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Befestigungen angelegt. (Andere wollen Don Miguel an Frankreich Krieg erklären lassen.) — Das engl. Dampfschiff, welches die Nach richt von der Ankunft der Königin Maria nach Lissabon brachte und gleich wieder weiter nach England segeln wollte, wurde mehrere Tage dort zurückgrhaltcn und mußte, der Hinderungen müde, ohne die nithigen Pa piere absegeln, wobei vom Fort Belem aus einige Schüsse auf dasselbe gethan wurden, die ihm jedoch keinen Schaden zufügten. Uebrigens hat die Nachricht von der Ankunft der jungen Königin große Freude verbreitet, aber auch zu neuer Wachsamkeit und Strenge veranlaßt. Neapel. Die nach Tripolis abgcschiffte Flotille ist, nachdem der Dey alle Vorschläge verworfen, gendthiget gewesen, am 23. Aug. das Feuer gegen die Stadt zu eröffnen und hat es bis zum 27. und 28- fortgesetzt, wo endlich hinderliche Strömungen und die Be schädigungen einiger Schiffe zu dessen Ein stellung nöthigten. Griechenland. Wegen des Zudrangs so vieler Fremden (zum Theil Abentheurcr, Glücksritter, vielleicht auch Spione und Vcr- räther) sind die Policeimaßregeln sehr ge schärft worden. — In Aegina ist ein nord- amerikan. Schiff mit Kleidungsstücken, Le bensmitteln re. größtentheils Gaben eines Vereins von 300 Damen, eingelaufen, aber die Amerikaner wollen die Sachen selbst unter die bedürftigen griech. Familien vertheilen. — Die zu Pctalidi im Meerbusen von Kalamata gelandete franz. Erpedizion ist von den griechischen Bewohnern mit großer Freude empfangen worden und man brachte ihnen eine Menge Hammel, Federvieh, Eier, Früchte u. dgl. zum Geschenke und Verkaufe. Die Franzosen wurden fast erdrückt. Türkei. Der Marsch des Großvcziers von Konstantinopel nach Daud Pascha glich einem religiösen Zuge, indem der Mufti mit dem Schwerte in der Rechten, und dem Koran in der Linken den Truppen vorauszog. Seitdem herrscht in allen Zweigen der Ver waltung die größte Thätigkeit, ond die Ver- theidigungsanftalten werden von dem, früher lauen, Volke mit großem Enthusiasmus un terstützt. Von Unterhandlungen in Korfu oder sonstwo will man nichts mehr hören, und der Sultan will, sobald die Nachricht eingeht, daß die Russen den Balkan über schritten, selbst zur Armee abgehen und das Kommando übernehmen. — Wegen des Siegs über Gen. Rüdiger bei Eski-Stambul war in Konstantinopel Alles in Freudentau mel, welcher noch durch eine neue Siegcs- nachricht erhöht wurde, nach welcher auch bei Schumla ein glücklicher Schlag geschehen und dabei ein russ. Artillerictrain, eine Kriegskasse re. erbeutet worden wären. Der Großvczier soll mit 40000 Mann gegen Schumla aufgcbrochcn scyn. — Der Sold der irregulären Truppen ist auf die Landbe wohner angewiesen worden und Dörfer mit 30 Häusern wurden mit 5 bis 6000 Piastern belegt. Diese Neuerung wird drückend ge fühlt. — Ob cs glcich hicß, daß dcr russ. Adm. Hcydcn die Straßc dcr Dardancllcn blokircn werde, hat die Pforte doch alle dort liegenden Truppen nach Konstantinopel geru fen, und man schließt daraus auf ein geheimes Einverständnis; mit England. — Die insur- girten bosnischen Häuptlinge sollen ein dc- müthiges Unterwerfungsschreiben, worin sic um eine neue Kapitulazion bitten, cingcreicht haben. — Der Pascha von Skutari hat 8000 Albancscr an die Donau abgcsendct und im südl. Theile Bosniens schicken sich die Ein wohner ebenfalls an, nach der Donau zu ziehen. Russisch - türk. Kriegsschauplatz. Noch war nichts von Wichtigkeit neuerlich vorgefallcn und S. M. der Kaiser noch nicht bci der Armee angclangt. — Indessen war man In den Fürstenthümcrn wegen Vordrin gens der Türken von mehrer» Punkten aus noch immer in Besorgniß. Rußland. Man mußte sich wundery, wie dies Reich die bisherigen gewiß unge heuer» Kriegskostcn aufbringen konnte, ohne de»,