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14 schnell zu verlassen hätten und daß keine in ländische Universität die besagten Germanen aufnehmen dürfe. Bremen. Am 21.Dec. v.I. feierte hier der berühmte Arzt und Astronom V.Olbers sein 5ojähr. Doktorjubiläum. England. Von den durch die Social komm. für Kent SchuldiHbtfundencn sind die Maschinenzcrstörer zu 7jahr. Transportazion und die Brandstifter zum Tode vcrurthcilt worden. — Die gesammtc Miliz im brit. Reiche (ungefähr 50000) ist zu den Waffen gerufen worden. Der Globc bemerkt, daß eine solche Maßregel bei dem jetzigen Zustande Englands und Irlands nicht überraschen könne. — DasHofjournal findet ein Gerücht, daß eine Kontrerevoluzion in Frankreich von Holyrood aus hätte bewirkt werden sollen, nicht unwahrscheinlich, da cs Karl X. nicht an Geld fehle, indem er kürzlich 180000 und wieder 60000Rubel zugcschickt erhalten, auch den Königstitel sich wieder beigclegt hatte, welchen jedoch der Herz. v. Angoulemc für sich oder den Herz. v. Bordeaux in Anspruch nähme. — Niederlande. Das, von Vielen jedoch für zu hoch gehaltene, Einnahmebudgct ist, aber nur auf 6 Monate, mit 139 gegen 2 Stimmen angenommen worden. — Dem Nazional-Kongreß haben 165 Kaufleute und Fabrikanten der Provinz Lüttich den Noth stand der Manufakturen geschildert und darin gesagt, daß es Pflicht derNothwcndigkcit und Selbsterhaltung scy, Tausenden von Arbeitern Drod zu geben, welche sonst, durch Hunger gezwungen, zu Raub und Mord ihre Zuflucht nehmen müßten. — Die Zeitung von Ant werpen hat sich offen für die Dynastie Nas sau ausgesprochen, so wie dies der Wunsch vieler Städte, ja des ganzen Landes sey; denn die Wahl des Prinzen von Oranien, dessen Söhne geborne Belgier seyen, zum Könige von Belgien würde diesem Lande den Schutz oller Mächte, besonders Rußlands, Preußens und Englands, günstige Handelsverbindun gen und schnelle Uebercinkunft mit Holland verschaffen. — Die Belgier haben, wie vor Macstricht, wieder den Waffenstillstand ge» brochen und das holländische Gebiet verletzt, indem ein Haufe von 50 bis 60 Mann in Valkerswaard das Haus des Steuereinnch, mcrs plünderte, diesen Beamten mit sich fortführte und seine hoch schwangere Frau jämmerlich mißhandelte. — Der Intendant Chazal beklagte sich über einen Theil der Frei willigen, welcher nie am Kampfe, aber hinter her stets am Siege Theil nehme, das Land plündere, sich keiner Mannszucht unterwerfe und nur seinen Willen als das höchste Gesetz anerkenne. Bei der Einnahme Antwerpens z. B. waren nur 3000 Freiwillige da, am Morgen nach der Einnahme aber 8000. Unter dem Vorwande der Freiheit und Freiwilligkeit wollen diese Menschen alle Vertheilungen und Begünstigungen regul. Korps genießen und sich doch nicht der mindesten Pflicht un terziehen. An den Tagen der Austheilung erscheinen sic auf dcn Vorposten und grhcn am folgenden Morgen fort, um die erhaltenen Effekten zu verkaufen; haben sie nach einigen Tagen den Erlös verschweigt, so kommen sie nackt und bloß zurück. (Löffelgardt!) Frankreich. An Lafayettes, des mit Undank Belohnten, Stelle ist General Graf Lobau zum Oberbefehlshaber der Naz. Garde von Pa r i s, also nicht von allen Naz. Garden des Reichs, ernannt worden. — Auch der Policcipräfckt von Paris, Graf Treilhard hat seine Entlassung eingercicht und an seine Stelle ist Hr. Baude, früher Redaktör des Figaro, gekommen. — Die Zöglinge der ver schiedenen Schulen, welche eine Dankadresse der Deputirtenkammer zurückgewiesen haben, hatten vor, dcn Eingang in dicsc Kammer mit Gewalt zu erzwingen, aber dieNazional« Garden eilten zu ihrem Schutze herbei. Viele Journale erinnerten diese jungen Leute, daß sie zum Studircn und nicht zum Regieren da wären. (Ei wohl!) — Lafayettes Beispiel soll auch viele andere wichtige Abdankungen veranlaßt und cs sollcn auch allc Minister, nur mitAusnahme vonSoult undSebastiani,