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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 28.06.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-06-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010628023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901062802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901062802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-06
- Tag 1901-06-28
-
Monat
1901-06
-
Jahr
1901
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-»>4!: 'S-' r» > r»? ^ 2 ^ L r» zu Prinz Tuan zu stoßen oder auf Taivenf» zu marschieren. London. Die .Times" melden aus Habana vom 2V. dS. M., daß für die Präsidentschaft der künftige» Republik t5uba drei Kandidaten vorgeschlaaen seien, nämlich Estrnma Palma, General lLiaximo Game; und Barlolame Maso. Der Ecstgenannte ist all, armem unbeliebt. Gomez acht heute nach Amerika, um Wege» »er Präsidentschaft mitlPalma zu unterhandeln. — Die.Tim»-" melden »cm« auö Balparaiso vom 26. dS. M.: Bei der gestrigen Wadi der Korperichast. die den Presidenten zu wählen bat. errangen die A nh >1» g er L icSc o 's. des Kandidaten des Liberalen Bunde-, eine entscheidende Mehrheit über die Anhänger MontS. de- Kan« didaten der Liberal-konservativen Bereinigung. London. Bei einem Banket der Bankier» und der Kauf- lenre de» Eltt, kielt der Schatzkanzler HickS Brach eine Rede, in der er aus die Nothwendigkeit dinwies. bezüglich der Besteuerung behutsam zu iein Zugleich jedoch sagte er. wewe er vor keiner »olkigen Ausgabe zurückschrcckrn. Eine starke Flotte lei nathig. Petersburg. Aus Batum wird gemeldet, daß unweit des dortigen Hafens vier bewaffnete Räuber den durchfahrenden Angestellten des Hauses Rothschild Jarzew übersielen und ihn« Rubel raubten. Der Begleiter Jarzew'S wurde von den Räubern ermordet. Keller gefüllte glSser u. wurden. w. zerstört und verschiedene . ei dem leicht brennbaren Material Breinerbaveii. Der Dampfer des ..Norddeutschen Llonds- „Wittrkind- traf heute früh hier mit 415 R ekonvaleS- zenten aus China, sowie den Leichen des General» o. Schwarzhofs und des Oberstabsarztes Kohiilock ein. In den« uhwarz dekorirten Revisionsraume der Llohdhalle fand ein Trauer- aottrSdienst statt, dem die keimgekehrten Soldaten, die Leher Marinegarniion und der Kriegerverein beiwohnten. Nach bem Gottesdienste wurden die Särge unter dem Salut der Matrosen- Artillerie in den Eisenbahnzug geladen. Bon den heimaekedrten Soldaten bleiben 200 TvvhuS und Ruhrkranke im Miiitärlazareth : die übrigen begeben sich NnchmittagS nach Berlin. vxrtlicheS und Sächsisches. Dresden. 27. Juni. - Dem früheren langiährigen ersten Beamten der Dele- graphen-Materialien-Berwaltung bei der hiesigen Kaiser!. Ober- vostdirektion. Herrn Ober-Postasistente» Blum, welcher als Soldat. Unkerossizier und Feldwebel die Feldzüge von 1866 und 1870.71 nlitaemachr und sich dabei die silberne Si Heinrichs- Medaille und das eiierne Kreuz 2. Klasse erworben hat. ilt der Kronenorden 1. Klasie verliehen worden. In den Kreisen des Vereins der Kampfgenossen von 18707! und deS Dresdner Mannergesangvereins ist der Genannte seit vielen Jahren eine wohlbekannte und beliebte Persönlichkeit. Für seine Thätigkeit Im Borstand des Mieren Bereins ward ihn, vor Kurzem das Säch liche AlbrechtSkrenz verliehen. —* An