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42 einst auch sein Freund Gleim, so wie früher der große Luther entschlief. Zeitungsberichte. Sachsen. IaDresden ist die tcch nischo Bildungsanstalt, deren Zweck Unterricht für Handwerker, Fabrikanten und Künstler zur Erhöhung ihrer Geschicklichkeit und Ver vollkommnung des Betriebs ihrer Gewerbe ist, nunmehr eröffnet worden. — S. M. der König hat unter diejenigen Personen, welche bei der Erplosion am <6 Feb. imFeuerwerks- laboratorium durch Muth und Entschlossen heit noch größeresUnglück abgcwendet haben, goldene und silberne Verdienstmedaillen und Gratifikazioncn vertbeilen lassen. — Am 26- Febr. wurden in dem ohnehin verarmten Gebirgsstädtchen Geithayn 45 Häuser ein geäschert, und die Bewohner konnten kaum ihr Leben retten. Oesterreich. Die neuesten Ereignisse in Konstantinopel, und Rußlands immer stär ker werdende Rüstungen sollen das vsterr. Ka- binet veranlaßt haben, noch einen letzten ent scheidenden Schritt zur Erhaltung des Welt friedens zn thun, und es hieß, daßveßhalb der Fürst Mxtternick selbst zu persönlichen Unter handlungen nach Paris und London abgehen würdc, welche beide Kabinetr auch friedlich gestimmt wären. — Die homöopathische Kurart, welche bisberim Lande verboten wat"' tund doch übte sie O.Marzeller in Prag schon seit vielen Iabren und öffentlich!), soll nun erlaubt worden seyn und dürfte sogar in den Militärspitälern eingeführtwerden. — Mar quis Dvuro, Wellingtons ältester Sohn, ist mit wichtigem Auftrage nach Wiek» gekommen. Preußen. Der Oberst von Canitz ist über Wien in außerordentlicher Sendung nach Konstantinopel gegangen. Er soll beauftragt seyn, einen neuen Versuch zur Erhaltung des Friedens im Oriente zu machen. Braunschweig. Es heißt, der regie rende Herzog fey zu Wien zur katholischem Kirche mkergetretrn. England. Es wird als sicher behaup tet, daß die Schlacht von Navarin durch ein Postskript, welches der Herzog von Clarence der Jnstrukzion an Codrington beigefügr, veranlaßt worden sey. Es soll so gelautet haben: „Ich schicke Ihnen hier Ihre Jn strukzion. Sic werden darin aufgcfordcrt, sehr umsichtig und klug zu Werke zu gehen. Alles, was ich als Seemann Ihnen sagen kann, ist: Drauflos, Eduard!"— Die Direktoren der ostind. Kompagnie gaben jüngst dem neuen Oberstatthalter von Ostin dien, William Bcntink, ein Gastmahl, wor in sich aller abend- und morgenländische Lurus vereinigte. Es war auf 400 Gäste zu geschickt, aber nur iso saßen zur Tafel, und das Gedeck kostete nur 12 Pfd. Sterl, oder 83 Thlr. (Wie viele der jetzt zahllosen Ar beitlosen und Hungernden hätten damit er quickt werden können!) — Herr Brougham hielt kürzlich im Parlament eine Rode über die Nothwendigkeit, den Zustand der Civil- gesetzo und Gerichtshöfe zu untersuchen, die, ob sie gleich einen scheinbar so trocknen Gegen stand betraf und 6 Stunden dauerte, doch von allen Parteien mit größter Aufmerksam keit angehört, überaus gelobt und in Druck verlangt wurde. Schön und wahr lautet der Schluß, daß, wenn der König eine Verbes serung in dem Gesetz - und Gerichtswesen be wirken würde, er dann mit Recht sagen könn te: „Ich habe das Gesetz kostspielig ge funden, und habe es wohlfeil gemacht; Ich fand es rin versiegeltes Buch, und machte es zum lebendigen Buchstaben; Ich fand es das Eigenthum derReichen, und hinterlasse cs den Armcn zu in Erbc; Ich fand cs rin zwcischneidigesSchwcrt in drn Händen der Arglist und Brdrük- kung, und hinterlasse cs als einen Stab für dic Redlichrn, als einen Schild für die Unterdrückten." — S. M. der Kaiser von Rußland soll einen sehr herzlichen Brief an den König geschkirbcn haben. Frankreich. Eine kön. Ordonnanz vom 17. Feb. brstrhlt die Errichtung eines obersten Kriegs«