Volltext Seite (XML)
22 lich la der Land, und Hauswirthschaft auch das Kleinste, besonders «her in der jetzigen Zeit, nicht zu verschmähen. Daher fühlte ich mich gedrungen, bei der letzter» Hauptver, sammlung deS voigtl. lanvwikthschaftl. Dere eins auch diesen Gegenstand mit in Anregung zu bringen und er ist bei den meisten Mitglie, Vern nicht ohne Beachtung geblieben, so daß ich den Auftrag erhielt, eine kurze Anweisung gur Gewinnung und Behandlung dieses Flaue mes in diesem Blatte bekannt zu machen, des, se« ich mich hierdurch, so weit es der enge Raum erlaubt, entledige, Ich weiß wohl, baß die Ziege wegen ihrer Eenäschigkeit und ihres fast vergiftenden DiffeS bei dem Laad, und Forstwirthe mit Recht in keinem guten Lobe stehet; aber ganz wird man diese, doch auch in so mancherlei Hinsicht nütz, liche, Thierart auch nicht auSrotten weder kön, neu noch wollen, um so mehr, da sie gerade da ihr liebstes Futter sucht, wo unsre andern Hausthiere nicht leicht sich hinversteigen, und di« Schädlichkeit derselben gewiß ganz gehoben sber doch wenigstens sehr vermindert wird, wenn diese Thiere entweder stets im Stalle gehalten oder beim Austreiben, was ihrer Na, tue allerdings gemäßer ist, nie ohne strenge Aufsicht gelassen werden. Daß die Ziege in kleinen Wirtschaften, die nicht einmal eine Kuh ernähren können, eine Ernährerin ist, daß ihr« gesunde Milch vnd d«r davon bereitete Käse mit Recht ge, schätzt werden, daß selbst ihr Fletsch in armen Lamtlien znwtiltn «ine» lecker» Feiertags, ober Kirmsbrakt» gibt, daß durch den Verkauf ihrer Käse, Zungen vnd ihres so brauchbaren Fells mancher Groschen in den schlaffen Beutel deS Hüttenbewohners ein, wandert, daß selbst der wohlhabende Bauer sie gern in seinen Ställen hält, sowohl ihrer vorgenannten Benutzung wegen und um von Zeit zu Zeit ein Paar bockleberne Festtagsho, sen zu erhalten, thells, weil man aus Ersah, rung wissen will ober wenigstens glaubt, daß wo Thier« dieser Art, befonderSBöcke, unter andern Thieren stehen, diese weniger von Krankheiten und Seuchen befallen werben u. s. w. bas wissen Alle; aber wenige wußten bisher oder dachten wenigstens daran, daß dieses Thier auch durch feine Wiuterwvlle, die im Sommer, von der Natur ausgestoßen, in die Lüfte fliegt oder an den Stauden hänge» bleibt, also verloren geht, noch einigen Nvzs zrn abwerfen könne. Dieser Ziegenflaum findet sich bei manchen Ziegenarten, besonders aber bei den große« Gebtrgsziegeu, und da diese wieder sich in solche mit kurzen und dichten Haaren und in solche mit langen und dünn stehenvea Haaren theilen, vorzüglich und am reichlich, sten bei den erster», da auf ihrem ganzen Körper der Flaum gleich vertheilt zu seyn pflegt, während bet letzter» er mehr blos am Halse und auf de» beiden Körperseiten vor, Hande» ist; daher den» jene Art am meiste« gezogen und gehalten werde» sollte. Vebers Haupt aber gibt die Ziege desto mehr dieses Wollstoffs, je besser sie gepflegt, je reichliche, fit