Stelle des bisherigen lamziährigen Direktors der Mädchenbüraerscbule zu Freiberg. Emil Wolf, der in den wohl verdienten Ruhestand tritt, ist Herr Dr. Mäther von hier zum Direktor gewählt worden. -- Unter der Leitung des Herrn Oberbürgermeisters Geh FinanzratheS Beutler hielt am Montag der aus den Vorsitzenden der verschiedenen Unterausschüsse bestehende geschästssührende Hauptausichuß für die Deutsche S tä d te a u sst e t lu n g in Dresden Il>03 im Rathhanse eine Sitzung ab. Zunächst aab der Herr Oberbürgermeister bekannt, daß bis letzt 69 Städte ihre Theiinahme an der Ausstellung zugeiagk haben und von 26 Städten die Antwort noch ausstekt. sodann daß IM Gewerbetreibende ausgefordert worden sind, sich an der Ausstellung zu betheiligen. WaS die Rauinvertheilung anbelangt, so beansprucht die Stadt Dresden allein IM Quadratmeter Boden- und 1300 Quadrat meter Wandstäche, während die oben bezeichnet« Anzahl Städte zusammen 2000 Quadratmeter Boden- und 2100 Quadratmeter Dandstäche bedürfen. Bon verschiedenen Städten, u. A. Hannover, Schönederg. waren Gesuche eingegangen mit der Bitte, in den Borstand bez. Hauptausschuß je einen städtischen Beamten ihrer Verwaltung aufznnehmen. wozu der geschästssührende Ausschuß seine Zustimmung Mheille. Ferner wählte derselbe für den ersten Vorstand. Herrn Oberbürgermeister Geh.Finanzroth Beutler, einen zweiten Stellvertreter, und zwar Herrn Skadtbäurath Klette. Eine umfassende Aussprache erforderte die Feststellung de» Programme für die einzelnen Gruppen. Tie sieben Gruppen wurden der Reibe nach durchgesprochen und in ihrem Wesen und Inhalt fest begrenzt. Von den Abänderungen innerhalb der Gruppenprogramme gegen frühere Entwürfe ist als besonders wichtig zu bezeichnen: die Aus- »cheidung der llnterabtbeilungen Architektur und Hochdauwesen aus Gruppe II. die nunmehr nur die Fürsorge der Gemeinden für die Stadlerweiterungen, die Bauvolizer und daS Wohnungswesen um faßt, und die Ausnahme dieser beiden Abtheilungen in Gruppe lll. die nunmehr die Bezeichnung - Fürwrae der Gemeinden für öffent liche Kunst: Architektur. Malerei. Bildnern führen soll. In Gruppe V (Schulwesen) wurde noch eine Ablheilung Volksbildung ausgenommen. Ter Anmeldetermin wurde bis 31. Dezember 1901 kinausgeschoben. Aus den übrigen Berathunaen ging hervor, wie rege innerhalb des Hauvtausichuffes und der Unterausschüsse schon gearbeitet wird und welche Fülle von Arbeit noch der Erledigung harrt, aber auch, wie groß der Antheii der deutschen Städte an dieser eigenartigen Ausstellung ist und wie schon der Plan überall Stimmen laut werden läßt, die Anregungen zu neuen Gesichts punkten und Einrichtungen geben. —* Nach Eröffnung der Plenarsitzung des RatheS in Leipzig gab gestern der Vorsitzende. Herr Oberbürgermeister Justizrath Dr. Dröndlin, der tiesschmerzlichen Erregung Ausdruck, in welche die Sladt durch den völlig unerwarteten Zusammenbruch der Leip ziger Bank versetzt worden sei. Welche Folgen dos traurige Ereignis, haben werde und wie weit sie sich erstrecken, lasse sich zur Zeit nicht überiehen. nur das Eine stehe sest. daß die Stadt seit langer Zeit nicht ein so großes Unglück betroffen habe. Gerade in solcher Zeit aber sei es Aufgabe der Stadtvertretung, die Fassung zu bewahren und mit allen Kräften dahin zu wirken, daß das «- ichiitterte