhen im Bannat ist von Wien aus widersprochen worden. Preußen. Die in Breslau verstorbene Kaufmannswitwc Wolfgang hat ein Legat von 20000 Thlm. errichtet, woraus arme Prediger- Schullehrer- und Officianten-Wit- wen unterstützt werden sollen; ferner zu Unterstützung von .50 Armen 3000, für Haus arme monatliche Unterstützung 1000, der Armcnpflegung 3000, dem Krankcnhospital 3000 Thl. und noch zu mehrern milden Awek- ken bedeutende Summen, im Ganzen 34600 Thaler. — Die Kriegsrüstungcn sind sistirt und besonders ein Theil der Landwehr ist ent lassen worden, doch mit der Weisung, sich stets zur Wiederstellung bereit zu halten. Baiern. Zu Neuburg ist am 20. April die Frau Herzogin von Pfalz-Zweibrücken, Schwester S. M. des Königs von Sachsen, nach langen Leiden an Entkräftung gestorben. Sie war geboren 1757 und wegen ausgezeich neter Eigenschaften des Geistes und Herzen- allgemein verehrt und geliebt. Vom Rhein. Hier und bis nach Frank furt a. M. sind durch junge Leute eine Menge aufrührerische Schriften unter das Volk aus- gestrcuet, welche die Gräuel einer Revoluzion hervorzurufen beabsichtigen. (Hoffnungsvolle Jugend.') Bremen. Am 21. April ist die Gott fried, die in allem 16 Giftmorde begangen hatte, endlich durch das Schwert hingerichtet worden. Hok