82 E schlossen wäre, ihnen keine weitcrnZugeständ- nissr zu machen, ja man glaubte auch, daß die Abschaffung des vorgenannten Eides vom Hofe nicht gebilliget werden dürfte. — Von den in Afrika reisenden Engländern ist nur Clappcrton zu Soeotu, und zwar an der Ruhr verstorben, Laing aber befand sich ge sund zu Tombuktu. Frankreich. Seit 14 Tagen hat die Pairskammer ein drittes Mitglied verloren, nämlich den Grafen von Dessze, den berühm ten Vcrthcidiger Ludwigs XVI. — Die Er- pedizion nach Morea sollte am 10. Mai ab- segcln. Spanien. »Am 22. April hielten JI. MM. der König und die Königin in einem prächtigen Triumphwagen, welcher von Ein wohnern in altspanischcr Tracht gezogen wurde, ihren Einzug in Saragossa. Portugal. Aus der Buchdrnrkcrei der vcrw. Königin werden Schriften im Lande verbreitet, worin aufgefordert wird, den Prinz Regenten zum unumschränkten Könige zu verlangen. — Man sprach von einer An leihe, die in Spanien ncgociirt werden sollte. (Ist selbst in Geldnoth.) — Die konsiitu- zionellcn Portugiesen sind sehr aufgebracht gegen England, daß cs durch Zurückrufung feiner Truppen sic im Stiche gelassen und je der Gefahr ausgesetzt hat. — Zwischen der Königin Mutter und dem Regenten ist es zu Unzufriedenheit gekommen, indem letzterer, auf Englands, Frankreichs und selbst Spa- äicns Erklärungen, den Plan, sich zum ab soluten Könige zu machen, wenigstens vor läufig aufgegeben hat. Griechenland u. Türkei. Das ruff. Geschwader von 4 Linienschiffen und 4 Fre gatten war am 17. April von Malta nach Ae- gina abgesegclt, man erwartete aber in Mak ta bald eine zweite russ. Flotte von 16 Se geln. — 700 von den Griechen gefangen genommene Türken sind von CapodiftriaS in Freiheit gesetzt und neu gekleidet nach Smyrna gebracht worden; sic konnten nicht genug die Behandlung rühmen, die sic wäh- rcnd ihrcr Gefangenschaft erfahren haben.— In Griechenland sieht man bald wichtigen Er- cigniffen entgegen, indem, wahrend die ägyp tischen Truppen unter Ibrahim Pascha in Modon undNavarin immer strenger blokirt werden, Eapodistrias mehrere Erpcdizioncn zu Wasser und zu Lande gegen die türk. Macht ausrüstct. — Der Sultan begibt sich fast allcTage sehr frühe zu seinen regulären Trup pen, übt sie in den Waffen bis 9 Uhr des Morgens und kehrt dann ins Serail zurück. Nach dcm Bade und Frühstücke thut er rin Gleiches, worauf die Truppen unter freiem Himmel ihr Mittagsmahl einnchmen, wöbe» er sich unter sie lagert und ihre Kost theilt. Darauf beginnen die Ucbungen aufs Neu» und erst am sinkenden Abcnd sieht man ihn «ach dem Serail zurückkehrcn. Er scheint Mir in der Mitte seiner regulären Truppen Ruhe zu finden, die Milizen und Kurden sehen ihn nie. Diese Truppen sollen auch nicht dcn Geist zeigen, welchen man sich von Ihnen vcr-