Vertrauen nicht nvch niehr schwinde. Leipzig habe schon vieles Schwere überwunden, möge es auch von diesem Schlage sich bald erholen. —* Gestern Abend tagte im großen Saale des Bereinshawes auf der Zinzendorfstraße die Jahreshauptversammlung des Bereins ehemaliger Für st enschüier. um den Bericht über das 25. Geschäftsjahr entaegenzunehmen. Ter Vorsitzende, Herr Oberst z. T. Königshcim-Ehemnitz begrüßte die Erschienenen und forderte nach Erledigung der Präsenzliste aus. das Andenken der im verflossenen Vercinsjahr verstorbenen Mitglieder, deren Namen er zur Verlesung, brachte durch Erheben von den Plätzen zu ehren. Die Jahresrechnung wurde einstimmig richtig gesprochen, ebenso der gedruckt vorliegende Jahresbericht. An Zuwendungen für 1902 werden wie üblich 600 Mk. Biatikum und 1000 Mk. Unterstützungsgelder ausgeworsen. Lebbast begrüßt wurde der Vorschlag des Herrn Geh. Regierungsraths b. Knchbach-Diesden. das von dem Vorsitzenden in's Lebeir gerufene Biatikum aus Dankbarkeit für die dem Verein allezeit geleisteten Verdienste, die den Verein zur Blüthe gebracht haben, anläßlich des 25jährigen Bestehens desselben, Königsheim-Viatikum des Vereins ehemaliger Fmstenschüler zu benennen, was dcbattelos zum Beschluß erhoben wurde. Zur Festsetzung des Stammschatzes wurde eiir schriftlicher Anschlag vertheilt, der Genehmigung fand Als Ort zur Abhaltung der nächstjährigen Hauptversammlung wurde Zwickau gewühlt, nachdem die Anwesenden Kenntniß von der Einladung dieser Gruppe genommen hatten. Einstimmig erfolgte die Wiederwahl der aus dem Vorstand durch Ablauf der Amtsdauer ansschridenden Herren Prof. Tr. Gilbert-Meißen. Pfarrer Kühn-Hof bei Stauchitz und Oberlehrer Dr. Giesing-Dresden und zwar durch Zuruf. Da Fabrikbesitzer Harlan-Drr-den. hrgt sieht, sein Amt nieder- . en BneinSauSschuß, die er forderliche Wahl eines Schatzmeisters vorzunehmen. — An die Hauptversammlung schloß sich, um das erste Bierteljahrhundert de» Bestehen- der Bereinigung festlich zu begehen, ein Bierabend, bei dem nach alter Jürstenschmerwetse ernste und heitere Ansprachen mit dem Ge'ang von ^itungsmusik führt« —* Gestern Abend in der 7. Stunde entstand in dem Grund stück Mathilden st rabe 21 ans noch unausgeklärte Weis« rin >r Kommersliedern wechselten. Die Unter» die Kapelle deS Herrn Musikdirektor« größere Anzahl «it udethekl« kxfchädlat - hatte da- Feuer in kurzer Zelt eine ziemliche Au-drhiumg angenommen und einen so erstickende« Rauch entwickelt, daß die hndeigerusene Feuerwehr beim Vorgehen mit zwei Schlauchleitungen vom Ttraßenseuerhahn sich der Rauchmasken bedienen mußte. Da auch das Treppen!,au- stark veraualmt war. wurde zur Beruhigung der geänastigten Be wohner die mechanische Leiter an dem Gebäride ausgestellt. brauchte aber nicht in Benutzung aenourme» zu werde». Da» Feuer konnte bald aus seine» Herd beschränkt und dem Lualm durch Oeffnen aller Fenster im Treppe» Hause Abzug verschafft werden. Mit den Abräumung-ardriten war die Feuerwehr vi- 8 Uhr Abend- be schäftigt. — Noch während die Feuerwehr hier in THSIiakeit war, erfolgte in der 8. Stunde ein Alarm nach dem Grundstück Zöllnerstraße 42 und in der 9. und 11. Stunde nach Jurstenstraße 97 und Galeriestraße 13. In dem «rstere» waren im Keller Stroh- und Papterabfälle in Brand ge- ratken. während an der anderen