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34 seinem Siege wol seine alten Provinzen, El saß, Lothringen rc. zurücknehmen sollen.) Wenn die Franzosen ferner sagten, sic hätten ihr Blut (Hat s Tcutschland verlangt?) für die Eroberung des linken Rheinufers vergos sen, so könnten das die Teutschen eben so gut sagen; endlich, wenn die franz. Blätter be haupteten, die Teutschen sehnten sich nach ihrer Herrschaft (Wohl nur wenige!), so sey dies eine solche Schmach und schließe eine solche Verachtung in sich, daß kein Franzose sie dulden würde. (Was duldet aber der Teutsche nicht!) Kur-Hessen. Das bischöfliche Dom kapitel zu Fulda und überhaupt die kathol. Geistlichkeit haben sich geweigert, den Huldi- gungseid auf die neue Verfaffungsurkunde zu leisten, weil diese Bestimmungen enthalte, welche sowohl mit ihrem Gewissen, als mit ih ren höher» Pflichten (gegen den röm. Stuhl ?) unverträglich seyen. DieLandftände haben je doch mit Energie sich kurz dahin erklärt, daß, wer die kurhcss. Verfassung nicht beschwöre, eo ipso aufhöre, Staatsbürger zu scyn, mithin auch kein öffentliches Amt, weltliches oder geistliches, bekleiden könne. Würtembe rg. Die Verhaftung eines Bürgers hatte in Tübingen einen unruhigen Auftritt veranlaßt, der aber bald beseitiget wurde; die Studirenden wurden darüber be lobt, daß sie an dieser Bewegung durchaus keinen Antheil genommen. Hannover. Die Anklage- und Schmäh schrift gegen die Ungerechtigkeiten und Be drückungen des Min. Münster ist durch eine vorläufig kurze Darstellung des wahren Stan des .der Sache und Verwaltung widerlegt worden, woraus sich ergibt, daß der Verfas ser der erstern, der sich mit Sokrates, Huß, ja mit Christus sogar vergleiche, sich die gröbsten Unkenntnisse, Verdrehungen und Lügen habe zu Schulden kommen lassen. Durch jene Schrift, deren Abdruck man verlangte, sind auch die Unruhen in Hildesheim ausgc- brochcn, die jedoch durch das Einschreiten der Bürgcrgardc bald unterdrückt wurden. Groß - Britannien. OConnel stand in Irland vor Gericht; das Urthcil ist noch nicht bekannt. — L. Anglesea wurde auf einem Spazierritte vom Volke erst ausgepfif fen, dann aber mit Steinen geworfen, so daß er im Gallop zu entkommen suchen mußte. Dagegen hat er von einigen kathvl. Kirch spielen Dankadressen erhalten. Belgien. Der Kurier wollte von einer von Sebastiani unterzeichneten Erklärung der franz. Regierung wissen, nach welcher die Wahl desHerz. ».Leuchtenberg als eine Kriegserklä rung gegen Frankreich betrachtet werden und Hr. Bresson Brüssel sogleich verlassen würde. Andererseits wurde versichert, daß nach der Wahl des Herz. ».Nemours auch der englische Abgeordnete Hr. Pansonby von Brüssel ab- gehcn würde. — In der Sitzung am 29-Jan. wurde ein Beschluß des Kongresses in London vorgelescn, nach welchem die Gränzen Hol lands das ganze ehemalige Gebiet wie 1790, die Belgiens aber nach dem Vertrag von 1815 bestimmt sind, Luxemburg aber der Familie Nassau als tcutscher Bundesstaat verbleiben soll. (Murren) Dabei soll auf den Flüssen bei der Theile die Schifffahrt frei seyn und die Enklaven wechselseitig ausgctauscht werden. Außerdem soll Belgien, gleich der Schweiz, auf ewige Zeiten (?) einen neutralen Staat bilden. Eine Protestazion gegen dies Proto koll wurde beschlossen. — Durch Stimmen mehrheit ist der Herz, von Nemours zum Könige erwählt worden. Frankreich. Die vom akad. Rache Verurtheilten vom pariser Ausschüsse des Studentenvercins legen nun die Ercesse in der Sorbonne karlistischen Aufhetzern zur Last, eifern aber aufs Neue gegen Tyrannei, Rück schritte rc. und erklärten, daß sie sich dem Urtheil nicht fügen würden. Dagegen ist eine große Anzahl von Zöglingen der medicinischen Schule, mit ihrem Dekan an der Spitze, beim Minister Barche erschienen, um ihn neben ihrer Anhänglichkeit an die Freiheit, auch ihrer Liebe zur Ordnung zu versichern. Sie erhielten unter andern zur Antwort: daß ohne