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gezogen werden; man sprach von Formirung eines Theils der Landwehr zum Felddicnste. Baiern. Eine neue Lcichcnordnung für München bestimmt, daß künftig die Leichen alle zu Grabe gefahren werden sollen und die Taren betragen in 5 Klaffen von 183 bis 7Fl. für Kinder in 3 Klaffen von 17 bis 4 Fl. Preußen. Die seit 1814 bis 1827 in Breslau zu milden Zwecken gemachten Stif tungen betrugen zusammen 290927 Thaler, so daß imDurchschnitt auf i Jahr 20709Thl. kommen. Außerdem wird in dieser Ehrenstadt zu dem öffentlichen Almosen und zu Unter stützungen von Unglücklichen nah und fern sehr reichlich gesteuert. England. Die Themse hat zum dritten Mal einen Durchbruch in den Tunnel ge macht, doch nicht so plötzlich, so daß sich die Arbeiter retten konnten. Frankreich. Der Banquier Paravay zu Paris ist verschwunden und man glaubt, daß er sich entleibt habe. Der Fürst Talley^ rgnd und der Herz, von Dalberg sollen bei feinem Falliment mir 4 Mill. Fr. betheiligt fcyn. — Der Gesetzentwurf wegen der pe riodischen Presse ist der Deputirtcnkammer vorgclegt worden. Nach ihm darf jeder eine Zeitung oder Journal hcrausgeben, doch ge gen eine Kauzion und unter persönlicher Ver antwortlichkeit. — DerFinanzminister über gab einen Gesetzentwurf, welcher die Regie rung ermächtiget, 4 Mill. 5 procentige Ren ten (d. h. 80 Mill. Kapital) als Anlehen auf das große Schuldbuch einzutragen. Als norhwendigerGrund dafür wurde angegeben, daßFrankreich bei den Verwickelungen, welche durch die türk. Angelegenheiten in den politi schen Verhältnissen der europ. Mächte erzeugt worden, und während die einen schon unter den Waffen ständen, die andern aber schnell gerüstet seyn könnten, nicht unthätig bleibe. Am Schluffe wurden jedoch beruhigende Ver sicherungen über den Zweck dcrKriegsrüstun- gen gegeben. Es soll auch ein Gesetzvorschlag wegen außerordentlicher Aushebung von 100000 Mann vorgclegt werden. Portugal. Die englischen Truppen er wiesen in der letzten Zeit dem Prinz Regenten durchaus keine militärische Ehrenbezeugung mehr, ja, als er vor ihrer Kaserne vorbei- ging, standen die dort sitzenden Soldaten nicht einmal auf. — In dem Augenblicke, wo die engl. Truppen sich einschifften, wur den die span. Flüchtlinge verhaftet und nach der Gränze ihres Vaterlandes abgeführt, um, wie cs heißt, gegen dortige portug. Deser teurs, wie man die Rebellen unter Chaves nennt, ausgcwcchselt zu werden. Griechenland u. Türkei. Der Präs. Capodistrias hat in Napoli di Romania zu Kommandanten des Palamides (der obernCi- tadelle) an Grivas Stelle den Oberstlicur. von Heidegger, und zum Unterbcfchlshaber in der Albanitika (untere Citadcllc) anPhotomaras Stelle einen Würtemberger, Herrn Müller, ernannt, bei welcher Gelegenheit er zugleich auch die beiden ehemaligen Kommandanten, deren Feindschaft so viel Unheil über den Ort gebracht hatte, mit einander aussöhnte. Bei einem vom Präsidenten gegebenen Gastmahle brachten die Kommandanten der alliirtett Kriegsschiffe einen Toast auf Griechen lands Unabhängigkeit aus. — Die Griechen, welche das Fort auf Scio belager ten, haben sich auf die Ankunft von turk. Truppen ausTschcsme nicht eingcfchifft, son dern nur und zwar freilich schnell und mit Zurücklassung ihrer Geschütze nach dem süd lichen Theile in die sogenannten Mastirdörfer zurückgezogen. — Dcn Juden in Konstan tinopel ist befohlen worden, binnen 4Wochen türk. Kleidung anzulegen. Die franz, und italienischen Missionäre mußten abreisen, die Griechen, nämlich die schismatischen, ließ man ruhig ihrenGeschäften nachgehen. — Der Schatzmeister des Sultans ist wegen schlechter Geschäftsführung abgcsetzt worden und sein Kopf wackelte. Man sucht auf alle Weise Gcld zur Führung des Kriegs aufzubringen und die seit 2 Monaten angeordneten Konffs- kazionen sollen an 400 Mill.Thalers?) einge bracht haben. Die im Serail angestellten schwär-