Stelle beim Anheizen einer Kesselfeuerung der Keller veraualnrt worden war. was die Ver anlassung zum Herbeirusen der Feuerwehr gegeben hatte. A» dem letzteren Orte endlich brannten in einer Schneiderwerkstatt iin 1. Stockwerk einige Hektoliter CokeS und Braunkohlen t» einer Kiste. Ehe indessen der Brand weiteren Schabe» anrichlele, konnte er von der über eine Leiter in die verschlossene Werkstatt gelangten. Feuerwehr erstickt werden. —* Am 26. dS. sind hier vierPersonense st genommen worden, die in letzter Zeit Liebespaare, welche in den späten Abendstunden im Große »Garten pronienkrt bez. auf Bänken ge sessen habe», belauscht, sich ihnen gegenüber als Polizeibeamte ausgegeben und dabei Geld und Schmucksachen erpreßt haben. Bei de» Jestgenommrne» sind verschiedene Gegenstände vorgesundeu morden, die zum Theil denen ähnlich sind, welche die Polizei- deaniten bei Ausübung ihre- Dienste- bei sich führen, als: eine größere russische Kupfermünze, die als Leaitimation-marke gedient haben dürste, eine Signalpieife. ein Schließ,eng, «in Gummi» schläaer. ein Ausweis in Form eines steinen Buche» und mehrere Pfandscheine über verpfändete Schmucksachen. Die letzteren rühren zweifellos von den Erpressungen her. Da nun die Thäter, wie bestimmt anzunehmen ist. mehr Fälle auSgeführt baden, als hier anoezeigl sind, werden die etwa Geichädigten und Dieseniaen, welche mittels de» Gummischläaers körperlich verletzt worden sind, dringend ersucht, sich unverweilt zu <7. IV. 1002 bei der Krimtnal- abtheiluna zu melden —* Heute ist der Siebenschläfertaa. Er ist nach der christlichen Legende den 7 Schläfern geweiht, die bei einer Ehristen- versolgung 250 sich in eine Höhle gerettet batten und hier ein gemauert wurden, aber bei der Oessnung derselben nach 200 Jahren 446. noch lebten. Sie selbst bezeugten noch dieses Wunder vor dem Kaiser Theodosius und dem Bischof Martin von EphesuS und starben. — Der Siebenschläfertag ist ein alter Loos- und Lurtaa. d. h. an ihm soll man aus daS Wetter lauem (luren), wie sich S entscheiden wird, oder an diesem Tage wird da- Loo- geworfen über daS künftige Wetter. — Regnet's am Siebrnschläfertag. so regnet es sieben Wochen lang jeden Tag. Die Sieben ist dabei nur zufällig. Wahr bleibt bloS, daß im Sommer nach den Frübiahrsostwlnde», der Wind gern nach Süden. Westen übergebt und Ende Juni längere Zeit bei Nordwest verharrt, und Nordwest, weil vom Meere kommend, bei uns stiegen bringt. —* Auf der Waldschlößchen-Terrasse hielt vorgestern die Fleischer-Innung zu Dresden ihr diesjähriges sommer- sest ab. Das Fest war von herrlichstem Wetter begünstigt, die Betheiligung überaus zahlreich. Die verschiedenartigsten Ber- anstaltungen trugen zur Erhöhung der allgemeinen Feststimmung bei. Namentlich fanden die Liedervortiüge des Gesangvereins der Fleiicher-Jnnung unter bewährter Leitung des LiedermeilterS Herrn I. Ebert wohlverdienten Beifall. Der instrumentale Theil wurde durch die Kapelle des Vorderes ter-ReaimenIs auSgeführt. Nachdem für die Kinder das Fest durch einen Lampionumzug seinen Abschluß gefunden hatte, begann der Sommernachtsdall. welcher bei animirtester Stimmung bis in die frühen Morgenstunden an dauerte. Küche und Keller des Herrn Traiteur Hoffmeister waren vorzüglich. —* Gelegentlich des BerbandStages deutscher Elektro techniker