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50 ist das richtige Verhaltniß und Gleichgewicht da, und alle die verschiedenen Länder befinden sich dabei wohl.) Frankreich. Die große konstituzionclle Partei hat einen neuen Triumph erlebt, in dem S.M. der König, cs heißt, besonders auf Chateaubriands Einwirkung, an die Stelle des Herrn Chabrol, nachdem Laine' und Portal diesen Poften abgclehnt, den Herrn Hyde de Neuville zum Minister der Ma rine undKolonicn, und an dieStellc dxsHrn. Frcissinous, Erzbischofs vonHcrmopolis, Herrn Feutrier, Bischof zu Beauvais, zum Minister der geistlichen Angelegenheiten er nannt hat, wogegen jedoch die beiden Ab gehenden, da sie schon Pairs sind, zu Staats- minisicrn und Mitgliedern des geheimen Kon seils ernannt worden sind. Auch sind 20Prä fekten versetzt worden, welche indeß die Konsiituzioyellen lieber ab gesetzt gesehen hätten. — Bei Toulon werden sich nächstens 10000 Mann mit einem Kavallcricrcgimcnte zusammenziehen und vom Herzog von Ragusa und dem mit dem Oriente gut bekannten Gen. Grafen von Loverdo befehligt werden. Es sollen 6000 Mann cngl. Truppen dazu stoßen und dieses Erpedizionskorps dann nachMorea und Kandia übcrgeschifft werden. — Von Toulon gingen seit Kurzem täglich Kriegs schiffe zur Verstärkung der Stazion in der Le vante ab und in Brest, Cherbourg und Bayonne waren neue Ausrüstungen anbefoh- len. — Die so lang besprochene Adresse der Dcputirtcnkammer an S. M. den König ist übergeben und sie spricht sich nicht weniger als widrig gegen die Emancipazion Griechen lands aus; dieVerwaltung unterdemvorigen Ministerium aber wird ein bejammerns- werthes System genannt, und überhaupt wechselseitig viel gehofft und versprochen. Der König hat sic sehr freundlich ausgenom men und nur den Wunsch geäußert, daß sie hätte einstimmig mögen seyn können. Niederlande. Von Köln aus wird der Nachricht, daß die niederländ. Regierung allen Manufakturwaarcn freie Durchfahrt ohne alle Abgaben zugcstandcn habe, für grund los erklärt. (War gleich zu vcrmuthen; aber freie Rhcinfahrt gegen mäßigen Durchgangs zoll wäre doch mit Recht zu erwarten, oder außerdem sollte der tcutschc Rhcinsirom auch für alle aufwärts gehende niederländische Güter gesperrt werden. Nur überall und immer Repressalien gebraucht; das hilft end lich doch.) England. Am 28. Febr. ist zu London das erst neu erbaute Braunschweig-Theater, man glaubt, wegen des zu schweren eisernen Dachstuhls cingcstürzt, während gerade Probe gehalten wurde und 170 Menschen da versammlet waren, von welchen nur etwa 16 bis 20 noch lebend aus dem Schutte her- vorgezogen wurden. Nach später» Nachrich ten wären nur 13 gctödet und eben so viel verwundet worden. — Ein anderes Unglück ereignete sich zu Manchester, als ein neues Schiff vom Stapel gelassen wurde, wobei über 50 Menschen todt aus dem Wasser ge zogen und noch viele vermißt wurden. — Der Nachricht von dem bedenklichen Gesund heitszustände S. M. des Königs wird wider sprochen und versichert, daß derselbe, dann und wann einen leichten Gichtanfall abge rechnet, wohl sey, die Staatsgeschäfte besor gen und spazieren fahren könne. — V. Adm. Codrington hat zur schnellen und unblutigen Beendigung des Zwists mit der Pforte vor- gcschlagen, die beiden äußersten Punkte des Hcllespont in Blokadestand zu setzen, um so Konstantinopel in Hungersnoth zu versetzen. — Herr Peel trug im Parlamente auf eine Kommission zur Erforschung der Ursachen der stets steigenden Vermehrung der Ver brecher an, wovon er die Hauptursache in den Fortschrcitcn der Civilisazion suchen zu müssen glaubt. (Ei! Ei!) Herr Spring Rice dagegen erklärte nach seiner Er fahrung, daß sie in der Dep 0 rtazi 0 n liege, indem alle Briefe aus Botany Bay nur von einer glücklichen Lage der dorthin Verwiesenen sprächen und daher zu einem gleichen Ziele anlocktcn. — Die Zahl der durch Wasser und