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16 — Der König von Neapel hat alle Strafen der wegen polit. Vergehungen Verhafteten der Dauer und Strenge nach sehr gemildert. . Polens Das Gerücht von den 4—5000 russ. Spionen war durch ein bei dem Policej- agcnten von Warschau Vorgefundenes Buch entstanden, welches das Namensverzcichniß der k. k. Ehrenmitglieder, Eivil- And gcistl. Beamten, Ehrendamcn re. von 1826 enthielt, dessen Aufschrift man nicht genau ange sehen hatte, und wodurch mancherlei falsche Gerüchte über verschiedene Personen verbreitet wurden. (So sieht und richtet die Leiden schaft!) — Ein Pole Nstschuldigt im franz. Messager die Revoluzion mit der schrecklichen und schimpflichen Tyrannei, welche die poln. Nazion seit 15 Jahren zu erdulden gehabt batte, und fügt dann auch Bemerkungen über die Stimmung in Galizien, preuß. Polen und Litthauen hinzu. (Vielleichtein Fabrikat des franz. Zeitungsschreibers, welcher auch mel det, daß in Berlin beim Abmarsch der Trup pen von dort nach Posen durch einen Auf stand der Landwehr ein Kampf entstanden, in welchem der Sieg auf der Seite des Volks gc- R digirt von M. E. Engel. Ged blieben und hierauf eine provisorische Regie rung errichtet worden scy. Dasselbe Blatt ließ auch in der Umgegend von Nürnberg sehr unruhige Auftritte stattfinden.) — Eine Deputazion der Republik Krakau hat dis Er klärung nach Warschau gebracht, daß die ganze Bevölkerung derselben im Aufstande scy und sich mit den Polen zu vereinigen wünsche. Rußland. Die Russen ziehen mit großer Erbitterung gegen Polen. Der Kaiser ist entschlossen ein Erempcl aufzuftellen und Eu ropa den Beweis zu geben, daß Rcvoluzionen nicht ungestraft bleiben, wenn die geeigneten Mittel zu rechter Zeit dagegen .angewendet werden. Er soll diese Absicht auch durch Rundschreiben den fremden Höfen eröffnet haben. — Der Kaiser hat über die polnische Revoluzion ein Manifest an die russ. Nazion erlassen, worin er seinen festen Willen sic zu dämpfen und zu bestrafen, aber auch seine Zu versicht auf die Treue und Ruhe seincr Völker und Truppen, so wie dieHoffnung ausspricht, daß das mächtige Rußland mit einem (?) Schlage diejenigen zur Ruhe nöthigcn könne, die cs wagcn, siinen Fricdcn zu stören. ackt und verlegt bei C. Wieprecht. Kirchliche Anzeigen. Am künftigen Sonmag, den 16. Januar, predigt Vormittags in der Stadtkirchc Herr Sup. I). Fiedler und Nachmittags Herr Archi-Diak. lVl. Struve. Vom 5. bis 12. Jan. sind getrauet worden: 1) Msir. Kart Fr. Hartenstein, B. u. W., mit Frau Joh. Christ. Wilh. Pöhlandin allhier. 2) Mstr. Karl Aug. Schimmel, B. Huf- u. Waf- fenschmidt, mit Zgfr. Christ: Luise Königin allhier. 3) Mstr. Karl Aug. Höhle, B. u.W., mit Joh. Friederike Schubertin allhier. Getauft sind worden 7 von der Stadt und 1 vom Lande: 1) Erdmann Trommers, B. u. Braugehülfcns S. Fr. Herrmann. 2) Hrn. Karl Aug. Luckners, Petinetarbeiters S. Ernst Robert. 3) Hrn. Fr. Ferdinand Fickelscherers, B. u. Posamcntirers, auch Handelsmanns S. ZuliusRobert. 4) Hrn. Karl Fr. Roßbachs, Kinderlchrers in Zwoschwitz S. Karl Fr. 5) Joh. Gottfr. HcynigS, B. u. Zimmcrgesellcns S. Fr. Wilh. 6) Mstr. Joh. Christ. Schneiders, B. u. Böttchers S. Joh. Christ. 7) Mstr. Joh. Gottlieb Schmidts, B. u. W. T. Christ. Wilh. Beerdigt sind worden 4 von der Stadt und Z vom Lande: 1) Fr. Wilhelmine, weil. Hrn. Wilhelm Donats, Perückenmachers Wittwe, 75 I. 2) Joh. Paul Rudolph von Reusa, 47 I, 3) weil. Christoph Grafs, B. u. Oeconoms in Lauf bei Nürnberg hinter!. Tochter,- Zgfr. Kunigunde allhier, 47 I. 4) Hrn. Fr. Wilh. Frihschcns, Schulamts-Candidatens T. Amalie Bertha, 1 I. 0 M. 2 T. 5) Joh. Gg. Mauls, B. ^t. Zimmcrgesellcns T. Christ. Friederike, 10 I. 6 M. 6 T. 6) Anne Marie Schöbcrleinin von Reinsdorf unehel. lodtgcb. S. 7) Joh. Georg Knorr von Chrieschwitz, 72 Jahr.