in Dresden findet von heute bis mit Sonntag im Vereinskauie, Ziiizendorsstraße. eine Ausstellung elektrotechnischer Neuheiten statt. Der Beiuch der Ausstellung ist für die Inhaber der Festkarte frei, den Unbetheiligten gegen ein geringes Entgelt gestattet. —* Am Sonnabend wird das K l in g e nb eraer Sommer heim des Gemeinnützigen Vereins und das Joses-BondihauS von 117 Kindern <50 Kunden und 97 Mädchen» bezogen. Es sind dies besonders schwächliche Knaben und Mädchen, sur die der Land aufenthalt eine große Wohltbat sein wird. Für diese Kinder lvar bisher eine kleine Jugendschiisten-Bibliothek vorhanden, die an Regentage» fleißig benutzt wurde. Alle diese Bücher sind gegen wärtig Zerlesen. Jugendschristen, die nicht mehr benutzt werden, finden pch i» vielen Familien: die Geschäftsstelle des Gemein nützigen Bereins, Jüdenhoi 5. 1.. nimmt solche gern entgegen. — Tie Bitte des Ausschusses um Zuwendung von abgelegten Kleidungsstücken für die ärmsten Ferienpfleglinge ist nicht ohne Erfolg geblieben. Unter Anderen sandten die Firma Siegfried Schlesinger 20 Stück Garderobe und die Firma Alwin Schiffner 66 Stück Kinder-Strobhüte. — Daß die „L 8 ndlichen Ferien- pflegen gegen Bezahlung- einem thatsächlichen Bedürf nisse entsprechen, geht aus den zahlreichen Anmeldungen hervor. Diese Ferienpflegen setzen sich hauptsächlich aus Gvmnasianen. Realschülern und Bürgerschülern zusammen. Bis auf Weiteres werden noch Anmeldungen entgegen genommen. —* P o I iz ei b er i ch t, 27. Juni. Seit 15. d. M. wird hier ein 9 Jahre alter Knabe vermißt. Es wird vermuthrt. daß er sich umhertreibt: ausgeschlossen ist aber auch nicht, daß er verunglückt ist. Ter Knabe ist 1,10 Meter groß, hat hellblonde Haare, blaue Augen, vollständige Zähne, rundes aesundsarbigeS Gesicht, ist bekleidet mit grauer Jacke mit Gurt, blauer Kniehose und gedt barfuß. Beim Betreffen bez. Ausstichen desselben wird unter 0 I 1710-01 Nachricht an die König!. Polizeidirektion er beten. — Am Montag Nachmittag wurde auf dem NenstLdtcr Markte ein 8 Jahre alter Knabe von einer Droschke umgerlssen und überfahren. Das Kind erlitt eine Quetschung der rechten Hand und des rechten Kniegelenks, sowie einen Bruch des einen kleinen Fingers. — Gestern erhängte sich in der Wilsdruffer Borstadt eine 46 Jahre alle Ehesrau in Folge von Krankheit. — Gestern Vormittag trank in einer Schankwirt!,schaff ein junger Mann in selbstmörderischer Absicht Schwefelsäure, die er sich in Bier gegossen hatte. Sein Zustand ist bedenklich. — Im Besitze eines in der Nacht zum 24. d. M. hier sestgenommenen Kutschers wurde ein Packet gefunden, das ein schwarzes Jacket lJoppe). anscheinend gefärbt, aus englischem Leder, »nt zwei Reihen Knöpfen, eine neue graue Hole aus gleichem Stoffe, eine getragene, blau- und weißgestreifte Arbeitsblouse. gezeichnet 8.. ein paar Fußlagcn. gezerchnet 0. 8. 5 und 6, ein weißes Vorhemd mit Stehkragen, auf beiden mit Tinte der Name „Berger" geschrieben, einen rvthkarrirten SHIips und zwei weiß- und rothgestreiste Tücher, gezeichnet 0. 8.. enthielt. Außerdem hatte er ein rothes Taschentuch im Gebrauch, das ebenfalls v. 8. 5 ge zeichnet ist. Der Verhaftete giebt an. die Sachen gefunden zu haben: offenbar sind sie aber gestohlen. Eine diesbezügliche Anzeige liegt jedoch nicht vor. Der Eigenthümer der Sachen wird ersucht, sich zu 6. IV. 589 bei der Krimmalobtheilung zu meiden. —* Amtsgericht. In Gorbitz fand am 7. März die Aus hebung zum Militärdienst statt: etwa 40 iunge Leute gingen nach Pennnch, kehrten daselbst im Gasthof ein und verübten allerlei Unfug. ES gelangten zur Anzeige der Schlosser Joseph Richard Langer in Wölstritz, Arbeiter Georg Albert Düvei in Naußlitz. Steinsetzer Max Otto Nüßaen. Fabrikarbeiter Emst Heinrich Bätzig. HilfSbriefträger Mar Oscar Grellmann. Stukkateur Arthur Walter Händler und Gußichlcifer Earl Reinhold Luther: di« Letz teren sind sämmtlich in Niedergorbitz wohnhaft. Im Gasthof ent wendeten Luther eine Flasch« Branntwein und Händler eine Flasche Bier. Langer ging in einen In der Nähe gelegenen Gut-- Hof: dort traf er den Zeugen Jriedel an. dem er ohne irgend welchen Grund Schläge in da- Gesicht versetzte, daß diesem die Nase blutete. Pätzig ärgerte di« auf dem GutSbof anwesenden Mägde, er ist de- HouSfnedenSbruchS schuldig. Diesen Personen gegenüber führten Luther und Tuvel unzüchtige Redensarten. Auf der Straße nach Gompitz trieben die Angeklagten Allotria. So hielt Langer ein Geschirr auf. auf da-mehrere HInauftletterten. Nüßgen entntz dem Äeschirrführer die Peitsche und schlug mit dieser auf ihn loS. Auch Grellmann machte sich thätllcher Angriffe aus Vorübergehend« schuldig. Während der Beweisaufnahme rst die Oessentlichkeit ausgeschlossen. Es werden verurtheilt Langer «es« grsShrUcher Kärperveeletzu»; iLd groben Unfugs »u 89 Mk. Geldstrafe oder 10 Tagen Gefängnis, und 4 Tagen Hast. Düvei wegen Sittlichkeit-Vergehen- nach - 183 de« R.-Tt.-G.-B. und Körperverletzung zu KO Mk. Geldstrafe oder 10 Tagen Griängniß. Nüßgen wegen Körperverletzung zu 25 Mk. Geldstrafe oder »Lagen Gefängnis,. Pätzig wegen HaussriedeuSdruch» zu 20 Mk. Geldstrafe oder 4 Tagen Gesängniß. Grellmann für bi« Körperverletzung zu 'innig eryan «rem anrrr Verletzten gereizt worden G.-B. und GenutzmittrleNlwendung zu 4K Mk Geldstrafe oder 8 Taaen Gefängnis und 2 Tagen Hafk — Der 42jährige m«7 ' vorbestrafte Arbrster Emst Steln au- Schlesien aerieth am ^ mittag de- 30 März in der Zimmermann'schen ^chankwirthlä mit einem Gast in Streit: er erhielt von diesem einen Schlag ln's Gesicht, theilte dafür aber einen Schlag mit dem viergla- auf de- Gegner- Kopf au«. Für diese Ausschreitung schält Stein unter Berücksichtigung, daß er zuvor von dem war. > Woche Gefängniß. — Die s. Auguste Schrßder ged. Seifert fuhr am einem Rover ohne brennende Latem« die Leipziaerftraße entlang! und zwar auf der linken Sette: sie wurde von einem Gendarmen angebalten, beleidigte diesen aber. Das Urtheti lautet auf 20 Mk. Geldstrafe oder 2 Tage Haft und I Tage Gefängniß. — Der Tapezirer Ernst Moritz Sack wird wegen Verübung ruhestürendea Lärm» und Beleidigung deS ihn festnrhmeiiden Gendarmen zu 3 Tagen Hast und i Woche Gefängniß verurtheilt. — Die etwa> 17jähnge vorbestrafte Arbeiterin Stanislaw» Roiaite Schweigdardt machte sich des Betrug» dadurch schuldig, daß sie einer Produkten- bändlerin vorschwindeltr. sie komme im Aufträge einer dieser be kannten Frau, um für sie Brot und Butter zu holen. DaS Gericht erkennt auf 2 Taae Gefängniß. — Die 33 Jahre alte Kontrolkte Anna Franziska Tliekla Götze wurde am 15. Juni obdachlos in der Dresdner Heide anfgegrissen. Für ihr zweck- und zielloses Umher treiben erhält die etwa :N Mai vorbestraft« Angeklagte 1 Woche Haft, K Tage gelten als verbüßt. —' vveuerdertchi der Hamdurger Leroarie vom 27. Juni. Das Maximum de« Luftdruck» mit 77k> idtm. rubt über den drUtlchen Inseln bi« Süddeutschland. da« Minimum unter 7«7 Mm. über Süd- schweben In Deutschland ist es kühl, im Norden trübe, im Süden beiter. — Wahrkcheinltch ist wenig Lenderung der Wetterlage. , TaqeSfteschichte. x Deutsches Reich. Der Kaiser bat vorläufig sein Erscheinen zur Enthüllung des Kaiser-Denkmal- in Halle, welcher auch die Kaiserin beiwohnen wird, auf den 26. August festgesetzt x Wie die „Berl. Pol. Nachr." melden, dürste der preußische Staat zur sofortigen Linderung des landwirthichaftlichen NotbstandeS in den von den Ministem besuchten Provinzen 7 bi- 8 Mill. Mk. zur Verfügung stellen. x Der Landratb de- Landkreise» Bromberg giebt bekannt, daß auf ministerielle Anordnung hin Wold st reu undFutter- mittel a»S staatlichen Forsten für den halben Taxpreis den Landwirthen überlassen werden: ebenso sei dir Zulassung der Äaldweide in diesen Forsten gestattet. ' x Der Orden ..?our Is msrit«". den setzt Birchvw er halten hat, ist im Jahre 1740 von Friedrich dem Großen gestiftet Word n. Nach 1810 wurde der Orden nur für Krirgsverdienste verliehen. 1812 Nistete aber Friedrich Wilhelm IV. eine besondere Klasse für Wissenschaft und Künste. Dir Zahl der Mitglieder au» der deutschen Nation ist für diele Klasse am 30 festgesetzt und wich bei entstehendem Abgang durch Neuwahlen ergänzt. Orden? kanzler in vieler Klaffe ist Adolf v. Menzel als Nachfolger Ranke'S In der medizinischen Fakultät besitzt Niemand den Orden. Bon den Juristen hat ihn bisher nur Brunner erhalten. Berhältniß- mäßig groß ist die Zahl der Ritter auS der philosophischen Fakultät, unter denen neben dem Vicekanzler Theodor Mommsen de, greise Philosoph Eduard Zeller, der Nationalökonom Schmoll«, der Botaniker Schwenden«, der SanSkritforschn Albrecht Web«, der Cbemik« dan k Hoff genannt seien. Auch dem jüngst verstorbenen Hermann Grimm war der Orden verliehen. x DaS Reichsmarineamt bat den Hinterbliebenen eines beim Untnganq des „G n e i s e n a u" Ertrunkenen einen Schadenersatz von 100 Mk. anaeboten. Die „Franks. Ztg." mochte der Nachricht keinen Glauben schenken, allein sie Hut sich durch die Akten, welche ihr der Vnter des Tobten Herr Karl Seher in Mosbach zustellte, von dn Richtigkeit der Meldung überzeugen müssen. Sie sagt nun: .Hundert Mark für ein zerstörtes Menschenleben! Herr Seher berief sich darauf, daß die Ausbildung seines Sohnes, der als Einjährig« bei der Marine gedient und eine langjährige Vor bereitung zum Seemaschinistenbcnif durchgemacht hat. einen Kostenaufwand vvn etwa 12000 Mk. verursacht hat. Er ersuchte, ihm wenigstens die Hälfte znrückzuzahleii. damit er die Ausbild ung lein« anderen Kind« nicht über Gebühr einschränkeu müsse, zumal er leider durch einen Beinbruch nicht mehr ganz geschäfts tüchtig sei. Dns ReichSmarineamt erwiderte am 22- März, die hundert Mark seien eine einmalige Zuwendung (nicht etwa eine Rente) und: .Die Anslagen für Ihren Sohn können Ihnen auch zum Theil nicht aus Marinefonds erstattet werden." Wohl ob« sind dem Bat« Rechnungen von Kiel« Lieferanten zugegangen, die noch Restzahlungen für die Ausrüstung des Tobten beanspruchen. Das Kommando der Nordseestation hat am 12. Januar dem Vater mitgetheilt. daß sein „Schreiben wegen Regelung der Entschädigungsansprüche bezw. der zu gewährenden Beihilfe- an die Inivektion des Bildunaswelens in Kiel weiter gegeben sei. Ad« diele Behörde hat bisvcr kein Wort von sich hören lassen.- Vielleicht sieht sich d« Reichstag die Sache näh« an'. Daß er bereit ist. in Fällen gleich« oder ähnlich« Art zu helfen, hat seine Fürsorge für die Elnnakrieger und die Veteranen aus dem deutsch-sranzösiichen Kriege bewiesen. x In dn Stadtvnordnetensitzung zu Posen «klärte Ob«- bürgermeistn Witting. die Frage der Entfestigung der StadtPosen sei nunmehr in ein« für die Stadt günstigen Weise gelöst. Eine Vorlage darüber werde den Stadtverordneten demnächst zugehen. x England. Miß Hovhouse. deren Bericht üb« die Greuel deS englischen Lagerspstems in Südafrikadas größte' Aufsehen «regt hat. kielt in Oxford einen Vortrag über vieles Thema im Saale des Reformklubs, der ihr zur Verfügung gestellt wurde, nachdem ihr die zunächst in Aussicht genommene große Halle ans Furcht vor den Imperialisten gekündigt worden war. -sie erklärte, vor dem Kriege glaubten die Bure», gegen eine civilisirte Nation zu Felde zu ziehen. Tie Aenderung ihrer Ansicht hierüber sei demüthigend sur alle Engländer. — Der Rektor dn Oxford« Universität erklärte, falls die Thatlachen üb« die eng lischen Lager im Lande gründlich bekannt wären, würden solche Zustände nicht weiter gestattet werden. Ein Oberst sagte, die Arme« müßte über eine solche Arbeit Ekel empfinden. Die Ver sammlung nahm eine warme DankeSresolutlon für Miß Hophouse an. x Rustland. Generalmajor v. Moltke und die deutsche Militärdeputation wurden vom Kais« im Palais Alexandria in Peterhof in Audienz empfangen. Der Kaiser besichtigte eingehend die Uniformen der deutschen Kolonialtruppen. Der deutsche Bot schafter Graf v. AlvenSlebeu gab zu Ehren der deutschen Militär- deputation ein Diner. x Tie Vermählung der jüngeren Schwester deS Zaren. Groß fürstin Olga, mit dem Prinzen Peter von Oldenburg findet am 22. Juli a. St. als dem Namenstage der Kaiserin-Wittwe statt. Die Ceremonie der Taufe der neugeborenen Großfürstin Anastasia soll ungefähr gegen Ende der nächsten Woche vollzogen werden. x Amerika. Die Harvard-Universität m Cambridge Massachusetts» hat gestern, Mittwoch, dem deutschen Botschaft« in Washington Dr. v. HolIeben den juristischen Doktorgrad in feierlicher Welse verliehen. Bei dem Zug« zu dem Theater, in dem die Verleihung ausgesprochen wurde, war Dr. v. Holleben Gegenstand großer Ehrenbezeigungen. « schritt neben dem Gouver neur von Massachusetts einher, neben dem « auch während der feierlichen Handlung saß. Al« die Verleihung d« Doktorwürde verkündet wurde, brachen di« Anwesenden in Hochruf« a«S. Dr. v. Holleben war der Einzige, dem diese Auszeichnung erwiesen wurde. x Afrika. In vergangen« Woche sind in Kapstadt 8 Reu- erkrankunge» an der P est und 7 Todesfälle vorgekommen. x Aus Harrvsmith melden die Engländer: Zwei «Llisch« Truppenabtheilungen machten, indem sie ' ' ' Anen Beutezug durchs da» Gebiet Bethlehem und erbeuteten 48 Wagen Fouraae. 198 SEI Psund Mehl, sowie sich« Geräthe und Munition ans dem außerdem noch 87 Ladungen Iourage
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